Beiträge von Tim

    Diskussionsthema zum Artikel: Vom Regio-Kicker zum Spielentscheider: Was Sirch so stark macht


    Vom Regio-Kicker zum Spielentscheider: Was Sirch so stark macht

    Luca Sirch ist zweifellos die Sensation der Saison. Unsere Analyse zeigt, wie Anfangs Systemwechsel die Erfolgsstory des Neuzugangs entscheidend beeinflusst.


    Ein Szenario, das manchem Hollywood-Drehbuchautor als zu kitschig erscheinen würde: Am 9. Spieltag trifft der strauchelnde 1. FC Kaiserslautern auf den ungeschlagenen Tabellendritten aus Paderborn. Samstagabend. Flutlicht. Und das erste Spiel in der Startelf für den unbekannten Neuzugang aus Leipzig, dessen Verpflichtung mehr Fragen als Antworten aufwarf und von manchen gar als Transfer für die U23 in die Oberliga abgetan wurde. Der FCK geht schmeichelhaft in Führung, danach drängt der Favorit auf den Ausgleich. Die Lautrer Abwehr hält, doch mit zunehmender Spielzeit wird klar: Wenn hier noch jemand trifft, jubeln die Gäste.


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    Doch in der 87. Minute kommt Marlon Ritter nach einer Ecke auf dem Flügel noch einmal an den Ball. Ritter lässt den Ex-Lautrer Götze stehen, läuft bis zur Grundlinie und findet Hanslik, dessen Schuss mit der Hacke nach einer Abwehraktion genau vor die Füße von Luca Sirch fällt. Sirch schiebt aus kurzer Distanz ein und sorgt für die Entscheidung. Der Jubel vor der explodierenden Westkurve ist grenzenlos, die ganze Mannschaft kommt zum Gratulieren und Feiern. Was Sirch später als "schönes Gefühl“ beschreibt, ist der Startschuss für eine Entwicklung, die für den 25-Jährigen und die Roten Teufel alle Erwartungen sprengt.

    Durchs Raster gefallen


    Der gebürtige Augsburger ging einen Weg, der in Zeiten von Nachwuchsleistungszentren und Scouting als äußerst selten bezeichnet werden kann. Mit 16 Jahren wechselte Sirch zur U17 des FC Memmingen und debütierte zwei Jahre später in der Regionalliga Bayern. In der folgenden Saison avancierte der Defensivmann zum Stammspieler und wechselte zu Lok Leipzig. Dort avancierte "Sircho“ zum absoluten Schlüsselspieler, sammelte Unmengen an Scorerpunkten und wechselte nach einer Saison mit 13 Toren und fünf Vorlagen - wohlgemerkt als Defensivspieler - ablösefrei in die Pfalz. Die Stimmen sind zu diesem Zeitpunkt gewohnt kritisch. Uffm Betze wird zwar ein Sechser gesucht, aber nur wenige glauben, ihn in Sirch gefunden zu haben. Auch Cheftrainer Markus Anfang setzt zunächst auf andere, im 4-3-3 des Trainers ist kein Platz für den Neuen. In den ersten sechs Saisonspielen steht der 25-Jährige nicht einmal im Kader, hält sich stattdessen bei der U23 in der Oberliga fit.

    Systemwechsel mit Folgen


    Für die Roten Teufel läuft die Saison alles andere als rund. Nach den Pflichtsiegen gegen die Aufsteiger aus Münster und Ulm verlieren die Pfälzer gegen Berlin und Hannover, lassen gegen den HSV zwei Punkte liegen und kommen beim Tabellenletzten in Regensburg nicht über ein 0:0 hinaus. Beim Auswärtsspiel in Elversberg gibt Luca Sirch zwar sein Zweitligadebüt, dennoch verliert der FCK und geht mit viel Frust und fünf sieglosen Spielen in die Länderspielpause. Doch in dieser soll sich alles ändern.


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    Markus Anfang verwirft seine bevorzugte Viererkette und setzt in besagtem Spiel gegen Paderborn erstmals auf ein 3-4-1-2. Plötzlich winkt Sirch die Chance von Beginn an. Das Betze-Debüt des 25-Jährigen ist ein voller Erfolg, ebenso wie die Umstellung. Gegen Tabellenführer Düsseldorf gelingen die nächsten drei Punkte, auch gegen Magdeburg zeigen die Pfälzer eine gute Leistung, Sirch steuert einen Assist bei. Seit dieser magischen Nacht gegen Paderborn kommen die Roten Teufel immer besser in Schwung, selbst Dämpfer wie gegen Darmstadt und Köln scheinen wirkungslos. Sirch steht in jedem Spiel in der Startelf und erlebt mit den Lautrern einen Höhenflug, der noch nicht zu Ende zu sein scheint. In der "Luca-Sirch-Tabelle“, also der Summe aller Spiele, in denen der Neuzugang in der Startelf stand, führt der 1. FC Kaiserslautern mit 29 Punkten.

    Pendler-Verkehr im Mittelfeld


    Während manch einer täglich zur Arbeit pendelt, pendelt Luca Sirch auf der Arbeit. Genauer gesagt zwischen der Abwehr und dem Mittelfeld der Roten Teufel. Gräbt man tiefer in den gängigen Statistikportalen, fällt es schwer, den Defensiv-Allrounder zu vergleichen. Denn der 25-Jährige wird meist als Innenverteidiger eingestuft, spielt aber keineswegs wie einer. Vielmehr ist der Neuzugang ein Sechser, der vor allem eine Aufgabe hat: die Ballverteilung. Im Vergleich zu allen anderen Mittelfeld- und Abwehrspielern der Liga liegt die Nummer 31 mit 65,7 gespielten Pässen pro 90 Minuten auf Platz neun, davon 56,1 angekommen - Platz zwölf im ligainternen Vergleich.


    Das sind Spitzenwerte für einen FCK-Spieler, ebenso wie bei den Großchancen pro 90 Minuten, wo Luca Sirch mit 0,55 ebenfalls unter den Top Ten rangiert. Dabei bringt der Senkrechtstarter eine enorme Sicherheit mit. Noch kein einziger Fehler, der zu einem Torschuss führte, ging auf das Konto des Neuzugangs. Hinzu kommt eine ordentliche defensive Zweikampfquote von 72,1 Prozent, die selbst einen Boris Tomiak (60,75 Prozent) in den Schatten stellt. Zwar führt Luca Sirch in seiner Rolle weniger und vermutlich auch leichtere Zweikämpfe, dennoch zeigt die Statistik, dass der Spielmacher keine Schwachstelle in der FCK-Defensive offenbart, auch wenn sein Profil klar auf das Spiel mit dem Ball ausgelegt zu sein scheint.

    Spielentscheider mit Wachstumschancen?


    Eine Fähigkeit, die der gebürtige Augsburger in den letzten Spielen weiter ausgebaut hat, ist seine Torgefährlichkeit. Gegen Münster und Berlin traf Sirch jeweils zum Endstand, beide Spiele hätte der FCK ohne diese Tore nicht gewonnen. Vielleicht hat Luca Sirch auch einfach nur Glück und steht oft zur richtigen Zeit am richtigen Ort, aber schon Hermann Gerland wusste: "Immer Glück ist Können“. Bleibt abzuwarten, ob der Senkrechtstarter noch eine weitere Fähigkeit auf die Klaviatur legen kann, um sich noch wichtiger zu machen, als er es ohnehin schon ist. Denn der Turnaround des 1. FC Kaiserslautern und die Erfolgsgeschichte von Luca Sirch haben einiges gemeinsam: Beide bedingen sich gegenseitig und waren so nicht vorhersehbar.

    Eins noch. Wegen der Transfers im Winter und im Sommer.....mir stellt sich die Frage ob EH das gemeint hat mit seiner Aussage über das bestellte Feld oder ob diesen Winter die Transfers wahrscheinlich besser sind als letzten Winter weil er nicht mehr verantwortlich ist.....

