Beiträge von Dirk

    leider gibts keine brauchbaren bilder vom 1:2


    ich bin mir relativ sicher,dass sich sliskovic beim anschlusstreffer im abseits befindet.

    beim abspiel ist sliskovic vorm ball und kein lautrer ist noch dahinter

    Auf Anhieb habe ich das genauso eingeschätzt und war mir ziemlich sicher, dass Sliskovic im Abseits stand. Nachdem ich mehrfach die Wiederholung gesehen habe, glaube ich aber, dass Sliskovic erst nach dem Abspiel einläuft und im entscheidenden Moment gerade noch so auf gleicher Höhe oder sogar hinter dem Ball war. Aber egal wie, es hat am Ende ja gereicht :)

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Teamwork makes Dreamwork


    Roundhouse-Kick: Teamwork makes Dreamwork

    Fehlentscheidungen, strittige Gelbsperren und eine Einladung zum "dinner for two". Alles über den Hashtag der Woche #geilesteam und was sonst noch wichtig war. Unser etwas anderer Rückblick.


    Die Vorrunde der Saison 2021/22 ist für den FCK seit Freitag beendet. Sie bietet gleichzeitig gute Gründe dem neuen Jahr mit einer ordentlichen Portion Optimismus entgegenzufiebern. Die Roten Teufel haben im Kalenderjahr 2021 aus bisher 40 Partien 57 Punkte mitnehmen können. Zudem steht der Jahresabschluss in Braunschweig noch bevor und könnte diese Statistik sogar noch etwas aufpolieren. Von der Existenz-Rettung zu Beginn des Jahres hin zur Mannschaft der Stunde im Spätherbst war es aber ein steiniger Weg. Alles über den Hashtag der Woche #geilesteam und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    1. Schiri, der hat schon gelb! Babak Rafati, ehemaliger FIFA-Schiedsrichter, analysiert für das Portal liga-3-online wöchentlich die Spiele der dritten Liga und arbeitet dabei die strittigen Szenen der einzelnen Partien auf. Nun, da sich die Liga in Richtung Saisonhalbzeit bewegt hat, nahm die Redaktion eine tabellarische Auswertung der bisherigen Rafati-Analysen vor. Das Ergebnis überrascht den eingefleischten FCK-Fan nur bedingt. Kein Verein musste mehr Fehlentscheidungen gegen sich hinnehmen als der FCK. Satte acht Benachteiligungen dokumentierte Rafati in der bisherigen Hinrunde. Und in diesem Ranking fehlt auch noch das Spiel bei Türkgücü München mit dem "flying elbow" von Mergim Mavraj gegen Daniel Hanslik. Liebe Schiedsrichter, achtet doch einfach auf die Lautrer Fankurve. Wenn die Zuschauer dort einen Elfmeter fordern, dann ist das so. Man hilft ja schließlich wo man kann.


    Dritte Liga: Auswertung der strittigen Szenen


    2. Dinner for two: Was haben Halle, Magdeburg, Waldhof und Köln gemeinsam? Gegen alle vier Gegner sah der Lautrer Coach Marco Antwerpen im Laufe der Hinrunde die gelbe Karte. Einerseits könnte man daraus schlussfolgern, dass Antwerpen dringend daran arbeiten sollte, seine Zündschnur nicht ganz so kurz daher kommen zu lassen. Andererseits lässt sich genauso gut die Frage stellen, warum denn jedes Wort direkt auf die Goldwaage gelegt wird. Natürlich darf im Umgang mit den Unparteiischen eine gewisse Grenze nicht überschritten werden. Aber bei einem emotionsgeladenen Sport wie Fußball gehört doch auch der ein oder andere Gefühlsausbruch dazu und könnte ein Stück weit mehr toleriert werden. Gerade die Trainer stehen an der Seitenlinie unter einem enormen Druck und sind oftmals zum Zuschauen verdammt, wenn möglicherweise um ihre eigene Existenz gespielt oder eben gepfiffen wird. Vielleicht sollte der DFB, der so furchtbar gern sanktioniert, seine eigene Marschrichtung an dieser Stelle etwas überdenken. Antwerpen wird es allerdings nicht mehr helfen. Beim Gastspiel in München war er gesperrt und das kostet ihn, wie Thomas Hengen bei Magenta Sport verriet, ein Abendessen mit seinem Sportdirektor. Guten Appetit!


    Kaiserslautern in München ohne gesperrten Trainer Antwerpen


    3. Einer für alle, alle für einen: Matheo Raab stand letzte Woche liga-3-online Rede und Antwort. Auf das derzeitige Erfolgsrezept des FCK angesprochen, hob der Torwart die mannschaftliche Geschlossenheit hervor. "Das gesamte Konstrukt innerhalb der Mannschaft ist so aufgebaut, dass sich jeder für jeden einsetzt. Obwohl uns in den vergangenen Wochen immer wieder Stützen weggebrochen sind, haben es die Spieler aus der zweiten Reihe mindestens genauso gut gemacht", ließ der noch 22-jährige seine Interviewpartner wissen. Dieser Teamspirit verleitet aber offenbar nicht dazu in der Intensität zurückzuschalten. So sieht Raab seine eigene Konstanz unter anderem in dem tagtäglichen Konkurrenzkampf mit Avdo Spahic begründet. In den Trainingseinheiten ginge es unter den beiden ehrgeizigen Keepern sehr wohl zur Sache, neben dem Platz verstehe man sich aber bestens. Offenbar spielen beim FCK also leistungssteigernde Mittel der legalen Art eine große Rolle.


    Matheo Raab: "Konkurrenzkampf treibt uns gegenseitig an"


    4. Die beste Hinrunde aller Zeiten – in Liga drei: Mit dem Sieg bei Türkgücü München fuhren die Lautrer ihre Saisonpunkte 30, 31 und 32 ein. So viele Zähler holten die Roten Teufel bisher noch nie in einer Drittliga-Hinrunde. Der Lohn ist die Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen, die mit dem letzten Spiel des Jahres in Braunschweig sogar noch weiter verkürzt werden könnte. Diese Zahlen allein lassen grundsätzlich schon hoffen. Betrachtet man aber nur die Bilanz der letzten zwölf Spiele, darf sogar ein bisschen geträumt werden. Seit dem geschichtsträchtigen Derby gegen Mannheim holten die Roten Teufel 27 Punkte und mauserten sich so vom Abstiegskandidaten zum Aufstiegsaspiranten. Natürlich halten sich alle Protagonisten dezent zurück, wenn sie auf einen möglichen Aufstieg angesprochen werden. Über die eigene Leistungsfähigkeit und wohin der Weg führen könnte, ist man sich aber durchaus im Klaren. Hendrick Zuck verriet gegenüber dem SWR, dass „aufsteigen das Geilste ist, was es gibt“ - an gleicher Stelle legte der Routinier vor einigen Tagen nach. "Ich habe in der Vorbereitung schon gemerkt, dass wir ein geiles Team sind", führt der gebürtige Saarländer aus und mahnt gleichzeitig, dass „weiter Gas gegeben werden müsse“. Der Erfolg gibt dem Vizekapitän Recht.


    So jubelt der FCK über den perfekten Hinrunden-Abschluss


    5. Die Wampe von Giesing auf dem Abstellgleis: Mit einem Paukenschlag eröffneten die Münchner Löwen die letzte Woche. Dem Kult-60er der letzten Jahre, Sascha Mölders, wurde mitgeteilt, dass er für die letzten Spiele des Jahres nicht nominiert werden würde. Stattdessen sollte „Mr. Schwerfallzieher“, wie ihn die Kollegen der 11Freunde-Redaktion einst tauften, an seinem Fitnesszustand arbeiten. Günther Gorenzel, selbst unter Beschuss stehender Sportchef der Löwen weist ausdrücklich darauf hin, dass diese Maßnahme keine Suspendierung darstellt und Mölders seine Freistellung dahingehend „fehlinterpretiert“ habe. Die Spekulationen zum Wampen-Aus schießen jetzt natürlich ins Kraut. Von Beleidigungen und Drohungen gegenüber jüngeren Spielern bis hin zur Verweigerung von angeordneten Maßnahmen stehen viele Vorwürfe im Raum. Sascha Mölders hingegen äußert sich nicht. Es bleibt zu hoffen, dass sich der Angreifer nicht selbst das Denkmal einreißt, dass er sich in den letzten Jahren bei den Löwen aufgebaut hat.


    Abschied oder Neustart? Wie geht es für Sascha Mölders weiter?


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Wenn die Zeit endet, beginnt die Ewigkeit


    Roundhouse-Kick: Wenn die Zeit endet, beginnt die Ewigkeit

    Die Welt des Fußballsports bot in der vergangenen Woche jede Menge Kuriositäten. Alles über den Hashtag der Woche #horsteckel und was sonst noch wichtig war. Unser etwas anderer Rückblick.


