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    Diskussionsthema zum Artikel: Drei Neue für den FCK: Einkaufszettel für Thomas Hengen


    Drei Neue für den FCK: Einkaufszettel für Thomas Hengen

    Am 01. Juli öffnet das Transferfenster. Weitere Neuzugänge sollen folgen. Unsere Recherche zeigt, welche Spieler auf der Wunschliste von Thomas Hengen stehen könnten.


    Es ist schon oft gesagt worden und an dieser Stelle noch einmal in aller Deutlichkeit: Die kommende Transferperiode ist von immenser Bedeutung. Nachdem in der vergangenen Saison drei Trainer verschlissen wurden, könnte das Schicksal von Thomas Hengen eng mit dem von Markus Anfang verknüpft sein. Sollte der neue FCK-Trainer nicht einschlagen, könnte es auch für den Geschäftsführer eng werden. Entscheidend für das sportliche Schicksal der Roten Teufel dürften die Neuzugänge sein, die nach der schwachen letzten Saison dringend benötigt werden.


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    In unserer zweiteiligen Kaderanalyse (Teil I: Die Defensive, Teil II: Die Offensive) haben wir die zentralen Baustellen im Kader des 1. FC Kaiserslautern analysiert. Für jede dieser vakanten Positionen (Innenverteidigung, defensives Mittelfeld und Sturm) lassen sich drei mögliche Transfers ausmachen, die vielleicht schon bald die Schuhe für den FCK schnüren könnten.

    Taktikkniff: Touré verteidigt hinten rechts


    Eines vorweg: Die folgenden Transfervorschläge sind aus Sicht eines Kaderplaners und Trainers verfasst. Dementsprechend ist Almamy Touré als etatmäßiger Rechtsverteidiger eingeplant. Warum? Weil er es kann, wie er bereits bei Eintracht Frankfurt und AS Monaco bewiesen hat. Und weil der Markt für Innenverteidiger ergiebiger ist als der für Außenverteidiger - vor allem für Rechtsverteidiger. Benno Schmitz wäre ein ablösefreier Kandidat, aber dahinter wird es eng. Also verteidigt Touré hinten rechts. Um der von Markus Anfang favorisierten Spielidee treu zu bleiben, laufen die Roten Teufel formal in einem 4-3-3 auf. Ob sich diese Formation zu einem 4-1-4-1 verschiebt, bleibt abzuwarten. Und da mit dem Touré-Taktikkniff die Baustelle des Rechtsverteidiger behoben ist, gilt es, einen weiteren Innenverteidiger für den FCK zu verpflichten.

    Innenverteidigung: Zwei Physis-Monster und ein Linksfuß


    Ein großes Manko der Roten Teufel ist die Defensive. Will der FCK das Ziel "einstelliger Tabellenplatz" forcieren, muss die Abwehr personell verstärkt werden. Im Fokus weiterer Transferaktivitäten steht ein schneller Innenverteidiger - ein solcher wurde bereits von Dirk Schuster und Dimitrios Grammozis gefordert.


    Maxwell Gyamfi (24, VfL Osnabrück):


    Über Gyamfi gibt es nicht viel zu sagen. Er ist der schnellste Spieler der Saison 23/24 in der 1. und 2. Bundesliga. Mit einer Verpflichtung würde die fehlende Geschwindigkeit in die FCK-Abwehr zurückkehren. Gleichzeitig wäre es fahrlässig, Gyamfi nur auf seine Physis zu reduzieren. Der ehemalige HSV-Spieler weiß auch mit dem Ball umzugehen. Durch den Abstieg des VfL Osnabrück könnte Gyamfi - ähnlich wie Kleinhansl - zum Schnäppchen werden. Attraktiv dürften die Roten Teufel zum einen wegen der Ligazugehörigkeit sein, zum anderen würde Gyamfi mit Opoku und Kleinhansl zwei bekannte Gesichter bei seinem neuen Arbeitgeber vorfinden.


    Patric Pfeiffer (24, FC Augsburg):


    Auch Patric Pfeiffer ist keine Überraschung. So stand Pfeiffer bereits auf unserer Winter-Einkaufsliste und war, wenn man Sky glauben darf, bereits im Winter für auf der Verleihliste bei den Fuggerstädtern. Auch für den FCK wäre dies lukrativ, bekäme man doch einen Spieler, der bereits in der 2. Liga absolut dominant auftrat und vor allem durch seine enorme Kopfballstärke und Antizipation besticht. Pfeiffer konnte in der Bundesliga noch nicht Fuß fassen und scheint einer Leihe nicht abgeneigt - die Roten Teufel haben Bedarf in der Innenverteidigung, das könnte klappen.


    Robert Voloder (23, Sporting Kansas City):


    Für Robert Voloder müssen die Roten Teufel nach Arriaga ein zweites Mal über den großen Teich schauen. Voloder wurde in Köln ausgebildet und hat wie Ex-Lautrer Erik Thommy den Weg in die USA gefunden. Der 23-Jährige, dessen Vertrag noch bis zum 31. Dezember dieses Jahres läuft, kam im US-Team nicht über die Rolle eines Rotationsspielers hinaus, obwohl seine Statistiken durchaus interessant sind. Denn der gebürtige Frankfurter ist extrem zweikampfstark, kann Chancen kreieren und ist vor allem im Tackling erfolgreich. Besonders interessant ist, dass er als Linksfuß die Abwehr des FCK gut ergänzen könnte und mit seinen 23 Jahren noch viel Entwicklungspotenzial hat. Die Vertragssituation könnte für den FCK sprechen, doch wie schon bei Fast-Transfer Arriaga besitzt der MLS-Klub eine Option auf Verlängerung, die er ziehen könnte - womit Kansas einen Trumpf in der Hand hat. Bei Arriaga forderte Minnesota eine halbe Million Ablöse, bei Volondar dürfte es etwas weniger sein. Der FCK könnte Volondar aber nicht nur eine sportliche Perspektive bieten, sondern auch eine Rückkehr in die Heimat, denn vom Betze nach Frankfurt ist es bekanntlich nicht weit.

    „Sechser“: die größte Planstelle im Kader


    Nach dem Abgang von Julian Niehues zum FC Heidenheim braucht der FCK auf der Sechserposition definitiv einen Neuzugang, vielleicht sogar eine Art Königstransfer, der für Stabilität sorgt und die geforderte Rolle gut ausfüllen kann. Und da der Transfer von Kervin Arriaga nicht zustande kam, gibt es drei Möglichkeiten, diese Lücke zu füllen.