    Der Reihe nach:

    1. Gute Besserung :)


    2. Müssten das noch EH Transfers sein, ich glaube in der Rheinpfalz hat TH ja von seinem "sauberen Abgang" gesprochen, heißt Kandidatenliste abgegeben etc., die meiste Arbeit für die Scoutingabteilung findet ja ohnehin außerhalb der Transferperioden statt.

    So können die Meinungen manchmal auseinander gehen. Ich finde den Bericht von Tim weder treffend noch zielführend. Nach meiner Meinung ist das kein Angriff auf den Aufstieg sondern genau das, was MA im Vorfeld beschrieben hat. Wenn wir uns verbessern können, warum nicht? Versteht mich nicht falsch, wenn wir uns so gut verbessern haben und dabei der Aufstieg rausspringen sollte, dann habe ich da nichts dagegen. Ich finde aber wir sollten bei den Aussagen vom MA bleiben und jetzt nicht den Angriff auf Liga 1 ausrufen.

    Moin, erstmal danke für deinen Kommentar:

    Ich glaube wir sind uns prinzipiell ganz ähnlich, was die Argumente angeht, nur ziehen wir unterschiedliche Schlüsse. Geschehen all diese Transfers im Sommer, bin ich bei dir und glaube auch an "einfache" Verbesserungen. Dafür ist mir aber Alidou zu gut und die Not für so einen Transfer nicht groß genug, der wird nicht ohne Aussicht auf die Bundesliga wechseln. Im Endeffekt werden wir wohl irgendwo im Aufsteigerfeld mitschwimmen und immer mal wieder als "Geheimfavorit" durch die Presse geprügelt werden, den klassischen Aufstiegskampf werde ich auch nicht ausrufen wollen, dafür ist die Liga zu stark und der FCK - noch - zu schwach. Dennoch ist die Konstellation und die Gelegenheit einzigartig.

    Diskussionsthema zum Artikel: Lautrer Transferoffensive: Volle Kraft in Richtung Bundesliga?


    Lautrer Transferoffensive: Volle Kraft in Richtung Bundesliga?

    Trotz einer zufriedenstellenden Bilanz nach 19 Spieltagen rüstet der FCK personell weiter auf. Die bisherige Transferperiode ist als Kampfansage im Aufstiegskampf zu verstehen.


    Vor ziemlich genau einem Jahr schlug der damals angeschlagene Zweitligist aus Kaiserslautern auf dem Transfermarkt ähnlich häufig zu wie in den letzten Tagen. Allerdings waren die Gründe damals deutlich düsterer als heute. Die Geschichte ist bekannt: Die Roten Teufel beendeten die Hinrunde 2023/24 auf Platz 15, trennten sich von Dirk Schuster und verpflichteten als Reaktion gleich sechs Neue. Deren sportlicher Mehrwert blieb überschaubar, lediglich Filip Kaloc und mit Abstrichen Almamy Toure und Frank Ronstadt spielen aktuell noch eine Rolle uffm Betze. Der aktuelle Rundumschlag der Pfälzer ist allerdings kein Schreckschuss wie im Vorjahr. Im Gegenteil: Der FCK rüstet sich für eine mögliche Rückkehr in die Bundesliga.


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    Wenn nicht jetzt, wann dann?


    Profifußball ist ein opportunistisches Geschäft. Gerade jetzt zeigt die „beste zweite Liga aller Zeiten“, wie schnell der Weg nach oben sein kann. Siege scheinen schwieriger denn je und vor allem das obere Drittel ist enger als jemals zuvor. Die 34 Punkte, die Tabellenführer Hamburg nach 19 Spielen auf dem Konto hat, hätten zuletzt in der Saison 2014/15 für einen direkten Aufstiegsplatz gereicht. Am Ende der Saison könnten so wenige Punkte wie selten zuvor für den Sprung ins Oberhaus reichen. Gerade deshalb eröffnet sich für Mannschaften wie den FCK eine vielversprechende Perspektive auf den Aufstieg in die Bundesliga. Die Roten Teufel müssen sich fragen, wann sich eine solche Chance das nächste Mal bietet. Zudem ist ein Kaderumbruch bei den Pfälzern ohnehin nur eine Frage der Zeit, da im Sommer wichtige Verträge auslaufen und Leistungsträger wie Ache oder Krahl aufgrund ihrer individuellen Qualität immer Transferkandidaten sind. Die Konsequenz? Volle Transferoffensive.

    Kaderentwicklung auf der Überholspur


    Dass sich die Lautrer in dieser aussichtsreichen Position befinden, ist der beeindruckenden Entwicklung einzelner Spieler zu verdanken. Konkret sind es Erfolgsgeschichten wie die von Luca Sirch, die den Kader auf ein neues Niveau heben. Doch der Neuzugang ist nicht der einzige. Auch Daniel Hanslik und Afeez Aremu zum Beispiel haben sich in dieser Saison gesteigert und eine größere Rolle gespielt, als man ihnen vielleicht zugetraut hätte. Und ganz aktuell schickt sich Filip Kaloc an, den nächsten Schritt zu machen. Dass sich so viele Spieler verbessern, ist kein Zufall, sondern auch ein Verdienst des Trainers. Markus Anfang ist es nach Anlaufschwierigkeiten gelungen, den Mittelweg zwischen „seinem Fußball“ und den Möglichkeiten der Mannschaft zu finden. Stotterte der Motor zu Beginn der Saison noch, blühen nun einige Spieler in ihrer Rolle auf.


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    Die fehlenden Puzzleteile?


    Teil der ganzen Erfolgsgeschichte der Pfälzer ist das exzellente Scouting der Verantwortlichen. Spieler wie Daisuke Yokota sind eine unglaubliche Verstärkung und passen perfekt ins System. Das scheint auch für die aktuellen Neuzugänge zu gelten. Ihre Qualität ist unbestritten, denn insgesamt hat Thomas Hengen stolze 6,2 Millionen Marktwert an den schönsten Fußballberg Deutschlands geholt. Spieler wie Faride Alidou oder Maximilian Bauer reihen sich direkt in die Top 5 der Spieler mit dem höchsten Marktwert ein und sind Soforthilfen, da beide bereits deutlich mehr als Zweitligatauglichkeit bewiesen haben. Das gilt zwar noch nicht für Grant Ranos, aber auch ihm ist der Schritt in die zweite Liga zuzutrauen. Spätestens jetzt sind alle Baustellen im Kader geschlossen, vor allem in der Offensive kann man sogar von einer Überbesetzung sprechen.

    All in mit wenig Einsatz


    Wer in den letzten Tagen die Gerüchteküche rund um den Betzenberg verfolgt hat, dürfte mitbekommen haben, dass der FCK trotz der vier Neuzugänge offen für weitere Transfers ist. Zwar ist auch mit Abgängen zu rechnen, aber die Transferaktivitäten der Roten Teufel deuten nicht darauf hin, dass man sich mit einem Platz im oberen Tabellendrittel zufrieden gibt. Transfers wie der von Alidou lassen in der Pfalz sogar eher von einem Mitmischen im Aufstiegskampf träumen, wenn nicht sogar mehr. Die besondere Krux ist, mit wie wenig Einsatz der FCK „all in“ geht. Für den genannten Ex-Frankfurter beispielsweise zahlten die Pfälzer laut Bild nur eine "Mini-Ablöse". Alle anderen Verstärkungen kamen auf Leihbasis in die Barbarossastadt, das finanzielle Engagement der Lautrer war also überschaubar. Dennoch ist es gelungen, einen Kader, der bisher schon für das obere Drittel gereicht hat, qualitativ zu verbessern.