    Schwermut machte sich am vergangenen Freitag über dem Betzenberg breit. Mit Horst Eckel verstarb der letzte noch lebende Weltmeister von 1954. Jeder, der ihn persönlich kannte oder kennen lernen durfte, schilderte es als Privileg sich mit dem Menschen Horst Eckel ausgetauscht zu haben. Bundestrainer Hansi Flick beispielsweise bescheinigte ihm eine ansteckende Warmherzigkeit und ein außergewöhnliches soziales Engagement. Wir alle betrauern den Verlust von Horst Eckel natürlich sehr - dennoch bedeutet Trauer nicht gleichzeitig traurig zu sein. Im Gegenteil, wir sollten froh sein. Froh, dass uns ein Mensch wie Horst Eckel bereichert hat und es uns vergönnt war, ihn zu Lebzeiten ein Stück weit begleiten zu dürfen. Alles über den Hashtag der Woche #horsteckel und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    1. Das Leben endet, die Erinnerung nicht: Letzte Woche feierten wir ihn an gleicher Stelle noch als lebende Legende, am Freitag jedoch folgte der „Windhund“ dem Ruf seines Freundes Fritz Walter und komplettiert nun wieder die Helden von Bern. Er war ein außergewöhnlicher Mensch und verkörperte die typischen Tugenden der 54er Weltmeister. Mit seinem Gesicht verbindet man Grundwerte wie Bescheidenheit, Bodenständigkeit, Fairplay und Disziplin. Laut eigener Aussage hielt er es für ein Geschenk jahrelang mit einem so großartigen Fußballer wie Fritz Walter in einer Mannschaft zusammenspielen zu dürfen. Tiefe, fest verwurzelte Freundschaften waren ihm wichtiger als ein dickes Bankkonto, das er sich durch einen Vereinswechsel ohne Zweifel hätte zulegen können. Der strikte Nichtraucher verließ seine Heimat Vogelbach aber nur ungern, weshalb es ihn letztlich auch immer wieder in die Heimat zurückzog. Sein zu Hause war die Westpfalz und hier lebte er bis zu seinem Tod. Laut Dagmar Eckel sei ihr Vater ganz sanft eingeschlafen, es sei nun einfach seine Zeit gewesen. Horst Eckel durfte 89 Jahre alt werden und inspirierte uns alle mit seinem Lebenswerk. Ruhe in Frieden, lieber Horst!


    Der 1. FC Kaiserslautern trauert um Horst Eckel


    2. Auf der Suche nach dem Erfolgsrezept: Interessante Einblicke gönnte uns Hendrick Zuck im Rahmen des SWR Sport Podcasts „Nur der FCK“. Offenbar stellen sich nicht nur Fans die Frage, warum zahlreiche Neuzugänge mit teils erhebliche Startschwierigkeiten zu kämpfen haben. Auch Marco Antwerpen hat diese Frage in den vergangenen Wochen zum teaminternen Thema gemacht. Die Ergebnisse verriet Zuck verständlicherweise nicht. Was intern besprochen wird, sollte schließlich auch intern bleiben - wir sind ja nicht beim FC Hollywood. Vermutungen dürfen aber durchaus angestellt werden. Ist es die hohe Erwartungshaltung des Umfelds? Ist es die Tradition, die möglicherweise zentnerschwer auf den Schultern lastet? Sind es die Begebenheiten und Rahmenbedingungen, die ein Club wie der FCK - also beispielsweise professionelle Trainingsbedingungen oder ein riesiges WM-Stadion - mit sich bringt? Oder ist es eine Mischung aus allem? Fakt ist, dass Antwerpen seine Spieler zur Lösungsfindung aufforderte und auch selbst bereit ist, sich zu hinterfragen. Eine Eigenschaft, der Zuck, der immerhin auch unter Christian Streich oder Torsten Lieberknecht trainiert hat, größten Respekt entgegenbringt. Welche Lösungen sich die Mannschaft auch überlegt hat, sie scheinen zu funktionieren. Zuck zumindest sieht eine Mannschaft zusammenwachsen, die einen enormen Teamspirit entwickelt und gemeinsam einiges erreichen kann.


    Hendrick Zuck: "Aufsteigen ist das Geilste, was es gibt"


    3. Ein tropischer Wirbelsturm über Berlin: Der „Big City Club“ hat die Reißleine gezogen. Mit dem ehemaligen FCK-Trainer Tayfun Korkut sitzt ab sofort der sechste Trainer innerhalb der letzten zweieinhalb Jahre auf der Bank von Hertha BSC Berlin. Zum Glück hat Lars Windhorst anständig in die alte Dame investiert. Die ganzen Abfindungen zahlen sich nunmal nicht allein. Aber mit Fredi Bobic verfügt der Hauptstadtclub mittlerweile über einen alten Fuchs als Geschäftsführer. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern erhielt Korkut nämlich nur einen Vertrag bis zum Saisonende. Verantwortungsvoller und vorausschauender kann man fast nicht planen. Bei dem Berliner Verschleiß an Übungsleitern dürfte die Suche nach einem Nachfolger von Korkut schließlich demnächst schon wieder starten.


    Prag­matik statt Gla­mour


    4. Mit FCK-Power raus aus dem Chaos: Die Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbunds wählte am Samstag ein neues Präsidium. Miriam Welte wurde hierbei zur Vizepräsidentin gewählt. Die 2019 mit der goldenen FCK-Vereinsnadel ausgezeichnete Bahnradsportlerin konnte 377 Stimmen auf sich vereinen. Herzlichen Glückwunsch an die mehrfache Welt- und Europameisterin sowie Olympiasiegerin von 2012. Mit den vorgezogenen Neuwahlen soll beim DOSB ein "grundsätzlicher Neuanfang ermöglicht werden", hieß es im Sommer dieses Jahres. Es gibt sicher einfachere Aufgaben als in diesen Zeiten beim zerstrittenen Sportbund Verantwortung zu übernehmen. Umso mehr gilt es, Miriam Welte beide Daumen für eine erfolgreiche Amtszeit zu drücken.


    Miriam Welte zur Vizepräsidentin gewählt


    5. Ein Trainer is nich ein Idiot, ein Trainer seh, was passieren in Platz: Fußball ist letztlich immer ein Ergebnissport. Dass dieser Grundsatz für alle Bereiche gilt musste Peter Neustädter in der letzten Woche schmerzlich erfahren. Nach zuletzt nur zwei Punkten aus sieben Spielen reagierten die Verantwortlichen des FCK und stellten den U17-Coach frei. Nach rund der Hälfte der Saison stehen die Roten Teufel mit dem Rücken zu Wand - der Abstieg droht. Neustdätdters Nachfolger, der 26-jährige Max Bergemann-Gorski, soll nun die Talfahrt der jungen Talente in der B-Junioren-Bundesliga stoppen. Viel Erfolg!


    Trainerwechsel im Lautrer Nachwuchsleistungszentrum


    6. „Zwayerlei“ Maß beim DFB? Jude Bellingham platzte nach dem verlorenen Spitzenspiel gegen den FC Bayern der Kragen. "Du gibst einem Schiedsrichter, der schon vorher mal Spiele verschoben hat, das größte Spiel in Deutschland. Was erwartest du", äußerte der Brite beim norwegischen Fernsehsender „Viaplay“. Was der englische Nationalspieler damit sagen will ist offensichtlich. Zwayer war unmittelbar in den „Hoyzer-Skandal“ verwickelt und es gilt als nachgewiesen, dass auch er in mindestens einem Fall als Linienrichter Schmiergeld angenommen hat, um unliebsame Entscheidungen gegen einen bevorzugten Club zu vermeiden. „Sein“ Schiedsrichter damals war eben jener Robert Hoyzer. Aber scheinbar geriet der DFB seinetwegen in arge Nöte. Die Vorwürfe gegen Zwayer erhärteten sich erst kurz vor dem Sommermärchen 2006 und waren zu dem Zeitpunkt überhaupt nicht zu gebrauchen. Also gaben die „Unter-den-Teppich-Kehrer“ in Frankfurt alles und vertuschten die Sachlage rund um den Berliner Schiedsrichter. Erst 2014 wurden dessen Verfehlungen aufgedeckt, aber dennoch nie richtig aufgearbeitet. Wundert man sich jetzt tatsächlich, dass einem diese Personalie ständig auf die Füße fällt?


    Anzeige gegen Bellingham - BVB reagiert


    7. Ballon d´Murmeltiertag: Lionel Messi hat letzte Woche zum siebten Mal in seiner Karriere den Ballon d'Or gewonnen. In anderen Worten: "Laaaaaaangweilig"! Betrachtet man die Siegerliste der letzten Jahre scheint irgendwo bei France Football, der Fachzeitschrift, die die Trophäe vergibt, eine Schallplatte zu hängen. Seit 2008 gab es genau drei Preisträger. Eben jener Lionel Messi, ein Herr namens Ronaldo und 2018 schlich sich ein einziges Mal Luka Modric unter die Gewinner. Es ist zu demnach zu vermuten, dass man als Spieler in Spanien oder wenigstens in Frankreich sein Geld verdienen muss, um in die engere Auswahl zu kommen. Nicht wenige Stimmen sahen dieses Jahr die polnische Tormaschine Robert Lewandowski vorne. Aber seien wir ehrlich: Dass bei der Preisvergabe des Ballon d'Or etwas nicht stimmt, wissen wir doch spätestens seit 1998 als der - oh welch Überraschung - Franzose und zugegebenermaßen frischgebackene Weltmeister Zinédine Zidane den Vorzug vor Harry Koch erhielt.