    Max Besuschkow (27, Hannover 96):


    Besuschkow kommt von einer erfolgreichen Leihe bei Austria Klagenfurt zurück, ist bei den Niedersachsen aber nach wie vor kein Thema und sein Gehalt für die Austria zu hoch. Und genau hier kommt der FCK ins Spiel. Denn Besuschkow kennt Markus Anfang noch aus Kieler Zeiten, zudem passt der kopfballstarke 27-Jährige gut ins Profil. So ist er nicht nur stark gegen den Ball, auch 0,25 Torvorlagen pro 90 Minuten zeichnen den Defensivspezialisten aus. Ein Königstransfer à la Arriaga wäre der Ex-Kieler nicht, aber eine solide Option, bei der man weiß, was man bekommt. Konkurrieren müssten die Pfälzer mit den beiden Aufsteigern Regensburg und Münster, die allerdings sowohl sportlich und finanziell weniger reizvoll sind. Allzu tief müsste man nicht in die Tasche greifen, Hannover ist bereit, Besuschkow ablösefrei ziehen zu lassen und hat ihn bereits vom Trainingsbetrieb freigestellt.


    Aleksa Matic (21, FK Vozdovac):


    Jetzt kommt etwas Perspektive ins Spiel. Matic ist mit seinem Verein trotz guter Leistungen gerade aus der ersten serbischen Liga abgestiegen. In Vozdovac war der 21-Jährige bereits Stammspieler und überzeugte mit Passqualität und Dribbelstärke. Matic wäre - im Gegensatz zu seinem Namensvetter Nemanja - eine sehr progressive Option auf der „Sechs“, passend zum System von Markus Anfang. Zugegeben, Matic wäre kein „fertiger“ Spieler, aber das ist Chance und Risiko zugleich. Denn an Defiziten wie Physis und Disziplinlosigkeit (12 gelbe und eine rote Karte) lässt sich gerade bei einem 21-Jährigen arbeiten. Der Reiz der zweiten Liga plus der Abstieg von Vozdovac dürften Argumente für den FCK sein, zudem läuft Matic‘ Vertrag nur noch eineinhalb Jahre. Duellieren müsste man sich allerdings mit Schalke 04, die Königsblauen haben bereits ein Auge auf das Talent geworfen.


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    Giovanni Haag (24, AF Rodez):


    Giovanni Haag wäre ein kleiner Transfertraum, wenn er sich erfüllen würde. Denn der 24-Jährige dominierte in der vergangenen Saison die Ligue 2 und empfahl sich als einer der besten Akteure 23/24 für höhere Aufgaben. Geboren in Metz, bringt Haag alles mit, was man sich von einem Sechser erhofft. Der Franzose ist kopfballstark, gewinnt viele seiner Zweikämpfe und fängt zudem sehr viele Bälle ab (1,46 pro 90 Minuten). Doch nicht nur in der Defensivstatistik glänzt der 1,87 Meter große Haag, auch am Ball zeigt er seine Qualitäten. Im Vergleich zum bisherigen Lautrer „Sechser“ Julian Niehues spielt Haag im Schnitt 11,8 Pässe pro 90 Minuten mehr und ist dabei um 6 Prozent genauer. Im Kurzpassspiel fällt das nicht weiter auf. Wird die Distanz jedoch größer, zeigt sich die technische Qualität des Franzosen, der beispielsweise rund fünf lange Bälle pro 90 Minuten mehr spielt als Niehues und das mit einer Genauigkeit von 68 Prozent, während Niehues nur 50 Prozent seiner langen Bälle an den Mann bringt.


    Was dieser kleine Exkurs in die Statistik zeigen soll, ist, dass Giovanni Haag nicht nur bessere Defensivwerte als Niehues aufweist, sondern auch deutlich progressiver agieren kann. Er ist nicht unbedingt auf einen Marlon Ritter angewiesen, der ihm die progressive Last der Spielgestaltung abnimmt. Haag und AF Rodez schieden erst Ende Mai in der zweiten Runde der Aufstiegsplayoffs aus und verpassten den Aufstieg nur knapp. Das gemeinsame Arbeitspapier läuft 2025 aus, so dass Rodez im Sommer verkaufen muss, um Einnahmen zu generieren. Auch hier bietet der FCK die sportlich und finanziell bessere Perspektive und könnte zuschlagen. Ganz billig wird der 24-Jährige auch aufgrund seines Entwicklungspotenzials nicht zu haben sein. Transfermarkt.de taxiert ihn auf eine Million, etwas darunter dürfte eine mögliche Ablösesumme wohl liegen. Für einen Spieler mit Potenzial wie Haag könnte sich der teure Transfer allerdings als Schnäppchen erweisen.

    Stürmer zentral: Die Achillesferse der Roten Teufel


    Ragnar Ache hat eine fantastische Saison gespielt. Doch die zahlreichen Verletzungen, die den Torjäger in seiner bisherigen Karriere begleitet haben, machten auch vor dem Trikot der Roten Teufel nicht halt. So verpasste der Neuzugang in der abgelaufenen Saison 11 Spiele verletzungsbedingt, insgesamt fiel der 25-Jährige 79 Tage aus. Grund genug, sich in der Tiefe umzusehen, denn ein Leistungseinbruch der Mannschaft wie im November 2023 soll sich nicht wiederholen.


    Felix Platte (28, SC Paderborn)


    Nach seiner Innenbandverletzung hat sich Felix Platte nur langsam wieder in den Kader des SC Paderborn zurückgekämpft. Und auch in der kommenden Saison wird es für den 28-Jährigen nicht einfacher, denn Spieler wie Ansah, Biblia und Kostons sind allesamt jünger und haben durch ihre Leistungen höhere Ansprüche auf einen Stammplatz. Eine Möglichkeit wäre ein Wechsel zum FCK, der händeringend nach einer Alternative für Ache sucht. Platte ist wie der Lautrer Stürmer kopfballstark, abschlusssicher und kann den Ball festmachen. Der Ex-Schalker ist spielerisch etwas stärker als Ragi und immer für zehn Scorerpunkte gut. Auf dem Betzenberg hätte der 1,90 Meter große Stürmer zwar keinen Stammplatz, aber dennoch mehr Einsatzminuten als bisher beim Tabellensiebten. Zudem bieten alte Weggefährten wie Richmond Tachie, Neuzugang Jannis Heuer und Trainer Markus Anfang ein vertrautes Umfeld, das für den 28-Jährigen attraktiv sein dürfte. Dieser hat noch ein Jahr Restvertrag. Sollte der SCP nicht uneingeschränkt mit ihm planen, könnte beides dem FCK finanziell in die Karten spielen.


