Beiträge von Tim

    Diskussionsthema zum Artikel: Ein Pokalabend für die Ewigkeit


    Ein Pokalabend für die Ewigkeit

    Der 1. FC Kaiserslautern feierte pünktlich zum Pokalfinale ein Fußballfest der Extraklasse, konnte sich aber nicht belohnen. Zu groß war der Klassenunterschied.


    Was für eine Saison! Eine turbulente Spielzeit, in der der 1. FC Kaiserslautern zwischenzeitlich kurz vor dem Abstieg in die 3. Liga stand, drei Trainer verschliss und trotzdem im DFB-Pokal jeden Gegner aus dem Wettbewerb warf, gipfelte schließlich im Finale im Berliner Olympiastadion. Währenddessen verlor Bayer Leverkusen kein einziges Bundesligaspiel, spielte die Bayern schwindelig und ließ während der gesamten Saison keinen Zweifel daran, dass die beste Mannschaft Deutschlands von Xabi Alonso trainiert wird. Der Marketing-Slogan des DFB „David gegen Goliath“ war im Vorfeld eines Pokalfinales selten treffender.


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    Europawut vs. Pokaleuphorie


    Wer vor Spielbeginn durch die Straßen der Hauptstadt zog, merkte, dass Berlin am Pokalwochenende fest in Pfälzer Hand war. Überall tauchten rot-weiß-rot gekleidete Fans auf, überall schien die Euphorie greifbar. Berlin wurde über Nacht zur Hauptstadt der Roten Teufel. Sportlich standen die Vorzeichen anders: Nach der Finalniederlage in der Europa League lastete der Druck allein auf der Werkself. Bayer 04 war zum Siegen verdammt. Aus Lautrer Sicht nahezu optimale Voraussetzungen für eine Sensation, oder? Nach 90 gespielten Minuten war klar: Nicht ganz. Nachdem Granit Xhaka den deutschen Meister mit einem Wahnsinns-Schuss in Führung gebracht hatte, flog Leverkusens Abwehrspieler Kossounou kurz vor dem Pausenpfiff vom Platz - das Spiel drohte für einige Minuten sogar zu kippen. Im zweiten Durchgang warfen die Betze-Jungs noch einmal alles nach vorne, doch bis auf ein paar Halbchancen wollte nichts mehr gelingen. Der Klassenunterschied wurde auch in Unterzahl deutlich, der Pokalsieg ist (leider) verdient.

    Klassenunterschied auf den Rängen


    Aber auch auf den Rängen prallten zwei Welten aufeinander. Während die rot-schwarze Kurve aus Leverkusen ihre millionenschwere Werkself munter anfeuerte, brannten die organisierten Fans der Roten Teufel im wahrsten Sinne des Wortes ein Feuerwerk ab. Nicht nur die Choreo mit dem Titel „Keiner hält uns im Zaum - Wir greifen nach dem Traum“ zu Beginn war meisterlich, sondern auch die gesamte Stimmung. Diese wurde während des gesamten Spiels von der rot-weißen Ostkurve bestimmt. Doch wie sagte schon Michael Frontzeck: Pyrotechnik „gewinnt keine Spiele“. Schade! Am Ende stand trotz allem ein Spielverlauf, der frustrierender kaum hätte sein können. All das Schulterklopfen, all die Aufmunterungen, all das Mitleid tut in diesem Moment vor allem weh. Denn: Der 13. der zweiten Liga hatte trotz aller Widrigkeiten bis zum Schlusspfiff eine Chance, die dem FCK niemand zugetraut hätte. Und darauf können alle Rot-Weißen stolz sein.

    Startschuss für eine weichenstellende Sommerpause


    Mit den Pokal-Millionen inklusive Kapitalerhöhung im Rücken gehen die Roten Teufel nun in eine Sommerpause, in der wichtige Entscheidungen anstehen. Friedhelm Funkel wird den Verein ebenso verlassen wie zahlreiche Spieler. Thomas Hengen wird einen neuen Trainer finden, mit ihm werden neue Spieler zum Betzenberg kommen. Und was wird aus Enis Hajri? All diese Fragen werden sich in den nächsten Wochen klären. Wohin geht der Weg des FCK? Keine Ahnung! Aber eines ist vor allem nach so einem Spiel klar: „Wann Pälzer zammehalde, is alles meglich!“

    Diskussionsthema zum Artikel: Machtspiele auf dem Betze: FCK-Führung im Krisenmodus


    Machtspiele auf dem Betze: FCK-Führung im Krisenmodus

    Nach einer turbulenten Saison steht der FCK vor einer weichenstellenden Sommerpause. Damit diese gelingt, müssen die Unruheherde in „Chaoslautern“ erneut gelöscht werden.


    Saison aufarbeiten - Konsequenzen ziehen. Kaderverplaner Hajri raus!“. So verabschiedete die Westkurve ihren Technischen Direktor in die Sommerpause, die er als Kaderplaner und Sportdirektor der Roten Teufel möglicherweise nicht mehr erleben wird. Zwar stürmte der 1. FC Kaiserslautern mit einem famosen 5:0-Kantersieg auf den 13. Tabellenplatz und steht im Pokalfinale, doch zuvor schipperte der Verein durch mehrere sportliche Krisen, in denen der Eindruck entstand, dass kein klarer Kurs gefahren wird. Dieser scheint immer noch nicht gefunden zu sein. Zwar verteidigte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen seinen Mitarbeiter ("Es wird ein Schuldiger herausgepickt. Er macht die Kaderplanung ja nicht alleine. Dann müsste auch gegen mich ein Plakat aufgehängt werden"), aber verschiedene Medien berichteten bereits über einen Abschied Hajris im Sommer.


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    Sündenbock Hajri?


    Die Gerüchte um einen Abgang kommen nicht von ungefähr, schließlich genießt der 41-Jährige bei Fans und Medien kein allzu hohes Standing. Auch deshalb wurde der ehemalige Scout von Hertha BSC und Eintracht Frankfurt zum Hauptsündenbock für das verkorkste Wintertransferfenster, für Trainerentscheidungen und sogar für die gesamte Kaderplanung. So attestierte der Kicker Hengen eine „Kursabweichung“, die auf Hajri zurückzuführen sei. Die Alleinschuld an der Chaos-Saison trägt der Ex-Duisburger allerdings nicht. Ihm allein den schwarzen Peter zuzuschieben, wäre nicht nur zu kurz gegriffen, sondern schlichtweg unfair. Denn Spielertransfers wie Filip Kaloc, Ragnar Ache oder die Ausleihe von Publikumsliebling Tymo Puchachz sprechen auch für den Quasi-Sportdirektor. Zudem konnte Hajri das Scouting-Netzwerk vor allem international ausbauen und war wohl maßgeblich an der Verpflichtung von Almamy Touré beteiligt. Kritisch zu betrachten sind allerdings Entscheidungen wie die sehr kurzfristig anmutende Trennung von Dirk Schuster, die anschließende Fehlbesetzung des Trainerstuhls mit Dimitrios Grammozis und zuletzt der sehr unausgewogene Kader. Allerdings ist der gebürtige Tunesier auch für diese Entwicklung nicht allein verantwortlich.

