Beiträge von Tim

    Diskussionsthema zum Artikel: Der FCK verhebt sich


    Der FCK verhebt sich

    Dem 1. FC Kaiserslautern fehlt seit Jahren eine klare sportliche Linie. Nach dem erneuten Fehlstart müssen die Lautrer ihre Ansprüche zurückschrauben, sonst droht der nächste Knall.


    Neuzugang Semih Sahin blickte nach dem Elversberg-Spiel recht desillusioniert in die Sportschau-Kamera. „Mit Ball waren wir wie in den anderen Spielen auch ideenlos, hatten keine Lösungen. Obwohl wir die Möglichkeit hatten, hinten raus zu spielen. Eigentlich haben wir die Spieler dafür, aber wir kriegen es einfach nicht auf den Platz“, so das Fazit des Spielgestalters. Sahin spricht das aus, was seit Wochen zu beobachten ist. In Kaiserslautern driften Anspruch und Realität immer weiter auseinander.


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    Sportliche Selbstüberschätzung, Teil I


    Auch in der Spielzeit 2024/25 starteten die Roten Teufel schleppend, fuhren aber dennoch erste Punkte ein. Erst als gute Ergebnisse ausblieben und zwei schauderhafte Leistungen gegen Regensburg und Elversberg folgten, wurden Zweifel an der Spielidee und dem Trainer laut. Doch Markus Anfang gelang die Kehrtwende. Er stellte seine Idee um und holte Luca Sirch ins Profiteam. Ein Geniestreich – und zugleich der Sargnagel. Denn die Lautrer flogen hoch. Zu hoch. In der ungewöhnlich engen zweiten Liga gelang den Pfälzern Sieg um Sieg, sodass bis zur Winterpause ein Hauch von Aufstiegskampf über dem Betzenberg schwebte.


    Angefeuert von Opportunismus und der Grundprämisse, dass der FCK in die Bundesliga gehöre, blies die Chefetage zur Attacke auf die Aufstiegsränge. Während diese Strategie anfangs noch auf Verständnis stieß, war dieses einige Monate später bei vielen verflogen, als Markus Anfang seine Koffer packen musste und Torsten Lieberknecht übernahm. Dieser verpasste mit Platz sieben das offen kommunizierte Ziel Aufstieg.

    Sportliche Selbstüberschätzung, Teil II


    In der Sommerpause folgte der große Aderlass. Ohne Ragnar Ache, Filip Kaloc und zahlreiche ausgeliehene Leistungsträger gingen die Roten Teufel in ihre erste „echte“ Saison unter Lieberknecht. Dabei blieben die Verantwortlichen in puncto sportlicher Zielsetzung nicht ganz so bescheiden. Thomas Hengen sprach von einer tabellarischen Verbesserung gegenüber dem letztjährigen Ergebnis, also von einem Platz unter den Top Sechs. Marcel Klos träumte in der „Rheinpfalz“ sogar von einem FCK in den Top 12 in der Bundesliga – innerhalb von fünf Jahren, um genau zu sein.


    Dabei wird immer wieder auf die Erfolgsbilanz Lieberknechts verwiesen, der schon zweimal aufgestiegen ist. Die einzige Möglichkeit, Ziele noch offensiver zu formulieren, wäre ganz unverblümt von der Bundesliga zu sprechen. Dementsprechend folgten ambitionierte Transfers. Lediglich Simon Asta und Naatan Skyttä sind jünger als 25; bei den restlichen Neuzugängen lässt sich eindeutig die „Win Now“-Devise ablesen.

    Undurchsichtige Transfers, undurchsichtige Philosophie


    Laut transfermarkt.de hat der 1. FC Kaiserslautern kurz vor Ende der Transferperiode den elftwertvollsten Kader der Liga. Setzt man den Wert jedoch ins Verhältnis zur Anzahl der Spieler, dann rutscht der FCK sogar auf Platz 12 ab. Zugegeben, hierbei handelt es sich um Community-Werte, dennoch deuten solche Zahlen auf das unterste Drittel der zweiten Liga hin. Zudem haben sich die Verantwortlichen zum Ziel gesetzt, den Kader zu verkleinern. Entsprechend wurden Spieler wie Wekesser, Mause, Abiama, Raschl, Gyamerah und Kleinhansl anderen Teams angeboten.