    Malik Batmaz (24, Preußen Münster)


    Malik Batmaz ist das genaue Gegenteil von Felix Platte. Der 24-Jährige überzeugte unter Ex-Betze-Trainer Hildmann als Stürmer und schoss Münster in die zweite Liga. 17 Tore und drei Vorlagen sind eine starke Bilanz. Batmaz ist klein, wendig und kann auch seine Mitspieler in Szene setzen. Zudem ist der Deutsch-Türke mit seinen 24 Jahren noch lange nicht am Ende seiner fußballerischen Entwicklung angelangt. Spieler wie Aaron Opoku, der gerne selbst den Abschluss sucht, könnten von einem möglichen Transfer profitieren und das Offensivspiel der Roten Teufel unberechenbarer machen. Ein Beispiel dafür war das Spiel gegen Wehen Wiesbaden am 30. Spieltag. Die langen Bälle auf Ache brachten keinen Erfolg und setzten die gesamte Offensive der Roten Teufel außer Gefecht. Ein spielstärkerer Stürmer wie Batmaz wäre für solche Spiele wie geschaffen. Auch Batmaz‘ Vertrag läuft 2025 aus, zudem dürfte der FCK die sportlich spannendere Perspektive bieten. Und auch finanziell kann man Preußen Münster wohl ausstechen.


    Kevin Carlos (23, Yverdon Sport)


    Der letzte Transfervorschlag ist ein echtes „Schmankerl“. Kevin Carlos war der Shootingstar der vergangenen Saison in der Schweiz, belegte mit insgesamt 14 Toren den geteilten ersten Platz in der Torschützenliste und empfahl sich klar für höhere Aufgaben. Kevin Carlos ist kopfballstark, hat einen guten Torriecher und weiß seine Mitspieler einzusetzen. Auch gegen den Ball ist er fleißig und erobert den Ball überdurchschnittlich oft in der gegnerischen Hälfte. Vereinfacht kann man hier von einem "Mini-Ragnar“ sprechen, der noch entwicklungsfähig ist. An Schwächen wie Dribbling und mäßigem Passspiel kann der erst 23-Jährige arbeiten, hier muss man ihm logischerweise Entwicklungspotenzial zugestehen. Diversen Gerüchten zufolge soll Kevin Carlos eine Ausstiegsklausel von einer Million Schweizer Franken, also knapp 1.050.000 Euro, besitzen. Realistisch wäre eine Verpflichtung nur dann, wenn die Young Boys Bern und der FC Servette, die beide mit internationalem Fußball locken können, aus dem Transferpoker aussteigen.

    Nicht jeder Wunschtransfer wird möglich sein


    Alle neun vorgeschlagenen Spieler haben das Potenzial und die Erfahrung, den 1. FC Kaiserslautern sofort zu verbessern. Alle Löcher und vakanten Positionen wird der finanziell weiterhin vorsichtig agierende FCK mangels Budget wohl nicht stopfen können. Als FCK-Fan darf man sich aber auf spannende Wochen freuen und miträtseln, wer am Ende wirklich auf dem Betze landet. Eines ist klar: Der Umbruch im Kader ist noch lange nicht abgeschlossen und wird ein hartes Stück Arbeit. Man darf gespannt sein.

    Diskussionsthema zum Artikel: Königstransfer gesucht: Der große FCK-Kadercheck (2/2)


    Königstransfer gesucht: Der große FCK-Kadercheck (2/2)

    Teil II unserer Kaderanalyse: Die Offensivabteilung der Roten Teufel. Auf welchen Positionen gilt es nachzubessern? Und wo ist der FCK bereits richtig gut aufgestellt?


    Im ersten Teil unserer Kaderanalyse ging es um die Abwehrrheihe des 1. FC Kaiserslautern. Beim Blick auf die Offensive wiederum lässt sich eines festhalten: Im Gegensatz zur Defensive wurde die gut besetzte Offensive in der vergangenen Saison ihren Ansprüchen gerecht. Mit 57 geschossenen Toren belegte der FCK gemeinsam mit Hannover 96 den siebten Platz. Spannend: Meister St. Pauli traf nur dreimal mehr als die Roten Teufel. Die Offensivabteilung der Pfälzer ist also kein Sorgenkind, dafür ist das defensive Mittelfeld mehr als dünn besetzt. Unter anderem diese Lücke gilt es zu schließen.


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    Defensives Mittelfeld: die größte Lücke im Kader


    Als der ablösefreie Wechsel von Julian Niehues zum 1. FC Heidenheim bekannt wurde, dürfte der eine oder andere eher gleichgültig reagiert haben. Einerseits verlor der FCK einen jungen Stammspieler mit Entwicklungspotenzial, andererseits konnte der 23-Jährige bis dahin noch nicht vollends überzeugen. Das änderte sich mit der Vertragsunterschrift beim Bundesligisten, von da an steigerte sich der „Sechser“ enorm und zeigte bis zu seiner bitteren Verletzung, dass er auf dem „Betze“ fehlen wird. Mögliche Nachfolger für Niehues sind rar gesät. Sowohl Afeez Aremu und Neuzugang Luca Sirch als auch teilweise Tobias Raschl und Filip Kaloc könnten die Position des einzigen „Sechsers“ einnehmen, sind aber allesamt mit Fragezeichen behaftet. Aremu konnte erst fünf Spiele für die Roten Teufel bestreiten, Luca Sirch hat noch keine Erfahrung auf Zweitliganiveau. Tobias Raschl ist in erster Linie offensiv orientiert, ebenso wie „Notlösung“ Filip Kaloc, der ebenfalls eher eine Reihe weiter vorne angesiedelt ist. Die Gerüchte um Kervin Arriaga von Minnesota United kommen nicht von ungefähr. Kurzum: Hier braucht der FCK definitiv einen Neuzugang, vielleicht sogar eine Art Königstransfer, der für Stabilität sorgt und die geforderte Rolle gut ausfüllen kann.

    Zentrales Mittelfeld: Quo vadis, Klement?