    Muss auch Thomas Hengen seinen Hut nehmen?


    In der abgelaufenen Saison wurde alles und jeder in Frage gestellt. Namhafte Spieler wurden verkauft, Trainer gefeuert und sogar über die Absetzung der sportlichen Leiter Hengen und Hajri wurde nachgedacht. Denn eines ist klar: Auch der in Fankreisen beliebte „Don“ Hengen hat seinen Anteil an der sportlichen Talfahrt der Roten Teufel. Der FCK-Boss suchte in der vergangenen Saison häufig den Weg in die Öffentlichkeit. Mit zunehmendem Druck wurde auch der Ton rauer. Beim Trainerwechsel im November sprach der Geschäftsführer von „Stagnation als Rückschritt“. Eine Aussage, die sich im Nachhinein als fatal erwies, denn mit jener Stagnation stand der FCK gar zwei Plätze vor dem aktuellen Saisonergebnis. Zudem befanden sich die Pfälzer in der schwierigen zweiten Saison in Liga 2. Die Ruhe, das sonst aus der Führungsetage zu hörende Mantra, man wolle „Schritt für Schritt gehen“ und den Größenwahn der vergangenen Jahre ablegen, schienen vergessen. Zuletzt war von „Hosenscheißer-Fußball“ und zu vielen Egoisten im Kader die Rede. Thomas Hengen kritisierte öffentlich mal den Trainer, mal die Mannschaft und zuletzt das Umfeld ("Ich finde es im Moment too much hier in der Umgebung, Bei uns ist im Moment zu viel Druck"), das er im Sommer noch gelobt hatte, weil es die Verpflichtung neuer Spieler erleichtere. Fakt ist, auf dem Betze bekommt man eine Emotionalität wie nur selten in Fußballdeutschland. Die Kehrseite der Medaille ist die Unruhe, die entsteht, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Aber das gehört dazu und macht den Betze aus.


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    Finanziell hat der gebürtige Pfälzer zwar seine Qualitäten unter Beweis gestellt und den FCK aus der Insolvenz und dem Beinahe-Absturz in die Regionalliga zu einem gesunden Zweitligisten geführt, der zudem im Pokalfinale steht. Von der erhofften Entlastung durch die Arbeitsteilung in der Geschäftsführung ist im sportlichen Bereich nach dieser Saison allerdings wenig zu spüren. Hengen zu entlassen, würde auf dem Betzenberg allerdings wieder die Unruhe ausbrechen lassen, der man gerade erst entkommen ist. Zum Glück ist das nicht zu erwarten, laut Rheinpfalz genießt Hengen bei der Trainersuche volles Vertrauen.

    Ein Sommer für die Geschichtsbücher


    Fest steht: Egal, wer am 25. Mai den Pokal in den Berliner Nachthimmel reckt, die Wochen und Monate danach werden von unglaublicher Bedeutung sein. Denn der FCK erhält nicht nur durch den Pokalerfolg eine Finanzspritze, sondern auch durch die genehmigte Kapitalerhöhung. Wenn man das frische Geld richtig einsetzt, braucht es nicht viel Phantasie, um zu sehen, wohin der Weg mit dieser Mannschaft gehen kann. Mit den fantastischen Leistungen im DFB-Pokal hat sich der FCK eine Chance erspielt, die man nicht oft bekommt. Jetzt gilt es auf dem Betzenberg, die richtigen Schlüsse aus der Saison zu ziehen und diese Chance zu nutzen.

    Gute Idee,


    allerdings bleibt uns da noch ein bisschen Zeit. Ich werde mal schauen, ob ich das nach der Saison mal ansteuern kann.


    Ne, gibt es keine andere Themen? Zum Beispiel, eine Analyse der letzten Sommertransfers wie sie sich entwickelt haben. Es gibt sicherlich noch viele anderen Themen

    Diskussionsthema zum Artikel: Abgestiegen wird am Ende!


    Abgestiegen wird am Ende!

    Ein bedrückendes Remis gegen Wiesbaden, ein veraltetes Spielsystem und dann auch noch kein Ticket für das Pokalfinale. Die Gefühlswelt eines FCK-Fans ist derzeit mehr als düster.


    Eines vorweg: Dies wird kein rosaroter Liebesbrief an den Verein oder die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern. Es wurden Fehler gemacht und falsche Entscheidungen getroffen. Und natürlich müssen diese am Ende der Saison aufgearbeitet und die notwendigen Konsequenzen gezogen werden. Am Ende der Saison. Und da sind wir noch lange nicht. Der Abstiegskampf in der 2. Liga ist so unberechenbar wie lange nicht mehr. Mittlerweile ändert sich die Konstellation im Wochentakt, bereits „gerettet“ geglaubte Mannschaften melden sich im Kampf um den Klassenerhalt zurück, totgeglaubte Vereine wie der VfL Osnabrück kämpfen sich wieder heran. Kurzum: Für den FCK ist noch alles oder nichts drin.


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    Nichtabstiegsexperte Funkel mit zu viel Hang zur Defensive


    Mit Friedhelm Funkel hat der FCK einen Trainer, dessen größte Qualität es bisher war, am Ende der Saison über dem Strich zu stehen. Seine defensive Ausrichtung wurde zuletzt oft genug kritisiert - und ja, der Kader ist wie geschaffen für eine Fünferkette mit Offensivdrang. Das Maximum wird der 70-Jährige ohnehin nicht aus der Mannschaft herausholen, dafür sind Kader und Traineridee zu unterschiedlich. Aber welcher Trainer kann schon alles aus seiner Mannschaft herausholen? Zuletzt hat das wohl Dirk Schuster knapp 11 Spieltage lang geschafft, als die größte Sorge auf dem Betzenberg die permanente Nichtberücksichtigung von Philipp Klement war. Diesen Anspruch kann man jetzt nicht mehr stellen. Vielmehr muss es das Ziel sein, 60 bis 80 Prozent dieses Kaders auszuschöpfen, was wohl gleichbedeutend mit dem Nichtabstieg wäre. Es geht auch nicht darum, alle Mannschaften an die Wand zu spielen und 12 Punkte aus vier Spielen zu holen. Man muss „nur“ drei Mannschaften hinter sich lassen. Egal wie.