    Messi gewinnt Ballon d'Or vor Lewandowski


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: Der Tanz der Teufel


    Häämspiel: Der Tanz der Teufel

    Häämspiel-Ausgabe #18: Johan Cruyff und Marco Antwerpen. Frisurentechnisch liegen beide weit auseinander. Fußballerisch verbindet sie jedoch die Leidenschaft zum Schach.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Wieder einmal konnten der „Nullinger-Serie“ zwei Spiele hinzugefügt werden. Weder die Offensivreihe von Wehen Wiesbaden noch die der Dortmunder Borussia konnten gegen den FCK ein Tor erzielen. In Anbetracht dessen, dass in beiden Spielen Stammkeeper Raab durch Ersatzmann Spahic ersetzt werden musste, spricht auf den ersten Blick natürlich vieles dafür, dass Marco Antwerpen auf der Torhüter-Position ein echtes Luxusproblem hat. Dass dem so ist, hat der Lautrer Trainer auch schon mehrfach bestätigt. Allerdings macht man es sich zu einfach, wenn man die Defensivbilanz nur am Leistungsvermögen der Torhüter festmacht.


    Fußball ist wie Schach – nur ohne Würfel


    Johan Cruyff, einer der besten Fußballer seiner Zeit, richtete die von ihm trainierten Teams mit einer ganz simplen Grundtaktik aus: "In meinen Mannschaften ist der Torwart der erste Stürmer und der Stürmer der erste Verteidiger“. Schaut man sich die Spiele des FCK in den vergangenen Wochen an, kommt man nicht umhin festzustellen, dass Johan Cruyff es irgendwie geschafft haben muss, von Marco Antwerpen abzukupfern. Vermutlich dürfte der Cruyffsche Dolorian mitsamt vollgeladenem Fluxkompensator demnächst irgendwo am Betzenberg gesichtet werden. "Das Spielfeld wird stets eng bei Ballverlust und weit geöffnet, sobald man selbst die balltreibende Kraft ist“ oder „Fußball ist ein Fehlerspiel. Wer weniger davon macht, gewinnt", sind weitere Zitate des Niederländers, deren Ursprünge ja augenscheinlich in der Lautrer Gegenwart liegen müssen.


    Das von Antwerpen favorisierte 3-5-2 bringt mit den richtigen Spielertypen nämlich genau die genannten Vorteile mit sich. Mit Hanslik und zuletzt Redondo verfügt der Lautrer Coach über zwei sehr laufstarke Stürmer, die unmittelbar nach Ballverlust bereits versuchen den Spielaufbau des Gegners zu unterbinden. Den dahinter agierenden zentralen Mittelfeldspielern Wunderlich, Götze und Ritter fällt es so relativ leicht, die Räume zuzulaufen und Anspielstationen zu blockieren. Und die langen Bälle, die dann oft geschlagen werden müssen, werden von den drei Türmen Winkler, Hippe und Tomiak oder von einem der gegebenenfalls eingerückten Außenspielern Zuck beziehungsweise Hercher abgelaufen oder wegverteidigt. Das, was dann noch durchkommt, wird von Spahic entschärft. Nach eigenem Ballgewinn wird versucht, das Spiel breitzumachen und von hinten aufzuziehen. Die technisch und läuferisch starken Außenspieler sowie die drei Kreativköpfe in der Zentrale schaffen es so regelmäßig die Stürmer in aussichtsreiche Positionen zu bringen. Nun muss nur noch das Runde häufiger ins Eckige.


    Wir singen, wir tanzen auf (fast) jedem Fußballplatz


    Die größte Stärke liegt momentan aber in der Breite des Kaders und in der Tatsache, dass auch die Spieler aus der zweiten Reihe sichtlich bemüht sind ihre Chance zu nutzen, wenn sie sich denn bietet. Das war leider nicht immer so - und auch noch bis zum Verbandspokalspiel in Mechtersheim ein sehr ernst zu nehmendes Problem. Offensichtlich hat Marco Antwerpen nach diesem Spiel aber einmal mehr die richtigen Worte gefunden und nun wohl alle Spieler endgültig erreicht. Verfügt der Lautrer Trainer wieder über seinen kompletten Kader, hat er nach aktuellem Stand der Dinge mehr als nur ein Luxusproblem. Wohl dem, der das in der dritten Liga von sich behaupten kann.


    Zum letzten Heimspiel des Jahres begrüßt der 1. FC Kaiserslautern morgen Viktoria Köln auf dem Betzenberg. Vor wenigen Wochen hätte man noch von einer Pflichtaufgabe gesprochen. Die Domstädter starteten ganz miserabel in die Saison und fanden überhaupt nicht zu ihrem Spiel. Absoluter Tiefpunkt war ein 0:1 am neunten Spieltag beim bis dahin sieglosen Tabellenletzten aus Havelse. Nicht zuletzt der Abgang von Mike Wunderlich zum FCK schien an der Misere Schuld zu sein. Der Neu-Lautrer brachte es in der vergangenen Spielzeit immerhin auf 18 Scorerpunkte und fehlte der Viktoria zu Saisonbeginn an allen Ecken und Enden.


    Trotz der Pleitenserie hielten die Kölner jedoch an ihrem Trainer Olaf Janßen fest und schafften als Team den Turnaround. Seit der Niederlage beim Schlusslicht aus Niedersachsen holten die Viktorianer satte 17 Punkte aus acht Spielen und konnten den Anschluss an das Ligamittelfeld mittlerweile herstellen. Es wird also nicht nur eine große Wiedersehensparty mit Timmy Thiele auf der einen und Mike Wunderlich auf der anderen Seite, es treffen die aktuell wohl formstärksten Teams der Liga aufeinander.


    Jede Seite hat zwei Medaillen


    Mit dem letzten Heimspiel des Jahres verabschiedet sich auch diese Kolumne in die Winterpause. Seit Mitte Februar darf ich mich vor jedem Heimspiel mit den Themen die mich als Fan umtreiben auf Treffpunkt Betze etwas austoben. War ich anfangs selbst sehr skeptisch, ob die Themenlage rund um den FCK ein solches Format überhaupt zuließe, wurde ich sehr schnell eines Besseren belehrt. Der damals drohende finanzielle Kollaps und die sportliche Misere riefen fast im Tagesrhythmus irgendwelche Kritiker auf den Plan, die in mehr oder weniger seriösen Blättern etwas zum FCK zu sagen hatten. Mario Basler beispielsweise ließ scheinbar keine Gelegenheit aus, in guter bayrischer Stammtischmanier munter auf seinen Ex-Verein draufzuhauen. Die BILD-Zeitung lässt sich in solchen Zeiten natürlich auch nicht lumpen und deckte regelmäßig „neue Sensationsgeschichtchen“ rund um den Betzenberg auf.


    Ich kam mit meinen Recherchen teilweise gar nicht mehr hinterher und hatte jederzeit ohne große Mühe genügend Themen, über die ich schreiben konnte. Glücklicherweise war es mir aber auch vergönnt, den Aufschwung des FCK begleiten zu dürfen. Dabei konnte ich feststellen, dass es deutlich mehr Spaß macht, mich über das „Betze-Bollwerk“ als über die „Auswärts-Pleitegeier“ auszulassen. Hoffentlich hält die positive Phase beim FCK weiter an, damit der Spaßfaktor beim Schreiben auch im nächsten Jahr nicht weniger wird. Wobei, wenn es mies läuft, erzählt Super-Mario ja wieder seine G'schichten aus'm Paulanergarten. Es bleibt also spannend – so oder so.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: "Mit breiter Brust montags auf die Arbeit gehen"


    "Mit breiter Brust montags auf die Arbeit gehen"

    Alles über den Hashtag der Woche #dukommsthiernichtrein und was rund um den FCK in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    "Die Offensive gewinnt Spiele, die Defensive gewinnt Meisterschaften" – dieses abgedroschene Zitat aus der Welt des Sports lässt so manchen FCK-Fan hoffen. Betrachtet man die Abschlusstabellen der vergangenen Drittliga-Spielzeiten steigt diese Hoffnung mit jedem „zu-null-Spiel“ auch zu Recht. In der letzten Saison verfügten beispielsweise weder Dresden noch Rostock über die zielsichersten Stürmer auf dem Platz, aber eben über die besten Abwehrreihen der Liga. Alles über den Hashtag der Woche #dukommsthiernichtrein und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    1. Eine Abwehr aus Granit: Sowohl die Dreier-Abwehrkette als auch Matheo Raab und zuletzt auch Avdo Spahic räumen gnadenlos alles weg. In Dortmund stand bereits zum zehnten Mal in dieser Spielzeit die berühmte Null. Und damit stellt der FCK die beste Defensive aller drei Profiligen Deutschlands. Die Tatsache, dass die BILD-Zeitung, die sonst so gern von "Chaoslautern" schreibt schon die Frage stellt, ob "sich der FCK zum Aufstieg mauert" zeigt, dass defensiv auch der zweite Anzug passt. Denn weder die Grippewelle noch der Corona-Ausbruch und die damit einhergehenden Ausfälle konnten die Roten Teufel ihrer Stärke berauben. Sowohl gegen Wehen-Wiesbaden als auch gegen die zweite Mannschaft der Dortmunder Borussia, bei der immerhin auch das Wunderkind Youssoufa Moukoko im Kader stand, blieb das eigene Tor sauber. Wenn jetzt auch noch offensiv das Runde mit dem Eckigen passt, freuen wir uns schon auf neue geistreiche Wortfindungen aus dem Springer-Universum.