    Zum Mittelfeld unter Markus Anfang gehören aber auch mindestens ein, oft sogar zwei „Achter“. Hier dürften die Roten Teufel mit dem in der letzten Saison überragenden Marlon Ritter, Filip Kaloc, der seine erste komplette Betze-Saison vor sich hat und bisher schon zu überzeugen wusste, Tobias Raschl, Philipp Klement und sogar Luca Sirch am stärksten besetzt sein. Eigengewächs Basenach wird den Verein voraussichtlich verlassen. Über mögliche Abgänge gibt es nur lose Gerüchte: So wurde Marlon Ritter mit dem HSV in Verbindung gebracht, was sich jedoch nicht bewahrheitete. Klement könnte einen Wechsel anstreben, da sein Status unter den letzten Trainern nicht der beste war. Aber auch er bekommt unter Anfang eine neue Chance. Und wenn der neue Cheftrainer auf Ballbesitzfußball setzt, wäre Klement dafür wie geschaffen. Tendenz: Wenn keiner geht, braucht der FCK hier nicht zwingend Verstärkung.


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    Außenbahnen offensiv: Nichts Halbes und nichts Ganzes


    Auch die Flügelpositionen gilt es zu besetzen, denn Flanken auf Ragnar Ache werden auch in der kommenden Saison ein probates Mittel sein. Auf beiden Positionen war der FCK bisher recht variabel besetzt, hat aber mit Aaron Opoku und Kenny Redondo nur zwei „echte“ offensive Flügelspieler im Kader. Spieler wie Richmond Tachie, Dickson Abiama und auch Daniel Hanslik wurden in der Vergangenheit zwar auch auf den Außenbahnen eingesetzt, ihre Stärken liegen aber eher im Zentrum. Spannend dürfte die Entwicklung des Eigengewächses Angelos „Gekas“ Stavridis werden, der zuletzt beim FC 08 Homburg in der Regionalliga sieben Scorerpunkte auf dem Flügel sammelte und zur kommenden Saison in die Pfalz zurückkehrt. Ein neuer Flügelspieler, idealerweise mit gutem Stellungsspiel, Dribbelstärke und hoher Flankenqualität, wäre wünschenswert, doch die Prioritäten müssen und sollen zunächst auf anderen Positionen liegen.

    Sturm zentral: Unterstützung für Prince Friedel


    Überragender Akteur bei den Roten Teufeln war, sofern er gesund war, Ragnar Ache. Bemerkenswert: Ohne den Neuzugang gewann der FCK in der Liga nur das sportlich bedeutungslose Spiel am letzten Spieltag gegen Eintracht Braunschweig. Dass der 26-Jährige, abgesehen von Verletzungen, unersetzlich ist, zeigen seine sehr starken 17 Tore in 29 Einsätzen, was einem hervorragenden Schnitt von 112 Minuten pro Tor entspricht (Platz 2 im Ligavergleich der Spieler mit mehr als einem Tor hinter Tzolis). Wäre da nicht ein großes Aber: Aches Verletzungsanfälligkeit. Und da Tachie (3 Tore, 7 Assists), Hanslik (4 Tore) und Abiama (kein Tor für den FCK) nicht ganz den gewünschten Torriecher mitbringen, muss ein Backup her. Filip Stoijlikovic hätte hier seinen Platz gehabt, doch laut Ex-Trainer Funkel stimmten weder Einstellung noch Leistung - dementsprechend verließ die Darmstädter Leihgabe die Pfalz wieder. Umso weniger überraschte das konkrete Gerücht, dass Ivan Prtaijn (Wiesbaden) auf dem Zettel von Thomas Hengen stand. Dieser entschied sich für Union Berlin, so dass für den FCK das gleiche gilt wie für die deutsche Nationalmannschaft: „Lücke“ auf der Stürmerposition.

    Es fehlt noch Qualität im FCK-Kader


    Fakt ist: Auf Enis Hajri und Thomas Hengen wartet viel Arbeit. Denn im aktuellen Kader der Roten Teufel gibt es nicht nur genügend Baustellen, es drohen auch noch weitere hinzuzukommen. Denn auch andere Vereine schauen sich um und dürften FCK-Spieler auf dem Zettel haben. Das spricht einerseits für die unbestrittene Qualität des Spielermaterials, kann andererseits aber auch für Unruhe sorgen. Es bleibt abzuwarten, was die unberechenbare Transferperiode bringen wird.

    Diskussionsthema zum Artikel: Abwehr noch nicht ausgewogen: Der große FCK-Kadercheck (1/2)


    Abwehr noch nicht ausgewogen: Der große FCK-Kadercheck (1/2)

    Wie alle Vereine ist auch der 1. FC Kaiserslautern auf der Suche nach Neuzugängen. Doch auf welchen Positionen muss nachgebessert werden? Die Abwehr der Roten Teufel in der Analyse.


    Wenn sich am 1. Juli 2024 das Transferfenster offiziell öffnet, beginnt eine besondere Phase im Fußballjahr. Es ist die Zeit, in der täglich Gerüchte die Runde machen, Fans vor den Geschäftsstellen auf Neuzugänge lauern und Transfergurus wie Fabrizio Romano keine Sekunde schlafen. Auch die Roten Teufel werden in Person von Enis Hajri und Thomas Hengen ihre Fühler nach neuen Spielern ausstrecken. Zwar konnten bereits vier „Neue“ verpflichtet werden, dennoch dürfte der Umbruch im Kader weitergehen. Dies ist der erste Teil einer dreiteiligen Analyse, die sich mit dem aktuellen Kader und seinen Baustellen beschäftigt. Dieser erste Teil nimmt die defensive Hälfte des Kaders in den Blick. Im zweiten Teil wird es um die Offensive des 1. FC Kaiserslautern gehen. Pünktlich zum Beginn der Transferperiode am 1. Juli erscheint dann ein Abschluss in Form einer möglichen Einkaufsliste, in der potenzielle Wechselkandidaten für die ermittelten Positionen vorgestellt werden. Die Frage lautet also: Wie ist der derzeit FCK-Kader aufgestellt?


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    Taktik: Ballbesitzfußball uffm Betze?