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    Apropos defensive Ausrichtung: Als Funkel in dieser Saison als dritter Cheftrainer übernahm, stellten die Lautrer die schlechteste Abwehr der Liga (21. Spieltag, 43 Gegentore). Wenige Wochen später hat sich das nur insoweit geändert, dass der Tabellenletzte aus Osnabrück in dieser Statistik am FCK vorbeigezogen ist. Beton anrühren, den Bus parken und nach Führungen in den Verwaltungsmodus schalten, tut dieser Mannschaft einfach nicht gut. Funkel muss die Erkenntnis gewinnen, dass diese Mannschaft keine Ergebnisverwaltung betreiben kann - stattdessen braucht es sein Vertrauen in die kreative Offensive und Eigendynamik.

    Sie können’s doch!


    Ein weiteres Argument für den Klassenerhalt ist die individuelle Qualität der Spieler. Vergleicht man die Kaderwerte aller Abstiegskandidaten, fällt auf, dass der FCK formal über das stärkste Personal verfügt (6 Mio. Euro Abstand zum nächsten „Kellerkind“ Wiesbaden). Zudem haben die Roten Teufel grundsätzlich bewiesen, dass sie mit Spitzenteams mithalten können. Auch die individuelle Qualität kann den Abstieg verhindern. Was hier noch hinzukommt: Nach Braunschweig haben die Roten Teufel das vermeintlich leichteste Restprogramm aller Abstiegskandidaten. Die durchschnittliche Platzierung der restlichen FCK-Gegner liegt bei 8,5 - während Rostock (7,0) und Wiesbaden (6,5) einen steinigeren Weg vor sich haben.

    Der Betzenberg als Zünglein an der Waage


    Allen Spekulationen, allen Statistiken, allem Rätselraten zum Trotz: Friedhelm Funkel wird Recht behalten. Und zwar mit seiner Aussage, dass der Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag geführt und erst dann entschieden wird. Gut für den FCK, denn zwei Drittel ihrer Punkte holten die Lautrer auf Deutschlands höchstem Fußballberg. Mehr als 40.000 Fans im Rücken, die den Unterschied ausmachen können, kann kein anderer Konkurrent um den Klassenerhalt vorweisen. Auch wenn die Stimmung zuletzt nicht immer die beste war, ist der Betzenberg kein angenehmer Ort für alle, die dem FCK nicht wohlgesonnen sind.


    Was bedeutet das für die verbleibenden Spiele? Zittern, Fiebern und Daumendrücken. Die Boys in Red können den Klassenerhalt mit etwas Schützenhilfe schaffen. Störende Nebengeräusche müssen ebenso ausgeblendet werden wie das Pokalfinale. Es gilt: Zammehalde! Drin Bleiwe!

    Diskussionsthema zum Artikel: Brotlose Kunst


    Brotlose Kunst

    Der FCK verliert trotz einer couragierten Leistung in Hamburg und verschenkt erneut mindestens einen Punkt gegen eine Spitzenmannschaft. Die Luft wird zunehmend dünner.


    Beim angeschlagenen Hamburger Sportverein traten die Roten Teufel engagiert, mutig und vor allem mit Rückkehrer Ragnar Ache auf. Zwar dominierten die Gastgeber das Spiel über weite Strecken mit viel Ballbesitz, doch auch der 1. FC Kaiserslautern erarbeitete sich mit sehenswerten und schnellen Kombinationen über die Außenbahnen einige sehr gute Einschussmöglichkeiten. Spielerisch und konditionell blieb der Kater nach dem Pokal-Halbfinale am Dienstag zwar aus, doch bereiten fehlende Kaltschnäuzigkeit und Effizienz vor dem gegnerischen Tor inzwischen heftige Kopfschmerzen.


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    "Dümmste Mannschaft der Liga"


    Kaum zu glauben, aber es war durchaus realistisch, drei Punkte aus Hamburg zu entführen. Am Ende setzte sich nicht etwa die bessere Mannschaft durch, sondern die, die die Fahrlässigkeiten des Gegners schlicht besser zu nutzen wusste. Die Pfälzer schafften es einfach nicht, die vielen aussichtsreichen Situationen konsequent auszuspielen oder die richtigen Entscheidungen zu treffen. So landete der Ball fast folgerichtig im Tor des blassen Robin Himmelmann, dem es aderzeit trotz seiner Routine und Erfahrung nicht gelingt, der Mannschaft Stabilität zu verleihen. Statt nach einer Doppelchance durch Almamy Touré mit 2:1 in Führung zu gehen, setzte es im Gegenzug den Knock-out. Spätestens da wurde der Geist von Mo Idrissou wach, der einst nach einer Niederlage gegen Energie Cottbus sagte: "Wir sind die dümmste Mannschaft der Liga".

    Gut gespielt ist nicht gewonnen


    Zwei Duelle gegen Aufstiegsaspiranten, zwei mindestens ordentliche Leistungen und trotzdem keine Punkte für die Roten Teufel. Das ist die Bilanz nach der Länderspielpause. Und wie schon nach der Niederlage gegen Düsseldorf weiß man nicht so recht, wie man sich nach so einer Pleite fühlen soll. Soll man sich ärgern, weil die schlechteste Abwehr der Liga wieder zwei Gegentore kassiert hat und nun schon 15 Mal verloren hat? Oder darf man Hoffnung schöpfen, weil eine ersatzgeschwächte FCK-Elf mit fünf Neulingen in der Startelf einem der Top-Fünf-Teams der Liga über weite Strecken Paroli bieten konnte? Fakt ist: Eine gute Leistung bringt keine Punkte. Und die hat der FCK, der nun auf einem direkten Abstiegsplatz steht, bitter nötig.


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    Kein Vorwurf an die Mannschaft


    Doch was hätten die Lautrer Spieler an diesem Samstagnachmittag besser machen können? Es waren kleine Nachlässigkeiten und falsche Entscheidungen, die der FCK-Offensive mehr als das nur eine Tor verwehrten. Auch die letzte Konsequenz und das berühmte Quäntchen Glück fehlten im Volksparkstadion. Die Erwartung, in jeder Situation die beste Entscheidung zu treffen und aus zwei Chancen drei Tore zu machen, ist nur dann nicht vermessen, wenn die Flügelstürmer Vinicius Jr. und Kylian Mbappé heißen. Das zumindest unglückliche Duo Opoku/Tachie zeigte - wie der Rest der Mannschaft - gute Ansätze, belohnte sich aber nicht.

    Die Luft wird dünner auf dem Betzenberg


    Wäre es der 8. Spieltag einer noch jungen Zweitligasaison, könnte man jetzt schreiben: Ja, die Leistung hat gestimmt und es ist noch Zeit, diese in den kommenden Spielen zu bestätigen. In Wirklichkeit biegt die Zweitligasaison 2023/24 allmählich auf die Zielgerade ein und der FCK steht auf einem direkten Abstiegsplatz. Sechs Spiele bleiben noch, um das Ruder herumzureißen. Der Abstiegskampf ist zwar eng, aber es ist klar, dass sich die Roten Teufel nicht mehr viele Niederlagen leisten können. Punkte gegen den HSV oder die Fortuna sind kein Muss, hätten aber gut getan und Druck aus der Situation genommen. Der liegt nun auf den kommenden Partien, beginnend mit dem Auswärtsspiel in Fürth. Wenn der FCK an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpft, ist es nur eine Frage der Zeit, bis etwas Zählbares herausspringt. Doch die Zeit läuft den Roten Teufeln davon.