    Der Grund für diese zahlreichen Zu- und Abgänge ist hausgemacht. Wenn ein Verein innerhalb weniger Jahre mehrmals den Kurs ändert, entstehen Missverständnisse. Deutlich wird sich das besonders am Beispiel Gyamerah: Der Deutsch-Ghanaer ist kein schlechter Spieler, im Gegenteil – der Routinier hat 202 Zweitligaeinsätze auf dem Buckel. Mehr als die Hälfte davon in der Viererkette. Unterm Strich also ein solider Zweitliga-Rechtsverteidiger mit großer Flexibilität. Wenn man ihn denn in einer Viererkette einsetzt. Der FCK wechselte jedoch zur Fünferkette und sortierte unter Lieberknecht den erfahrenen Gyamerah aus. Die Roten Teufel zahlten im vergangenen Sommer 400.000 Euro plus Gehalt für 13 Einsätze in der Startelf sowie zehn Einwechslungen, ehe die SV Elversberg das Missverständnis nur ein Jahr später für eine unbekannte Ablöse beendete.


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    Gewinn dürfte man man mit diesem Transfer nicht gemacht haben. Doch nicht nur Gyamerah lässt Fragen offen, es gibt zahlreiche weitere Fälle: Wieso hat Erik Wekesser, der beim 1. FC Nürnberg aussortiert wurde und zuletzt 2022 Stammspieler in der zweiten Liga war, einen Vertrag bis 2028? Was war der Plan mit Grant-Leon Ranos? Wieso gab man mit Philipp Hercher eine Identifikationsfigur ab, die im Folgejahr beim Ligakonkurrenten aus Magdeburg auf 27 Einsätze kam, während man jüngst mit Simon Asta genau diesen Spielertyp für die rechte Schiene verpflichtet hat?

    Böses Erwachen


    Zu Beginn der Saison 2025/26 steht der FCK erneut an der Wegzweigung, an der er sich 2023 befand. Und das nicht nur figurativ, sondern im wahrsten Sinne des Wortes: Wir bemühen noch einmal den Kaderwert. Dieser belief sich in der Saison 2023/24 auf 24,43 Millionen Euro, Platz 12 galt unter Dirk Schuster als das ausgesprochene Ziel. In zwei Jahren ist der Kaderwert der Roten Teufel lediglich um 100.000 Euro gewachsen. Damit haben die Pfälzer die Spielvereinigung Greuther Fürth überholt.


    Zum Vergleich: Der Mitaufsteiger aus Magdeburg steigerte seinen Wert von rund 18 auf knapp 28 Millionen Euro und sprang damit von Platz 14 auf Platz acht. Ein Gegenbeispiel ist Braunschweig, denn die Eintracht wuchs ebenfalls nur minimal um 200.000 Euro. Im Gegensatz zu den Roten Teufeln hatten die „Löwen“ stets das Minimalziel Klassenerhalt. Beim FCK ist es anders: In der Pfalz wachsen die Ziele und Anforderungen an die Mannschaft, während diese stagniert.

    Offensiv wie ein Absteiger, defensiv zu löchrig


    Betrachtet man die Statistiken, fallen insbesondere die katastrophalen Offensivwerte auf. Nach drei Spielen in der noch jungen Zweitligasaison haben die Lautrer:


    - zwei Schüsse aufs Tor pro 90 Minuten abgegeben (18. Platz im Ligavergleich),

    - 0,5 xG pro 90 Minuten aus dem Spiel heraus verzeichnet (ebenfalls 18.),

    - 251 angekommene Pässe pro 90 Minuten bei einer Passquote von 71,6 Prozent verbucht (17.),

    - 16 Ballberührungen im gegnerischen Strafraum pro 90 Minuten erreicht (17.).


    Das soll den Teufel nicht an die Wand malen, verdeutlicht aber die Zahnlosigkeit der Mannschaft. Oder, spitzer formuliert: Der FCK hat keinen Plan für das Spiel mit dem Ball.


    Weder Flanken noch Dribblings oder Schnittstellenpässe führen zu Gefahr. Der Spielaufbau verebbt im gegnerischen Drittel und dem Kader fehlt die Geschwindigkeit sowie die nötigen Werkzeuge, um mit langen Bällen das Feld zu überbrücken. Wenn nun auch Lieberknechts „typische” Defensivmechanismen wie das Pressing fehlschlagen – der FCK belegt den 15. Platz bei Balleroberungen im letzten Drittel und den 16. Platz bei Balleroberungen im Mittelfeld –, dann kann der Verein nur froh sein, dass gegnerische Spieler leichtsinnig genug waren, um Strafstöße zu verursachen. Froh darf man auch über Julian Krahl sein, der insgesamt 1,7 Tore verhinderte und vor allem den Heimsieg gegen Schalke und die einzigen Punkte der bisherigen Saison sicherte.

    Droht das Chaos?