    Nicht nur der Kader wird sich im kommenden Sommer verändern, auch eine neue Spielphilosophie soll die Spielweise der Roten Teufel prägen. Statt Defensivfußball à la Funkel, Schuster und Co. dürfen sich die FCK-Fans unter Markus Anfang auf progressiven Ballbesitzfußball mit Offensivdrang freuen. Über die Formation lässt sich vor dem ersten Testspiel nur spekulieren, doch wer Markus Anfang und seinen Werdegang verfolgt hat, weiß, dass der Ex-Werderaner am liebsten in einem 4-3-3-System mit einem „Sechser“ und zwei „Achtern“ spielt. Denkbar wäre auch ein 4-1-4-1 wie zuletzt in Dresden. Bis auf die defensiveren Außenspieler ähneln sich beide Formationen, so dass man wohl von einer Viererkette mit einem defensiven Mittelfeldspieler, zwei Flügelspielern und einer Sturmspitze ausgehen kann. Dies entspricht auch den Positionen, die in dieser Kaderanalyse näher betrachtet werden, beginnend mit dem Torwart.

    Im Tor: Krahl außer Konkurrenz


    Kaum verwunderlich: Zwischen den Pfosten hat der 1. FC Kaiserslautern keine Probleme. Denn Julian Krahl, der sich erst in der vergangenen Saison seinen Stammplatz erkämpft hatte, zeigte nicht nur im Abstiegskampf herausragende Leistungen, sondern verlängerte kürzlich auch seinen Vertrag in „K-Town“. Dies kann als klares Bekenntnis zum Verein gewertet werden. Wenn nichts Unvorhergesehenes passiert, muss keine weitere „Nummer 1“ verpflichtet werden. Der „ewige“ Avdo Spahic und Torwarttalent Fabian Heck komplettieren das Torhütertrio, das wohl nicht mehr verändert werden muss. Es sei denn, Ersatzkeeper Spahic drängt auf Spielpraxis und einen Wechsel. Der Bosnier war zuletzt in der Saison 20/21 gesetzt und hatte in der abgelaufenen Runde sogar als Backup gegen Robin Himmelmann das Nachsehen.

    Innenverteidigung: Linke Füße braucht das Land


    Die bisherige Kaderplanung in der Innenverteidigung steht symbolisch für deren Leistung in der abgelaufenen Saison: eher wackelig. Boris Tomiak hat seine Qualitäten bereits unter Beweis gestellt, dennoch oder gerade deshalb zeigen andere Vereine sporadisch Interesse. Bleibt der 25-Jährige, dürfte einer der beiden Plätze in der Innenverteidigung vergeben sein. Kandidaten für die Tiefe gibt es genug, neben Dauerbrenner Elvedi und Hochkaräter Touré darf sich auch Neuzugang Jannis Heuer Hoffnungen auf Einsatzminuten machen. Mit dem „hochgezogenen“ U21-Kapitän Leon Robinson und Allrounder Luca Sirch sind aber auch Spieler mit kleineren Rollen zu nennen, mit denen nicht fest geplant werden kann. Das ist angesichts des großen sportlichen Sprungs auch nicht verwunderlich.


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    Dennoch sollte und wird sich der FCK in der Transferperiode umschauen, denn schon die Ex-Trainer Schuster und Grammozis forderten einen schnellen Innenverteidiger. Zudem fehlt ein Linksfuß, der für den Spielaufbau immens wichtig ist. Abgesehen von diesen Kriterien muss der Konkurrenzkampf erhöht werden, denn der bisherige Stammspieler Elvedi sollte nicht noch einmal fast 3500 Minuten abreißen müssen. Das Wunschprofil scheint klar: Ein schneller Verteidiger, der mit seinem linken Fuß mehr als nur stehen kann und Stammspielerqualitäten mitbringt.

    Außenbahnen defensiv: Zwei Neue für die linke Seite


    Auf der linken Abwehrseite geht mit Tymoteusz Puchacz ein Publikumsliebling, der sich innerhalb weniger Wochen zum absoluten Stammspieler entwickelt hat. Der Abgang ist durchaus schmerzlich, auch weil die Alternativen auf der linken „Schiene“ rar gesät sind. Hendrick Zuck kehrt nach einem Kreuzbandriss zurück und ist 34 Jahre alt. Zudem läuft sein Vertrag aus, eine Verlängerung wurde noch nicht offiziell verkündet. Auch deshalb konzentrierten sich die bisherigen Transfers vor allem auf die linke Abwehrseite. Erik Wekesser und Florian Kleinhansl haben bereits Verträge auf dem Betzenberg unterschrieben, dazu kommen Mika Haas aus der eigenen Jugend und Neal Gibs als Leih-Rückkehrer aus Freiberg. Die Hierarchie dürfte klar sein. Florian Kleinhansl, laut sofascore.com drittbester Linksverteidiger der abgelaufenen Saison, dürfte nicht als Bankdrücker in die Pfalz gewechelt sein, sondern dürfte erste Wahl sein. Je nachdem wie fit „Zucki“ zurückkehrt, wird er sich mit Wekesser um den Backup-Platz streiten, erst dann dürfte die Wahl auf einen der beiden (Ex-)Jugendspieler fallen, die dennoch auf einige Einsatzminuten hoffen dürfen. Im Notfall könnten auch Spieler wie Redondo oder Ronstadt einspringen.


    Um es kurz zu machen: „Hinten links“ ist dicht, hier ist kein Neuzugang mehr nötig. Ganz im Gegensatz zu „hinten rechts“. In der vergangenen Saison war Kapitän Jean Zimmer auf der rechten Seite gesetzt, doch mit der Umstellung auf eine Viererkette würde man dem Ur-Lautrer keinen Gefallen tun. Denn hier sind progressive Fähigkeiten am Ball noch mehr gefragt als bisher. Vor allem in Sachen Ballsicherheit und defensiver Absicherung hat Zimmer Defizite. Ein Spieler, der davon profitieren könnte, ist Almamy Touré, der schon zu Frankfurter Zeiten und beim AS Monaco auf deutlich höherem Niveau als Rechtsverteidiger agierte. Als zweiter Backup könnte einmal mehr Frank Ronstadt fungieren, der durch seine Flexibilität einen echten Mehrwert bietet. Sollte Markus Anfang mit Touré vor allem in der Innenverteidigung planen, fehlt hier ein Spieler, der sowohl Zimmer als auch Ronstadt Konkurrenz machen kann.