    #HSVFCK: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze-Redaktion:



    Diskussionsthema zum Artikel: Dominik Schad: "Wurde beim FCK zu dem Spieler, der ich jetzt bin"


    Dominik Schad: "Wurde beim FCK zu dem Spieler, der ich jetzt bin"

    Drei Fragen, drei Antworten: Dominik Schad über den Weg zurück nach langwierigen Verletzungen, seine Zeit beim FCK und den Konkurrenzkampf unter neuen Trainern.


    Kaum ein Spieler wurde so herzlich vom Betzenberg verabschiedet wie Dominik Schad im Mai 2023. Der Dauerbrenner zeigte stets hundertprozentigen Einsatz für die Roten Teufel und kämpfte sich in seiner Karriere immer wieder von schweren Verletzungen zurück. Mittlerweile hat der 27-Jährige in Münster bei Ex-FCK-Coach Sascha Hildmann Fuß gefasst und steckt mit den Adlern mitten im Aufstiegskampf der 3. Liga. In unserem heutigen Dreierpack spricht Schad über den Umgang mit schweren Verletzungen, die Zusammenarbeit mit Sascha Hildmann und seine Zeit bei FCK.


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    "Der Aufstieg war der perfekte Abschluss"


    Treffpunkt Betze: Hallo Dominik, wie blickst du auf die vergangene Saison (2022/23) zurück, die für dich das Ende von fünf Jahren auf dem Betzenberg bedeutete?


    Dominik Schad: Die Jahre beim FCK waren eine sehr prägende Station für mich. Es war meine erste Profistation, bei der ich regelmäßig spielen durfte und schlussendlich auch zum Stammspieler wurde. Ich bin zu dem Spieler geworden, der ich jetzt bin und hatte eine wunderschöne Zeit. Der Aufstieg und die sichere Zweitligasaison waren ein perfekter Abschluss.

    "Bei einem Trainerwechsel werden die Karten neu gemischt"


    Treffpunkt Betze: Obwohl die Zeit auf dem Betze schön war, war sie auch turbulent. Seit deiner Ankunft im Jahr 2018 hattest du sechs verschiedene Trainer. Wie schwer ist es, sich unter jedem Trainer neu zu beweisen? Wie sehr hilft es dir bei deiner aktuellen Station (Preußen Münster) dass du mit Sascha Hildmann einen Trainer hast, der dich kennt?


    Dominik Schad: Ein Trainerwechsel ist immer schwierig, egal ob für Spieler, Mannschaft oder den gesamten Verein. Zudem sprechen viele Trainerwechsel meistens gegen die Mannschaft und dich als Spieler, da es dann nicht so läuft wie gewünscht. Jeder neue Trainer bringt jedoch auch neue Chancen mit sich. Die Karten werden neu gemischt, und besonders Spieler, die weniger berücksichtigt wurden, können profitieren. Hier habe ich immer das Beste für mich mitgenommen und konnte mich dann doch oft durchsetzen. Ich habe immer mein Bestes gegeben und 100% Einsatz gezeigt. Natürlich kann man nur die eigene Leistung beeinflussen. Hier in Münster hat mir Sascha Hildmann als 'alter Bekannter' die Eingewöhnungszeit verkürzt. So habe ich mich relativ schnell zurechtgefunden, da ich mit vielen Abläufen bereits vertraut bin.

    "Der Kopf spielt eine wichtige Rolle"


    Treffpunkt Betze: Du hattest in deiner Karriere schon mehrere größere Verletzungen (Mittelfußbruch, Wadenbeinbruch und Innenbandriss im Knie). Trotzdem hast du dich immer wieder zurückgekämpft. Was gibt dir bei solchen Diagnosen Zuversicht, wieder den Weg auf den Platz zu finden?


    Dominik Schad: Natürlich wünscht sich niemand Verletzungen. Es ist immer wieder eine harte Zeit, wenn man bei null anfangen und den Weg zurückfinden muss. Ich habe in der Vergangenheit mehrmals bewiesen, dass ich dazu in der Lage bin. Natürlich benötigt es immer Zeit, um dieses Ziel zu erreichen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Kopf, der wieder frei werden muss. Trotzdem spürt man die Auswirkungen jeder Verletzung im eigenen Körper, da die Einschränkungen mit jeder Verletzung zunehmen. Allerdings entwickelt man eine gewisse Routine und lernt seinen Körper besser kennen insbesondere während der Reha, wenn man besonders auf ihn achtet. Ich habe positive Schlüsse gezogen und versuche in Zukunft, meinen Körper an die Bedingungen anzupassen.


    Treffpunkt Betze: Vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg in Münster!

    Diskussionsthema zum Artikel: Den Ernst der Lage begriffen!


    Den Ernst der Lage begriffen!

    Nach dem Schuss vor den Bug im Derby versenkt der FCK die Rostocker Kogge deutlich mit 3:0 und zeigt, wie Abstiegskampf gehen kann. Doch die Lautrer sind noch lange nicht am Ziel.


    Der 1. FC Kaiserslautern dominiert harmlose Rostocker über weite Strecken des Spiels und lässt an den Hanseaten den gesammelten Frust der letzten Wochen aus. Die eigene Chancenverwertung und ein überragender Torhüter Kolke zwischen den gegnerischen Pfosten verhindern ein deutlicheres Ergebnis, das dennoch in Ordnung geht. Besonders bemerkenswert: Abgesehen von den Pokalspielen gegen den Oberligisten RW Koblenz und den 1. FC Nürnberg blieb der FCK erstmals seit April 2023 (0:0 gegen Jahn Regensburg) ohne Gegentor. Die Mannschaft hat den Kampf um den Klassenerhalt angenommen.


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    Wie ausgewechselt


    Mit „nur“ drei Änderungen in der Startelf wirkte die Mannschaft von Friedhelm Funkel dennoch wie komplett ausgewechselt. Von den ersten Minuten an dominierten die Roten Teufel, kamen früh zu Torabschlüssen und setzten die von Funkel geforderte Härte direkt um. Die Mannschaft wirkte bissiger, aggressiver und insgesamt mutiger als erwartet. Vor allem in der Anfangsphase schlugen sich diese Tugenden auch in der Statistik nieder, denn zu diesem Zeitpunkt gewannen die Pfälzer fast zwei Drittel aller Zweikämpfe - ein beeindruckender Wert. Dennoch konnten sie sich lange Zeit nicht belohnen und zwangen die rund 1.500 mitgereisten Fans zum Zittern. Zumal der FCH immer wieder Torgefahr andeutete und es nicht die erste Führung in dieser Saison gewesen wäre, die die Boys in Red hergeschenkt hätten.

