Beiträge von Dirk

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Lebbe geht weider


    Häämspiel: Lebbe geht weider

    Im Blickpunkt der heutigen Häämspiel-Kolumne: Das Aus in Mechtersheim, die Chance auf den Anschluss an das obere Tabellendrittel und unnötiger Druck von außen.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Mannheim, Verl, Osnabrück, Havelse – 4 Spiele, 10 Punkte, 10:0 Tore! „Der Nächste bitte!“ war die logische Schlussfolgerung aus diesen Begegnungen. Der Nächste war Mechtersheim - und das Erwachen war bitter. In einem klassischen Pokalfight behielt der Oberligist letztlich die Oberhand und warf den FCK aus dem Pokalwettbewerb. Genauso unverständlich wie die lächelnden Damen in den Tampon-Werbungen war die Leistung in diesem Pokalspiel. Die einen hüpfen gut gelaunt durch das Bild und sind meilenweit davon entfernt, mies gelaunt ihre Männer zur Schnecke zu machen, die anderen vermitteln einmal mehr den Eindruck, hauptberuflich nichts mit einer Ballsportart zu tun zu haben.

    Das Gras wird gebeten über die Sache zu wachsen! Das Gras bitte!

    Aber man sollte dieses Pokal-Aus eher etwas relativiert betrachten. Natürlich ist es ärgerlich als klarer Favorit zu scheitern. Und auch Gefahr zu laufen, in der kommenden Saison erstmals seit 58 Jahren nicht am DFB-Pokal teilnehmen zu dürfen, lässt nur bedingten Jubel zu. Gerade wenn man finanziell nicht auf Rosen gebettet und auf jede Zusatzeinnahme angewiesen ist. Aber Pokalüberraschungen sind nun mal auf allen Ebenen des Vereinsfußballs das berühmte Salz in der Suppe. Die Bayern hatten 1994 ihr Vestenbergsgreuth, für die Dortmunder war drei Jahre später in Trier vorzeitig Feierabend und selbst Real Madrid erlebte vor nur neun Monaten mit dem Aus gegen Alcoyano sein Horrorszenario. Dass der FCK auch im Verbandspokalwettbewerb irgendwann einmal den Kürzeren ziehen wird, war zu erwarten und sollte nicht überbewertet werden.


    Weniger entspannt reagierte naturgemäß Marco Antwerpen, dem die Frustration nach Spielende deutlich anzumerken war. Der Dalai Lama der dritten Liga, der selbst nach den Spielen gegen Halle, Zwickau oder Magdeburg zumindest eine äußerliche Ruhe demonstrierte, kritisierte einige seiner Spieler ungewöhnlich scharf. Ohne Namen zu nennen, machte der Lautrer Coach sehr deutlich, dass er bei einigen Akteuren eine große Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit sieht. Gerade die Spieler, die aktuell in zweiter Reihe stehen und gegen Mechtersheim die Chance hatten sich zu zeigen, ließen diese ungenutzt verstreichen. Auf wen genau sich der FCK-Trainer bezog, wird vermutlich schon die Aufstellung gegen Freiburg zeigen. Die Spieler, bei denen er die Fähigkeiten eines „Kaderspielers des 1. FC Kaiserslautern“ in Frage stellte, dürften den zurückkehrenden Götze, Hercher und Klingenburg weichen müssen. Ob darüber hinaus noch weitere Änderungen im 18er-Kader des FCK vorgenommen werden, bleibt abzuwarten.

    Machen ist wie wollen, nur viel krasser

    Seit langer Zeit besteht mit einem weiteren Dreier mal wieder die Möglichkeit den Anschluss an das obere Mittelfeld der Tabelle herzustellen. Diese Ausgangssituation hat sich das Team von Marco Antwerpen mit einem bärenstarken Zwischenspurt im September selbst erarbeitet. Sicher hat der ein oder andere Spieler etwas Eingewöhnungszeit benötigt und musste erst einmal in Kaiserslautern ankommen, um sein Potential abrufen zu können. Allerdings trägt auch der Lautrer Coach einen Riesenanteil am Aufschwung. Nach der Niederlage in Magdeburg ließ er mit seiner Kernanalyse „wir werden viel ändern müssen“ aufhorchen. Und er änderte viel. Vor allem aber an seinem eigenen System. Wich er zu Rundenbeginn mit einer Viererkette noch von seinem Erfolgssystem aus dem Saisonfinale der letzten Spielzeit ab, kehrte er nach der Pleite in Magdeburg wieder zur alten Formation mit Dreierkette zurück. Schon im Derby gegen Mannheim, zu dessen Rahmenbedingungen mittlerweile alles gesagt und geschrieben wurde, stand so die Null. Und mit der Begegnung in Lotte gegen Verl stellten sich auch die offensiven Erfolgserlebnisse ein. Ich halte Marco Antwerpen nach wie vor für einen absoluten Glücksfall für den FCK. Nicht nur seine Mentalität zeichnet ihn aus. Auch die Fähigkeit sich selbst zu hinterfragen und eigene Entscheidungen gegebenenfalls zu revidieren, sprechen für ihn. Lässt man den Mann in Ruhe arbeiten, was Thomas Hengen allem Anschein nach auch tut, wird sich der sportliche Erfolg einstellen.

    Kann man so sagen, muss man aber nicht

    Als wenig hilfreich betrachte ich hierbei jedoch die aktuellen Berichterstattungen rund um den FCK. Giuseppe Nardi, einer der lokalen Geldgeber, sah sich im Rahmen eines SWR-Podcastes dazu bemüßigt zuzugeben, dass die Investorengruppe mit einem schnellen Aufstieg des FCK rechne und plane. Möglichst solle dieser Aufstieg schon in dieser Saison gelingen und nur bei dem Gedanken daran, bekäme er schon eine Gänsehaut. Solche Aussagen sind für mich absolut unverständlich und so sinnvoll wie Plastikobst. Gerade wenn ich sehr viel Geld in den FCK und dessen Zukunft investiert hätte, würde ich mich doch etwas mehr zurückhalten und versuchen, keinen Druck von außen aufzubauen. Das 2020 abgeschlossene Insolvenzverfahren war unausweichlich und wohl auch die einzige Möglichkeit, den FCK zu retten. Aber dieses Insolvenzverfahren hat die Lautrer sehr viele Sympathien und die Gläubiger sehr viel Geld gekostet. Ich fände es äußerst angebracht, den Ligaalltag mit etwas Demut anzugehen und einfach mal abzuwarten, was die Saison so bringt. In den Schlagzeilen war der FCK in den letzten Jahren oft genug.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Mit den Zuschauern im Rücken zum zweiten Heimsieg


    Mit den Zuschauern im Rücken zum zweiten Heimsieg

    Um erfolgreich zu sein, muss der 1. FC Kaiserslautern Leistung bringen. Im Heimspiel gegen den VfL Osnabrück will der FCK unbedingt den zweiten Sieg in Folge einfahren.


    Nach dem lang ersehnten Auswärtssieg gegen den SC Verl wollen die Roten Teufel an ihre spielerische und kämpferische Leistung anknüpfen. Nach wie vor muss Trainer Marco Antwerpen auf acht Spieler verzichten, ist jedoch guter Dinge, endlich einmal die gleiche Startelf wie zuletzt ins Rennen schicken zu können.