    Wenn sich die Roten Teufel nicht schnellstens fangen, könnten – wieder einmal – dunkle Wolken über dem Betzenberg aufziehen. Denn die Kritik an den entscheidenden Personen wird lauter. Wenn am Wochenende Darmstadt 98 im Fritz-Walter-Stadion gastiert, steht die Partie unter einem größeren Druck, als für den vierten Spieltag normalerweise üblich. Gehen auch die Duelle gegen Fürth und Münster ähnlich schief, droht die vierte Trainerentscheidung von Thomas Hengen in den letzten zwei Jahren zu wackeln. Ob der „Don“, wie die Fans den Geschäftsführer beinahe liebevoll nennen, dann ebenfalls in die Schusslinie geraten würde, bleibt zu bezweifeln. Schließlich galt auch Markus Anfang als Hengens „letzte Patrone“. Wenn man nicht ständig über letzte Patronen und Krisen reden will, muss der FCK seine Ansprüche herunterschrauben – oder entsprechend handeln.

    Diskussionsthema zum Artikel: Dank Spielwitz in Runde zwei


    Dank Spielwitz in Runde zwei

    Der FCK zeigte in der ersten Runde des DFB-Pokals eine grundsolide Leistung und ist damit eine Runde weiter. Besonders hervorzuheben sind zwei Akteure im Dress der Roten Teufel.


    Schaut man im Duden nach der Definition des Wortes „souverän“, könnte man auf das Pokalspiel des 1. FC Kaiserslautern im altehrwürdigen Karl-Liebknecht-Stadion in Babelsberg stoßen. Die Roten Teufel fertigten den Außenseiter RSV Eintracht mit 7:0 ab und ließen keinen Platz für eine Pokalüberraschung. Besonders zu erwähnen sind Mika Haas und Luca Sirch, die den pfälzischen Erfolg ins Rollen brachten. Wenn die Betzebuben ihren Spielwitz aus Potsdam konservieren, könnten einige Defensiven der zweiten Liga ins Wackeln kommen – und die Entwicklung des FCK könnte weiter voranschreiten.


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    Einfache Offensiv-Rezeptur: gefährliche Standards


    Gut 3.500 Gästefans sahen zwar kein Tiki-Taka in den Farben Weiß und Rot, dennoch nahmen die Roten Teufel die Partie ernst und gestalteten sie ansehnlich: gute Pressingphasen, direktes Offensivspiel und zahlreiche Tormöglichkeiten – der 1. FC Kaiserslautern brachte genau das auf den Platz, was in der Liga bisher eher Mangelware war. Zugegeben, der RSV Stahnsdorf blieb klar unterlegen, dennoch zogen auch dieses Jahr auf anderen Plätzen genügend Favoriten den Kürzeren. Hervorzuheben ist außerdem die Stärke des FCK bei Standards, die durch das Tor des Neuzugangs Kim bestätigt wurde und regelmäßig für Gefahr sorgte. Auch bei Zweitligaspielen, in denen der FCK als Favorit antritt, könnte diese Strategie für Punkte gegen die „kleineren Gegner” sorgen.

    Haas und Sirch genial - Neuzugänge mit Tor-Premiere


    Während die Verantwortlichen Klos und Hengen auf dem Transfermarkt dringend nach einem Linksverteidiger suchen, scheint Mika Haas im Kampf um den Stammplatz auf der linken Schiene ein Wörtchen mitreden zu wollen. Nach seinem engagierten Auftritt gegen Schalke zeigte das Eigengewächs auch gegen den Brandenburg-Pokalsieger eine herausragende Leistung, legte zwei Treffer auf und glänzte als stetiger Aktivposten im Offensivspiel der Pfälzer.


    Auch in der Saison 2025/26 bleibt Luca Sirch der große Strippenzieher, der mit zahlreichen Chip-Bällen immer wieder die gegnerische Defensive in Bredouille brachte. Zwar bekräftigte Sirch im Vorfeld des Spiels seine Zufriedenheit beim FCK, dennoch bleibt abzuwarten, ob nicht doch ein Bundesligist den Regisseur zu sich lotsen kann. Für die Neuzugänge Kim, Kunze und Emreli dürfte der erste Treffer im roten Trikot ein Selbstvertrauensschub sein, der dem ganzen Kader guttut.

    Mit Selbstvertrauen in die Liga


    Unterm Strich hat der FCK seine Pflichtaufgabe eindrucksvoll erfüllt und bewiesen, dass sein Offensivspiel gegen einen unterklassigen Gegner Früchte tragen kann. Es bleibt spannend, inwiefern diese gezeigten Abläufe gegen gleichwertige Gegner gelingen und in die Liga übertragbar sind. Die Partie gegen den krassen Außenseiter lässt Gutes hoffen und verdeutlicht, dass der Zusammenhalt im Team auf und neben dem Platz wächst.