    Abwehr noch nicht komplett


    Die Analyse zeigt vor allem, was schon in der vergangenen Saison deutlich wurde: Die Defensive der Roten Teufel ist ein großes Manko, das es zu beheben gilt. Will der FCK das Ziel "einstelliger Tabellenplatz" forcieren, muss die Abwehr personell verstärkt werden. Im Fokus weiterer Transferaktivitäten stehen ein linker und schneller Innenverteidiger sowie ein potenzieller Stammspieler für die Rechtsverteidigerposition. Im morgigen zweiten Teil blicken wir auf die offensiven Ressourcen der Roten Teufel.

    Diskussionsthema zum Artikel: David Späth: „Wir haben früher Bälle vom FCK eingesteckt“


    David Späth: „Wir haben früher Bälle vom FCK eingesteckt“

    Heute im Dreierpack: Handballspieler David Späth von den Rhein-Neckar Löwen. Er spricht über seine Nähe zum FCK, die Unruhe rund um große Vereine und seinen Olympia-Traum.


    Sollten die Roten Teufel jemals auf der Suche nach einem Zielspieler sein, stünde David Späth, Handballtorwart und 2,02 Meter groß, bereit. Der gebürtige Lautrer wuchs am Fuße des Betze auf und entschied sich für eine Karriere in der Halle, die ihn bis ins Tor der deutschen Nationalmannschaft führte. Im Interview mit Treffpunkt Betze spricht der 22-Jährige unter anderem darüber, wie er als Kind Bälle vom FCK-Training gemopst hat und was für die deutschen Handballer bei Olympia drin ist.


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    "Letzte Saison habe ich besonders mitgefiebert"


    Treffpunkt Betze: Hallo David, schön, dass du Zeit gefunden hast. Du bist gebürtiger Lautrer und hast sogar am Betzenberg gewohnt. Wie ist es, in direkter Nachbarschaft zum FCK aufzuwachsen?


    David Späth: Ich bin zu Beginn oft mit meiner Schulklasse auf den Betzenberg gegangen, und später stand ich dann mit Kumpels in der Westkurve. Ich habe zusammen mit meinem Bruder auch öfters mal Bälle, die vom Berg auf unseren Spielplatz geflogen sind, eingesteckt (lacht). Mein erstes Spiel war ein 1:1 gegen Hannover 96 (Anm. d. Red.: am 18.12.2011), wobei mir da besonders der Ausgleich im Gedächtnis geblieben ist. Mittlerweile schaffe ich es leider nicht mehr so oft auf den Betze, aber gerade in der letzten Saison habe ich mitgefiebert.

    "Rückschläge gehören dazu"


    Treffpunkt Betze: Du stehst bei den Rhein-Neckar Löwen unter Vertrag, die in der vergangenen Saison erstaunlich viele Parallelen zum FCK aufwiesen. Ein großer Verein mit einer beeindruckenden Historie und vielen Fans, ein daraus resultierender hoher Anspruch an die eigene Leistung und eine sportliche Krise, die schnell zu Unruhe führte. Lassen sich die Situationen vergleichen?


    David Späth: Natürlich sieht man die Parallelen. Wir haben einen anderen Anspruch, auch weil wir erst vor einem Jahr den Pokal gewonnen haben. Man merkt, dass vieles, was man macht, schnell schlecht geredet wird. Wir hatten Phasen, in denen sofort alles in Frage gestellt wurde und dann war auch der Pokalsieg schnell vergessen. Ich glaube, das ist im Sport generell oft so, dass in schlechten Phasen zu stark kritisiert und in guten Phasen zu viel gelobt wird. Aber wer sich ernsthaft mit der Situation auseinandersetzt und die Strukturen kennt, der weiß, dass es nicht immer nur nach oben gehen kann und dass solche Rückschläge zu einem Projekt dazugehören. Im Fußball ist der öffentliche Druck vielleicht größer, aber den gibt es auch in der 'Handball-Bubble'. Wir hatten eine kleine Delle, aber wir sind auf dem richtigen Weg. Der Name ist hier - wie beim FCK - Fluch und Segen zugleich. Es macht mich stolz, für so einen großen Verein spielen zu dürfen. Dazu gehört aber auch die mediale Aufmerksamkeit. Wir sind innerhalb kürzester Zeit vom „großen Verlierer der Saison“ zum „Meisterkandidaten“ geworden. Da spielen der historische Erfolg und der große Name eine bedeutende Rolle. Da muss man differenzieren können und das Drumherum manchmal einfach ausblenden.


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    "Es wäre schön, mit etwas Glänzendem um den Hals zurückzukommen."


    Treffpunkt Betze: Du bist erst 22 Jahre alt und hast in deiner Karriere unter anderem mit der Heim-EM und dem DHB-Pokalsieg schon viel erlebt. Jetzt steht mit den Olympischen Spielen ein weiteres Highlight an. Gehst du inzwischen gelassener in so ein großes Turnier? Und was könnt ihr deiner Meinung nach in Paris erreichen?


    David Späth: Die bisherigen Erfahrungen lassen mich nicht wirklich ruhig werden. Ich freue mich sehr und bin dankbar, dass ich beim größten Turnier, das man als Sportler spielen kann, dabei sein darf. Die Erfolge der Vergangenheit geben mir Rückenwind, aber trotzdem will ich es genießen und mit Spaß an die Sache herangehen. Ich glaube, bei so einem Turnierbaum ist alles möglich - und wenn man in einen Flow kommt, kann alles passieren. Ich sage es mal so: Es wäre schön, mit etwas Glänzendem um den Hals zurückzukommen (lacht).


    Treffpunkt Betze: Vielen Dank für das kurzweilige Gespräch und weiterhin maximal sportlichen Erfolg!

    Diskussionsthema zum Artikel: Innenverteidiger Jannis Heuer: Mehr Chance als Risiko


    Innenverteidiger Jannis Heuer: Mehr Chance als Risiko

    Lauterns dritter Neuzugang ist verletzungsanfällig. Trotzdem kann er zum Volltreffer für die wackelige FCK-Abwehr werden. Denn Heuer bringt vieles mit, um für Furore zu sorgen.


    Die schönsten Dinge im Leben passieren unverhofft, sagt ein Sprichwort. Umso bemerkenswerter ist es, dass in Zeiten von Leaks und Transfer-Insidern auch mal ein Wechsel unbemerkt "durchrutscht“. So dürften nicht wenige Anhänger des 1. FC Kaiserslautern überrascht gewesen sein, als am Montagabend mit Jannis Heuer ein Transfer verkündet wurde, der in keiner Gerüchteküche auf der Speisekarte stand. Doch was für ein Spielertyp ist Jannis Heuer? Hat er das Potenzial, an Jan Elvedi oder Boris Tomiak vorbeizuziehen?