    Der FCK, Boris Tomiak und die Defensive aus Granit


    2. Danke, Waldhof! Jean Zimmer, am Wochenende noch von den Restbeständen einer Grippe außer Gefecht gesetzt, gab vergangene Woche im Gespräch mit dem SWR Einblicke in das Lautrer Innenleben und erklärte die Gründe für die gegenwärtige Euphoriewelle. "Wir sind sehr schwierig in die Saison gestartet. Aber es zeigt sich gerade im Moment, dass wir sehr zusammengewachsen sind. Gerade das Mannheim-Spiel hat uns gezeigt, dass wir auch mit neun Mann extrem gut verteidigen können. Das hat uns Sicherheit in der Defensive gegeben, was extrem wichtig ist", erklärte der Lautrer Mannschaftskapitän dem Lokalsender. Vielleicht hätte er sich gern noch deutlicher bei den Baracklern für die Teambuilding-Maßnahme bedankt, aber der arme Kerl wurde immer wieder von Hustenanfällen heimgesucht und konnte nur auf die wesentlichen Punkte eingehen. Im Anschluss wurde der Fernseher sicherheitshalber desinfiziert. Schließlich möchte man ja als FCK-Fan wieder montags mit breiter Brust zur Arbeit gehen können.


    Jean Zimmer: Sind seit dem Derby gegen Mannheim zusammengewachsen


    3. Der FC Hollywood und das „gute Geld aus Katar“: Ihr kennt Kerstin Ott? Genau! Das ist die, die immer lacht. Dieses Lachen ist Michael Ott - vermutlich nicht verwandt oder verschwägert mit der genannten Interpretin - letzte Woche ziemlich vergangen. Das engagierte Vereinsmitglied des FC Bayern München prangert bereits seit längerer Zeit das Katar-Sponsoring des Deutschen Rekordmeisters an und wollte dies auch im Rahmen der Jahreshauptversammlung zum Thema machen. Aber so einfach ist das wohl nicht. Wo in anderen Vereinssatzungen ganz klar geregelt ist, dass die Mitgliederversammlung das oberste Organ - noch vor Vorständen, Schatzmeistern und sonstigen Funktionsträgern - ist, wischte Präsident Herbert Hainer den Antrag von Ott einfach zur Seite und räumte dem Kritiker noch nicht einmal eine Redezeit in dieser Sache ein. Als dieses hochexplosive Thema dann aber doch noch zur Sprache kam, wurde die Sitzung stattdessen schleunigst unter deutlichen Missfallensbekundungen der anwesenden Vereinsmitglieder beendet. „Für mich war die JHV ein Muster-Beispiel, um zu zeigen, wie sich der Fußball weiter von seinen Fans entfremden kann. Die Beziehung zwischen dem FC Bayern und vielen seiner Fans bröckelt immer weiter“, sagte Ott daraufhin im Gespräch mit SPORT1. "Das Auftreten der Bosse war ein ziemlicher Offenbarungseid“. Nun ja, im Freistaat ticken die (Rolex-)Uhren halt anders.


    Bayern feige? Verhalten „ein Unding“


    4. Lebende Legenden: Mit Horst Eckel und Miro Klose stehen zwei Ur-Lautrer unter den fünf "Neuzugängen" der Hall of Fame des deutschen Fußballs. „Die Wahl der größten deutschen Fußballpersönlichkeiten in die Hall of Fame ist für die Jury immer wieder eine herausfordernde Aufgabe. Mit den fünf Persönlichkeiten ist uns in diesem Jahr eine Auswahl geglückt, die neben der Abwägung nüchterner Zahlen und Fakten auch emotionale Aspekte berücksichtigt“, sagte Museumsdirektor und Juryvorsitzender Manuel Neukirchner. Neben Eckel und Klose gehören seit diesem Jahr auch Jürgen Kohler, Joachim Streich und Udo Lattek zur Crème de la Crème des deutschen Fußballs. Herzlichen Glückwunsch!


    Eckel, Kohler, Klose, Streich und Lattek in der Hall of Fame


    5. You'll never walk alone, Ronnie: Traurige Nachrichten erreichten den FCK vergangene Woche aus Schweden. Die Lautrer Torwart-Legende Ronnie Hellström ist offenbar unheilbar an Krebs erkrankt. Dazu quält ihn ein Blutgerinsel in der Lunge und bereits im letzten Jahr hätte ihn eine Entzündung einer Darmtasche beinahe das Leben gekostet. Dies bestätigte der ehemalige Keeper der "Tre Kronors“, dem schwedischen Boulevardmagazin "Expressen". Laut eigener Aussage begegne er nun einem Tag nach dem anderen und einer Behandlung nach der nächsten. Wir alle, lieber Ronnie, sind in dieser schweren Zeit bei dir und wünschen dir ganz viel Kraft!


    Ehemaliger FCK-Torhüter Ronnie Hellström schwer erkrankt


    6. Wie schön, dass du geboren bist: Thomas Drescher bestritt in den Jahren 2003 und 2004 18 Spiele für den FCK, er wurde am Mittwoch 43 Jahre alt. Axel Brummer lief zwischen 1979 und 1984 in insgesamt 73 Spielen für die Roten Teufel auf und feierte am Donnerstag seinen 60. Geburtstag. Nur einen Tag jünger ist Reinhard Stumpf. Das Mitglied der 91er-Meisterelf war in 65 Spielen für den FCK aktiv. Markus Hery, der genau einmal für den FCK in der Bundesliga spielte, wurde am Samstag 52 Jahre alt. Der ewig junge Albert Bunjaku (31 Spiele und 13 Tore für den FCK) feiert heute seinen 38. Geburtstag und kann mit Sandro Wagner, der im Seuchenjahr 2012 11 Mal für den FCK auflief, anstoßen. Der Bayer wird heute 34 Jahre alt. Erich Folz, Mitglied der legendären 51er und 53er-Meistermannschaften hätte sich am Donnerstag über seinen 100. Geburtstag freuen können. Leider verstarb der ehemalige Stürmer bereits 1994.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Nirgends ist es so schön wie beim FCK


    Roundhouse-Kick: Nirgends ist es so schön wie beim FCK

    Unser etwas anderer Wochen-Rückblick. Alles über den Hashtag der Woche #bleibtgesund und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war.


    Fußball gilt ja bekanntlich als das "Spiegelbild der Gesellschaft". Dementsprechend wenig verwunderlich ist es, dass auch der Fußballsport von den Debatten rund um die Corona-Pandemie, den dazugehörigen Maßnahmen, Einschränkungen und gar der Bedeutsamkeit der Impfung nicht unberührt bleibt. Die Causa "Kimmich" unterstreicht das und zeigt auf, "wie sensibel die Fußballwelt auf ungeimpfte Akteure in den deutschen Stadien reagiert", schreibt das 11Freunde Magazin. Letzte Woche erwischte es dann auch den FCK. "Uns betrifft das ja genauso wie ganz Deutschland. Wir haben genauso Impfdurchbrüche, wir haben genauso genesene Spieler und genauso Spieler, die noch nicht geimpft sind", stellte Marco Antwerpen vor einigen Tagen trocken und sachlich fest. Und obwohl mehrere Stammkräfte aufgrund von Corona-Infektionen fehlten, trotzten die personell angeschlagenen Roten Teufel jedweden Wiedrigkeiten und beglückten rund 17.000 Zuschauer mit einem verdienten 1:0 Heimsieg. Aber auch abseits des grünen Geläufs im Fritz-Walter-Stadion bot die Fußballwelt in der vergangenen Woche durchaus die ein oder andere Kuriosität.