    Was hat der Verfasser geraucht…. ? Will ich auch ! Der spricht von Aufstieg !

    Mit der Mannschaft und dem Trainer ( der maximal die Vorrunde überlebt ) sehe ich den FcK maximal zwischen Platz 5 und 10.

    Sollte die Abwehr nicht gewaltig verbessert werden könnte es sogar Abstiegskampf werden

    Der Verfasser ist bekennender Nichtraucher und muss klarstellen, dass das wohl auch intern ein Ziel ist. Ich persönlich sehe den FCK zwei drei gute Transfers von einer Top 5 Mannschaft entfernt. Hauptsächlich, weil die Konkurrenz fehlt, aber das macht einen möglichen Aufstieg auch nicht schlechter.

    Diskussionsthema zum Artikel: Drei Neue für den Aufstieg: Einkaufsliste für Hengen & Klos


    Drei Neue für den Aufstieg: Einkaufsliste für Hengen & Klos

    Am 1. Juli öffnet das Transferfenster. Weitere Neuzugänge sollen folgen. In der vierten Ausgabe unseres Transferguides zeigen wir euch, welche Spieler auf der Wunschliste des FCK stehen könnten.


    Neuer Sommer, neuer Umbruch: Beim 1. FC Kaiserslautern steht wieder ein bedeutendes Transferfenster bevor. Zahlreiche Spieler haben den Betzenberg bereits verlassen. Hinzu kommen Akteure wie Luca Sirch, Jannik Mause oder Dickson Abiama, die mit großer Wahrscheinlichkeit ebenfalls einen Tapetenwechsel vor sich haben.


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    Grund genug, sich mit neuen Gesichtern und möglichen Transfers zu beschäftigen. In unserem Transferguide haben wir drei Positionen identifiziert, die in dieser besonderen Zeit in den Fokus rücken könnten. Dabei möchten wir klarstellen, dass es sich hierbei um Ideen handelt. Es geht also nicht um „echte“ Gerüchte, sondern um fundierte Möglichkeiten, die der Spielermarkt derzeit bietet. Vorab sei gesagt, dass sich dieser Artikel taktisch sowie in Bezug auf das Spielerpotenzial stark an der Darmstädter Mannschaft aus der Saison 22/23 orientiert. Die Dominanz, die die Lilien in ihrer Aufstiegssaison zeigten, dürfte auch den FCK zum Nachahmen anhalten.

    Innenverteidigung: Schießbude schließen


    In der Spielzeit 2024/25 stellten die Pfälzer die sechstschlechteste Defensive der zweiten Liga, sogar hinter den beiden Aufsteigern Ulm und Münster. Hier muss also zwingend nachgelegt werden. Vor allem, da Spielgestalter Sirch den Verein aller Voraussicht nach verlassen wird und auch die Leihe von Maxi Bauer endete. Zwar wurde mit Maxwell Gyamfi ein Innenverteidiger verpflichtet, er ist jedoch kein Spieler für die erste Reihe einer Mannschaft, die um den Aufstieg mitspielen will. Sollte der FCK noch einen Ersatz für Sirch unter Vertrag nehmen, fehlt nur noch ein Stammspieler für den linken Halbraum. Gyamfi und der Verlierer aus dem Duell Heuer/Elvedi könnten als Rotationsspieler funktionieren. Das Profil? Im Idealfall ist es ein flexibler Linksfuß, der keine lange Eingewöhnungszeit benötigt, agil ist und über Spielstärke verfügt, um den linken Schienenspieler zu unterstützen.

    Florian Le Joncour (30, SV Elversberg)

    Le Jouncour verpasste aufgrund einer Ellenbogenverletzung elf Spiele der Saarländer und verlor seinen uneingeschränkten Stammplatz. Der spielstarke Linksfuß wäre eine Idealbesetzung: Er verfügt über ein sehr sicheres Passspiel, ist gut gegen den Ball und ein Meister darin, Bälle abzufangen. Seine kleineren Schwächen sind die Zweikampfstärke und die nicht absolute Topgeschwindigkeit, die aber nicht besorgniserregend sind. Der Franzose besitzt viele Eigenschaften, die dem aktuellen Lautrer Kader fehlen. Die größte Hürde dürfte die SV Elversberg selbst sein. Le Jouncour hat im Oktober 2024 einen neuen Vertrag erhalten, allerdings wohl nicht in dem Wissen, dass Erfolgstrainer Horst Steffen den Verein verlassen würde. Der Innenverteidiger könnte zum einen mit der besseren Perspektive überzeugt werden, denn auch bei der „ELV“ steht ein Umbruch bevor. Zum anderen ist der FCK immer noch deutlich finanzstärker als der Relegationsteilnehmer. Auch die lokale Nähe dürfte ein Argument sein, mit dem sich ein Spieler im gehobenen Alter locken ließe.