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    Vom Perspektivspieler zum Leistungsträger


    In Großburgwedel (Hannover) lernt Heuer das Fußballspielen und durchläuft die Jugendmannschaften von Hannover 96 und des VfL Wolfsburg, bevor er 2021 von der Regionalliga in die 2. Liga zum SC Paderborn wechselt. Dort erhält der damals 22-Jährige sukzessive mehr Einsatzzeiten und entwickelt sich zum absoluten Stammspieler. In seiner zweiten Zweitligasaison 2022/23 gelingt dem groß gewachsenen Innenverteidiger der Durchbruch. Heuer wird zu einer wichtigen Stütze im Kampf um den Aufstieg, absolviert 26 Spiele und erzielt sogar drei Tore, darunter ein sehenswertes Freistoßtor gegen den FCK. In dieser Spielzeit galt Heuer in Paderborn als das Maß aller Dinge, weil er zweikampfstark und progressiv agierte.


    Ein Blick auf seine Statistiken verrät: Heuer spielte knapp 70 Pässe pro 90 Minuten, war damit maßgeblich am Aufbauspiel des SCP beteiligt und lag mit 56 Prozent gewonnener Zweikämpfe sogar leicht über dem Ligadurchschnitt. Zum Vergleich: Boris Tomiak gewann in der vergangenen Saison ebenfalls 56 Prozent seiner Zweikämpfe, spielte aber ganze 25 Pässe pro 90 Minuten weniger. Diese Leistungen honorierte der Kicker mit zwei Platzierungen in den Top 10 der Rangliste aller Zweitliga-Innenverteidiger. Der statistisch ähnlichste Innenverteidiger zu dieser Zeit: Mario Vuskovic vom HSV. Ein weiterer Pluspunkt für den 24-Jährigen: Jannis Heuer kann auch in einer Viererkette den „rechten Bock“ geben, zudem ist mit dem Ex-Paderborner auch eine Dreierkette denkbar. Diese Flexibilität dürfte auch Enis Hajri und Thomas Hengen überzeugt haben.


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    Knackpunkt Verletzungen


    Vergleich man die Statistiken mit den äußeren Bedingungen, wie zum Beispiel dem entwicklungsfähigen Alter von 24 Jahren, stellt sich unweigerlich die Frage, warum ein finanziell stabiler Verein wie der SC Paderborn einen offensichtlich so guten Spieler an einen direkten Konkurrenten abgibt. Der „Durchbruchssaison“ 22/23 folgte eine verletzungsbedingte Durststrecke. So verpasste der vielseitig einsetzbare Innenverteidiger bereits in der Saison 22/23 sechs Spiele aufgrund von Bänder- und Muskelfaserrissen, insgesamt fehlte Heuer dem SCP 75 Tage. Auch in der abgelaufenen Saison blieb der Niedersachse nicht von Verletzungen verschont, eine "langwierige Muskelverletzung“, so die Neue Westfälische, setzte den 24-Jährigen in sieben Spielen außer Gefecht. Bis zu dieser Zwangspause gehörte Heuer zum Stammpersonal, doch nach seiner Pause fand er trotz einer Zweikampfquote von 67 Prozent nicht mehr den Weg ins Team von Lukas Kwasniok. Von Ende September bis Anfang Februar stand der Neu-Lautrer nur einmal auf dem Platz. Eine folgenschwere Pause, die einen deutlichen Knick in der Saison markieren sollte und letztlich wohl auch den Wechsel zum FCK zur Folge hatte.

    Ein kompletter Verteidiger mit Stammpotenzial


    Jannis Heuer hat seinen Vertrag in Paderborn zuletzt im Frühjahr 2023 verlängert, weshalb davon auszugehen ist, dass er nicht ablösefrei zum Betzenberg gewechselt ist. Die Karriere des Neuzugangs ging bis zur letzten Saison stetig nach oben und zeigt, dass ein Regionalligaspieler mit der nötigen Geduld problemlos in eine Zweitligamannschaft integriert werden kann. Vor allem in der Innenverteidigung gewinnen die Roten Teufel an Tiefe und Perspektive - mit 24 Jahren kann sich ein Spieler, insbesondere ein Verteidiger, noch weiterentwickeln. Aber auch menschlich dürfte Heuer gut in den Lautrer Kader passen: Der Neuzugang kennt Richmond Tachie und Daniel Hanslik von früheren Stationen - das dürfte die Integration deutlich erleichtern. Findet Heuer zu seiner Form aus der Saison 2023/23 zurück, dürfte Hengen und Hajri ein echter Coup gelungen sein. Immerhin hat der Neuzugang bereits eindrucksvoll bewiesen, dass er zu den besten Abwehrspielern der Liga gehören kann.

    Diskussionsthema zum Artikel: Ein Pokalabend für die Ewigkeit


    Ein Pokalabend für die Ewigkeit

    Der 1. FC Kaiserslautern feierte pünktlich zum Pokalfinale ein Fußballfest der Extraklasse, konnte sich aber nicht belohnen. Zu groß war der Klassenunterschied.


    Was für eine Saison! Eine turbulente Spielzeit, in der der 1. FC Kaiserslautern zwischenzeitlich kurz vor dem Abstieg in die 3. Liga stand, drei Trainer verschliss und trotzdem im DFB-Pokal jeden Gegner aus dem Wettbewerb warf, gipfelte schließlich im Finale im Berliner Olympiastadion. Währenddessen verlor Bayer Leverkusen kein einziges Bundesligaspiel, spielte die Bayern schwindelig und ließ während der gesamten Saison keinen Zweifel daran, dass die beste Mannschaft Deutschlands von Xabi Alonso trainiert wird. Der Marketing-Slogan des DFB „David gegen Goliath“ war im Vorfeld eines Pokalfinales selten treffender.