    Ache nicht allein gelassen


    Für die Vorentscheidung und den „Deckel drauf“ sorgte Dreierpacker Ragnar Ache, der einmal mehr seine Wichtigkeit für den FCK-Angriff unter Beweis stellte, in diesem Spiel aber keineswegs wie so oft den Alleinunterhalter in der Offensive geben musste. Vor allem Kenny Prince Redondo zeigte ein starkes Spiel und bestätigte Funkels Entscheidung, wieder auf den 29-Jährigen zu setzen. Auch Aaron Opoku, der seit dem ersten Spieltag wieder in der Startelf stand, bereitete der nachlässigen Rostocker Defensive große Probleme. In der eigenen Defensive standen die Roten Teufel insgesamt sicher, auch wenn die Gastgeber das Innenverteidiger-Duo Tomiak/Elvedi nicht vor große Probleme stellten. Dennoch stand am Ende die „Null“, die in der Pfalz sicherlich für Selbstvertrauen sorgen wird.


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    Startschuss zur „Mission Klassenerhalt“


    Natürlich ist auf Deutschlands höchstem Fußballberg noch lange nicht alles eitel Sonnenschein. Man sollte auch nicht auf die Idee kommen, die Punkte bis zu den Aufstiegsplätzen zu zählen, aber die in Rostock gezeigte Leistung dürfte Mut machen. Nicht nur die drei Punkte, die den FCK vorerst aus der Gefahrenzone hievten, tun gut, sondern auch die Art und Weise. Der rundum solide Auftritt einer Mannschaft, deren Selbstvertrauen in den letzten Wochen und Monaten besonders gelitten hat, schafft neue Zuversicht. Und es besteht Hoffnung, nächste Woche gegen den Tabellenletzten aus Osnabrück eine Serie zu starten und dann den Klassenerhalt so schnell wie möglich unter Dach und Fach zu bringen. Solange die Pfälzer diese Form konservieren und regelmäßig abrufen, könnte der Weg für die Roten Teufel so aussehen. Doch wie launisch die Mannschaft von Friedhelm Funkel sein kann, hat die Vergangenheit bereits gezeigt.


    #FCHFCK: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


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    Diskussionsthema zum Artikel: Unersetzlich: Marlon Ritter in der Form seines Lebens


    Unersetzlich: Marlon Ritter in der Form seines Lebens

    Kaum jemand verkörpert den FCK so sehr wie Marlon Ritter. Seine Offensivwerte gehören zur Ligaspitze. Und seine provokante Art bringt seine Gegner regelmäßig zur Weißglut.


    Die haben keine Ideen, die kacken sich ein“, brüllt Marlon Ritter in der Halbzeitpause des DFB-Pokal-Viertelfinales im Kabinentrakt von Hertha BSC Berlin. Eine Szene, die viral geht. Nicht nur bei den eigenen, sondern auch bei den gegnerischen Fans. Marlon Ritter polarisiert, Marlon Ritter provoziert. Schon nach dem umstrittenen Spiel bei Fortuna Düsseldorf war in der Rheinischen Post von einem Spieler die Rede, der beim Gegner "unmöglich" sei. Doch das kann Marlon Ritter und dem FCK egal sein, denn eines beweisen solche Geschichten: Der Mittelfeldmotor geht voran.


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    „Started from the bottom now we’re here“


    Ritter kam 2020 vom SC Paderborn zu den Roten Teufeln und fand sich schnell im Abstiegskampf der 3. Liga wieder. Unter Boris Schommers, Jeff Saibene und Marco Antwerpen bestritt der Dauerbrenner 34 von 38 Spielen. Dass gleich drei verschiedene Trainer auf den damals 26-Jährigen setzten, zeigt, wie hoch seine individuelle Qualität eingeschätzt wurde. Die folgende Aufstiegssaison bestätigte Ritters Rolle auf dem Betzenberg, doch in der ersten Zweitliga-Saison des FCK bekam der gebürtige Essener auf seiner Position ordentlich Konkurrenz. Verständlich für einen Mittzwanziger, der zuvor noch nie oberhalb der 3. Liga Fuß fassen konnte. In der Regel entwickelt sich ein Fußballer - vor allem in der Offensive - bis zum 25. Lebensjahr, spielt dann seine besten Jahre und ist mit 30 reif für den Ruhestand.


    Marlon Ritter hat allen das Gegenteil bewiesen. Er bestätigte nicht nur seine Leistungen aus der Vorsaison, sondern war trotz des großen Umbruchs im Kader nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Doch die aktuelle Saison zeigt, dass Ritters Entwicklung auf und neben dem Platz keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen. Mit sechs Scorerpunkten in der Liga und vier weiteren im Pokal bestätigt er die Entscheidung, ihn auf die „Zehn“ zu ziehen. Vor allem der Pokal scheint dem 29-Jährigen zu liegen: So hielt sich die Nummer sieben der Roten Teufel in der ersten Runde noch zurück, schoss dann den 1. FC Köln quasi im Alleingang ab (zwei Vorlagen, ein Tor) und spielte auch gegen Nürnberg und Hertha BSC überragend, wo er einen weiteren Assist beisteuerte. Zudem führte Ritter den FCK seit der Verpflichtung von Dimitrios Grammozis viermal als Kapitän aufs Feld. Auch Friedhelm Funkel hob äußerst lobend die Entwicklung des Lautrer Führungsspieler hervor. Und das in diesen schwierigen Zeiten, schließlich kämpft der FCK bekanntlich um den Klassenerhalt. Doch was macht den „Faktor Ritter“ im Spiel aus?

    Ein Angriffskatalysator der Extraklasse


    Vergleicht man Ritter ligaintern mit Spielern auf der gleichen Position, fällt schnell auf, dass nur wenige so torgefährlich sind wie der 29-Jährige. 0,24 npxG pro 90 Minuten (erwartete Tore ohne Elfmeter) katapultieren die Nummer sieben der Lautrer in die Top 10 Prozent der Liga. Auch bei den Schüssen (2,32 p90) und den Ballkontakten im gegnerischen Strafraum (2,18 p90) beeindruckt der Offensivmann. Besonders auffällig: Auch bei der Ballbeschleunigung gehört Marlon Ritter zur absoluten Elite der Liga. Die Daten bestätigen den optischen Eindruck: Landet der Ball beim Dauerbrenner, sollten bei jedem Gegner der Roten Teufel die Alarmglocken schrillen, denn dann wird der FCK unberechenbar. Mit seiner eigenen Torgefahr zieht Ritter die Gegner auf sich und hat gleichzeitig das Auge und die Übersicht, seine Mitspieler in Szene zu setzen.