    Ob der FCK am Ende ein Aufstiegskandidat sein wird, ist allerdings fraglich. Denn die beiden Spitzenteams aus Hamburg und Köln scheinen immer besser in Schwung zu kommen, was auf eine einseitige Rückrunde hindeutet. Wenn die Neuzugänge halten, was sie versprechen, dürfte Kaiserslautern ein heißer Kandidat für das Verfolgerfeld oder gar die Relegation sein. Und wer weiß, wohin der Weg führt, wenn einer der beiden Favoriten in ein Formtief gerät. Die Saisonziele der Pfälzer haben sich jedenfalls verschoben.

    Diskussionsthema zum Artikel: Drei Neue für den Betze: Einkaufszettel für Thomas Hengen


    Drei Neue für den Betze: Einkaufszettel für Thomas Hengen

    Am 01. Januar öffnet das Transferfenster. Weitere Neuzugänge sollen folgen. Unsere Recherche zeigt, welche Spieler auf der Wunschliste von Thomas Hengen stehen könnten.


    Nach einem guten Start in die neue Zweitliga-Saison geriet der FCK-Jet zunächst in Turbulenzen, setzte dann aber zum Höhenflug an und bescherte den Fans des 1. FC Kaiserslautern trotz zweier Niederlagen zum Abschluss der Hinrunde besinnliche Tage auf dem Betzenberg. Damit nach der Winterpause nicht der Absturz folgt, muss in diesem Transferfenster noch einmal nachgelegt werden. Die Gründe dafür sind vielfältig. In unserem Transferguide haben wir drei Positionen identifiziert, die in dieser besonderen Zeit in den Fokus rücken könnten.


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    Flügel links: Der Zeh der Pfalz


    Aaron Opokus Leistungen explodierten zu Saisonbeginn, dann verletzte sich der Flügelspieler und wurde zuletzt sporadisch mit einem Wechsel in Verbindung gebracht. Derby-Held Redondo laboriert seit August immer wieder an einer Zehenverletzung und ist damit ebenfalls keine verlässliche Option. Selbst im Falle seiner Genesung fehlt es den Roten Teufeln an Variabilität und Tiefe, denn mit dem wahrscheinlichen Abgang von Opoku wird spätestens im Sommer ein spielstarker Flügelspieler den Betzenberg verlassen.

    Tatsuya Ito (27, 1. FC Magdeburg):

    Noch ein Japaner für den FCK-Flügel? Nein, wir haben uns nicht von den starken Leistungen von Daisuke Yokota blenden lassen und die Suchparameter auf Ostasiaten eingestellt. Tatsuya Ito hat eine ordentliche letzte Saison gespielt und auch in dieser Spielzeit trotz wenig Einsatzzeit zwei Torvorlagen beigesteuert. Was den Magdeburger besonders interessant macht, ist seine Spielweise. Ein Blick auf die Statistiken zeigt, dass Itos progressiver Stil den Pfälzern gut zu Gesicht stehen würde. Mit 7,57 progressiven Dribblings pro 90 Minuten gehört der 27-Jährige zu den Top 1 Prozent der „Men’s next 14“, den 14 stärksten Ligen der Welt nach den ersten fünf Ligen. Auch bei den Ballkontakten im gegnerischen Strafraum gehört der Japaner zu den besten 1 Prozent der genannten Ligen. Werte wie diese zeigen, dass der Ex-Hamburger, wenn er auf dem Platz steht, sehr interessante Ansätze zeigt, die ideal in das System von Markus Anfang passen würden. Finanziell dürfte ein Kauf zu stemmen sein, vor allem bei einem Verkauf von Opoku. Und selbst wenn Opoku bleibt, hätte der FCK eine wertvolle Option mehr.

    Julian Hettwer (21, Borussia Dortmund II):

    Mit Julian Hettwer bekämen die Lautrer nach Richmond Tachie und Tobias Raschl den dritten Spieler aus der BVB-Jugend und ein absolutes Top-Talent. Doch während die beiden den Weg in die Pfalz über Umwege fanden, würde bei Hettwer dieser Zwischenschritt wegfallen. Gut für den FCK, denn für den rund 800.000 Euro teuren Flügelspieler dürfte sich im Winter ein einmaliges Fenster öffnen. Sein Vertrag läuft im Sommer aus und der BVB kann Hettwer wohl keine Perspektive bieten. Im Kader der ersten Mannschaft ist die Position zu stark besetzt, in der zweiten Mannschaft der Schwarz-Gelben ist die Entwicklung des Überfliegers auf die dritte Liga gedeckelt - höher darf die Vertretung der Profis nicht spielen. Der 21-Jährige passt zwar nicht perfekt ins System, ist aber ein entwicklungsfähiger Spieler. Zudem dürfte Hettwers Qualität so hoch sein, dass man über mangelnde Dribbelqualitäten hinwegsehen kann. Die Flexibilität, auch als Stürmer auflaufen zu können, spielt den Pfälzern zusätzlich in die Karten. Hettwer beeindruckte in dieser Saison bereits mit 17 Toren in 17 Spielen. Im Rennen um den Transfer sind bereits der 1. FC Heidenheim und der 1. FC Köln. Beide Teams dürften finanziell stärker sein als die Roten Teufel, doch der FCK könnte in Sachen Spielpraxis die Nase vorn haben. Mit einem attraktiven Gesamtpaket, etwa einer Rückkaufoption oder einer Beteiligung, könnte man die Konkurrenz ausstechen.

    Adil Taoui (23, Linzer ASK):

    Bei Adil Taoui haben wir unser Scouting-Tool ordentlich rattern lassen. Der Franzose mit algerischen Wurzeln wusste vor allem im Endspurt der vergangenen Saison bei den Linzern zu überzeugen, weshalb er seinen Vertrag verlängerte. In der laufenden Spielzeit halten sich die Einsatzminuten des 23-Jährigen allerdings in Grenzen. Diese wenigen Minuten konnte Taoui jedoch sehr gut nutzen, wettbewerbsübergreifend stehen bisher drei Tore zu Buche. Was den ehemaligen U19-Nationalspieler Frankreichs für die Roten Teufel besonders interessant macht, ist sein Profil. Taoui könnte als Pendant zu Yokota auf der linken Außenbahn spielen und verfügt über ähnliche technische Fähigkeiten. Er ist dribbelstark, ballsicher und kann seine Mitspieler gut in Szene setzen. Rechnet man die Statistiken auf “pro 90 Minuten” um, liegt der Flügeldribbler sowohl bei kettenbrechenden Pässen als auch bei progressiven Läufen mit Ball und Torschussvorlagen unter den Top 10% der Liga. Der FCK bekäme also ein dribbelstarkes Powerhouse, das mit guten Läufen Raum für seine Mitspieler schafft und diese dann auch noch bedient. Finanziell dürfte ein Kauf oder zumindest eine Leihe zu stemmen sein, ob der LASK seinen erst kürzlich verlängerten Joker ziehen lassen will und ob dieser sich nicht doch in Österreich durchsetzen möchte, bleibt abzuwarten.

    Sturm zentral: Hilfe für den Alleinunterhalter


    Es wird wohl die Geschichte des Transferfensters: Bleibt Ragnar Ache? Der 26-Jährige, dessen Wechsel zu Union Berlin im Sommer an der Ablösesumme scheiterte, gilt bei einigen Bundesligisten weiterhin als begehrt. Auch wenn der Lautrer nach wie vor den höchsten Marktwert hat, liegt die Verpflichtung eines weiteren Ersatzspielers aufgrund von Aches Verletzungshistorie nahe: Der für ihn vorgesehene Jannik Mause konnte sich bislang nicht durchsetzen und Allrounder Daniel Hanslik wird meist auf anderen Positionen gebraucht. Da sich Neuzugang Mause gegen eine Leihe im Winter entschieden hat und ihm eine gewisse Anlaufzeit zugestanden werden muss, könnte ein Leihspieler Schwung in den Kader bringen und sich mit dem Sommerneuzugang um den Platz hinter Ragy duellieren.