    1. Der Anfang am Ende: Für wenig positive Schlagzeilen sorgte rund um das vergangene Wochenende der ehemalige Lautrer Markus Anfang und neuerdings auch ehemaliger Cheftrainer des SV Werder Bremen. Die Bremer Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den 47-jährigen wegen des Verdachts der Nutzung eines gefälschten Impfnachweises. Dieser Vorwurf ist nicht nur drastisch, sondern auch ernst. Schließlich drohen in solchen Fällen bis zu fünf Jahre Gefängnis. Obwohl sich Anfang zunächst vehement gegen die Vorwürfe wehrte, trat er am Samstag dennoch als Trainer des Erstligaabsteigers zurück. "Ich habe aufgrund der inzwischen extrem belastenden Lage für den Verein, die Mannschaft, meine Familie und auch mich selbst entschieden, dass ich meine Aufgabe als Cheftrainer von Werder Bremen mit sofortiger Wirkung beende", lautete das Statement des ehemaligen Mittelfeldspielers, aus dem sich nicht die geringste Selbstkritik oder gar Einsicht herauslesen lässt. Nichts desto trotz gilt auch für Markus Anfang zunächst einmal die Unschuldsvermutung. Dennoch ergeben sich gegenwärtig nur zwei Möglichkeiten auf der Suche nach der Wahrheit: Entweder erweist sich "die klare Indizienlage" als Irrtum - oder Anfang ist mit einer exorbitanten 'Naivität und Dreistigkeit' gesegnet, die desaströse Auswirkungen auf den gesamten Profispielbetrieb zur Folge haben kann. Die nähere Zukunft wird es uns zeigen.


    Markus Anfang nicht mehr Trainer bei Werder Bremen


    2. Setzt der Christian nicht auf Heintz, ist's die Chance für unsereins? In den letzten Jahren beim 1. FC Köln und beim SC Freiburg zur festen Bundesligagröße gereift, läuft diese Saison für Dominique Heintz bislang eher überschaubar. Gerade einmal 29 Minuten stand er in dieser Bundesligasaison auf dem Spielfeld. Ansonsten pendelt er zwischen Ersatzbank und Tribüne. "Heintzi ist gerade der größte Härtefall im Kader", ließ der Freiburger Sportdirektor Klemens Hartenbach die "Kicker"-Leser in der vergangenen Woche wissen. "Das tut jedem von uns Verantwortlichen am meisten weh, weil er so ein guter Typ ist. Aber so ist der Sport, es geht um sportliche Entscheidungen". Und die sportliche Entscheidung fällt derzeit mit Nico Schlotterbeck auf einen der besten Feldspieler im gesamten Ligavergleich. Vielleicht sollte der Lautrer "Thommy" mal mit dem Freiburger "Heintzi" telefonieren. Im kommenden Sommer läuft dessen Vertrag im Breisgau nämlich aus. Und möglicherweise nicht ganz zufällig äußerte Heintz kürzlich im Gespräch mit Treffpunkt Betze wiederholt seinen Wunsch, eines Tages mal wieder für den FCK auflaufen zu wollen.


    Freiburger Höhenflug: Heintz ist der "größte Härtefall"

    3. Eine Stadt, ein Verein eine Liebe: Vor extrem große Herausforderungen sieht sich der 1. FC Kaiserslautern e.V. gestellt. Die Corona-Pandemie stellt den Stammverein der ausgegliederten Profiabteilung vor die selben Probleme wie viele andere Vereine auch. Laut Tobias Frey, dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzendem des FCK e.V., wäre es eine Katastrophe für den Verein, wenn der Breitensport erneut von coronabedingten Einschränkungen getroffen werden würde. "Wir wollen es alle hoffen, dass es nicht so weit kommt. Die Zahlen, die wir aktuell erleben, sind natürlich erschreckend. Jetzt gilt es zu hoffen, dass wir das einigermaßen in den Griff bekommen, um das Vereinsleben aufrecht zu erhalten", so Frey im SWR-Podcast "Nur der FCK". Doch trotz aller Herausforderungen sei auch großer Verlass auf die Mitglieder des Vereins, der im Gegensatz zu anderen Clubs nicht in seiner Existenz durch Mitgliederschwund bedroht sei. Größere Sorgen bereitet die finanzielle Situation. Nach dem erfolgreichen Abschluss des Insolvenzverfahrens der Aktiengesellschaft übernahm der e.V. einige Altlasten. Zu begleichen gilt es dann auch noch die Auszahlung der Betze-Anleihe II. Pläne und Lösungswege, den Verein auf ein gesundes Fundament zu stellen gibt es wohl - diese sollen aber natürlich zuerst den Mitgliedern im Rahmen der Jahreshauptversammlung vorgestellt werden.


    Finanzen sind die "Hauptbaustelle" des FCK e.V.


    4. 188 Kerzen auf der Torte - die Geburtstage der Woche: Uwe Scherr feierte am Dienstag seinen 55. Geburtstag. Der gebürtige Bayer erzielte sechs Tore in 80 Bundesligaspielen für den FCK und leitet seit 2020 das Nachwuchsleistungszentrum am Fröhnerhof. In seine aktive Lautrer Zeit fielen der DFB-Pokal-Triumpf 1990 und die darauf folgende Deutsche Meisterschaft 1991. Mehr nationale Titel wollte Scherr offenbar nicht, sonst hätte er seinen Weg 1992 nicht Richtung Schalke eingeschlagen. Dennoch: Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag!


    Seinen 60. Geburtstag hätte Wolfram Wuttke am Mittwoch feiern dürfen. Der vor sechs Jahren viel zu früh verstorbene Edeltechniker schnürte zwischen 1985 und '89 seine Fußballschuhe für den FCK und war bekannt als "Enfant Terrible". Seine Trainer trieb er reihenweise in den Wahnsinn. Für Ernst Happel war er "ein Parasit, der verkauft werden muss" und Jupp Heynckes verdankt ihm seinen Spitznamen "Osram". Beim FCK wurde "Wutti" zum "Fußballgott" und Nationalspieler - bis er völlig überraschend mit Gerd Roggensack aneinander geriet.


    Ebenfalls viel zu früh verstorben ist Reiner Geye im Jahr 2002. Der gebürtige Duisburger bestritt zwischen 1977 und 1986 290 Spiele für die Roten Teufel und erzielte dabei 47 Tore. Der wahrscheinliche Erfinder des Vokuhila übernahm 1988 die Vizepräsidentschaft beim FCK und wurde 1993 der erste Manager des Vereins. Er würde heute 73 Jahre alt werden.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: San Frantschüssko


    Häämspiel: San Frantschüssko

    Im Blickpunkt unserer heutigen Häämspiel-Ausgabe #17: Rücktritte und ihre Verabschiedungen. Aber auch uffem Platz geht es bis Jahresende heiß her.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Eine weitere Länderspielpause ist endlich vorüber. Und deswegen steht wieder 'Betze' auf dem Wochenendprogramm. Wobei ich die Saisonunterbrechung dieses Mal recht lustig fand. Die Denker und Planer des großen DFB wollten Jogi Löw - immerhin Coach der 2014er Weltmeisterelf - offiziell verabschieden. Seit Ende Juni hatte der größte Verband der Welt also Zeit, eine Abschiedsgala auf die Beine zu stellen, die es wert gewesen wäre als solche bezeichnet zu werden. Das Ergebnis war eine zweiminütige Ansprache vor dem WM-Qualifikationsspiel gegen die Fußballmacht Liechtenstein in der Weltmetropole Wolfsburg. Genau mein Humor. Man kann zu Jogi Löw stehen wie man will, aber der Mann ist der erfolgreichste Bundestrainer in der Geschichte des DFB und hätte sicher einen anderen Abgang verdient gehabt.

    Nichts kann uns aufhalten! Gar nichts! Mist. Die Kindersicherung

    Aber anstatt sich über verpasste Chancen des DFB zu amüsieren, sollten wir uns auf das Wesentliche konzentrieren. Das Team von Marco Antwerpen hat sich nach der furiosen Aufholjagd der letzten Wochen in die obere Tabellenhälfte katapultiert. Betrachtet man jedoch die Tatsache, dass der Relegationsplatz zwar lediglich zwei Punkte, der erste Abstiegsplatz aber auch nur sechs Punkte entfernt ist, kommt man nicht umhin festzustellen, dass die aktuelle Tabelle maximal eine Momentaufnahme ist. Die dritte Liga ist gewohnt ausgeglichen. Und dennoch haben sich die Roten Teufel selbst in eine komfortable Ausgangssituation gebracht.


    Vor der Winterpause stehen noch vier Hinrundenspiele und die erste Rückrundenbegegnung auf dem Programm. Die Lautrer haben es in den Spielen gegen Wehen Wiesbaden, Dortmund, Köln, Türkgücü und Braunschweig folglich selbst in der Hand, aus welcher Ausgangsposition heraus das Jahr 2022 angegangen werden kann. Weder nach oben noch nach unten scheint etwas unmöglich zu sein. Der größte Irrtum seit der Einladung von Hannibal Lecter zu „Grill den Henssler“ wäre die Annahme, man spiele zwangsläufig bis zum Ende der Saison oben mit. Die Jungs um Jean Zimmer werden Woche für Woche das Maximum aus sich herausholen müssen, um sich nicht ganz schnell wieder im Abstiegskampf wiederzufinden. Aber genießen wir den Moment und hoffen wir, dass der positive Lauf anhält.