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    Gerade im Spiel gegen den SC Paderborn war zu sehen, wie ideenlos die Pfälzer ohne ihren Spielmacher agierten. Neben seinen besonderen Fähigkeiten im laufenden Spiel ist Ritter ein elementarer Bestandteil der Standardstärke, die auf dem Betzenberg Einzug hält. Und auch wenn Aktionen wie die „Vorlage“ zum 1:0 gegen den FC Schalke statistisch nicht erfasst werden, war Marlon Ritter auch an diesem Treffer beteiligt - wie übrigens an fast jedem fünften Pflichtspieltor der Roten Teufel. Der Wechsel vom spielerischen Part auf der „Sechs“ zum alleinigen Freigeist auf der „Zehn“ zeigt Wirkung.

    Quo vadis, Ritter?


    In der aktuellen sportlichen Situation ist der Begriff „Hoffnungsträger“ für Spieler wie den ehemaligen Paderborner zutreffender denn je. Vergleicht man die Kader der Konkurrenz, würde sich jeder Verein im Tabellenkeller über den gebürtigen Essener mehr als glücklich schätzen. Und wie steht es um etwaige Kritikpunkte? Abgesehen von (externen) Meinungen, die sich meist gegen den Charakter des 29-Jährigen richten, der nicht selten Rudelbildungen auslöst oder zumindest daran beteiligt ist, fällt es schwer, hier Argumente zu finden. Denn Spieler wie MR7 kommen immer mit „Macken“, die aber auch zum Wesen des Spielers gehören.


    Natürlich funktionieren nicht alle Offensivideen Ritters und natürlich gewinnt ein 1,72 Meter großer und 73 Kilogramm schwerer Mittelfeldspieler nicht jeden Zweikampf. Unbestreitbar ist aber, dass Marlon Ritter die bisher beste Saison seiner Karriere spielt und immer noch steigerungsfähig scheint. Da stellt sich natürlich die Frage: Wo soll das alles enden? Zuletzt verglich FCK-Fan und Sänger Mark Forster Ritter mit Mittelfeldspieler Toni Kroos. Trotz des charmanten Vergleichs wird es der 29-Jährige wohl nicht mehr zur Europameisterschaft schaffen. Dennoch ist dem kreativen Kraftpaket noch einiges zuzutrauen - denn abschreiben, das hat Marlon Ritter gezeigt, darf man ihn nie.

    Diskussionsthema zum Artikel: Erik Thommy: „Ich will irgendwann mal etwas gewinnen“


    Erik Thommy: „Ich will irgendwann mal etwas gewinnen“

    Drei Fragen, drei Antworten: MLS-Profi Erik Thommy über seine Zeit auf dem Betze, die amerikanische Fußballkultur und über eine mögliche Rückkehr nach Deutschland.


    Erik Thommy, von 2015 bis 2016 ein Roter Teufel, verpasste mit dem 1. FC Kaiserslautern unter Kosta Runjaic nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga. Danach führten ihn seine Stationen zum FC Augsburg, Jahn Regensburg, VfB Stuttgart und Fortuna Düsseldorf. Doch zahlreiche Verletzungen verhinderten den großen Durchbruch des gebürtigen Ulmers in seiner Heimat und führten ihn schließlich in die USA zu Sporting Kansas City, wo der 29-Jährige heute zum Stammpersonal gehört und zuletzt das Viertelfinale der MLS-Playoffs erreichte.

    Vom rasanten Wachstum im US-Fußball


    Treffpunkt Betze: Hallo Erik, schön, dass du Zeit für dieses Interview gefunden hast. Du hast vor eineinhalb Jahren mit 27 Jahren einen in Europa eher ungewöhnlichen Schritt gewagt und bist in die MLS zu Sporting Kansas City gewechselt. Was ist der größte Unterschied zwischen dem Fußball in Deutschland und den USA?


    Erik Thommy: Der Fußball prinzipiell bleibt natürlich erstmal der gleiche, auch in den USA muss das Runde ins Eckige. Ich würde die größten Unterschiede so sehen, dass du zwar sehr viele individuell gute Spieler hast, aber dafür nicht immer die volle Disziplin über 90 Minuten, wie das vielleicht in der Bundesliga der Fall ist. Hier wächst der Fußball schnell, extrem schnell. Deswegen hat sich der Fußball selbst in den vergangenen 18 Monaten verändert, diese Entwicklung sehe ich auch für die Zukunft.


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    „Der FCK ist ein großer Verein"


    Treffpunkt Betze: In Deutschland verlief deine Karriere eher holprig und führte dich unter anderem auch auf den Betze. Wie siehst du rückblickend deine Zeit in Kaiserslautern?


    Erik Thommy: Ich hatte in Kaiserslautern meine erste Station außerhalb meines familiären Umfelds. Über die Chance bin ich sehr dankbar, ich musste zum Ersten mal selbstständig leben und konnte diese Erfahrung in Lautern machen. Zu dieser Zeit hatte ich schon in der Bundesliga debütiert und wollte auch meinen nächsten Schritt gehen, aber leider läuft in einer Karriere nicht immer alles geschmeidig. Allerdings habe ich dort viele tolle Menschen kennengelernt, es ist ein großer Verein mit unfassbaren Fans. Auch wenn die Zeit nicht ganz so erfolgreich war, habe ich es dort genossen und verfolge den FCK immer noch, zusammen mit dem restlichen deutschen Fußball.

    Die Tür nach Deutschland halte ich mir immer offen"


    Treffpunkt Betze: Welche sportlichen Ziele hast du jetzt, für die kommende Saison und langfristig für deine Karriere? Könnte dich der Weg zurück nach Deutschland führen?


    Erik Thommy: In der MLS hat man aufgrund des Playoff-Systems immer die Möglichkeit einen Titel zu gewinnen, und das ist mein großes Ziel. Ich will irgendwann einmal etwas gewinnen. Wir haben einen guten Verein, eine gute Mannschaft, und da ist es auch möglich etwas mitzunehmen. Langfristig gesehen habe ich aufgehört in die Glaskugel zu schauen und mir Gedanken zu machen. Der Fußball ist ein kurzfristiges Geschäft, da kann von heute auf morgen viel passieren. Ich will gesund bleiben, erfolgreich sein und so lange wie möglich Fußball spielen. Die Tür nach Deutschland lasse ich immer auf, im Fußball weiß man nie was passiert, nichtsdestotrotz fühle ich mich hier in Kansas City sehr wohl. Der Verein ist sehr gut organisiert, sehr professionell, ein Top-Verein.

    Diskussionsthema zum Artikel: Drei Neue für den Turnaround: Eine Einkaufsliste für Thomas Hengen


    Drei Neue für den Turnaround: Eine Einkaufsliste für Thomas Hengen

    Am 01. Januar öffnet das Transferfenster. Neben Filip Stojilković sollen weitere Neuzugänge folgen. Unsere Recherche zeigt, welche Spieler auf der Wunschliste von Thomas Hengen stehen könnten.