    Hrvoje Smolcic (24, Eintracht Frankfurt)

    Der Kroate wäre eine Klasse besser als Le Joncour. Smolcic ist ebenfalls Linksfuß, spielstark und flexibel. Zudem kann er sowohl in der Dreier- als auch in der Viererkette auflaufen. Seit seinem Wechsel aus Kroatien zu Eintracht Frankfurt ist dem 24-Jährigen der absolute Durchbruch jedoch nicht gelungen. In den beiden Jahren bei der SGE wurde Smolcic insgesamt 32-mal eingesetzt. Die Schuld für dieses „Missverständnis“ liegt weder beim Verteidiger noch bei der Eintracht: Als der Verein den Kroaten an den Main holte, konnte man in Hessen den rasanten Erfolg der nächsten Jahre noch nicht absehen. So wuchs die Eintracht schlicht über den 1,85 m großen Smolcic hinaus und konnte ihm die nötigen Einsatzminuten nicht garantieren. Auch deshalb wurde der zwölfmalige Jugendnationalspieler im letzten Sommer an den LASK Linz verliehen.


    Dort sammelte der Zwillingsbruder von Ivan Smolcic 33 Einsätze und beeindruckte besonders durch herausragende Passstatistiken. Trotzdem zogen die Stahlstädter die Kaufoption nicht. Auch die Adlerträger planen ohne den Linksfuß aus Rijeka. Laut fussballtransfers.com soll er den Verein verlassen. Beim 1. FC Kaiserslautern könnte Smolcic nicht nur eine Lücke füllen, sondern wäre auch ein echtes Schnäppchen. Transfermarkt.de listet den Kroaten mit einem Marktwert von zwei Millionen Euro, wobei die potenzielle Ablösesumme dürfte darunter liegen dürfte. Die offenkundige Absicht der Frankfurter, ihren Spieler loszuwerden, spielt den Lautern in puncto Ablöse in die Karten. Selbst wenn nicht, wäre aufgrund der zwei Jahre Restvertragslaufzeit eine Leihe möglich. Über die Pipeline Frankfurt-Kaiserslautern kamen bereits einige gute Transfers in die Pfalz zustande, und Hrvoje Smolcic könnte der nächste sein.

    Fabio Chiarodia (20, Borussia Mönchengladbach)

    Im Fall von Fabio Chiarodia wird es nicht einfach sein, sowohl den Spieler als auch den Verein von einer Festverpflichtung zu überzeugen. Der junge Innenverteidiger kam in der vergangenen Saison bei den Fohlen nur auf wenige Einsatzminuten, zeigte dabei aber gute Ansätze auf Bundesliganiveau, insbesondere in den Spielen gegen die Bayern und Hoffenheim. Ob Chiarodia den nächsten Schritt in Gladbach machen kann, bleibt abzuwarten. Vermutlich wäre eine Leihe, die ihm ausreichend Spielpraxis bietet, die beste Möglichkeit, sich zu empfehlen. Diese Leihe könnte der FCK bieten, denn der gebürtige Oldenburger passt perfekt ins gesuchte Profil der Roten Teufel. Er ist spielstark, hat ein sicheres Passspiel und fängt beeindruckend viele Bälle ab. Fabio Chiarodia kann die zweite Liga nutzen, um Konstanz zu entwickeln und sein Talent zu zeigen. Denn das hat er unbestritten.

    Linke Schiene: Zweite Chance für Kleinhansl?


    Auch auf dem linken Flügel könnte der FCK Verstärkung gebrauchen. Die Transfers Kleinhansl und Wekesser aus dem letzten Jahr konnten nicht überzeugen, sodass Kenny Prince Redondo am Ende positionsfremd seine Stiefel schnüren musste. Es muss frischer Wind her, doch die Rolle ist undurchsichtig. Ein absoluter Stammspieler ist zu teuer, es sei denn, es gäbe noch einen Abgang. Außerdem zeigte Florian Kleinhansl einige gute Anlagen, die mehr Vertrauen in den Linksverteidiger rechtfertigen, als er in der vergangenen Saison erhielt. Gesucht wird folglich ein entwicklungsfähiger Schienenspieler, der etwas offensiver denkt,sich dem Konkurrenzkampf mit Kleinhansl stellt, aber auch die zweite Reihe nicht scheut. Dahinter stehen mit Mika Haas und Erik Wekesser zwei Spieler, die für genügend Tiefe auf der Position sorgen.