    Ivan Prtajin (28, Union Berlin):

    Eine große Überraschung ist der 28-Jährige freilich nicht. Prtajin wurde bereits im Sommer mit den Roten Teufeln in Verbindung gebracht, damals im Rahmen des Ache-Deals, der sich letztlich zerschlug. “Außen vor” beschreibt das erste Halbjahr des Kroaten in der Hauptstadt schmeichelhaft. Ganze fünf Minuten stand der Neuzugang auf dem Platz und zählt nun zu den Kandidaten für eine Winterleihe bei den Eisernen. Sportlich dürfte der Ex-Wiesbadener perfekt in die Pfalz passen, schließlich wollte man ihn schon im Sommer verpflichten. Wenn man Ragnar Ache nachbauen würde, wäre Prtajin eine fast identische Kopie. Der Kroate ist groß, kopfballstark und eiskalt, was er in seiner einzigen Zweitligasaison mit 13 Toren und 2 Vorlagen beim Absteiger eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte. Doch wie schon im Sommer buhlen auch andere um die Gunst des Kroaten. So sind unter anderem der 1. FC Köln und Hannover 96 im Rennen, selbst über einen Wechsel innerhalb Berlins zur Hertha wird spekuliert. Ob man Ivan Prtajin mit dem Argument, man habe ihn schon früh beobachtet, in die Pfalz locken kann, bleibt abzuwarten.


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    Sebastian Bergier (25, GKS Katowice):

    Bei Sebastian Bergier sind wir wieder etwas kreativer geworden. Der Pole überzeugt statistisch absolut und kann sich zudem noch steigern. Vom Stürmertyp her ist Bergier Ivan Prtajin sehr ähnlich. Doch der Ekstraclasa-Profi übertrifft den Kroaten in vielen Kategorien bei weitem. Bergier hat das Auge für seine Mitspieler, was 0,19 Assists pro 90 Minuten eindrucksvoll belegen - und er verfügt auch über spielerische Qualitäten, was eine Passquote von 83 Prozent bei kurzen und mittellangen Bällen beweist. Auch die Kernkompetenz eines Torjägers beherrscht der ehemalige U20-Nationalspieler: das Toreschießen. Aktuell kommt der Mittelstürmer auf 4 Tore in 11 Einsätzen, wobei er in Katowice eher Joker als Stammspieler ist. Mit einer Trefferquote von 40 Prozent pro Spiel und 0,72 zu erwartenden Toren pro 90 Minuten zeigt der Pole, dass mit ihm zu rechnen ist. Sein Vertrag beim polnischen Erstligisten läuft im kommenden Sommer aus, die Oberschlesier besitzen aber eine Option auf eine Verlängerung um ein weiteres Jahr. Dennoch könnte der FCK den Transfer realisieren, wenn er Bergier eine bessere Perspektive als in seiner Heimat bieten kann. Billiger als Prtajin wäre er auf jeden Fall.

    Wahid Faghir (21, VfB Stuttgart):

    Wahid Faghir stand auf allen Talentlisten des deutschen Fußballs, hatte aber immer wieder mit Verletzungen zu kämpfen. Zuletzt war er nach Elversberg ausgeliehen, wo er in 17 Spielen drei Tore und eine Vorlage erzielte. Faghir verfügt über einen ausgeprägten Torriecher, gewann in dieser Saison 47 Prozent seiner Luftzweikämpfe und bestach durch seine hohe Ballsicherheit und Spielstärke. Auch die Schüsse des noch jungen Stürmers finden regelmäßig ihr Ziel, insgesamt gut ein Drittel davon auf das Tor. Das “ewige” Talent hat zweifellos das Zeug zum Durchbruch, der FCK könnte davon profitieren. Denn günstiger als jetzt wird der Däne nicht mehr zu haben sein. Eine weitere Leihe in die zweite Liga, vielleicht mit Kaufoption, ist durchaus denkbar, denn Faghir wird nicht jünger und besitzt zudem einen langfristigen Vertrag bei den Schwaben, die für ihre Reserve wohl andere Talente eingeplant haben. Das größte Problem des Stürmers dürfte der Oberschenkel sein, an dem der 21-Jährige immer wieder laboriert. Mit einer Leihe könnten die Roten Teufel das eigene Risiko minimieren und den Stuttgartern einen vermeintlichen Flop mit unbestreitbarem Potenzial abluchsen.

    Innenverteidigung: Zauberwort Prävention


    Handlungsbedarf sehen wir auch in der Innenverteidigung. Zwar ist diese Position gut besetzt und durch die Vertragsverlängerung mit Jan Elvedi auch langfristig gestärkt, dennoch stehen dem 1. FC Kaiserslautern ungewisse Zeiten bevor. Denn sowohl bei Boris Tomiak als auch bei Almamy Touré laufen die Verträge im Sommer aus, so dass im Winter einige Interessenten auf den Plan treten könnten. Und wenn gute Angebote kommen, fällt es leichter diese anzunehmen, wenn man einen weiteren Spieler in der Hinterhand hat.

    Maxwell Gyamfi (24, VfL Osnabrück):

    Dass Maxwell Gyamfi noch nicht für den FCK spielt, ist eine Überraschung. Der talentierte Innenverteidiger war immer wieder im Gespräch, auch kurz vor Beginn dieser Transferperiode. Denn er bringt die Physis mit, die beispielsweise Ex-Trainer Grammozis eindringlich forderte und die der Rest der Abwehr der Roten Teufel teilweise vermissen lässt. Gyamfi würde gut in das System Anfang mit seiner hoch stehenden Abwehrreihe passen, zudem läuft der Vertrag des 24-Jährigen im Sommer aus. Ein “perfect match” für den Betze, denn der Osnabrücker hat bereits mit Aaron Opoku und Florian Kleinhansl zusammengespielt und würde sehr gut ins Mannschaftsgefüge passen.

    Rafael Czichos (34, Chicago Fire):

    Rafael Czichos wäre ein Transfer, der dem FCK enorm weiterhelfen könnte. Czichos kennt Markus Anfang noch aus Kieler Zeiten und folgte dem Rheinländer nach Köln. Der 34-Jährige wäre zum 1. Januar ablösefrei zu haben und logischerweise ein idealer Systemspieler mit viel Erfahrung und einem starken linken Fuß obendrein. Dem Kader der Pfälzer und vor allem der Defensive würde ein “alter Hase” gut tun, denn abgesehen von Kenny Redondo und Marlon Ritter spielte in der bisherigen Hinrunde kein Spieler über 30 Jahre. Der Ex-Kölner hat im Fußball schon alles gesehen und würde wohl einen Rentenvertrag erhalten, da er sich wohl im Spätherbst seiner Karriere befindet. Czichos besticht vor allem durch seinen sicheren Spielaufbau: 1,4 progressive Läufe pro 90 Minuten sowie 9,15 progressive Pässe p90 attestieren einen überdurchschnittlichen MLS-Verteidiger, der vor allem mit dem Ball seine Stärken hat, aber auch das “klassische Geschäft” eines Innenverteidigers beherrscht, wie Kopfballquote (60%) und defensive Zweikampfquote (69%) bestätigen. Zwei Fragezeichen gilt es allerdings im Vorfeld zu klären: Erstens: Hat der Familienvater noch einmal Lust auf ein Engagement in Deutschland? Und ist der 34-Jährige bereit, Gehaltseinbußen in Kauf zu nehmen? Denn die 1,3 Millionen, die Chicago Fire zahlte, werden die Pfälzer nicht aufbringen können. Ob ein anderer Klub aus der amerikanischen Topliga einsteigt, ist offen.