    Die Voraussetzungen unter denen das Duell der Tabellennachbarn morgen auf dem Betzenberg stattfindet sind natürlich ganz besondere. Der Corona-Ausbruch beim FCK hat deutliche Lücken im Kader hinterlassen. Neben den sportlichen Hoffnungen, die man unweigerlich mit diesem Spiel verbindet, sollte aber auch nicht auf der Strecke bleiben, dass an alle positiv getesteten Spieler und Personen im Umfeld der Mannschaft die besten Genesungswünsche gehen. Im Anbetracht solcher Ereignisse werden Aufstellungen, Taktiken und Ergebnisse zur Nebensache.

    Wenn Dir das Leben eine Zitrone gibt, frag nach Salz und Tequila

    Es war ja schon fast langweilig, dass so gar keine Rücktritte mehr im FCK-Umfeld zu verzeichnen waren. Doch nun, acht Monate nachdem Martin Weimer seine Ämter im Beirat und im Aufsichtsrat niedergelegte, ist es endlich wieder soweit. Nach knapp zwei Jahren im Amt als Geschäftsführer der FCK-Management GmbH trennen sich zum Ende des Monats die Wege von Soeren Oliver Voigt und den pfälzischen Traditionsverein. Sofern man den ersten offiziellen Verlautbarungen Glauben schenken kann, geschah diese Demission in beiderseitigem Einvernehmen und war nicht zuletzt der gesundheitlichen Situation von Voigt geschuldet. Doch an dieser Version der einvernehmlichen Glückseligkeit bestehen berechtigte Zweifel.


    Dass die erste Bekanntgabe der bevorstehenden Trennung nicht durch den FCK, sondern durch eine Recherche des SWR beim zuständigen Amtsgericht erfolgte, spricht schon ein Stück weit für sich. Völlig nüchtern und emotionsbefreit wurde veröffentlicht, dass Voigt nicht länger in seinem Amt weilt und Thomas Hengen künftig die alleinige Rolle in der Führung der ausgegliederten Kapitalgesellschaft des FCK einnimmt. Schenkt man dann noch den Berichterstattungen Glauben, nach denen Voigt keineswegs gesundheitlich so angeschlagen war, dass diese Probleme ihn zu einer Trennung bewogen hätten, dann verdichten sich allmählich die Anzeichen, dass es hinter den Kulissen einmal mehr mächtig brodelt. Wie der 'Kicker' berichtet waren tatsächlich Differenzen bezüglich der künftigen strategischen Ausrichtung der ausschlaggebende Grund für das Ende des gebürtigen Dortmunders.


    Ich persönlich finde das sehr schade. Hatte ich bei seinen Vorgängern noch den Eindruck, sie hätten ein kaufmännisches Verständnis wie drei Eimer Zement, vermittelte Voigt vom ersten Tag das Gefühl, dass er der richtige Mann zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sei. Soeren Oliver Voigt ist so gar kein Lautsprecher. Mit seiner ruhigen und besonnenen Art leistete er einen ganz großen Beitrag zur Rettung des FCK. Für die Lautrer bleibt zu hoffen, dass schnellstmöglich ein geeigneter Nachfolger gefunden werden kann. Und Voigt bleibt zu wünschen, dass er sich zügig auskuriert und an anderer Stelle einen beruflichen Neuanfang starten kann.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: "Und es hat boom gemacht"


    Roundhouse-Kick: "Und es hat boom gemacht"

    Unser etwas anderer Wochen-Rückblick. Alles über den Hashtag der Woche #humanrights und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war.


    Da verschluckt sich der Krawall-Heinz aus München doch glatt an seinem Goldsteak: Ein ehemaliger Lautrer setzt sich für Menschenrechte ein und stellt gemeinsam mit seinem Club das „gute Geld aus Katar“ in Frage. Darüber hinaus rufen die Nordlichter sogar zu einem Boykott der WM 2022 im Wüstenstaat auf. Offenbar gibt es ihn noch, den Profifußballer mit Gewissen. Alles über den Hashtag der Woche #humanrights und was rund um den FCK in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochenrückblick.


    1. Ruben, der Normanne: Einst hat er den FCK in Leverkusen sensationell ins Halbfinale des DFB-Pokals geschossen - heute setzt er sich gemeinsam mit seinen Mitspielern und den Vereinsvertretern von Tromsø IL für einen Boykott der Fußball-WM in Katar ein. Auf den ersten Blick erscheint das Ansinnen der Nordeuropäer logisch: Die Jahresdurchschnittstemperatur rund um das Alfheim-Stadion beträgt gerade einmal acht Grad, während bei der Weihnachts-WM in Katar mit rund 30 Grad zu rechnen ist. Aber man täuscht sich. Völlig untypisch für Protagonisten aus dem Bereich des Spitzenfußballs werden Ruben Jenssen und seine Verbündeten nicht von Eigeninteressen getrieben. Sie wollen darauf hinweisen, dass im Zusammenhang mit der strittigen WM-Vergabe auch Menschenrechte mit den Füßen getreten werden und darauf einwirken, dass die anhaltende Misshandlung unzähliger Gastarbeiter sanktioniert wird. Aber beispielsweise ein Herr Infantino oder eine Frau Samoura, immerhin eine ehemalige Diplomatin der Vereinten Nationen, ignorieren diese Bemühungen geflissentlich. Dass der ein oder andere Dollar hierbei eine große Rolle spielt, bleibt nur zu vermuten. Chapeau Ruben und viel Erfolg bei eurem Kampf!


    Ruben Jenssen: Glücklich beim nördlichsten Erstligisten der Welt


    2. Der beste Boris seit es Becker gab: Kampfname: Tormiak. Sternzeichen Jungfrau. Aber das tut hier eigentlich nichts zur Sache. Skills: Rigorose Zweikampfführung, Kopfballungeheuer, und neuerdings auch Tormaschine. Der 23-jährige Innenverteidiger räumt in der Defensive wirklich alles ab und wirkt dabei so cool und gelassen, als wäre er ein Routinier in seinem letzten Profijahr. Als gebürtiger Ruhrpottler weiß Tomiak nur all zu gut, was „harte Maloche“ bedeutet. „Da gibbet nix umsonst“. Seine Fußballschuhe schnürte er bereits auf Schalke, in Wattenscheid, Essen und zuletzt auch Düsseldorf, wo er sogar einen Zweitliga-Profivertrag dankend ablehnte, nur um zum FCK zu kommen. „Man hat einfach Bock gehabt, hier hinzukommen", sagt Tomiak mit heiserer Stimme, die er sich nach dem Derbysieg in Saarbrücken eingefangen hat. Und womit? Mit Recht!


    Tomiak: "Hätte es mir nicht besser ausmalen können"


    3. Haste Scheiße am Fuß, haste Scheiße am Fuß: Einer der größten Philosophen, die je das FCK-Trikot tragen durften, feierte vergangenen Dienstag seinen 61. Geburtstag. Vom siegbringenden WM-Final-Elfmeter 1990 will er nicht mehr reden. Dazu hat er nach eigener Aussage schon etwa eine Million Mal Stellung bezogen. Deshalb lassen wir diesen Schuss für die Ewigkeit heute außen vor und gratulieren Andy Brehme ohne Schnörkeleien und mit einem kerzengeraden 150km/h-Dropkick nachträglich zum Geburtstag. Ob der 274-fache Spieler und ehemalige Coach der Roten Teufel - zu dessen Karriere übrigens ein Weltmeistertitel, drei WM-Teilnahmen, 86 Länderspiele mit insgesamt acht Toren, zwei deutsche und eine italienische Meisterschaft, ein DFB-Pokalsieg und ein Finalerfolg im Uefa-Cup gehören - ein lautstarkes Geburtstagsständchen von Uli Hoeneß bekam, ist nicht überliefert. Aber egal wie: Happy Birthday, Bum-bum-Andy.


    Parodie: Andy Brehme und Uli Hoeness


    4. Ich bin Dick, ja und? Zwar ist er ein paar Jährchen jünger als Andy Brehme, feierte Dienstag aber ebenfalls seinen Geburtstag. Florian Dick, für den der FCK der englischste Verein Deutschlands ist, wurde 37 Jahre alt. Bis auf ein kurzes Gastspiel in Bielefeld ist der gebürtige Badenser seit 2008 ein fester Bestandteil des FCK. Es ist naturgemäß kein leichter Schritt vom KSC nach Kaiserslautern, aber der Rechtsverteidiger ging ihn mit aller Konsequenz. "So eine schöne Grätsche an der Außenlinie kann auch etwas Magisches haben.", stellte "Dick-Dick-Dick" einst fest und avancierte durch sein unvergleichliches Kämpferherz, gepaart mit einem feinen Füßchen, recht schnell zum Publikumsliebling auf dem Betzenberg. Auch dir, lieber Flo, alles erdenklich Gute zum Ehrentag!