    Zwei Spieler gesperrt, sechs verletzt, einer gibt nicht auf

    Marvin Senger und Kenny-Prince Redondo müssen noch einmal rotgesperrt auf der Tribüne Platz nehmen. Lucas Röser, Anas Bakhat, Jean Zimmer, Anil Gözütok, Hikmet Ciftci und Maximilian Hippe hingegen fallen für die Partie gegen Osnabrück verletzungsbedingt aus. Auf den Langzeitverletzten Lukas Spalvis angesprochen, konnte der FCK-Coach nicht allzu viel Hoffnung auf eine baldige Rückkehr machen. „Man kann sich vorstellen, wenn ein Spieler so lange ausfällt, wie schwierig es ist, dann überhaupt wieder zurückzukommen“. Der Stürmer arbeite zwar an seinem Comeback, aber nach erneuten Rückschlägen befände er sich wieder in Rehamaßnahmen und an ein gemeinsames Training mit seinen Teamkollegen sei derzeit nicht zu denken.


    Der wieder mit der Mannschaft trainierende Felix Götze jedoch stellt nach seiner Genesung durchaus eine weitere Alternative dar, allerdings dürften die Kräfte des Defensivallrounders einen nur etwa 30-minütigen Einsatz zulassen. Die Befürchtung, dass sich René Klingenburg in die lange Liste verletzter Spieler einreiht hat sich glücklicherweise nicht bestätigt. Der Neuzugang aus Köln steht nach einer zweitägigen Trainingspause wieder zur Verfügung. „Never change a winning team!“ ist also durchaus ein mögliches Motto, unter dem das morgige Heimspiel stehen könnte.

    Klingenburg als Allzweckwaffe

    Aber auch bei eventuell unveränderter Startaufstellung kann mit einer anderen Spielanlage gerechnet werden. Die taktische Grundausrichtung hängt immer unmittelbar mit dem Gegner zusammen. Gerade bei der Personalie Klingenburg unterstreicht der FCK-Coach die Flexibilität. „Aktuell ist er in guter Form und ein wichtiger Spieler für uns. Wir positionieren ihn jetzt im Moment weiter vorn, um etwas mehr Körperlichkeit und Robustheit hineinzubekommen. Es ist aber auch immer eine Option ihn etwas defensiver aufzustellen“, lässt sich Antwerpen hinsichtlich seiner Taktik wie gewohnt nicht aus der Reserve locken.

    Aus kompakter Defensivarbeit zum Erfolg

    Der Lautrer Coach, der sich auf ein gut gefülltes Stadion freut, befürchtet im positiven Sinne, seine Spieler weniger gut erreichen zu können. 14.000 bisher verkaufte Tickets lassen darauf schließen, dass der Betzenberg einmal mehr eine tolle Atmosphäre bieten wird. Sein Coaching dürfte weniger intensiv möglich sein als beispielsweise noch in Lotte, wo letztlich nur 1.500 Zuschauer die Partie verfolgten. Der Plan von Osnabrücks Torwart Kühn, den Betze mit einem frühen Tor ruhig stellen zu wollen, beeindruckt Antwerpen nicht. Er finde es zwar "schön", wenn ein Spieler der gegnerischen Mannschaft Teile des Matchplans offenlegt, aber auch ohne diese Information sei man im Wissen um die Spielidee und die Spielstärke der Gäste bestens vorbereitet. Es gelte an das vergangene Spiel anzuknüpfen und aus einer kompakten Defensive heraus seine Chancen zu nutzen.


    Quelle: Treffpunkt Betze


    Die Pressekonferenz vor dem Heimspiel gegen den VfL Osnabrück im Videostream


    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Alles ist gut, solange du wild bist


    Häämspiel: Alles ist gut, solange du wild bist

    Im Blickpunkt dieser Häämspiel-Ausgabe: Der DFB und seine ewige Wurschtelei. Eine Prise FCK gibt es selbstverständlich oben drauf.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    In allen Variationen wurde uns in den letzten Wochen die sieglose Auswärtsbilanz des FCK vorgerechnet. Wenn wir den Erbsenzählern glauben dürfen, lagen 5.376 Stunden, 224 Tage, 32 Wochen oder kurz und knapp gute sieben Monate zwischen den Dreiern in Mannheim und Lotte. Zu Recht waren die Protagonisten nach Spielende entsprechend erleichtert. Der Meinung von Philipp Hercher, dass es von Anfang bis Ende ein super Auswärtsspiel gewesen sei, kann ich mich zwar nur bedingt anschließen, aber verdient war der Sieg allemal. Fiel es der Lautrer Offensive in der ersten Halbzeit noch gewohnt schwer Akzente zu setzen, wurden die Verler in der zweiten Halbzeit an die Wand gespielt. Natürlich wäre auch ein höherer Sieg möglich gewesen, aber das wäre Gejammer auf hohem Niveau. Auch Marco Antwerpen war hochzufrieden und attestierte seiner Mannschaft eine überzeugende Leistung. Jetzt gilt es allerdings nachzulegen und nicht erneut in Selbstherrlichkeit zu verfallen. Es war ein Auswärtssieg gegen Verl – nicht mehr und nicht weniger. Ob es der erhoffte Wendepunkt in einer bis dahin höchst überschaubaren Saison war, wird sich in den kommenden Wochen zeigen.

    Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt

    Ein eher unrühmliches Bild hat in den letzten Wochen einmal mehr der DFB abgegeben. Man muss kein Freund von Dennis Erdmann oder gar dem 1. FC Saarbrücken sein, um festzustellen, dass der „Dubiose Fußball Bund“ eine recht exklusive Ansicht zu rechtsstaatlichen Grundsätzen hat. Wie studierte Juristen einen Spieler ohne belastbare Beweise zu einer achtwöchigen Sperre verdonnern können, bleibt mir ein Rätsel. Vier Magdeburger Akteure wollten gehört haben, wie der Saarbrücker Abwehrchef diese rassistisch beleidigt haben soll. Weder der Schiedsrichter noch ein anderer Spieler oder Funktionär konnte diese Angaben jedoch bestätigen. Einer der vier Wortführer, der beim FCK bestens bekannte Baris Atik, wurde im Laufe des Sportgerichtsverfahrens sogar als unglaubwürdig eingestuft. Dennoch sahen die Sittenwächter des DFB den Beweis erbracht, dass Erdmann sich dahingehend geäußert haben müsse und zogen ihn für fast zwei Monate aus dem Verkehr.


    Ein Kicker, der sich den Künstlernamen „Earthman“ sichert und sich diesen sogar auf sein Trikot drucken lässt, weil er den „Gegenspielern zeigen will, wer ihnen gegenübertritt“, erarbeitet sich natürlich im Laufe der Jahre einen gewissen Ruf. Die einen mögen ihn tatsächlich für gefährlich halten, die anderen eher für bedauernswert. Ich persönlich halte ihn für einen „Mr. 100.000 Volt“, der leider keinen Not-Aus-Schalter hat und so des Öfteren über das Ziel hinausschießt. Aber auch ihm steht ein faires Verfahren unter dem Grundsatz „im Zweifel für den Angeklagten“ zu – und diese Zweifel sind meiner Meinung nach im vorliegenden Fall definitiv angebracht. Ich möchte nicht falsch verstanden werden: Rassismus hat weder auf Fußballplätzen noch sonst irgendwo etwas verloren und darf in keiner Form toleriert werden! Mittlerweile leben wir aber in einer Zeit, in der bei manchen Themen schlagartig überreagiert und völlig unverhältnismäßig gehandelt wird.