    Mohamed Ouedraogo (22, SCR Altach)

    In der vergangenen Saison wurde der Burkiner flexibel zwischen linker Verteidigung und linkem Mittelfeld eingesetzt und avancierte so zum Stammspieler in Österreich. Auch dank seiner Stärken bei Standards hielten die Vorarlberger mit Ach und Krach die Klasse. Diese Leistungen blieben nicht unentdeckt: Der FSV Mainz 05 hat angeblich schon im Januar vorfühlen lassen. Ouedraogo besticht als „Ballschlepper“ und kann das Spiel vor allem durch Dribblings und Flanken gestalten. Zudem zeichnet sich der 1,83 m große Linksverteidiger als echte Lufthoheit aus. Diese Fähigkeit wird im modernen Fußball mit späten Läufen in den Strafraum zunehmend wichtiger. Zwar hat der SCR Altach das Arbeitspapier des burkinischen Nationalspielers vergangenen Sommer verlängert, jedoch steht den Vorarlbergern ein Umbruch bevor, für den ein Budget benötigt wird. Dieses Budget könnte Ouedraogo einbringen. Der Betze könnte mit mehr Einsatzzeiten locken als die 05er und sich so einen Flügelspieler sichern, der in Deutschland den nächsten Schritt gehen könnte.

    Guillermo Bueno (22, Borussia Dortmund II)

    Bereits im Sommer 2024 holte Torsten Lieberknecht den Spanier per Leihe in seine Mannschaft. Nun könnte der Chefcoach den Spieler für den FCK fest verpflichten. Buenos Leistungen in der Rückrunde unter Kohfeldt machten ihn zu einem wichtigen Stammspieler und empfahlen ihn durchaus für eine Festverpflichtung bei den Lilien. Allerdings konnten sich die beiden Parteien offenbar nicht auf eine mögliche Ablösesumme einigen. Darmstadt verpflichtete erst vor kurzem einen Linksverteidiger und gab ihm Buenos Nummer, obwohl der Verein zuvor Interesse an dem Spanier gezeigt hatte. Für die Regionalliga ist Bueno eindeutig zu stark und die Bundesliga wohl noch ein zu großer Schritt. Deshalb ist eine Rückkehr zu den Schwarz-Gelben unwahrscheinlich. Für einen Wechsel in die Pfalz sprächen der Trainer und das System, die den 22-Jährigen schon einmal überzeugten.

    Roko Jurišić (23, NK Osijek)

    Nach Mario Vusković, Emir Sahiti und Mahir Emreli könnte Roko Jurišić der nächste Spieler aus der ersten kroatischen Liga sein, der in der zweiten Liga Fuß fasst. Jurišić avancierte in seiner zweiten Saison zum Stammspieler bei NK Osijek. Der spielstarke Linksfuß war sowohl in der Fünfer- als auch in der Viererkette auf den Außen unterwegs, sammelte fünf Scorerpunkte und wurde in die Elf der Saison gewählt. Er überzeugt durch viele progressive Läufe, eine hohe Genauigkeit bei langen Bällen und ein gutes defensives Zweikampfverhalten. In Deutschland könnte der in Zagreb ausgebildete Kroate den nächsten Schritt wagen und dem FCK weiterhelfen. Voraussetzung hierfür wäre allerdings der Abgang eines möglichen Konkurrenten auf derselben Position, denn mit Jurišić hätten die Roten Teufel einen echten Stammspieler.


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    Zentrales Mittelfeld: Motor gesucht


    Die dritte Baustelle im Kader der Roten Teufel wurde im Mittelfeld ausgemacht. Mit dem Abgang von Filip Kaloc fehlt spätestens jetzt ein progressiver Spieler, der mit Kunze zusammenspielen kann. Marlon Ritter wird, sollte Lieberknecht sein System beibehalten, wohl eher die Zehn bekleiden, könnte im Bedarfsfall aber auch auf der Acht spielen. Die Lücke bleibt dennoch bestehen, da sich Tobi Raschl bisher nicht konstant für die Startelf empfehlen konnte und Afeez Aremu sowie Leon Robinsohn eher für den destruktiven Teil im Zentrum verantwortlich sind. Es braucht also einen Spieler, der das Spiel schneller machen kann und progressive Qualitäten mitbringt.