    Das Jahr 2023 war kein erfolgreiches auf Deutschlands höchstem Fußballberg. Erst die verkorkste Rückrunde, dann die weitere sportliche Talfahrt und schließlich der Trainerwechsel im November. Grund genug, im Transferfenster noch einmal kräftig nachzulegen und die zentralen Baustellen im Kader des 1. FC Kaiserslautern zu beseitigen. Für jede dieser vakanten Positionen lassen sich drei mögliche Transfers ausmachen, die vielleicht schon bald die Schuhe für den FCK schnüren könnten (Fotos der ausgewählten Spieler befinden sich weiter unten).

    Problemfall Innenverteidigung


    Ganze 36 Gegentore kassierte die Hintermannschaft der Roten Teufel in der abgelaufenen Hinrunde. Das ist nicht nur der zweitschlechteste Wert der Liga - es bedeutet auch, dass die Pfälzer im Schnitt drei Treffer erzielen müssen, um ein Spiel zu gewinnen. Doch nicht nur die aktuelle Formschwäche zwingt die Verantwortlichen zum Handeln, sondern auch die Möglichkeit genereller Abgänge. Hier steht insbesondere die Personalie Tomiak im Fokus. Immer wieder tauchen sporadisch Bundesliga-Gerüchte um den Innenverteidiger auf, die zwar nicht konkret, aber dennoch mit Vorsicht zu genießen sind. Gegenwärtig kommen folgende Spieler für die Position des Innenverteidigers in Frage:

    Kasim Adams (28), TSG Hoffenheim

    Der gebürtige Ghanaer wurde 2018 von Julian Nagelsmann in den Kraichgau geholt, konnte dort aber nie richtig Fuß fassen. Zuletzt spielte der 28-Jährige für den FC Basel, wo er mit 39 Einsätzen in Liga, Pokal und Conference League zum Stammpersonal zählte, seit seiner Rückkehr aber nicht mehr zum Einsatz kam. Da sein Vertrag im Sommer ausläuft und die Zeichen ohnehin auf Abschied stehen, könnte der FCK hier günstig zuschlagen. Mit dem 1,90-Meter-Mann bekämen die Roten Teufel einen wuchtigen Innenverteidiger, der Physis in die Abwehrreihen bringt und auch mit dem Ball am Fuß seine Qualitäten hat. Einziger Wermutstropfen wäre der Afrika-Cup, bei dem Adams zum erweiterten Kader gehört und auch zum Einsatz kommen könnte, was einen Ausfall im Januar bedeuten würde.

    Patric Pfeiffer (24), FC Augsburg

    Wie Sky bestätigt, ist der gebürtige Hamburger mit seinen Einsatzzeiten unzufrieden und fordert einen Winterwechsel auf Leihbasis. Zwar wird der wohl beste Innenverteidiger der vergangenen Saison auch bei anderen Zweitligisten (konkret bei Schalke 04) gehandelt, doch wirklich sicher ist nichts. Ein Vorteil für den FCK: Pfeiffer kam unter Dimitrios Grammozis zu Darmstadt 98 und feierte unter ihm auch sein Zweitligadebüt, es gibt also unmittelbare eine Verbindung. Mit dem 1,96 Meter großen Innenverteidiger bekämen die Roten Teufel Qualität gegen den Ball. Pfeiffer ist schnell, kopfballstark und gewann in seiner letzten Zweitliga-Saison beeindruckende 68 Prozent seiner Zweikämpfe. Die Chance auf einen Stammplatz und ein alter Bekannter als Trainer dürften am ehesten für den FCK sprechen, allerdings müsste Thomas Hengen schon ein wenig zaubern, um sich gegen die namhafte Konkurrenz durchzusetzen.

    Felix Bacher (23), WSG Tirol

    Der erst 23-Jährige wäre vermutlich die mutigste Variante. Doch der Österreicher konnte zuletzt zeigen, warum er mit 23 Jahren bereits Mannschaftskapitän ist. Mit 17 Einsätzen in Liga und Pokal ist Bacher eine elementare Stütze im Abstiegskampf und spielt sich trotz eines Platzes im Tabellenkeller immer mehr in den Vordergrund. Seit der Ex-Freiburger in Tirol ist, hat sich sein Marktwert rasant nach oben entwickelt. Zudem kann der U20-Nationalspieler auch im defensiven Mittelfeld eingesetzt werden, was keineswegs von Nachteil ist. Er bringt die Kernqualitäten eines Innenverteidigers mit: Zweikampfstark, ballsicher und mit 1,90 Meter Körpergröße kann Felix Bacher auch Kopfballduelle gewinnen. Über die Vertragsmodalitäten wurde bei der Verpflichtung Stillschweigen vereinbart, allerdings war 2021 von einem „langfristigen“ Vertrag die Rede, der bis dato noch nicht (offiziell) verlängert wurde.

    Ein weiterer „Motor“ auf der Sechs


    Die zweite Baustelle der Pfälzer tut sich im defensiven Mittelfeld auf. So war Neuzugang Afeez Aremu bislang keine wirkliche Option für den destruktiven Part auf der „Sechs“. Für den anderen Teil, den kreativen und progressiven Mittelfeldspieler, lastete die Verantwortung viel zu oft allein auf den Schultern von Tobias Raschl, der diese Position so gut wie allein ausfüllt. Marlon Ritter ist hier zwar eine Option, doch der Dauerbrenner ist mittlerweile eher hinter den beiden Spitzen auf der „Zehn“ zu finden. Was muss ein Neuzugang also mitbringen? Auf jeden Fall Flexibilität. Wenn man Aremu zutraut, sich zu einer sicheren Option zu entwickeln, dürfte die Tendenz in Richtung progressiver Mittelfeldspieler gehen. Mögliche Transfers?

    Aljaž Casar (23), Hallescher FC:

    Der 23-jährige Slowene wurde in der Sommerpause bereits vom 1. FC Nürnberg und dem Karlsruher Sportclub umworben. Aktuell soll Hansa Rostock am ehemaligen U21-Nationalspieler interessiert sein. Zu Recht? Definitiv. Der variable Mittelfeldspieler kann im Zentrum alle Positionen bekleiden und ist einer der Lichtblicke bei den abstiegsbedrohten Hallensern. Meist defensiv auf der „Acht“ oder auf der „Sechs“ eingesetzt, überzeugte Casar mit 8,7 abgefangenen Bällen pro 90 Minuten und stolzen 60 Prozent gewonnenen Kopfballduellen. Aber auch mit dem Ball zeigt der Youngster in einer sportlich schwierigen Situation Klasse: 82 Prozent Passquote und 61 Prozent erfolgreiche Dribblings, dazu 2 Tore und 2 Vorlagen. Die sportliche Perspektive auf dem Betzenberg und ein im Sommer auslaufender Vertrag sprechen für den FCK, der mehr zu bieten hat als Abstiegskampf in Liga 3. 200.000 bis 300.000 Euro soll Halle laut Bild im Sommer kolportiert haben. Ein Preis, der sich ein halbes Jahr später aus den genannten Gründen nicht erhöht haben dürfte und für einen Spieler mit diesem Potenzial eine sehr sinnvolle Investition, wenn nicht sogar ein Must-Buy darstellt.