    In Zeiten, in denen ein Begriff wie „schwarzfahren“, der im Übrigen einen völlig rassismusfreien Ursprung hat, eine Diskriminierungsdebatte auslöst, muss man ja schon Angst haben, dass direkt ein ARD-Brennpunkt ausgestrahlt wird, wenn man beim ortsansässigen Türken seinen Dönerteller nicht ganz geschafft hat. Das Erdmann-Urteil des DFB ist für mich nur ein weiterer verzweifelter Versuch ein ramponiertes Image aufzupolieren. Die Verantwortlichen des 1. FC Saarbrücken haben die Aussagen für sich bewertet und entschieden, sich vor ihren Spieler zu stellen und ihn zu unterstützen. In Kürze wird in einem Berufungsverfahren neu entschieden.

    Doppelpass alleine? Vergiss es!

    Eine Chance, die der FCK verpasst hat. Zwar liegt ein völlig anderer Sachverhalt zu Grunde, aber zumindest im Fall Redondo wurde in Frankfurt ebenfalls ein Urteil mit himmelschreiender Ungerechtigkeit gefällt. Anstatt ganz offen zuzugeben, dass Schiedsrichter Florian Heft bei seinem unrühmlichen Auftritt in Kaiserslautern einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte und unter anderem in seiner Zweikampfbeurteilung gegen Redondo danebenlag, wurde der Lautrer Offensivmann für zwei Spiele gesperrt. Es grenzt an nicht tolerierbarer Arroganz, wenn ein Fußballverband derart selbstgefällig und offenbar in völliger Willkür „Recht spricht“. Wirklich überrascht davon durfte man natürlich nicht sein. Bevor der DFB einen Fehler zugibt, organisieren die Taliban einen Christopher-Street-Day in Kabul.


    Dass der Verein diesem Urteil aber auch noch umgehend zugestimmt hat und die Sperre somit rechtskräftig wurde, ist für mich nicht mehr nachvollziehbar. Welches Zeichen senden die Club-Verantwortlichen denn so an ihre Spieler? An die Spieler, denen vor nicht allzu langer Zeit unter anderem eine zu lasche Zweikampfführung vorgeworfen wurde und die teilweise mit Auflaufprämien ihr Geld verdienen. Die FCK-Bosse sollten vielleicht einmal in sich gehen und überlegen, was ihnen wichtiger ist: Möchte man „auf-lieb-Kind“ mit dem DFB machen oder möchte man seine Spieler unterstützen und Zusammenhalt demonstrieren? Ich glaube, die zweite Option dürfte die erfolgversprechendere sein.

    I look not back, i look in front

    Definitiv ohne Redondo empfängt der FCK morgen also den VfL Osnabrück auf dem Betzenberg. In den bisherigen beiden Drittligapartien war für den FCK nichts drin. Zwei Niederlagen bei 1:5 Toren stehen zu Buche. Und auch vor dem nun anstehenden Duell liegt die Favoritenrolle klar bei den Niedersachsen. Der Zweitligaabsteiger reist mit der derzeit besten Defensive der Liga an und ist seit sechs Spielen unbesiegt. Dazu spielt bei den Lila-Weißen mit Mark Haider ein Oldie im Sturmzentrum, der weiß, wo das Tor steht. Der 35-jährige Halbamerikaner hat in dieser Saison bereits 5 Tore erzielt und damit nur einen Treffer weniger auf dem Konto als alle FCK-Akteure zusammen. Aber diese Zahlen sind reine Statistik. Gerade in den beiden letzten Spielen gefielen die Roten Teufel durch ihren unbändigen Willen und ihre hohe Einsatzbereitschaft. Also genau durch die Tugenden, die wir so lange vermisst haben. Sollte es auch morgen wieder gelingen, die gleiche Einstellung auf den Platz zu bringen, ist Osnabrück durchaus schlagbar und man braucht sich nicht zu fürchten. Wenn es der DFB dann noch schafft, einen Schiedsrichter zu schicken, der etwas standhafter ist als Wackelpudding, könnten die nächsten wichtigen Punkte eingefahren werden. In diesem Sinne: Auf geht's Lautern kämpfen und siegen!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken


    Häämspiel: Jetzt nur nicht den Sand in den Kopf stecken

    Norwegen, ein Wohnmobil und eine Satelliten-Antenne. Dazu unser Kolumnist, der selbst im Urlaub nicht auf den FCK verzichten kann. Fertig ist die neue Häämspiel-Ausgabe.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Samstag, 04. September 2021: Ein Wohnmobil und seine Insassen sind gegen 16:30 Uhr auf der Suche nach einem geeigneten Stellplatz im südwestlichen Norwegen. Was einen Stellplatz geeignet werden lässt, ist einzig und allein die Qualität des Satellitenempfangs. Schließlich spielt um sechs der FCK, die ARD überträgt live und als eingefleischter Fan hat man nun mal seine Verpflichtungen. Drei Campingplätze später ist es soweit. Das Wohnmobil steht im Blei und die Sat-Anlage ist ausgerichtet. Es kann losgehen. Du denkst, diese Geschichte ist wahr? Richtig, die beiden unverbesserlichen Optimisten führten eine bis dahin völlig intakte Ehe. Nur der FCK hätte die Urlaubsstimmung an diesem Abend noch retten können – und ließ mich im Stich.

    „Stets bemüht“ ist die kleine Schwester von Bullshit

    Seit mittlerweile einem halben Jahr schreibe ich diese Kolumne. Irgendwie drehe ich mich aber immer wieder im Kreis. Ich laufe allmählich Gefahr, mich selbst zu langweilen. Ich hatte durchaus darüber nachgedacht, einfach mal ein Rezept von Mutter's Kartoffelauflauf zum Besten zu geben. Erstens schmeckt der sensationell gut und zweitens wäre etwas Abwechslung entstanden. Aber nein, es geht um den FCK. Also springe ich mal wieder in mein Hamsterrad, das nach jedem Auswärtsspiel auf's Neue betrieben werden will.


    Nach dem Spiel in Magdeburg waren es dann zur Abwechslung mal René Klingenburg und Thomas Hengen, die außer Marco Antwerpen die Charakterfrage stellten. Wenn ich bei meinem gelangweilten Gähnen nichts verpasst habe, waren es wohl die ersten Spielminuten, die die Protagonisten so auf die Palme gebracht haben. Aber meine Herren, reden allein bringt keine Punkte. Woche für Woche liest und hört man die selben Statements - nur eine Veränderung ist nicht in Sicht. Ich bin voll und ganz bei Klingenburg und seiner Meinung, dass es nicht sein kann, dass es immer zuerst klingeln muss, bevor alle wach sind. Ein engagiertes Spiel danach und der verzweifelte Versuch zu retten, was noch zu retten ist, bringt niemanden weiter.

    Straßen? Wo wir hinfahren brauchen wir keine Straßen!

    Thomas Hengen forderte nach dem Spiel, dass sich jeder mal selbst hinterfragen sollte. Da ich ein großer Freund von Selbstreflexion bin, würde ich vorschlagen, beginnen Sie direkt bei sich selbst, Herr Hengen. Warum wurde eine Mannschaft, die über fast keinerlei Spielwitz verfügt oder Offensivpower besitzt, am Deadline-Day mit einem Innenverteidiger verstärkt? Mit Alexander Winkler und Kevin Kraus startete man in die Saison und verpflichtete mit Boris Tomiak und Marvin Senger zwei weitere Spieler für das Abwehrzentrum. Dazu kommen weitere Defensivspieler wie Götze und Niehues, die als ausgebildete Sechser diese Rolle durchaus auch passabel ausfüllen können.