    Enzo Bardeli (24, USL Dunkerque)

    Der junge Mittelfeldspieler hat eine sensationelle Saison hinter sich. In seiner zweiten Spielzeit im französischen Unterhaus erzielte er sechs Tore und gab fünf Vorlagen, während er lediglich zwei Ligaspiele verpasste. Der Franzose ist zweifellos ein Spielmacher der Extraklasse. Er zählt bei progressiven Läufen, Ballbeschleunigungen, expected Assists, linienbrechenden Pässen und Berührungen in der gegnerischen Box zur Elite der Ligue 2. Dass diese Qualität auch beim FCK zum Tragen kommen würde, scheint nicht undenkbar zu sein. Schwierigkeiten dürften die Pfälzer allerdings bei einer Verpflichtung bekommen. Der laut transfermarkt.de 3,5 Millionen schwere Mittelfeldspieler hat zwar nur noch ein Jahr Vertrag, es gibt aber auch namhafte Interessenten, beispielsweise RB Salzburg. Dennoch dürfte der FCK die beste Perspektive bieten, denn Bardeli wäre ein absoluter Stammspieler und der ideale Kaloc-Ersatz.

    Marvin Mehlem (27, Hull City)

    Nach den Gerüchten der letzten Wochen ist es quasi obligatorisch, Marvin Mehlem als möglichen Transferkandidaten zu nennen. Dem in Karlsruhe geborenen Mittelfeldspieler gelang unter Torsten Lieberknecht der Durchbruch und der Sprung ins Ausland. Dort konnte er sich allerdings nicht durchsetzen. Mehlem wurde zuletzt an Paderborn ausgeliehen und soll Hull City im Sommer verlassen können. Angeblich möchte der 27-Jährige zurück in die Heimat, wobei aufgrund der räumlichen Nähe wohl auch die Pfalz infrage kommen könnte. Mehlem kann auf 188 Zweitligaeinsätze mit insgesamt 44 Scorerpunkten zurückblicken. Unter Lieberknecht stieg er in die Bundesliga auf. Die Gerüchteküche brodelte besonders stark, als bekannt wurde, dass der Mittelfeldmotor den Roten Teufeln auf Instagram folgt, was durchaus ungewöhnlich ist. Mehlem wäre in jedem Fall eine verlässliche Verstärkung, die nicht ganz unwahrscheinlich scheint.

    Finn Becker (25, TSG Hoffenheim)

    Das Lautrer Muster, strauchelnden Bundesligaprofis wieder auf die Beine zu helfen, könnte sich bei Finn Becker fortsetzen. Der 25-Jährige wechselte 2022 nach mehreren starken Saisons bei St. Pauli zur TSG Hoffenheim, konnte dort jedoch über einen längeren Zeitraum hinweg nicht überzeugen. Zuletzt bremste ihn ein Meniskusriss aus. Der ehemalige U21-Nationalspieler hat es in Sinsheim nicht leicht. Auch in diesem Sommer steht in Sinsheim ein Umbruch bevor, insbesondere das Mittelfeld des Bundesligisten ist überfüllt.


    Hier kommt der FCK ins Spiel, der den Mittelfeldmotor gut einsetzen könnte. Becker überzeugte im Unterhaus insbesondere durch sein taktisches Verständnis und die Fähigkeit, seine Mitspieler einzusetzen. So war der gebürtige Elmshorner in seiner letzten Zweitligasaison überdurchschnittlich in progressiven Pässen, Läufen und langen Bällen. In Sachen Pre-Assists, linienbrechenden Pässen und Assists zählte er zu den besten zehn Prozent auf seiner Position. Der ehemalige Paulianer geht in sein letztes Vertragsjahr bei der TSG, eine Verlängerung scheint unwahrscheinlich. Auch die räumliche Nähe spricht für den FCK, sollte sich der Verein für Finn Becker als Mittelfeldmotor entscheiden.

    Gelingt der Umbruch?


    Alle neun vorgeschlagenen Spieler besitzen das Potenzial und die Erfahrung, um den 1. FC Kaiserslautern sofort zu verstärken und die Abgänge auszugleichen. Dank Spielerverkäufen und sportlichem Erfolg verfügt der Verein über das nötige Budget. Wie großzügig der eher vorsichtige FCK damit umgehen wird, bleibt abzuwarten. Man darf gespannt sein.

    Diskussionsthema zum Artikel: Ivan Prtajin: Ein Jahr zu spät?


    Ivan Prtajin: Ein Jahr zu spät?

    Mit der Verpflichtung von Ivan Prtajin hat der FCK (s)einen Ache-Ersatz gefunden. Doch mit dem Wechsel sind einige Fragezeichen verbunden. Eine Stärken-Schwächen-Analyse.