    Aljaz Casar (24, Dynamo Dresden):

    Aufmerksamen Lesern dürfte dieser Name bekannt vorkommen, schließlich stand Casar schon einmal auf unserer Einkaufsliste. Und auch ein Jahr später sollte man den Slowenen weiter auf dem Zettel haben. Innerhalb kürzester Zeit erkämpfte sich der 24-Jährige einen Stammplatz und verteidigte diesen mit konstanten Leistungen. Das Portal Sofascore gab ihm in nur einem Spiel, in dem er von Beginn an auf dem Platz stand, eine Punktenote schlechter als 7,0. Damit gehört Cazar zu den Top 10 der Mittelfeldspieler in Liga 3. Der 24-Jährige ist groß, defensivstark und überzeugt vor allem mit seiner Fähigkeit, Gegner vom Ball zu trennen. Der ehemalige Hallenser ist kein gelernter Innenverteidiger, aber gerade diese Flexibilität macht ihn für den FCK so wertvoll. Denn so kann Casar die Hybridrolle übernehmen, die sonst Luca Sirch ausfüllt, und so für Tiefe in der Lautrer Defensive sorgen. Von einem Schnäppchen kann man allerdings nicht sprechen, da Dynamo Dresden den Slowenen erst in diesem Sommer ablösefrei verpflichtet und wohl keine Lust auf einen frühen Transfer hat. Dennoch könnte eine ordentliche Ablöse die Sachsen, die trotz Tabellenführung in der 3. Liga sportlich nicht mit den Roten Teufeln mithalten können, milde stimmen. Setzt der 24-Jährige seine Entwicklung fort, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die ersten Zweitligisten anklopfen.

    Nicht jeder Wunschtransfer wird möglich sein


    Alle neun vorgeschlagenen Spieler haben das Potenzial und die Erfahrung, den 1. FC Kaiserslautern sofort zu verbessern und in der Rückrunde zu einem Platz unter den ersten 10 zu verhelfen. Alle Löcher und vakanten Positionen wird der finanziell weiterhin vorsichtig agierende FCK mangels Budget wohl nicht stopfen können, aber zumindest die Baustelle auf dem Flügel sollte vorrangig geschlossen werden. Als FCK-Fan darf man sich bis Ende Januar auf spannende Wochen freuen und miträtseln, wer am Ende wirklich auf dem Betze landet. Man darf gespannt sein.

    Diskussionsthema zum Artikel: Enis Hajri: "Kaderverplaner" oder Sündenbock?


    Enis Hajri: "Kaderverplaner" oder Sündenbock?

    Der seit seinem Amtsantritt kontrovers diskutierte Kaderplaner zieht den Schlussstrich unter eine turbulente Zeit mit viel Licht und Schatten. Ein Kommentar.


    Unmittelbar nach dem letzten Hinrundenspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Köln folgte der Paukenschlag: Der Technische Direktor Enis Hajri wird den FCK auf eigenen Wunsch vorzeitig zum Jahresende verlassen. Damit muss die ohnehin sensible Winter-Transferperiode ohne die wohl umstrittenste Personalie der vergangenen Monate auskommen. Von der aktiven Fanszene wurde der 41-Jährige zum „Kaderverplaner“ erklärt. Doch was ist dran an dieser These?


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    Ex-Spieler und Bobic-Protegé


    Von 2012 bis 2014 stand Enis Hajri als Innenverteidiger beim FCK unter Vertrag, bevor er nach seinem Karriereende 2019 als Scout bei Eintracht Frankfurt unter Fredi Bobic anheuerte. Hier hat Hajri auch seine beruflichen Wurzeln: Talente entdecken, kleine Märkte bespielen und in Nischen agieren. Eine weitere Parallele zu Fredi Bobic bestand in Kaiserslautern auch darin, dass Hajri ähnlich wie in Frankfurt und Berlin mit wenig Kapital gute bis sehr gute Transfers tätigen konnte - aber sobald mehr Budget zur Verfügung stand, aber auch Fehlentscheidungen traf. Bobic spielte aber nicht nur in dieser Zeit eine wichtige Rolle im Leben des gebürtigen Tunesiers, der Ex-Stuttgarter empfahl dem jungen Hajri bereits 2009 den Wechsel in den Profifußball nach Bulgarien. Seinem Mentor folgte der ehemalige Lautrer von Frankfurt nach Berlin, wo er nur einen Monat nach dessen Rauswurf ebenfalls seinen Hut nahm. Nächste Station: Technischer Direktor an der Seite von Thomas Hengen.

    Undurchsichtige Rollenverteilung


    Es ist ein leidiges Symptom des modernen Fußballs: Jobbezeichnungen aus der Hölle. Sportdirektor, Sportchef, Manager, Direktor Fußball, Sportlicher Leiter, Technischer Direktor und so weiter. All diese Begriffe geistern durch die Vereine der Republik, ohne dass jemand so recht weiß, welche Aufgaben damit verbunden sind. Hajris konkreter Titel lautete Technischer Direktor Sport. Der Ex-Profi war vor allem für den Kader und dessen Planung zuständig, wobei die konkreten Zuständigkeiten eher intransparent kommuniziert wurden. Natürlich sind Transfers in Zeiten gigantischer Scoutingabteilungen immer das Produkt mehrerer Personen, aber auch deshalb ist die Beteiligung an konkreten Verpflichtungen schwer nachzuweisen. Und natürlich steht bei einem Transfer die gesamte Abteilung hinter der Entscheidung. Doch wie groß war der Einfluss von Enis Hajri tatsächlich? Darüber kann letztlich nur spekuliert werden.

    Scouting à la Ben Manga


    Was sich seit Hajris Amtsantritt auf jeden Fall verändert hat, ist die Ausweitung und Internationalisierung des Scouting-Netzwerks. Transfergerüchte und Verpflichtungen belegen diese Entwicklung insofern, als internationale Transfers wie die von Filip Kaloc und Daisuke Yokota - abgesehen von der finanziellen Seite - vor einigen Jahren noch undenkbar waren. Solche Verpflichtungen tragen die Handschrift von Ben Manga, die sich Enis Hajri in seiner Zeit beim Starscout zweifellos abgeschaut hat. Sie beschreiben auch die Marschroute der Transferabteilung: auf kleinen Märkten zuschlagen, Spieler, die bisher unter dem Radar geflogen sind, günstig verpflichten und mit Gewinn weiterverkaufen. Gewinne hat der FCK unter Hajri (noch) nicht gemacht. Nach zwei Transferperioden steht ein Minus von 2,84 Millionen Euro unter dem Strich. Aber erstens: Gut Ding will Weile haben, schließlich hätten die Pfälzer mit einem Transfer von Ragnar Ache bereits rund fünf Millionen eingenommen, und zweitens haben die Roten Teufel mit Filip Kaloc, Jannis Heuer oder Florian Kleinhansl genügend „Aktien“, bei denen die Aussicht auf einen gewinnbringenden Weiterverkauf groß ist. Und drittens wurden beispielsweise mit dem Beitritt der Plattform TransferRoom Strukturen geschaffen und Kontakte geknüpft, von denen die Lautrer langfristig profitieren können.


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    Transferflops und Trainerärger


    Wie bei jedem Funktionär gab es auch beim 1. FC Kaiserslautern unter Enis Hajri einige Flops, die dem 41-Jährigen zusammen mit der sportlichen Talfahrt einen provokanten Gruß aus der Westkurve einbrachten. Zwar reagierte der heftig kritisierte Hajri gelassen, als vor dem letzten Saisonspiel ein Spruchband mit der Aufschrift „Saison aufarbeiten, Konsequenzen ziehen, Kaderverplaner Hajri raus!“ entrollt wurde, doch FCK-Chef Hengen empfand die Äußerung als „too much“ und stellte sich demonstrativ hinter seinen Mitarbeiter. Konkret ging es um die Transfers Ba-Muaka Simakala, Dickson Abiama und Filip Stojilkovic, die zusammen auf weniger als 500 Einsatzminuten kamen und die Talfahrt der Roten Teufel nicht stoppen konnten.