    Natürlich bin ich froh, dass sich Maximilian Hippe den Lautrern angeschlossen hat und wünsche ihm, dass er sich bei den Roten Teufeln durchsetzen kann. Was dem FCK jedoch fehlt, sind schlagkräftige Offensivspieler. Ich habe vollstes Verständnis, dass man einem Spieler wie Lucas Röser eine zweite Chance geben wollte. Dass er eine Verstärkung sein kann, dürfte niemand ernsthaft anzweifeln. Vielleicht hätte auch bei ihm unter Marco Antwerpen der "neue-Trainer-Effekt" seine Wirkung gezeigt und er hätte voll eingeschlagen. Aber nach der schweren Verletzung von Röser und allerspätestens nach dem Heimspiel gegen Zwickau hätte man meiner Meinung nach reagieren müssen. Die, in bis dahin sechs gespielten Partien erfolgversprechenden Offensivaktionen, ließen sich an einer Hand abzählen. Lediglich vier Tore hat die Mannschaft erzielt und davon ein einziges durch einen Stürmer. Zieht man von dieser Quote noch die zwei Geschenke aus Zwickau und München, bei denen Hiller das 3:0 mehr oder weniger selbst erzielt hat ab, kann man nur sehr schwer die Tatsachen verkennen.


    Ich habe irgendwann den Eindruck gewonnen, dass der Sportdirektor eine ähnliche Sturheit wie einst Jogi Löw als Bundestrainer entwickelt hat. Er hat irgendwann beschlossen, dass kein weiterer Stürmer benötigt wird, dann bleibt es auch dabei. Einen eigenen Entschluss zu überdenken scheint ausgeschlossen. Spätestens in der Winterpause wird man aber auf der Resterampe zuschlagen müssen. Und ob dem Lautrer Sportdirektor das Glück noch einmal so zur Seite steht wie bei den Leihgeschäften von Senger, Götze und Zimmer ist fraglich. Schade, dass das Offensichtliche ignoriert wurde. Dazu zählt auch, dass man meiner Meinung nach zuviel Hoffnung auf Mike Wunderlich setzt und ihn somit enormem Druck aussetzt. Der Brad Pitt von Marcos Eleven ist zwar schon 35 Jahre alt und hat eine enorme Scorerquote vorzuweisen, aber faktisch betrachtet ist er ein Jungprofi. Wunderlich hat lediglich 28 Zweitligaeinsätze für den FSV Frankfurt und 67 Drittligaspiele für Viktoria Köln im bezahlten Fußball absolviert. Ansonsten war er bislang lediglich im Amateurbereich aktiv. Auch wenn er mit den Kölnern zuletzt zwei gute Saisons gespielt hat, zeigt sich aktuell, dass er im Profifußball über recht wenig Routine verfügt. Es wäre ihm zu wünschen, dass er im hohen Fußballeralter noch etwas Erfahrung sammeln kann und beim FCK zu der Verstärkung wird, die er gerne wäre und die wir gerne sehen würden.

    Wenn man Aubameyang bei Wish bestellt und Lebeau bekommt

    Morgen ist wieder Derby-Time am Betze. Die Barackler aus Mannheim besuchen das gelobte Land und werden in ihrer unnachahmlichen Art erneut versuchen die Lautrer Krise noch mehr zu verschärfen. Wenn man dem Gesetz der Serie trauen kann, wird der blau-schwarze Versuch aber in einem bösen Erwachen enden. Die Lautrer werden alles raushauen, um Adrien Lebeau, der es geschafft hat in seiner Batman-Maske noch lächerlicher auszusehen als einst Aubameyang, dem Top-Unsympath Marc Schnatterer und allen anderen Waldhöfern die Laune so richtig zu vermiesen.


    Ich habe natürlich nichts dazu gelernt und werde wieder nach einem geeigneten Stellplatz suchen. Dieses Mal im nördlichen Norwegen und mit hoffentlich besserer Abendstimmung.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Immer wieder auf und nieder


    Häämspiel: Immer wieder auf und nieder

    Zu Hause hui, auswärts pfui - die zwei Gesichter des FCK, die nur schwer erklärbar sind. Gegen Zwickau folgt der nächste Versuch, eine kleine Serie zu starten.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Ein durchwachsener Auftritt nach einem guten Spiel gehört mittlerweile zum FCK wie die saure Gurke zum Leberwurstbrot. In einer erschreckenden Regelmäßigkeit führt die Mannschaft uns Fans immer wieder vor Augen, dass an eine sportliche Konstanz nicht zu denken ist. Einem begeisternden Spiel, das Träumereien von großer sportlicher Zukunft - in unserem Fall also gesichertes Mittelfeld in der dritten Liga - aufkommen lässt, folgt ein bitteres Erwachen und gnadenlose Ernüchterung.

    Wir hatten alle die Hosen voll - aber dann lief es ganz flüssig

    Nach dem indiskutablen Spiel in Berlin durfte vor dem Heimspiel gegen die 60er mit dem Schlimmsten gerechnet werden. Aber genau zum vermeintlich richtigen Zeitpunkt hat die Mannschaft das gezeigt, was wir uns alle wünschen. Kampfgeist, Laufbereitschaft, Wille - alles war vorhanden. Das Engagement, das gegen die Löwen gezeigt wurde, war riesig. Es wurde in einer solchen Selbstverständlichkeit vorgetragen, als wäre es das normalste auf der Welt, dass eine Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern so zu Werke geht. Es wurde gerannt, gekratzt, gebissen, gegrätscht. Die nach dem blutleeren Auftritt in Berlin zurecht vielgescholtene Mannschaft hat in diesem Spiel Charakter gezeigt. Das Gute (aber auch gleichzeitig das Schlechte) ist, wir wissen nun endgültig, wozu dieses Team im Stande ist. Warum jedoch wird diese Leistung nicht Spiel für Spiel abgerufen? Es bleibt für mich unverständlich, dass regelmäßig der Haussegen zuerst so richtig schief hängen muss, bevor man bereit ist, an seine Grenzen zu gehen. So sehr mich der Auftritt gegen die Münchner gefreut hat, so sehr hat er mich auch verärgert. Die Mannschaft hat ganz klar verdeutlicht, dass die Punkte gegen Meppen und Berlin leichtfertig verschenkt wurden. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass bei gleicher Bereitschaft in diesen beiden Spielen sechs Punkte mehr geholt worden wären. Und wären diese Gedankenspiele nicht schon genug des Bösen, folgte unmittelbar darauf die Dienstreise nach Halle.