    Bereits in der vergangenen Sommerpause buhlten die Roten Teufel um Ivan Prtajin, der den Abstieg des SV Wehen Wiesbaden trotz 13 Zweitligatoren nicht verhindern konnte. Nach einigem Hin und Her entschied sich der Kroate jedoch für den1. FC Union Berlin. Ein Fehleinkauf, wie sich schnell herausstellte. Denn kurioserweise wollten die Köpenicker im selben Transferfenster den jüngst verpflichteten Stürmer wieder abgeben. So wurde dem FCK eine Leihe des Ex-Wiesbadeners im Tausch für Ragnar Ache sowie 3,5 Millionen Euro angeboten. Die Roten Teufel lehnten ab, sodass die Zwangsehe Prtajin-Union bestehen blieb. Ein Jahr später erhält der FCK nun seinen Stürmer – für die gleiche Summe, die Union damals bezahlt hatte.


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    Torjäger mit Hang zum Chancenwucher


    Zur statistischen Messung der Leistung von Stürmern wird hauptsächlich folgende Formel verwendet: Dazu subtrahiert man den generierten expected-Goals-Wert von den erzielten Treffern. Übrig bleiben die Tore, die statistisch nicht zu erwarten waren. Übertrifft ein Spieler seinen xG-Wert, ist davon auszugehen, dass es sich um einen statistischen Ausreißer handelt. Nur die absolute Weltspitze übertrifft diesen Wert zuverlässig. Ivan Prtajin gehört zur anderen Gruppe.


    So unterbot der Kroate in seiner ersten Saison bei Wehen Wiesbaden den xG-Wert nur knapp, in seiner zweiten Spielzeit jedoch enorm. Hätte Prtajin „nur“ das verwertet, was statistisch zu erwarten war, hätte er in der Saison 23/24 mindestens 20 Tore erzielt. Die „fehlenden“ Treffer deuten auf eine Abschlussschwäche hin, die sich teilweise bewahrheitete. So entschuldigte sich Prtajin beispielsweise sogar bei seinen Teamkollegen, nachdem er in der vergangenen Saison gegen Hansa Rostock einige Chancen ungenutzt ließ. Dennoch: 13 Tore bei einem Absteiger kommen nicht von ungefähr, und die Fähigkeit, 20-mal treffen zu können, ist zweifellos eine Qualität.

    Ein Abschlussspezialist für das System Lieberknecht


    Wer die Analyse der neuen Nummer Neun bisher als eindimensional empfindet, wird auch weiterhin enttäuscht sein. Ivan Prtajin ist kein universal einsetzbarer Angreifer, der die Offensive im Alleingang steuert. Ein anderer Blickwinkel: Prtajin ist ein Spezialist. Ein Abschlussspezialist, der die Chancen als letzter Spieler in der Kette verwerten soll. Das ist ideal für das System Lieberknecht, das häufig mit einem abschlussstarken Zielspieler und einem zuarbeitenden Partner im Sturmzentrum operiert. Für den Kroaten dürfte die Rolle des Zielspielers vorgesehen sein, wobei dieser Aspekt bei dem 29-Jährigen in der zweiten Liga etwas gelitten hat.


    Während Prtajin in der 3. Liga noch fast 50 Prozent seiner Kopfballduelle gewann, schrumpfte dieser Wert in der 2. Liga auf eher durchschnittliche 35 Prozent. Auch die Anzahl seiner Vorlagen und sein allgemeines Passspiel ließen gegen stärkere Gegenspieler nach. Inwiefern Prtajin Opfer seiner Umstände (vergleichsweise schwache Mitspieler, Abstiegskampf) wurde, bleibt abzuwarten. Fakt ist: Das Spiel von Lauterns Neuem basiert vor allem auf dem Torabschluss.

    Tendenz: Prtajin passt


    Mit Ivan Prtajin wurde bereits früh im Transferfenster ein Stürmer verpflichtet, für den eine vergleichsweise hohe Ablöse gezahlt wurde. Da dürften bei einigen die Erinnerungen an Jannik Mause wach geworden sein. Der Drittliga-Torjäger kam im letzten Jahr für viel Geld zum 1. FC Kaiserslautern, wurde aber im Winter aufgrund mangelnder Spielpraxis an Greuther Fürth ausgeliehen. Wer jedoch befürchtet, dass der Neuzugang ein ähnlicher Fehlkauf sein könnte, kann beruhigt sein. Der FCK hat für Ivan Prtajin zwar viel Geld bezahlt, dennoch hat der 29-jährige Ex-Unioner bereits gezeigt, dass seine Tore in der zweiten und dritten Liga keine Ausnahme sind und er sogar 20 Treffer erzielen kann – wenn auch nur statistisch.