    Auch der Umgang mit verdienten Spielern wie Terrene Boyd oder Andreas Luthe stieß vielen sauer auf. Ebenso der zwischenmenschliche Umgang mit Hajri selbst: Aufstiegstrainer Schuster bezeichnete das Verhältnis zum Kaderplaner als „problematisch“, unter dem erfahrenen Friedhelm Funkel fand sich der 41-Jährige auf der Tribüne statt auf der Bank wieder. Auch wenn die Verantwortlichen den Machtkampf herunterzuspielen versuchten (Funkel sagte, Hajri sei „sehr emotional“ und der Platz auf der Tribüne diene dem Selbstschutz), verlor der Technische Direktor ihn. In der laufenden Saison dominiert die Frage nach einem echten Sechser die Diskussion, zudem kann nach der abgeschlossenen Hinrunde eine erste Bilanz der getätigten Transfers gezogen werden. Zwar sind den Verantwortlichen mit Luca Sirch und Daisuke Yokota echte Top-Transfers gelungen, doch investierte der FCK rund 850.000 Euro in Erik Wekesser und Jannik Mause, die dieser Summe bisher nicht gerecht wurden.

    Bruch zum Jahresende


    Zum Bruch kam es am vergangenen Sonntag, als Hajri überraschend seinen Rücktritt zum Jahresende ankündigte. Über die Gründe lässt sich freilich nur spekulieren. Vielleicht der Wunsch nach mehr Anerkennung, vielleicht ein Zerwürfnis mit anderen Verantwortlichen bei den Vertragsverhandlungen, vielleicht sogar der Versuch, aus einem Vertrag herauszukommen, weil ein anderer Job in Sicht ist. In den sozialen Medien kursieren bereits Gerüchte über einen Wechsel zu Besiktas Istanbul. All das wäre denkbar.


    Unabhängig davon lässt sich attestieren, dass Hajris Arbeit von den meisten eher unterschätzt wurde, denn rein fachlich dürfte sich der Ex-Profi einiges an Kredit erarbeitet haben. Verträge werden in der Regel nicht ohne Grund verlängert. Die Schwierigkeiten bei den Vertragsverhandlungen und die mangelnde Wertschätzung seitens der Fans stehen aber auch symbolisch für einen nun Ex-Funktionär, der immer wieder aneckte und auch deshalb kontrovers diskutiert wurde. Letztlich wird die Zukunft zeigen, ob beim FCK ein echter "Kaderplaner" von Bord gegangen ist.

    Diskussionsthema zum Artikel: Bild Online: Enis Hajri erklärt sofortigen Rücktritt


    Bild Online: Enis Hajri erklärt sofortigen Rücktritt

    Unmittelbar nach der 0:1-Niederlage gegen den 1. FC Köln soll Enis Hajri, Kaderplaner und Technischer Direktor, noch in der Kabine seinen Rücktritt erklärt haben.


    Trotz eines gültigen Vertrages bis zum Saisonende scheint der Technische Direktor Enis Hajri nach Informationen der Bild einen Schlussstrich unter seine Zeit beim 1. FC Kaiserslautern gezogen zu haben. Obwohl Hajri noch in der vergangenen Saison von der aktiven Fanszene als "Kaderverplaner" tituliert wurde, ist es zuletzt ruhig um den 41-Jährigen geworden. Sein sofortiger Rücktritt ist insofern überraschend, als sich Teile des FCK-Beirats laut Bild Online für eine vorzeitige Vertragsverlängerung Hajris ausgesprochen haben sollen. Weiter heißt es, Hajri habe sich nicht wertgeschätzt gefühlt, weshalb gemeinsame Gespräche mit Thomas Hengen zu keinem Ergebnis geführt hätten. Nach Angaben von Sky-Reporter Plettenberg sollen vor allem persönliche Gründe ausschlaggebend gewesen sein. Die Mannschaft selbst habe sich über den Rücktritt überrascht gezeigt.

    Umstrittene Transfers


    Obwohl dem gebürtigen Tunesier mit beispielsweise Ragnar Ache, Luca Sirch oder der Leihe von Daisuke Yokota absolute Top-Transfers gelungen sind, wurden vor allem nach der vergangenen Winterpause kritische Stimmen laut. Die damaligen Neuzugänge spielten mit Ausnahme von Frank Ronstadt und Filip Kaloc kaum eine Rolle im Kader, auch deshalb wurde die Personalie Hajri vor allem in Fankreisen immer wieder heiß diskutiert. Auch aktuelle Neuzugänge wie Jannik Mause oder Erik Wekesser sorgten in Teilen der Anhängerschaft für Unmut, da sie ihre durchaus hohen Ablösesummen noch nicht rechtfertigen konnten. Für den FCK dürfte die Trennung neun Tage vor Beginn des Transferfensters nicht gerade günstig sein, da man in dieser kurzen Zeit wohl keinen Nachfolger verpflichten kann und einige wichtige Personalentscheidungen anstehen.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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    Enis Hajri: "Kaderverplaner" oder Sündenbock?

    Der seit seinem Amtsantritt kontrovers diskutierte Kaderplaner zieht den Schlussstrich unter eine turbulente Zeit mit viel Licht und Schatten. Ein Kommentar.


    Unmittelbar nach dem letzten Hinrundenspiel zwischen dem 1. FC Kaiserslautern und dem 1. FC Köln folgte der Paukenschlag: Der Technische Direktor Enis Hajri wird den FCK auf eigenen Wunsch vorzeitig zum Jahresende verlassen. Damit muss die ohnehin sensible Winter-Transferperiode ohne die wohl umstrittenste Personalie der vergangenen Monate auskommen. Von der aktiven Fanszene wurde der 41-Jährige zum „Kaderverplaner“ erklärt. Doch was ist dran an dieser These?


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    Ex-Spieler und Bobic-Protegé


    Von 2012 bis 2014 stand Enis Hajri als Innenverteidiger beim FCK unter Vertrag, bevor er nach seinem Karriereende 2019 als Scout bei Eintracht Frankfurt unter Fredi Bobic anheuerte. Hier hat Hajri auch seine beruflichen Wurzeln: Talente entdecken, kleine Märkte bespielen und in Nischen agieren. Eine weitere Parallele zu Fredi Bobic bestand in Kaiserslautern auch darin, dass Hajri ähnlich wie in Frankfurt und Berlin mit wenig Kapital gute bis sehr gute Transfers tätigen konnte - aber sobald mehr Budget zur Verfügung stand, aber auch Fehlentscheidungen traf. Bobic spielte aber nicht nur in dieser Zeit eine wichtige Rolle im Leben des gebürtigen Tunesiers, der Ex-Stuttgarter empfahl dem jungen Hajri bereits 2009 den Wechsel in den Profifußball nach Bulgarien. Seinem Mentor folgte der ehemalige Lautrer von Frankfurt nach Berlin, wo er nur einen Monat nach dessen Rauswurf ebenfalls seinen Hut nahm. Nächste Station: Technischer Direktor an der Seite von Thomas Hengen.

    Undurchsichtige Rollenverteilung


    Es ist ein leidiges Symptom des modernen Fußballs: Jobbezeichnungen aus der Hölle. Sportdirektor, Sportchef, Manager, Direktor Fußball, Sportlicher Leiter, Technischer Direktor und so weiter. All diese Begriffe geistern durch die Vereine der Republik, ohne dass jemand so recht weiß, welche Aufgaben damit verbunden sind. Hajris konkreter Titel lautete Technischer Direktor Sport. Der Ex-Profi war vor allem für den Kader und dessen Planung zuständig, wobei die konkreten Zuständigkeiten eher intransparent kommuniziert wurden. Natürlich sind Transfers in Zeiten gigantischer Scoutingabteilungen immer das Produkt mehrerer Personen, aber auch deshalb ist die Beteiligung an konkreten Verpflichtungen schwer nachzuweisen. Und natürlich steht bei einem Transfer die gesamte Abteilung hinter der Entscheidung. Doch wie groß war der Einfluss von Enis Hajri tatsächlich? Darüber kann letztlich nur spekuliert werden.