    Im Osten nichts Neues

    Nüchtern betrachtet bleibt die Auswärtsbilanz des FCK auch nach diesem Spiel desaströs. Bei drei Spielen in der Fremde schafften es die Lautrer bisher weder ein Tor zu erzielen noch einen Punkt zu ergattern. Dennoch war bei dem Spiel in Halle ein leichter Aufwärtstrend erkennbar. Erstmals in dieser Saison hat sich die Mannschaft ernsthaft gegen eine Niederlage gewehrt. Und mit etwas Glück hätte sie gegen Ende der Partie sogar einen Punkt mitnehmen können. Das war es dann aber auch schon. Unter'm Strich muss man festhalten, dass trotz aller offensichtlich vorhandener Bemühungen lediglich zwanzig Minuten guter Fußball geboten wurde. Zehn Minuten zu Beginn und zehn Minuten vor Spielende. Ansonsten war der Unterhaltungswert der Begegnung recht überschaubar. Für die Ansprüche des FCK ist mir das einfach zu wenig. Was von solchen Abenden oftmals bleibt, sind einzig die Schmauchspuren an unseren Hintern, die wir uns, von Langeweile getrieben, beim Anzünden unserer Fürze zugezogen haben.


    Dass Marco Antwerpen hingegen mit dem Spiel „einverstanden“ war, überrascht mich doch ein wenig. In der Nachbetrachtung sah er seine Mannschaft im zweiten Durchgang dauerhaft im Powerplay und haderte lediglich mit der Chancenverwertung. Diese Meinung dürfte er jedoch relativ exklusiv haben. Das sogenannte Powerplay kam zu Stande, weil sich die Hallenser zurückzogen und lediglich auf die einfallslosen Offensivbemühungen des FCK reagieren mussten. Und die großen Chancen waren alles andere als ein Dauerfeuer auf das gegnerische Tor. Meiner Meinung nach fehlt dem Lautrer Angriffsspiel ein geeigneter Zielspieler. Eine Schrankwand wie Terence Boyd beispielsweise, der mit seiner körperlichen Präsenz bei gleichzeitiger Beweglichkeit immer gefährlich ist. Oder ein Spielertyp wie Marvin Pourié, der extrem viel unterwegs ist und immer den Weg in die freien Räume sucht. Auch wenn die Verantwortlichen die Notwendigkeit einer Verstärkung auf dieser Position vehement bestreiten, würde ich an deren Stelle den Transfermarkt in dieser Richtung genau beobachten. Eine weitere Defensivkraft zu verpflichten, um der momentanen Verletzungsmisere entgegenzuwirken, halte ich für überflüssig. Keiner der Ausfälle ist dauerhaft und in spätestens fünf, sechs Wochen gäbe es ein Überangebot an Verteidigern. Und manchmal sind auch schon scheinbar abgeschriebene Spieler eine sehr sinnvolle Alternative. Hikmet Ciftci und Alex Winkler lassen grüßen.

    I hope, we have a little bit lucky

    Nun kommt mit dem FSV Zwickau ein sehr unangenehmer Gegner auf den Betzenberg. Das Team von Joe Enochs ist erfahrungsgemäß schwer zu bespielen. Und nur nebenbei erwähnt konnte der FCK in der 3. Liga noch kein Heimspiel gegen die Sachsen gewinnen. In allen drei Partien in Kaiserslautern teilten sich die Mannschaften die Punkte. Und wenn ich schon in der Statistikkiste grabe, kann ich noch ergänzen, dass der FSV in dieser Saison noch keinen Dreier feiern durfte, der FCK zuletzt vor über 24 Jahren gegen Zwickau verloren hat und die Betze-Buwe seit Ende Januar im Fritz-Walter-Stadion ungeschlagen sind. Aber so weit, so uninteressant. Um den Anschluss an das Mittelfeld der Tabelle zu halten, muss morgen ein Sieg her. Wer seine Auswärtsspiele regelmäßig versemmelt, hat dann eben zu Hause für die nötigen Punkte zu sorgen. Und das geht einmal mehr nur mit der nötigen Einstellung. Ich würde vorschlagen, dass jeder, der nicht mit mindestens dem gleichen Engagement wie gegen die Münchner Löwen spielt, am Sonntagmorgen zum Klatschen in den ZDF-Fernsehgarten muss. Das dürfte keiner auf die leichte Schulter nehmen und sich die Seele aus dem Leib rennen, um Andrea Kiewel und ihrer Gute-Laune-Hölle zu entkommen. FORZA FCK!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Schlimmer geht's immer!


    Häämspiel: Schlimmer geht's immer!

    Beim FCK brennt schon nach drei Spieltagen der Baum. Am Samstag geht es um viel mehr als nur ein Spiel. Es geht um die Glaubwürdigkeit der gesamten Mannschaft.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Ich hatte gehofft, den Saisontiefpunkt schon vor zwei Wochen in Meppen gesehen zu haben. Diese Niederlage hätte eigentlich aufrütteln und aufwecken sollen. Genährt wurde meine Hoffnung durch den couragierten Pokalauftritt gegen Mönchengladbach. Gerade in diesem Spiel zeigte die Mannschaft, was sie zu leisten vermag, wenn sie denn will und an ihre Grenzen geht. Die dadurch neuerlich leicht aufflammende Euphorie wurde jedoch am vergangenen Sonntag komplett zerstampft.

    Der FCK spielt super und die Erde ist eine Scheibe

    Sich von einem Aufsteiger, dessen Leistung hier gar nicht geschmälert werden soll, so vorführen zu lassen, ist ein Schlag ins Gesicht eines jeden FCK-Fans. Erst recht für diejenigen, die sich mindestens einen ganzen Sonntag mit der Fahrt zu diesem Auswärtsspiel versaut haben. Über 2.000 Lautrer Fans waren im Jahn-Sportpark hautnah dabei, als ihre Mannschaft sie, ganz einfach gesagt, im Stich ließ. Es gibt Zweitligisten, vermutlich auch Erstligisten, die neidisch auf die Fanbase des FCK schauen. Bei jedem Spiel, egal ob am Betzenberg oder in weiter Ferne sind tausende rot-weiß Gekleidete unterwegs. Die Stimmung in den Stadien ist famos und die Unterstützung riesig. Alles ist super – bis das Spiel beginnt. Dann wird uns Fans leider viel zu oft vor Augen geführt, dass die dritte Liga die Obergrenze dessen ist, wo dieser Verein momentan hingehört. Das war in der letzten Saison so und auch in dieser Spielzeit ist keine Besserung in Sicht. Wer dachte, nach dem haarscharfen Saisonausgang hätte etwas Demut Einzug gehalten, sieht sich bitter enttäuscht. Der FCK und sein Umfeld hängen nach wie vor am Tropf einer Mannschaft, die scheinbar nur dann funktioniert, wenn sie mal gerade Lust darauf hat. Und das ist inakzeptabel.


    Welches Problem hat diese Mannschaft denn? Was ist der Grund, warum scheinbar nicht länger als ein Spiel die Spannung hochgehalten werden kann? Sind die Spieler so von sich überzeugt, dass sie nur bereit sind, gegen aus ihrer Sicht würdige Gegner an ihre Grenzen zu gehen? Ist die Wohlfühlzone, in der sich einige offenbar befinden, zu komfortabel eingerichtet? Oder hat sich die sportliche Leitung einmal mehr bei der Kaderzusammenstellung gnadenlos verzockt? Man hört immer wieder, dass der FCK-Kader über eine "brutale Qualität" verfügt. Allerdings wird fußballerische Qualität meiner Meinung nach nicht nur durch Fähigkeiten am Ball bestimmt. Auch die mentale Stärke und die mannschaftliche Geschlossenheit sind Teile dieser Qualität. Und nach dem Spiel in Meppen muss den Spielern nun schon zum zweiten Mal fehlender Wille und mangelnde Einstellung vorgeworfen werden. Und das nach drei Spieltagen!

    Hört ihr die Sirenen?