    5. Soeren Oliver hat die Gruppe verlassen: Lange war es ruhig im Umfeld des 1. FC Kaiserslautern. Scheinbar zu lange. Soeren Oliver Voigt wird zum Ende des Monats sein Amt als Geschäftsführer der FCK Management GmbH niederlegen und den Verein verlassen. Die Trennung erfolgt in beiderseitigem Einvernehmen, so zumindest die offizielle Version. Mit vielen warmen Worten hat der Beiratsvorsitzende Markus Merk den scheidenden Geschäftsführer überschüttet und ihm für seine private und berufliche Zukunft alles Gute gewünscht. In der Hoffnung, dass Voigt nicht erneuten Machtkämpfen im Hintergrund zum Opfer fiel, wünschen wir ihm natürlich das Gleiche. Mit großem Engagement und Einsatz habe der 52-Jährige "ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass wir im vergangenen Jahr den schweren Weg der Lizenzierung und der Insolvenz in Eigenverwaltung schnell, souverän und erfolgreich absolvieren und unseren FCK im Profifußball überhaupt erhalten konnten", so Merk. Grundsätzlich ist dem zunächst nichts hinzuzufügen außer: Vielen Dank für das Engagement!


    Soeren Oliver Voigt ist nicht mehr Geschäftsführer


    6. Gerry kann's nicht lassen: Der Tarzan hat ernst gemacht. Bereits im Vorfeld seiner Verabschiedung vom FCK sickerte durch, dass der ehemalige Schlussmann und Torwarttrainer beabsichtigt eine private Torhüterakademie zu eröffnen. Und nun ist es soweit. Die Gerry-Ehrmann-Torwartschule wird sich am 17. November 2021 erstmals präsentieren und im SOC-Sportpark am Warmfreibad beheimatet sein. Gerry will jungen Talenten vor allem "wichtige Werte" mitgeben. In der Hoffnung, dass er viele weitere potentielle Profitorhüter aus dem Hut zaubern kann, wünschen wir dem jungen Existenzgründer gutes Gelingen. Und wenn es bei den Jungs doch nicht klappen sollte, können sie immer noch auf eine Wrestler-Karriere umschulen. Tim Wiese hat es vorgemacht.


    Gerry Ehrmann trainiert wieder Torleute


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Roundhouse-Kick: Rot-weiß-rote Ekstase


    Roundhouse-Kick: Rot-weiß-rote Ekstase

    Unser etwas anderer Wochen-Rückblick. Alles über den Hashtag der Woche #derbysieg und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war.


    Ach wat is' dat schön! Erst drehte der Mannschaftsbus auf dem Weg nach Saarbrücken noch eine Extra-Runde und ließ sich am Lautrer Bahnhof von mehreren hundert FCK-Fans frenetisch verabschieden. Auf dem Platz gab es dann zunächst 90 Minuten Hardcore, echte Gefühle, gefolgt von Marco Antwerpen, der beide Fäuste zur Siegerpose in die Luft rammte und einer Mannschaft, die den Derbysieg gemeinsam mit den Fans ausgelassen feierte. All das sind Bilder, die für den 1. FC Kaiserslautern zwar nicht untypisch sind, in den letzten Jahren jedoch zur Rarität wurden. Alles über unseren Hashtag der Woche #derbysieg und was in der letzten Woche sonst noch wichtig war. Unser Wochen-Rückblick.


    1. Verbale Blutgrätsche aus der Politik: Die Blutgrätsche der Woche beging der saarländische Innenminister Klaus Bouillon. Der CDU-Mann erwartete zum Derby beim FCS "zwei Sonderzüge voller Chaoten" aus Kaiserslautern. Dass man aufgrund seiner Leidenschaft für die Roten Teufel generell vorverurteilt wird ist eine Sache - aber das dies durch einen Mann geschieht, dessen 70. Geburtstag zu staatsanwaltlichen Ermittlungen führte und dessen Steuererklärung durchaus auch mal die Steuerfahnder auf den Plan ruft, setzt dem Ganzen die Krone auf. Gut, der Mann ist Minister für Inneres, Bauen und Sport – bei den Themen „präventive Deeskalation“ und „sportliche Fairness“ hat er versagt. Vielleicht klappt es ja mit dem Bauen.


    Bouillon rechnet mit „Sonderzügen von Chaoten“


    2. Lord Helmchen beim FCK: Felix Götze is back! Oder wie die Bild-Zeitung gerne tituliert: Der "Götze-Bruder". Herrgottnochmal, der Mann heißt Felix. Aber wie sagt Ruhrpott-Kabarettist Hagen Rether gerne so schön: "Wat reg ich mich auf?!". Der Lautrer Defensivstratege kehrte nach seiner Gehirnerschütterung, die er beim Gastspiel in Duisburg erlitten hatte, in den Kader zurück. Nachdem sich Götze bereits in Berlin bei einem Zusammenprall am Kopf verletzte, entschied er, vorerst mit Schutzhelm agieren zu wollen. Nach den Schrecksekunden für uns alle und vor allem für ihn selbst eine nachvollziehbare und begrüßenswerte Entscheidung. Auf viele weitere verletzungsfreie Spiele im FCK-Trikot!


    Felix Götze: Mit Helm wieder voll im Einsatz


    3. Marlon, der Derby-Crasher: Eigentlich spricht alles dafür, den Vertrag mit Marlon Ritter vorzeitig zu verlängern. Der Neu-Sechser wies vergangene Woche im Kicker-Interview darauf hin, dass er mit dem FCK noch kein Derby verloren hat. Und er sollte recht behalten. Seit Ritter auf dem Betzenberg spielt, feierte der FCK gegen Waldhof Mannheim und Saarbrücken insgesamt drei Siege - und genauso häufig mussten die Punkte geteilt werden. Eine Derby-Niederlage mussten die Pfälzer seit dem Abstieg in die dritte Liga also noch nicht einstecken. "Der Südwesten ist und bleibt nun mal rot-weiß-rot". Der Kader der Roten Teufel wäre folglich recht aufgebläht, wenn diese Tatsache der Maßstab von Vertragsverlängerungen wäre. Behält Ritter seine derzeitige Form bei, finden sich aber definitiv auch andere Argumente.


    Ritter im Interview: Seitdem ich hier spiele, haben wir kein Derby verloren


    4. Elwetritschejagd spanischer Art: Vergangenen Samstag waren es auf den Tag genau dreißig Jahre, als der FC Barcelona auf dem Betzenberg das Fürchten lernte. Kein Mensch hatte nach der 0:2 Hinspielpleite auch nur noch einen Pfifferling auf die Jungs von Kalli Feldkamp gesetzt. Es war klar, dass die Lautrer nur weiterkommen könnten, wenn sich der Mannschaftsbus der Spanier im Pfälzer Wald verirren und nicht wieder herausfinden würde. Aber manchmal kommt es halt anders. Der Busfahrer von Guardiola, Koeman, Stoichkov und Co. schaffte es ohne Navi und fehlerfrei zum Betzenberg. Und Coach Johan Cruyff erlebte beinahe sein blaues Wunder. Doppelpacker Hotic hatte das Hinspielergebnis nach 49 Minuten ausgeglichen. Der Betze bebte, 30.000 Zuschauer brüllten die Lautrer weiter nach vorn. Als Bjarne Goldbaek in der 76. Minute sogar das 3:0 erzielen konnte, war die Sensation greifbar nahe. Aber zum Leidwesen aller behielt auch Sepp Herberger an diesem Abend Recht. "Ein Spiel dauert 90 Minuten", und das wusste auch José Mari Bakero. Der spanische Mittelfeldspieler erzielte förmlich mit dem Schlusspfiff das 3:1 und sicherte durch die Auswärtstorregelung dem großen FC Barcelona doch noch das Weiterkommen und - wie sich im Laufe der Saison herausstellen wollte - auch den späteren Europapokal-Triumpf. Erlebnisse, wie man sie als Lautrer eigentlich nicht braucht - wobei so ein Pflichtspiel gegen die Katalanen in heutigen Zeiten auch so seinen Charme hätte.


    Warum Kommentatoren bei Barça-Spielen bis heute "Kaiserslautern" schreien

    Kaiserslauterns Barça-Trauma: "Nicht vergessen, nur verdrängt"


    5. Boah, das war hart man(n): Bereits zum 35. Mal jährte sich in diesem Monat ein anderes denkwürdiges Spiel der Roten Teufel. Am 01. November 1986 schossen die Lautrer den FC Schalke 04 mit 5:1 vom Betzenberg. Soweit so uninteressant. Was dabei jedoch besonders war, waren die Lautrer Torschützen - oder besser gesagt der Lautrer Torschütze. Nur wenige Monate nach seinem Wechsel von den Königsblauen zum FCK schaffte es Frank Hartmann in den Kreis derer, denen fünf Bundesligatore in einem Spiel gelangen. Der gebürtige Koblenzer ließ seinen beiden Treffern zur 2:1 Halbzeitführung im zweiten Durchgang sogar einen lupenreinen Hattrick folgen und verschaffte sich so einen besonderen Platz in der Lautrer Vereinsgeschichte. Keinem anderen Spieler gelangen in der Clubhistorie so viele Treffer in einer Bundesligabegegnung. Nach weiteren 26 Treffern in insgesamt 99 Spielen für den FCK zog es ihn nach drei Jahren zur SG Wattenscheid 09, wo er seine Karriere ausklingen ließ.