    Scouting à la Ben Manga


    Was sich seit Hajris Amtsantritt auf jeden Fall verändert hat, ist die Ausweitung und Internationalisierung des Scouting-Netzwerks. Transfergerüchte und Verpflichtungen belegen diese Entwicklung insofern, als internationale Transfers wie die von Filip Kaloc und Daisuke Yokota - abgesehen von der finanziellen Seite - vor einigen Jahren noch undenkbar waren. Solche Verpflichtungen tragen die Handschrift von Ben Manga, die sich Enis Hajri in seiner Zeit beim Starscout zweifellos abgeschaut hat. Sie beschreiben auch die Marschroute der Transferabteilung: auf kleinen Märkten zuschlagen, Spieler, die bisher unter dem Radar geflogen sind, günstig verpflichten und mit Gewinn weiterverkaufen. Gewinne hat der FCK unter Hajri (noch) nicht gemacht. Nach zwei Transferperioden steht ein Minus von 2,84 Millionen Euro unter dem Strich. Aber erstens: Gut Ding will Weile haben, schließlich hätten die Pfälzer mit einem Transfer von Ragnar Ache bereits rund fünf Millionen eingenommen, und zweitens haben die Roten Teufel mit Filip Kaloc, Jannis Heuer oder Florian Kleinhansl genügend „Aktien“, bei denen die Aussicht auf einen gewinnbringenden Weiterverkauf groß ist. Und drittens wurden beispielsweise mit dem Beitritt der Plattform TransferRoom Strukturen geschaffen und Kontakte geknüpft, von denen die Lautrer langfristig profitieren können.


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    Transferflops und Trainerärger


    Wie bei jedem Funktionär gab es auch beim 1. FC Kaiserslautern unter Enis Hajri einige Flops, die dem 41-Jährigen zusammen mit der sportlichen Talfahrt einen provokanten Gruß aus der Westkurve einbrachten. Zwar reagierte der heftig kritisierte Hajri gelassen, als vor dem letzten Saisonspiel ein Spruchband mit der Aufschrift „Saison aufarbeiten, Konsequenzen ziehen, Kaderverplaner Hajri raus!“ entrollt wurde, doch FCK-Chef Hengen empfand die Äußerung als „too much“ und stellte sich demonstrativ hinter seinen Mitarbeiter. Konkret ging es um die Transfers Ba-Muaka Simakala, Dickson Abiama und Filip Stojilkovic, die zusammen auf weniger als 500 Einsatzminuten kamen und die Talfahrt der Roten Teufel nicht stoppen konnten.


    Auch der Umgang mit verdienten Spielern wie Terrene Boyd oder Andreas Luthe stieß vielen sauer auf. Ebenso der zwischenmenschliche Umgang mit Hajri selbst: Aufstiegstrainer Schuster bezeichnete das Verhältnis zum Kaderplaner als „problematisch“, unter dem erfahrenen Friedhelm Funkel fand sich der 41-Jährige auf der Tribüne statt auf der Bank wieder. Auch wenn die Verantwortlichen den Machtkampf herunterzuspielen versuchten (Funkel sagte, Hajri sei „sehr emotional“ und der Platz auf der Tribüne diene dem Selbstschutz), verlor der Technische Direktor ihn. In der laufenden Saison dominiert die Frage nach einem echten Sechser die Diskussion, zudem kann nach der abgeschlossenen Hinrunde eine erste Bilanz der getätigten Transfers gezogen werden. Zwar sind den Verantwortlichen mit Luca Sirch und Daisuke Yokota echte Top-Transfers gelungen, doch investierte der FCK rund 850.000 Euro in Erik Wekesser und Jannik Mause, die dieser Summe bisher nicht gerecht wurden.

    Bruch zum Jahresende


    Zum Bruch kam es am vergangenen Sonntag, als Hajri überraschend seinen Rücktritt zum Jahresende ankündigte. Über die Gründe lässt sich freilich nur spekulieren. Vielleicht der Wunsch nach mehr Anerkennung, vielleicht ein Zerwürfnis mit anderen Verantwortlichen bei den Vertragsverhandlungen, vielleicht sogar der Versuch, aus einem Vertrag herauszukommen, weil ein anderer Job in Sicht ist. In den sozialen Medien kursieren bereits Gerüchte über einen Wechsel zu Besiktas Istanbul. All das wäre denkbar.


    Unabhängig davon lässt sich attestieren, dass Hajris Arbeit von den meisten eher unterschätzt wurde, denn rein fachlich dürfte sich der Ex-Profi einiges an Kredit erarbeitet haben. Verträge werden in der Regel nicht ohne Grund verlängert. Die Schwierigkeiten bei den Vertragsverhandlungen und die mangelnde Wertschätzung seitens der Fans stehen aber auch symbolisch für einen nun Ex-Funktionär, der immer wieder aneckte und auch deshalb kontrovers diskutiert wurde. Letztlich wird die Zukunft zeigen, ob beim FCK ein echter "Kaderplaner" von Bord gegangen ist.


    Quelle: Treffpunkt Betze

    Diskussionsthema zum Artikel: Als Mannschaft zum Derbysieg


    Als Mannschaft zum Derbysieg

    Auch im Südwestderby bestätigt der FCK seine ausgezeichnete Form. Auffällig dabei ist die mannschaftliche Geschlossenheit. Und die Pfälzer haben eine wichtige Baustelle geschlossen.


    Dem 1. FC Kaiserslautern scheint im Moment alles egal zu sein. Ohne die Leistungsträger Filip Kaloc, Ragnar Ache und Daniel Hanslik ein Derby spielen, in dem man zuletzt mit 0:4 unter die Räder kam? Kein Problem für die Roten Teufel, die ihren Lauf im Heimspiel gegen den Karlsruher Sportclub fortsetzten und dabei fast kaltschnäuziger agierten als Olaf Marschall zu seinen besten Zeiten. Der Spielverlauf in Kürze: Müde KSC-Köpfe und ein einfacher Elfmeter für den FCK sorgten für einen Start nach Maß. Die unter Zugzwang stehenden Gäste wurden vor dem Seitenwechsel nur durch ein Abseitstor gefährlich, erst nach der Halbzeit wurde der Druck auf die Lautrer Abwehr größer. Und wie schon auf Schalke schlug die Lautrer genau in dieser Phase zu, als das Spiel zu kippen drohte. Erst Kenny "Derbydondo" Redondo, dann Jannis Heuer mit der Entscheidung. Mit einem Doppelschlag entschieden die Pfälzer das 66. Südwestderby für sich.


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    Drei Neue in der Startelf - und im Fokus


    Die wohl am meisten diskutierte Personalie vor dem Spiel war Jannik Mause. Der bisher eher enttäuschende Neuzugang sollte den verletzten Ache ersetzen. Keine leichte Aufgabe. Doch der 600.000 Euro teure Neuzugang dürfte einigen Zweiflern den Wind aus den Segeln genommen haben. Denn der 26-Jährige ackerte, lief in 70 Minuten 8,4 Kilometer und brachte den FCK mit seinem herausgeholten Elfmeter früh auf die Siegerstraße. Auch wenn ihm die fehlende Spielpraxis sporadisch anzumerken war, lieferte Mause ein Spiel der Marke „Hanslik“ ab: clever, fleißig und mannschaftsdienlich. Etwas höher dürfte die Messlatte für Kapitän Marlon Ritter gelegen haben, der nach zweimonatiger Verletzungspause wieder in der Startelf stand. Der sonst so starke Mittelfeldmotor konnte sich oft nicht richtig in Szene setzen und dürfte sich im Konkurrenzkampf mit dem formstarken Filip Kaloc zunächst weiter hinten anstellen.