    Ein Mehrwert durch die Neuzugänge lässt sich ebenso nicht erkennen. Lediglich Boris Tomiak hat die in ihn gesetzten Erwartungen im Großen und Ganzen erfüllt. Alle anderen haben die Mannschaft bisher keinen einzigen Schritt weitergebracht. Es bleibt zu hoffen, dass der Turnaround schnellstmöglich geschafft wird.


    Vor zwei Wochen schätzte ich die Situation noch als „höchst beunruhigend“ ein. Ich muss mich verbessern: Mittlerweile schrillen sämtliche Alarmglocken! Wen ich als Außenstehender jedoch bedauere, ist Marco Antwerpen. Das letzte Mentalitätsmonster, das dem FCK geblieben ist, kämpft scheinbar gegen Windmühlen. Auch er stößt bei der Mannschaft an seine Grenzen und muss mit ansehen, wie seine Spieler immer wieder in alte Verhaltensmuster zurückfallen. Aber ich bin mir sicher - und das macht Mut - der Lautrer Coach hört die Alarmglocken und wird reagieren. Immerhin hat der Mann mehr Ohren als Haare auf dem Kopf.

    Viel 'mimimi' ich spüre

    Was sich die Mannschaft künftig schenken kann sind irgendwelche Entschuldigungen für indiskutable Leistungen. Nach den Spielen zeigen sich Spieler immer reumütig und versuchen die Wogen zu glätten. Was ich als Fan sehen möchte, ist eine aufopferungsvoll kämpfende Mannschaft und keine Jammerlappen, denen es „unverständlich ist, wie so eine Leistung zu Stande kommt“. Diese halbweinerlichen „Mimimi-Anfälle“ bei den Interviews nach Spielende braucht kein Mensch. Ebenso wirken die Versprechen, die Woche für Woche auf's Neue gemacht werden, allmählich wie leere Worthülsen. Vor dem Spiel in Meppen war die Marschroute "unbedingt einen Sieg einfahren" ausgerufen worden. Vor dem Pokalspiel gegen Mönchengladbach wurden die Spieler als "außergewöhnlich kritikfähig und einsichtig" eingestuft. Darüber hinaus sollte die Mannschaft von nun an „dauerhaft ein anderes Gesicht zeigen“. Nach dem letztlich knappen Ausscheiden gegen den Bundesligisten wollte man „Kraft aus der Leistung ziehen“ und „mit breiter Brust nach Berlin fahren“. Nicht weniger als die ersten Saisontore und Punkte sollten bejubelt werden. Der Ausgang ist bekannt, denn seit Sonntagnachmittag „müssen wir uns alle mal hinterfragen, ob das der richtige Weg ist, den wir gehen".


    Nach der Rückkehr aus Berlin bekam das Team eine deutliche Nachricht. "Der Vertrauensvorschuss ist aufgebraucht! Wer keine Lust hat, kann sich verpissen", wurde den Spielern zur Begrüßung in der Heimat auf einem Transparent mitgeteilt. Auch das kommende Heimspiel gegen 1860 München wird sicherlich für den ein oder anderen Kicker kein Zuckerschlecken. Aber es liegt an der Mannschaft selbst. Es dürfte hinlänglich bekannt sein, dass wir Fans extrem leidensfähig sind und verzeihen können. Auch als sich nach dem letzten Spiel in Magdeburg das absolute Horrorszenario Regionalliga abzeichnete, waren wir Fans da! Wir standen zur Mannschaft und boten alle Unterstützung, die zu diesem Zeitpunkt geboten werden konnte. Nun seid ihr jedoch am Zug, werte Spieler! Reißt euch endlich am Riemen und kommt in die Gänge. Ihr dürft mal einen schlechten Tag haben, ihr dürft auch mal schlecht spielen und natürlich dürft ihr auch mal verlieren, aber was wir von euch wollen, ist ganz einfach: WIR WOLLEN EUCH KÄMPFEN SEHEN!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Antwerpen – das L steht für gute Laune


    Häämspiel: Antwerpen – das L steht für gute Laune

    Eine neue Ausgabe unserer Häämspiel-Kolumne: Vor dem Pokalfight gegen Gladbach geht es um nichts weniger als "Hutschnüre, Krawatten" und jede Menge Gänsehaut.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Was sind die mitunter fiesesten Fallen im Leben? Du schläfst und träumst von einer Toilette oder du bist FCK-Fan und verfällst in leichte Hoffnung auf bessere Zeiten. In beiden Fällen hilft nur schnelles Aufwachen, sonst geht es gewaltig in die Hose. Ob und wie oft Falle eins schon zugeschnappt hat, behält wohl jeder gern für sich. Falle zwei ist jedoch kurz davor zum vierten Mal seit dem Zweitliga-Abstieg 2018 zuzuschnappen. Und das nervt. Es nervt extrem!

    FCK makes fix and ready

    In den letzten drei Jahren wurden mittlerweile über 40 Spieler verpflichtet. In etwa genauso viele Spieler wurden wieder abgegeben, eine positive Entwicklung ist aber scheinbar nicht in Sicht. Natürlich ist es noch viel zu früh, um den aktuellen Kader und diejenigen, die ihn zusammengestellt haben, zu beurteilen - aber schon nach zwei Spieltagen schrillen die Alarmglocken. Nach einem viel umjubelten Saisonstart, der jedoch letztlich auch nur einen Punkt einbrachte und spätestens seit der 0:4-Klatsche der Braunschweiger gegen Viktoria Berlin relativiert betrachtet werden muss, folgte einmal mehr eine Nullnummer in Meppen. Dass die Rückfahrt aus dem Emsland eher frustriert angetreten werden muss, durfte durchaus befürchtet werden. Die Erfahrungen der letzten Jahre waren einfach zu ernüchternd. Dass aber jetzt schon wieder die Diskussionen um Einstellung und Charakter beginnen, ist höchst beunruhigend. Der gegen Ende des Spiels nahezu hilf- und teilweise lustlose Auftritt der Mannschaft lässt erstaunte Gesichter zurück.


    Dass es Spiele gibt, in denen trotz aller Bemühungen einfach nichts geht weiß jeder, der selbst einmal auf einem Fußballplatz gestanden hat. Aber gerade dann muss man doch erwarten können, dass bis zum Ende gebissen und gekratzt wird. Erst recht, wenn aus der letzten Saison Lehren gezogen wurden. Mit Hacke hier und Tänzchen da gibt es in der dritten Liga nicht viel zu holen. Wie es geht und wie Spiel für Spiel angegangen werden muss, haben die Meppener eindrucksvoll vorgeführt. Dass man der Halsschlagader von Antwerpen beim Anschwellen und seinen Eckzähnen beim Wachsen zuschauen konnte, lässt allerdings hoffen. In dieser Stimmung sah ich ihn zuletzt nach dem Spiel in Magdeburg, was danach passierte ist hinlänglich bekannt. Außerdem wurde zu Beginn der Woche mit Simon Stehle eine weitere Offensivkraft verpflichtet. Der Leihgabe aus Hannover eilt ein Ruf als flexibel einsetzbarer und pfeilschneller Stürmer voraus. Diese Eigenschaften dürften dem oftmals hüftsteif wirkenden Offensivspiel der Lautrer gut tun und die gegnerischen Abwehrreihen vielleicht auch tatsächlich einmal ernsthaft vor Probleme stellen. Nun aber alle Hoffnungen auf einen 19-Jährigen zu setzen und damit entsprechenden Druck aufzubauen, wäre auch nicht fair. Da muss es andere geben, die vorwegmarschieren und Zeichen setzen. Im Saisonrückblick taucht das Spiel in Meppen hoffentlich nur noch als Schuss vor den Bug zur rechten Zeit auf.