    Fünf Tore und ein lupenreiner Hattrick


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Häämspiel: The Legend of Tarzan


    Häämspiel: The Legend of Tarzan

    Heute im Programm: Geschichten über Quälix und Tarzan. Dazwischen noch ein paar hochgekrempelte Köpfe, scharfgestochene Floskeln und jede Menge harte Arbeit.


    Unsere Häämspiel Kolumne auf Treffpunkt Betze: Vor den Heimspielen blickt Dirk auf das Geschehen rund um das Fritz-Walter-Stadion. Mal sachlich, mal humorvoll, mal voller Verzweiflung. Was bleibt einem auch anderes übrig.


    Erinnert ihr euch? „Die zweite Trainerwahl - ja, die ging in die Hose“ oder „wenn ich viermal verloren und einmal Unentschieden gespielt hätte, hätte ich zu meinem Chef gesagt: Ich gehe lieber“. Diese Aussagen stammen von keinem Geringeren als von Felix „ich habe die Weisheit mit Löffeln gefressen“ Magath. Auch die Zielperson seiner damaligen Aussagen ist bestens bekannt. Magath meinte damit den Lautrer Coach Marco Antwerpen.

    WTF – What the Felix?

    Die Herangehensweise von Felix Magath brachte ihm gerade in seiner Anfangszeit als Trainer schon einige Sympathiepunkte ein. Er versuchte erst gar nicht als verkappter Fußballprofessor - der von falschen Außenverteidigern, abfallenden Zehnern oder flachen Sechsern schwafelte - aufzufallen, sondern war bekannt für: Harte Arbeit. In kürzester Zeit erarbeitete er sich seinen Spitznamen „Quälix“ und verstand es wie kein anderer das Optimum aus seinen Spielern herauszuquetschen. Im Laufe seiner Karriere hat der einstige Verfechter von Respekt und Toleranz aber mehr und mehr unter Beweis gestellt, dass er eigentlich nur machtgeil und für ein bisschen Erfolg auch bereit ist, sämtliche Anstandsregeln über Bord zu werfen. Und als "Head of Global Soccer Flyeralarm", aus meiner Sicht unter'm Strich nichts anderes als ein fußballaffiner Druckereihilfsarbeiter, sah sich das personifizierte Millionen-Euro-Grab der Schalker und des VfL Wolfsburg dazu berufen, Marco Antwerpen öffentlich zu diskreditieren und ihn auch nach seiner Freistellung weiter mit Dreck zu bewerfen.


    Nun, die Erfolgsgeschichte von Magath und Flyeralarm ist glücklicherweise schnell erzählt. Da die finanziellen Mittel des Sponsors scheinbar doch begrenzt waren, konnte er nicht in gewohnter Art und Weise wahllos Spieler verpflichten und dann mal schauen, was daraus machbar ist. Magath verschliss in gut einem Jahr seiner Tätigkeit bei den Würzburgern insgesamt vier Trainer, die Würzburger stiegen sang- und klanglos ab und das Engagement von Magath war in etwa so rentabel wie eine Klimaanlage in der Arktis. Auch wenn er im Anbetracht dieser Erfolgsstory offiziell selbst zurückgetreten ist, holte ihn letztlich das ein, was er Antwerpen einst mit auf den Weg gab: Er arbeitet natürlich in Ruhe weiter – halt woanders.

    Jetzt müssen wir die Köpfe hochkrempeln - und die Ärmel natürlich auch

    Die Würzburger hat es mittlerweile in die unteren Regionen der dritten Liga verschlagen. Was nach der jüngsten FCK-Serie wie eine Pflichtaufgabe aussieht, birgt allerdings große Gefahren in sich. Genau wie den MSV Duisburg, bei dem sich die Roten Teufel am Montag gerade in der zweiten Halbzeit schwer getan haben, sehe ich die Würzburger nicht auf dem Tabellenplatz, auf dem sie stehen könnten. Für den Zweitligaabsteiger stehen zwar erst zwei Siege auf der Habenseite, diese konnten allerdings gegen das gutbesetzte Türkgücü München und vor allem gegen den souveränen Tabellenführer aus Magdeburg eingefahren werden. Beide Teams zählen nicht unbedingt zur Laufkundschaft in Liga drei. Betrachtet man dazu noch die drei Unentschieden gegen Mannheim, Osnabrück und Saarbrücken, kann man unschwer erkennen, dass es die Würzburger sehr wohl verstehen, besser eingestufte Mannschaften zur Verzweiflung zu bringen. Dazu verfügen die Kickers mit dem bestens bekannten Marvin Pourié über einen Stürmer, der weiß wo das Tor steht. Bei Magenta-Sport gab der Offensivmann auch zu, dass er sich schon Gedanken darüber gemacht hat, ob und wie er einen möglichen Torerfolg auf dem Betzenberg feiern würde.


    „Never change a running system“ ist dieses Mal für den Lautrer Coach leider keine Option. Daniel Hanslik wird aufgrund seiner gelb-roten Karte beim Gastspiel in Duisburg fehlen. Dazu wird definitiv auch Felix Götze pausieren müssen. Der „Götze-Bruder“, wie ihn die BILD immer so einfallsreich nennt, erlitt in der Endphase der Begegnung bei den Zebras erneut eine Kopfverletzung und sorgte für bange Minuten in der Schauinsland-Arena. Glücklicherweise trug die Augsburger Leihgabe „nur“ eine Gehirnerschütterung davon und wird mit einigen Tagen Pause wiederhergestellt sein.

    Du Tarzan, ich Fan

    Vor dem Spiel gegen die Unterfranken findet am Sonntag eine ganz besondere Zusammenarbeit doch noch ihr glückliches Ende. Nach 36 Jahren beim FCK wird Gerry Ehrmann mit der goldenen Vereinsnadel geehrt und gleichzeitig als Mitarbeiter verabschiedet. Gerry beerbte 1984 den legendären Ronnie Hellström im Lautrer Tor und absolvierte insgesamt 347 Einsätze für den FCK. Seine unnachahmliche Art des Torwartspiels, die irgendwo zwischen Genie und Wahnsinn angesiedelt war, ließ ihn zum absoluten Publikumsliebling auf dem Betzenberg werden. Unvergessen ist seine rustikale Spielweise, die so manchem gegnerischen Stürmer den Angstschweiß auf die Stirn trieb. Die ein oder anderen Besuche im Fitnessstudio ließen Ehrmann zu einem Kraftpaket werden und brachten ihm zudem den Spitznamen 'Tarzan' ein. Seinem Leitsatz - „du darfst Fehler machen – aber du darfst keine Angst haben“ - folgte er in jedem seiner Spiele bedingungslos. Die Alt-Mannheimer Karl-Heinz Bührer oder Fritz Walter wären sicher sehr geeignete Gesprächspartner, um diese These zu überprüfen.


    Ab 1996 fungierte Ehrmann außerdem als Torwarttrainer der Roten Teufel. Kaum ein anderer Coach brachte so viele erstklassige Torhüter aus seiner Schule in den Profifußball. Roman Weidenfeller, Tim Wiese, Florian Fromlowitz, Tobias Sippel, Luis Robles, Kevin Trapp, Marco Knaller, Marius Müller, Julian Pollersbeck, Jan-Ole Sievers, Lennart Grill, Avdo Spahic und Matheo Raab sind seine bekanntesten Schüler. Dem Vernehmen nach verlangte Ehrmann seinen Schützlingen im Training immer sehr viel ab. Jedoch nichts, was er nicht auch selbst geleistet hätte. Der Erfolg gibt ihm eindeutig recht.


    Seine sehr direkte Art der Ansprache brachte ihm jedoch leider auch sein abruptes Ende beim FCK. Der damalige Lautrer Chefcoach Boris Schommers sah sich durch die lebende Legende beleidigt und bedroht. Er setzte am 23. Februar 2020 über die Vereinsspitze die Entlassung von Ehrmann durch und löste so eine Welle der Empörung aus. Was damals genau rund um das Fritz-Walter-Stadion passiert ist oder gesagt wurde, durfte im Verborgenen bleiben. Aber einen Gerry Ehrmann jagt man nach 36 Jahren nicht einfach so vom Berg. Dafür sind seine Verdienste um den FCK viel zu groß. Eine Einsicht, die glücklicherweise auch in der Vereinsspitze Einzug gehalten hat. Noch vor Beginn eines arbeitsrechtlichen Gerichtsverfahrens konnten sich Gerry Ehrmann und sein FCK einigen. Einem ehrenvollen Einzug in die Geschichtsbücher steht so nun nichts im Wege.


    Quelle: Treffpunkt Betze