    Tim Breithaupt (21), FC Augsburg

    Als einer der Shootingstars der abgelaufenen Zweitliga-Saison wechselte der 21-Jährige zum FCA, sammelte dort jedoch wenig Spielpraxis. Die Lösung könnte eine Leihe in die Liga sein, in der Breithaupt zuletzt so gut performte, sein. Breithaupt überzeugt mit Flexibilität und könnte die Problemlösung schlechthin für die fehlende Tiefe im Lautrer Kader sein. Der 1,92m große Defensivspezialist kann nämlich sowohl auf der Sechs als auch weiter vorne auf der „Acht“ auflaufen, und selbst die Innenverteidigung ist für den aktuellen U21-Nationalspieler Deutschlands nicht fremd. Einziger Wermutstropfen ist die fußballerische Vergangenheit des gebürtigen Offenburgers, der im Wildparkstadion seinen Durchbruch feierte und deshalb möglicherweise einen Wechsel nach Kaiserslautern ablehnen könnte.


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    Yannik Keitel (23), SC Freiburg

    Auch der nächste Kandidat ist jung, flexibel einsetzbar und konnte bereits in der (U-21) Nationalmannschaft seines Landes Spielpraxis sammeln. Yannik Keitel ist ein echtes Eigengewächs des SC Freiburg und spielt seit seinem elften Lebensjahr für die Breisgauer. Keitel ist zwar etwas kleiner als die beiden anderen Optionen, aber mit 1,86 Meter immer noch eine respektable Größe. Zudem ist der gebürtige Breisacher beidfüßig, was vor allem in der Innenverteidigung von Vorteil ist, wo der Freiburger auch spielen kann. So richtig durchsetzen konnte sich der Youngstar allerdings nicht, seit seiner „Beförderung“ in die erste Mannschaft im Jahr 2020 kam der spielstarke „Sechser“ nur noch sporadisch zum Einsatz. Auch in dieser Saison wurde weitestgehend ohne das Eigengewächs geplant, doch in seinem einzigen Spiel über 90 Minuten gegen Frankfurt zeigte Keitel eine bundesligareife Leistung und bewegte sich auf Augenhöhe mit dem Rest des Kaders. Ähnlich wie bei Tim Breithaupt ist hier allenfalls eine Ausleihe denkbar, eine feste Verpflichtung sprengt eindeutig den finanziellen Rahmen.

    Unterstützung für den Kapitän


    Die dritte und letzte vakante Position ist die des Rechtsverteidigers, die allerdings auf der Prioritätenliste eher hinten anzusiedeln ist. Ein Spieler für die Breite des Kaders, der Druck auf den sonst gesetzten Kapitän Jean Zimmer ausüben kann, wäre eine Verbesserung, aber nicht zwingend und nicht obligatorisch. Erik Durm und Phillip Hercher als Alternativen zu Zimmer sind zwar nicht schlecht, aber leider kann keiner von beiden einen Anspruch auf regelmäßige Einsatzzeiten erheben. Ein Mann mit potenziellen Stammspielerqualitäten muss also her, drei mögliche Verstärkungen folgen nun.

    Marnon Busch (29), FC Heidenheim

    Standardkönig, Dauerbrenner, Aufstiegsheld: Marnon Busch hatte in der vergangenen Saison maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Heidenheimer. Nur vier Spiele verpasste der Ex-Bremer, alle anderen bestritt er von Beginn an. Mit ihm bekämen die Roten Teufel einen schnellen, technisch versierten Außenverteidiger, der sich bereits mehrfach in der zweiten Liga beweisen konnte und seit dem Aufstieg auf nur 285 Bundesliga-Minuten kommt. Die Bindung zwischen Verein und Spieler ist groß, seit 2017 verteidigt der 1,82 Meter große Busch für den FCH. Eine Leihe könnte der Nummer 2 die nötige Bühne bieten, um sich für die Stammelf zu empfehlen.

    Kilian Fischer (23), VfL Wolfsburg

    Auch bei Kilian Fischer bietet sich eine Leihe an, vielleicht sogar mit Kaufoption. Der Ex-Nürnberger kam seit seinem Wechsel im Sommer 2022 auf 500 Pflichtspielminuten für die „Wölfe“, alle in der Saison 22/23. Auch in dieser Spielzeit läuft es für den 23-Jährigen alles andere als rund. Wegen einer Knieoperation verpasste Fischer die erste Hälfte der Hinrunde und wartet noch immer auf seinen ersten Einsatz. Auf dem Betzenberg könnte die Nummer 2 der Wolfsburger die dringend benötigte Spielpraxis sammeln und mit seiner Flexibilität sowohl die linke Abwehrseite als auch das zentrale Mittelfeld verstärken. Um Fischer in die Pfalz zu locken, müsste Thomas Hengen allerdings die Schalker ausstechen, die den Rechtsverteidiger ebenfalls auf dem Zettel haben.

    Roberto Massimo (23), VfB Stuttgart

    Mit dem Vertragsende im Sommer 2024 scheint auch das Kapitel VfB für Massimo zu Ende zu gehen. Der 23-Jährige, der zuletzt ausgeliehen war, passt nicht in die Pläne von Sebastian Hoeneß. Zu selten konnte der Flügelspieler sein immer wieder angedeutetes Potenzial abrufen. Hier könnten die Roten Teufel ins Spiel kommen, denn eine mögliche Ablösesumme dürfte, wenn überhaupt, nur sehr gering ausfallen. Mit Massimo bekäme der FCK auf jeden Fall einen talentierten Spieler, der immerhin erst 23 Jahre alt ist und vielleicht einfach nur ein anderes Umfeld braucht, um wieder zu alter Form zurückzufinden. Der in Ghana geborene Youngster wäre eine offensivere Option auf dem Flügel, der vor allem mit Geschwindigkeit, einem starken Dribbling und guter Technik für Gefahr sorgen kann.

    Nicht jeder Wunschtransfer wird möglich sein


    Alle neun vorgeschlagenen Spieler besitzen das Potenzial und die Erfahrung, den 1. FC Kaiserslautern sofort zu verbessern und in der Rückrunde zu einem soliden Mittelfeldplatz zu verhelfen. Alle Löcher und vakanten Positionen wird der finanziell weiterhin vorsichtig agierende FCK mangels Budget nicht stopfen können, aber zumindest die Baustelle Innenverteidigung sollte vorrangig geschlossen werden. Wer am Ende wirklich auf dem Betze landet, wird die Zukunft zeigen. Man darf gespannt sein.