    Gänsehaut lügt nicht

    Nun heißt es aber erst einmal „Pflicht aus – Kür an“. Am Montag erwartet uns Fußballnostalgiker ein echtes Highlight. Ein viermaliger Deutscher Meister spielt gegen einen fünfmaligen, ein zweifacher Pokalsieger gegen einen dreifachen. Viel mehr Tradition geht im deutschen Fußball nicht. Mit dem FCK und Borussia Mönchengladbach treffen zwei absolute Schwergewichte der Bundesligahistorie aufeinander. Für zwei Spieler wird dieses 91. Duell beider Mannschaften ein ganz besonders sein. Auf Lautrer Seite spielt Julian Niehues gegen seinen Ausbildungsverein, bei den Gladbachern ist es Tobias Sippel, der auf seine alte Liebe trifft. Es bleibt zu hoffen, dass Adi Hütter es seinem Vorgänger gleichtut und seine eigentliche Nummer zwei als DFB-Pokaltorhüter nominiert. Noch darf davon ausgegangen werden, dass am Montag 20.000 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion zugelassen sind und so eine atemberaubende Atmosphäre erwartet werden kann.


    Angesichts des mit Nationalspielern gespickten Kaders der Gladbacher kommt man fast automatisch zu dem Schluss, dass der FCK vor einer nicht lösbaren Aufgabe steht. Aber – und da müsst ihr lieben Leser nun durch – der Pokal hat seine eigenen Gesetze! Das haben vor nicht allzu langer Zeit schon unsere Landeshauptstädter und die Nürnberger erfahren müssen. Wenn am Montag alles zusammenpasst, es das Glück gut meint und ein Spielverlauf entsteht, der der Fohlenelf so gar nicht schmeckt, ist nichts unmöglich. Sollten die Gladbacher zu irgendeinem Zeitpunkt der Partie schwächeln, müssen die Roten Teufel da sein und gnadenlos zuschlagen. Allerdings muss das Team von Marco Antwerpen hierfür über sich hinauswachsen. Die Kulisse, sofern es denn bei der aktuellen Genehmigung bleibt, wird ihren Teil dazu beitragen. Bei dem Gedanken an ein (corona-) volles Haus und einen erfolgreichen Auftritt unserer Jungs bekomme ich jetzt schon eine Gänsehaut, dass mir keine Jacke mehr passt.


    Lautern allez!


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Antwerpen: "Es tut gut als Underdog in ein Spiel zu gehen"


    Antwerpen: "Es tut gut als Underdog in ein Spiel zu gehen"

    Gegen Gladbach wird das Trainerteam auf Schad und Ritter verzichten müssen. Von seiner Mannschaft erwartet der Cheftrainer dauerhaft ein anderes Gesicht.


    Nach der Ligapleite in Meppen tritt der 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal am Montag Abend (Anstoß 20:45 Uhr) auf dem Betzenberg gegen Borussia Mönchengladbach an. Trotz der ursprünglich erteilten Genehmigung vor bis zu 20.000 Zuschauern spielen zu dürfen, gehen die Verantwortlichen davon aus, dass auf Grund der aktuellen Entwicklungen der Zuschauereinlass kurzfristig auf 5.000 Besucher reduziert werden muss. Da auch für FCK-Cheftrainer Marco Antwerpen die Ausgangssituation klar geregelt ist, hofft er, eine gesunde Balance aus Mut und Vorsicht finden zu können. „Es ist ganz schön, in ein solches Spiel reinzugehen und aus der Underdog-Position heraus agieren zu können. Ich glaube, das tut uns ganz gut“, so der FCK-Coach, der sein Team im Ligaspielbetrieb oft genug in der Favoritenrolle sieht.

    Das Lazarett lichtet sich

    Obwohl sich mit Dominik Schad und Marlon Ritter zwei weitere Spieler als nicht einsatzbereit abmelden mussten, lichtet sich allmählich das Lautrer Lazarett. Mit Marvin Senger, Marius Kleinsorge und Anil Gözütok kehren drei Akteure in den Kader zurück, denen Marco Antwerpen allen bescheinigt, dass sie für die Pokalpartie durchaus eine Option darstellen. Simon Stehle hingegen wird in der Begegnung mit den Fohlen noch keine Rolle spielen. Der Offensivspieler befindet sich erst seit gestern in Kaiserslautern und konnte bisher noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Er soll ab nächster Woche voll einsteigen und Antwerpen zeigte sich froh, mit ihm künftig über eine weitere Option verfügen zu können.

    Dauerhaft ein anderes Gesicht zeigen

    Auf seine Kritik an der Einstellung der Mannschaft angesprochen, bescheinigte der Trainer seinen Spielern grundsätzlich sehr kritikfähig und einsichtig zu sein. Natürlich sei es wichtig aus einem Spiel wie in Meppen die richtigen Erkenntnisse zu erlangen und als Mannschaft weiterzukommen. Antwerpen ist sich sicher, dass die Spieler eine Reaktion zeigen und die Einsicht aus der Spielanalyse unter Beweis stellen. „Klar ist es jetzt ein DFB-Pokalspiel und eine andere Situation. Aber wir wollen grundsätzlich jetzt die richtigen Schlüsse aus so einem Spiel ziehen, das ist ganz, ganz entscheidend. Wir haben gesehen, dass man in Meppen anders agieren muss, das hat die Mannschaft erkannt und wir gehen davon aus, dass wir dauerhaft ein anderes Gesicht präsentieren werden. Es ist ganz, ganz wichtig, dass wir das dauerhaft machen und nicht nur für ein Spiel!“, so der FCK-Trainer.


    Quelle: Treffpunkt Betze

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    Antwerpen: "Es tut gut als Underdog in ein Spiel zu gehen"

    Gegen Gladbach wird das Trainerteam auf Schad und Ritter verzichten müssen. Von seiner Mannschaft erwartet der Cheftrainer dauerhaft ein anderes Gesicht.


    Nach der Ligapleite in Meppen tritt der 1. FC Kaiserslautern im DFB-Pokal am Montag Abend (Anstoß 20:45 Uhr) auf dem Betzenberg gegen Borussia Mönchengladbach an. Trotz der ursprünglich erteilten Genehmigung vor bis zu 20.000 Zuschauern spielen zu dürfen, gehen die Verantwortlichen davon aus, dass auf Grund der aktuellen Entwicklungen der Zuschauereinlass kurzfristig auf 5.000 Besucher reduziert werden muss. Da auch für FCK-Cheftrainer Marco Antwerpen die Ausgangssituation klar geregelt ist, hofft er, eine gesunde Balance aus Mut und Vorsicht finden zu können. „Es ist ganz schön, in ein solches Spiel reinzugehen und aus der Underdog-Position heraus agieren zu können. Ich glaube, das tut uns ganz gut“, so der FCK-Coach, der sein Team im Ligaspielbetrieb oft genug in der Favoritenrolle sieht.