    Der dritte Neuling, Almamy Touré, machte seine Sache erneut ordentlich, dennoch soll an dieser Stelle der Fokus auf einem Innenverteidiger-Kollegen liegen. Luca Sirch lieferte ein weiteres sehr starkes Spiel ab und festigte seinen Anspruch auf die Startelf, aus der der 25-Jährige derzeit nicht wegzudenken ist. Der Neuzugang war überall auf dem Platz zu finden, brachte 86 Prozent seiner Pässe an den Mann und war mit seiner Traumvorlage entscheidend am 2:0 beteiligt. Dass ein Spieler, der im letzten Jahr noch zwei Ligen tiefer spielte, zur Entdeckung der Hinrunde wird, hätte wohl kaum jemand erwartet.


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    Lautern mit dem „Killer-Instinkt“


    Ähnlich wie auf Schalke verlief die Partie scheinbar ausgeglichen, wenn nicht sogar zugunsten der Karlsruher. Allerdings fehlte den Badenern ebenso wie dem S04 die Durchschlagskraft, die solche engen Duelle entscheiden kann. Das belegen auch die Fakten, die in der xG-Statistik – den Strafstoß abgezogen – ein Verhältnis von 1,42 : 1,14 zugunsten des FCK ausweisen. Besonders auffällig liest sich die „Post-Shot“-Statistik der erwarteten Tore: Diese bewertet - im Gegensatz zur klassischen xG-Statistik - den Wert eines Schusses, nachdem er abgegeben wurde. So werden beim FCK aus 1,42 xG 1,31 erwartete Tore nach dem Abschluss, während beim KSC aus 1,14 xG nur 0,37 erwartete Tore nach dem Schuss resultieren. Dieser Killerinstinkt kann aus guten Mannschaften sehr gute Mannschaften machen. Und die Formtabelle zeigt: Der FCK ist derzeit eine sehr gute Mannschaft.

    Zwei Wegweiser für die Winterpause


    Im Vergleich zu den Vorjahren scheinen die Betzebuben wie schon lange nicht mehr als Einheit aufzutreten. Galligkeit, Siegeswille und die Bereitschaft, den entscheidenden Meter mehr zu machen, ziehen sich durch die gesamte Mannschaft. Und das macht den FCK so stark wie schon lange nicht mehr. Ob sich die Roten Teufel im oberen Drittel dieser verrückten zweiten Liga festsetzen oder gar ins Aufstiegsrennen eingreifen können, lässt sich trotzdem nur mit der Glaskugel vorhersagen. Die nächsten beiden Duelle mit den formstarken Darmstädtern und Kölnern könnten sich aber als richtungsweisend erweisen. Behält der FCK auch hier die Oberhand, dürften die Aufstiegsträumereien des einen oder anderen konkrete Formen annehmen und für selige Feiertage auf dem Betzenberg sorgen. Die sollte es ohnehin geben, denn fernab aller Aufstiegsambitionen spielen die Pfälzer bislang eine Saison, die sich sehen lassen kann - und sie erleben unter Markus Anfang eine Entwicklung, die sich sehen lassen kann.

    Diskussionsthema zum Artikel: Lea Gruber & Elin Hüser: "Eine große Ehre"


    Lea Gruber & Elin Hüser: "Eine große Ehre"

    Im heutigen Dreierpack sprechen die Spielführerinnen der FCK-Frauen, Lea Gruber & Elin Hüser, über die sportliche und strukturelle Entwicklung der Lautrer Frauenmannschaft.


    Für die Saison 2024/25 hat der 1. FC Kaiserslautern erstmals seit 40 Jahren wieder eine Frauenmannschaft für den aktiven Spielbetrieb gemeldet. Nach 12 Spieltagen stehen die Lautrer Frauen mit 33 Punkten und einem unglaublichen Torverhältnis von + 138 auf dem ersten Tabellenplatz. Bevor es in die letzten beiden Partien des Jahres geht, haben die derzeit verletzte Kapitänin Lea Gruber und ihre Stellvertreterin Elin Hüser im Gespräch mit Treffpunkt Betze ein Resümee der Hinrunde der Frauenmannschaft gezogen.


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    „Sich stetig verbessern"


    Treffpunkt Betze: Hallo zusammen, schön, dass es geklappt hat! Die erste Hinrunde einer Frauenmannschaft des FCK seit 40 Jahren ist geschafft. Stand jetzt habt ihr alle Spiele gewonnen, habt ein sagenhaftes Torverhältnis von 139:1 und seid auch noch im Pokal vertreten. Wie ist euer Fazit, persönlich und als Mannschaft?


    Elin: Wir sind auf jeden Fall zufrieden mit der Entwicklung, sowohl sportlich als auch die Art und Weise wie wir als Mannschaft zusammengewachsen sind. Die Ergebnisse bestätigen uns und zeigen, dass sich die intensive Arbeit, die wir wöchentlich investieren, auszahlt. Der Pokal ist dann noch ein Bonus on Top.


    Lea: Erfolgreich zu sein ist ein großartiges Gefühl für uns alle. Mit dem aktuellen Stand sind wir, Spieler und Trainer, sehr zufrieden. Trotzdem dürfen wir die Ergebnisse nicht überbewerten und leichtsinnig werden. Unser Anspruch muss es sein, sich stetig zu verbessern.

    „Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung"


    Treffpunkt Betze: Eure Mannschaft ist, wie alle anderen Teams in der Liga, eine Amateurmannschaft. Dennoch tragt ihr ein besonderes Wappen auf der Brust, mit großer Historie. Wie fühlt es sich an, für den „großen“ FCK aufzulaufen, spielt das im Liga-Alltag eine Rolle?


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    Elin: Das FCK-Wappen auf der Brust zu tragen ist natürlich eine große Ehre. Und wenn man sich das nochmal bewusst macht, wie groß der Verein ist, für den man spielt, gibt das nochmal einen zusätzlichen Motivationsschub. Auch für die Gegnerinnen, für die es auch oft etwas besonderes ist, gegen uns zu spielen. Es macht schon sehr großen Spaß.


    Lea: Für mich geht ein Kindheitstraum in Erfüllung. Die Menge an Tradition, für die dieses Logo steht, und die Legenden, die mit diesem Logo aufgelaufen sind, macht sowohl mich als auch den Rest des Teams stolz. Andererseits schwingt auch eine Verantwortung mit, schlussendlich repräsentieren wir den Verein im Frauenfußball und wollen natürlich unseren Teil beitragen.

    „Die Jüngeren für Frauenfussball begeistern"


    Treffpunkt Betze: Das Projekt „Frauenfußball beim FCK“ befindet sich noch in den Anfängen. Was sind eure Wünsche und Ziele für die Zukunft, sowohl sportlich als auch strukturell?


    Lea: Wir wollen auf jeden Fall aufsteigen. Das geht nicht von heute auf morgen, sondern ist ein langwieriger Prozess, den man gezielt angehen muss. Wir wollen andere Mädchen und Frauen überzeugen, auch den Weg zum Fußball zu finden. Es gilt, vor allem die Jüngeren für den Frauen-Fußball beim FCK zu begeistern.


    Elin: Wir müssen natürlich auch perspektivisch denken. Natürlich wollen wir höher spielen, aber wir dürfen auch nichts überstürzen.

    theoretisch hätte Ache am Samstag 3-Tore machen können, tatsächlich machte er " 0 ".

    Die Wahrscheinlichkeit, dass er im nächsten Spiel 1-Tor erzielt liegt bei 83,19 %? So ungefähr sehen die Berechnungen dann zukünftig aus, 1 Mathedozent der FH - KL erläutert dies dann ein wenig. Ggf. gibt es in den VIP-Räumen dann noch verschiedene Rechenwege zum Erfolg, auch..................

    Woher kommt deine Ablehnung gegenüber Statistiken? Vereine geben Millionen für Datenanalysen aus, aber klar, der Stammtisch wirds besser wissen…