    Das Lazarett lichtet sich

    Obwohl sich mit Dominik Schad und Marlon Ritter zwei weitere Spieler als nicht einsatzbereit abmelden mussten, lichtet sich allmählich das Lautrer Lazarett. Mit Marvin Senger, Marius Kleinsorge und Anil Gözütok kehren drei Akteure in den Kader zurück, denen Marco Antwerpen allen bescheinigt, dass sie für die Pokalpartie durchaus eine Option darstellen. Simon Stehle hingegen wird in der Begegnung mit den Fohlen noch keine Rolle spielen. Der Offensivspieler befindet sich erst seit gestern in Kaiserslautern und konnte bisher noch nicht mit der Mannschaft trainieren. Er soll ab nächster Woche voll einsteigen und Antwerpen zeigte sich froh, mit ihm künftig über eine weitere Option verfügen zu können.

    Dauerhaft ein anderes Gesicht zeigen

    Auf seine Kritik an der Einstellung der Mannschaft angesprochen, bescheinigte der Trainer seinen Spielern grundsätzlich sehr kritikfähig und einsichtig zu sein. Natürlich sei es wichtig aus einem Spiel wie in Meppen die richtigen Erkenntnisse zu erlangen und als Mannschaft weiterzukommen. Antwerpen ist sich sicher, dass die Spieler eine Reaktion zeigen und die Einsicht aus der Spielanalyse unter Beweis stellen. „Klar ist es jetzt ein DFB-Pokalspiel und eine andere Situation. Aber wir wollen grundsätzlich jetzt die richtigen Schlüsse aus so einem Spiel ziehen, das ist ganz, ganz entscheidend. Wir haben gesehen, dass man in Meppen anders agieren muss, das hat die Mannschaft erkannt und wir gehen davon aus, dass wir dauerhaft ein anderes Gesicht präsentieren werden. Es ist ganz, ganz wichtig, dass wir das dauerhaft machen und nicht nur für ein Spiel!“, so der FCK-Trainer.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Der Berg ruft!


    Häämspiel: Der Berg ruft!

    Morgen wird wieder Betze-Luft geschnuppert. Unser Kolumnist Dirk weiß deswegen nicht mehr wohin mit seinem Glück. Jetzt fehlt nur noch ein Erfolgserlebnis zum Auftakt.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Das beinahe volle EM-Ferrero-Sammelheft kann nun endlich eingemottet werden. Dank Duplo, Hanuta oder der Kinder-Produktpalette steht nun jedoch der Kampf gegen den eigenen BMI an. Das Sammelalbum wurde natürlich nicht komplettiert. Mit all dem ist jetzt Schluss! Spätestens mit dem EM-Finale war klar: Es geht zurück zur Normalität. Jogi hat fertig, England vermasselt wieder einmal ein Elfmeterschießen und das Nachwuchsspielerduo Bonucci/Chiellini lächelt seine Gegner in Grund in Boden.

    Wir sind von der Westkurv', ihr wisst schon!

    Ein erster kleiner Schritt zur Normalität ist die Rückkehr des Sonderspielbetriebs. Morgen dürfen erstmals seit dem 21. Oktober des vergangenen Jahres Zuschauer ins Stadion. Insgesamt 15.000 Besucher dürfen auf den Betzenberg pilgern und die Mannschaften unterstützen. Einige FCK-Spieler kennen das Stadion bisher nur mit leeren Rängen. Es wird, trotz der Tatsache, dass der Betze nur zu einem Drittel gefüllt sein wird, eine beeindruckende Atmosphäre herrschen und bei allen Fußballnostalgikern für Gänsehaut sorgen. Wir alle sollten aber unseren Teil dazu beitragen, dass auch künftig vor vollen Tribünen gespielt werden darf. Die Einhaltung der mittlerweile bestens bekannten AHA-Regeln, gepaart mit gesunden Menschenverstand, hilft den Gesundheitsbehörden, hilft dem FCK und hilft vor allem uns selbst! Vergesst nur nicht, die Maske abzunehmen, bevor Ihr euch euer Bier oder eure Wurst reinpfeffern wollt. Das gibt erfahrungsgemäß eine riesige Sauerei.


    Für uns FCK-Fans bedeutet die Normalität aber auch, dass die Dauerkarte geordert werden muss, die neuen Gegner zu analysieren sind und mögliche Auswärtsfahrten geplant werden müssen. Nachdem der TSV Havelse das Starterfeld der neuen Saison komplettiert hat, ist klar, dass dem FCK und uns Fans 6811 Reisekilometer bevorstehen - vorausgesetzt dieses teilweise schon peinliche „Stadion-wechsel-dich-Spielchen“ einiger Vereine wiederholt sich nicht. Keine Fast-Food-Filiale zwischen München und Meppen oder Köln und Zwickau wird verschont bleiben. Gnadenlos werden wir allen mitteilen, wer wir sind und woher wir kommen. Ob man es hören will oder nicht. Die Fahrten werden zwar Zeit in Anspruch nehmen und vor allem der Rückweg wird nicht immer vergnügungsteuerpflichtig sein, aber sie dürften uns körperlich deutlich weniger abverlangen als die Heimspiele. Im Laufe der Saison werden wir westkurvenseitig 19 Mal mit 206 Stufen etwa 1000 Höhenmeter zu bewältigen haben. Hat irgendjemand eine Vorstellung davon, wie viele Geburten bei dieser Stufenanzahl eingeleitet werden könnten? Das Leben als FCK-Fan ist definitiv ein anstrengendes.

    Quälen für den Betze!

    Zum Saisonauftakt gibt sich morgen die Eintracht aus Braunschweig die Ehre auf dem Betzenberg. Ob der Zweitligaabsteiger als echter Gradmesser dienen kann, lässt sich nur schwer vorhersagen. Immerhin 17 Abgänge hat der Ex-Verein von Marco Antwerpen zu verzeichnen, was als echter Schnitt betrachtet werden kann. Fraglich ist, welche Rolle man den Braunschweigern in der kommenden Spielzeit zutrauen und wie eingespielt sich das neue Team präsentieren kann. Eine Problemstellung, die man ansonsten vor Saisonbeginn eher vom FCK kannte. Im Gegensatz zu den regelmäßigen Umbrüchen der vergangenen Jahre, konnte das Grundgerüst der Mannschaft jedoch im Großen und Ganzen gehalten werden. Mit Pourié, Rieder und Sickinger verließen lediglich drei unangefochtene Stammspieler den FCK. Wichtige Eckpfeiler wie Götze, Zimmer, Senger, Zuck oder der gerade im Saisonendspurt auftrumpfende Hanslik konnten hingegen weiterverpflichtet werden. Erstmals seit Langem ist Kontinuität erkennbar. Darüber hinaus verstand es Thomas Hengen mit René Klingenburg und vor allem Mike Wunderlich reichlich Erfahrung an Land zu ziehen, von der beispielsweise die weiteren Neuzugänge Boris Tomiak, Julian Niehues und Muhammed Kiprit deutlich profitieren könnten.


    Insgesamt ist es meiner Meinung nach gelungen, einen mehr als konkurrenzfähigen Kader zusammenzustellen. Und die für mich spannende Mischung aus Jung und Alt lässt mich mit extremster Vorfreude mein Stadionequipment zusammensuchen – wenn da nur nicht die 206 Stufen wären. Aber was soll´s? Notfalls wird zwischengedehnt und ein isotonischer Durstlöscher reingeleert. Man muss sich auch mal quälen können. Mein BMI wird es mir danken.


    Quelle: Treffpunkt Betze