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    Europawut vs. Pokaleuphorie


    Wer vor Spielbeginn durch die Straßen der Hauptstadt zog, merkte, dass Berlin am Pokalwochenende fest in Pfälzer Hand war. Überall tauchten rot-weiß-rot gekleidete Fans auf, überall schien die Euphorie greifbar. Berlin wurde über Nacht zur Hauptstadt der Roten Teufel. Sportlich standen die Vorzeichen anders: Nach der Finalniederlage in der Europa League lastete der Druck allein auf der Werkself. Bayer 04 war zum Siegen verdammt. Aus Lautrer Sicht nahezu optimale Voraussetzungen für eine Sensation, oder? Nach 90 gespielten Minuten war klar: Nicht ganz. Nachdem Granit Xhaka den deutschen Meister mit einem Wahnsinns-Schuss in Führung gebracht hatte, flog Leverkusens Abwehrspieler Kossounou kurz vor dem Pausenpfiff vom Platz - das Spiel drohte für einige Minuten sogar zu kippen. Im zweiten Durchgang warfen die Betze-Jungs noch einmal alles nach vorne, doch bis auf ein paar Halbchancen wollte nichts mehr gelingen. Der Klassenunterschied wurde auch in Unterzahl deutlich, der Pokalsieg ist (leider) verdient.

    Klassenunterschied auf den Rängen


    Aber auch auf den Rängen prallten zwei Welten aufeinander. Während die rot-schwarze Kurve aus Leverkusen ihre millionenschwere Werkself munter anfeuerte, brannten die organisierten Fans der Roten Teufel im wahrsten Sinne des Wortes ein Feuerwerk ab. Nicht nur die Choreo mit dem Titel „Keiner hält uns im Zaum - Wir greifen nach dem Traum“ zu Beginn war meisterlich, sondern auch die gesamte Stimmung. Diese wurde während des gesamten Spiels von der rot-weißen Ostkurve bestimmt. Doch wie sagte schon Michael Frontzeck: Pyrotechnik „gewinnt keine Spiele“. Schade! Am Ende stand trotz allem ein Spielverlauf, der frustrierender kaum hätte sein können. All das Schulterklopfen, all die Aufmunterungen, all das Mitleid tut in diesem Moment vor allem weh. Denn: Der 13. der zweiten Liga hatte trotz aller Widrigkeiten bis zum Schlusspfiff eine Chance, die dem FCK niemand zugetraut hätte. Und darauf können alle Rot-Weißen stolz sein.

    Startschuss für eine weichenstellende Sommerpause


    Mit den Pokal-Millionen inklusive Kapitalerhöhung im Rücken gehen die Roten Teufel nun in eine Sommerpause, in der wichtige Entscheidungen anstehen. Friedhelm Funkel wird den Verein ebenso verlassen wie zahlreiche Spieler. Thomas Hengen wird einen neuen Trainer finden, mit ihm werden neue Spieler zum Betzenberg kommen. Und was wird aus Enis Hajri? All diese Fragen werden sich in den nächsten Wochen klären. Wohin geht der Weg des FCK? Keine Ahnung! Aber eines ist vor allem nach so einem Spiel klar: „Wann Pälzer zammehalde, is alles meglich!“

    Diskussionsthema zum Artikel: Machtspiele auf dem Betze: FCK-Führung im Krisenmodus


    Machtspiele auf dem Betze: FCK-Führung im Krisenmodus

    Nach einer turbulenten Saison steht der FCK vor einer weichenstellenden Sommerpause. Damit diese gelingt, müssen die Unruheherde in „Chaoslautern“ erneut gelöscht werden.


    Saison aufarbeiten - Konsequenzen ziehen. Kaderverplaner Hajri raus!“. So verabschiedete die Westkurve ihren Technischen Direktor in die Sommerpause, die er als Kaderplaner und Sportdirektor der Roten Teufel möglicherweise nicht mehr erleben wird. Zwar stürmte der 1. FC Kaiserslautern mit einem famosen 5:0-Kantersieg auf den 13. Tabellenplatz und steht im Pokalfinale, doch zuvor schipperte der Verein durch mehrere sportliche Krisen, in denen der Eindruck entstand, dass kein klarer Kurs gefahren wird. Dieser scheint immer noch nicht gefunden zu sein. Zwar verteidigte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen seinen Mitarbeiter ("Es wird ein Schuldiger herausgepickt. Er macht die Kaderplanung ja nicht alleine. Dann müsste auch gegen mich ein Plakat aufgehängt werden"), aber verschiedene Medien berichteten bereits über einen Abschied Hajris im Sommer.


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    Sündenbock Hajri?


    Die Gerüchte um einen Abgang kommen nicht von ungefähr, schließlich genießt der 41-Jährige bei Fans und Medien kein allzu hohes Standing. Auch deshalb wurde der ehemalige Scout von Hertha BSC und Eintracht Frankfurt zum Hauptsündenbock für das verkorkste Wintertransferfenster, für Trainerentscheidungen und sogar für die gesamte Kaderplanung. So attestierte der Kicker Hengen eine „Kursabweichung“, die auf Hajri zurückzuführen sei. Die Alleinschuld an der Chaos-Saison trägt der Ex-Duisburger allerdings nicht. Ihm allein den schwarzen Peter zuzuschieben, wäre nicht nur zu kurz gegriffen, sondern schlichtweg unfair. Denn Spielertransfers wie Filip Kaloc, Ragnar Ache oder die Ausleihe von Publikumsliebling Tymo Puchachz sprechen auch für den Quasi-Sportdirektor. Zudem konnte Hajri das Scouting-Netzwerk vor allem international ausbauen und war wohl maßgeblich an der Verpflichtung von Almamy Touré beteiligt. Kritisch zu betrachten sind allerdings Entscheidungen wie die sehr kurzfristig anmutende Trennung von Dirk Schuster, die anschließende Fehlbesetzung des Trainerstuhls mit Dimitrios Grammozis und zuletzt der sehr unausgewogene Kader. Allerdings ist der gebürtige Tunesier auch für diese Entwicklung nicht allein verantwortlich.

    Muss auch Thomas Hengen seinen Hut nehmen?


    In der abgelaufenen Saison wurde alles und jeder in Frage gestellt. Namhafte Spieler wurden verkauft, Trainer gefeuert und sogar über die Absetzung der sportlichen Leiter Hengen und Hajri wurde nachgedacht. Denn eines ist klar: Auch der in Fankreisen beliebte „Don“ Hengen hat seinen Anteil an der sportlichen Talfahrt der Roten Teufel. Der FCK-Boss suchte in der vergangenen Saison häufig den Weg in die Öffentlichkeit. Mit zunehmendem Druck wurde auch der Ton rauer. Beim Trainerwechsel im November sprach der Geschäftsführer von „Stagnation als Rückschritt“. Eine Aussage, die sich im Nachhinein als fatal erwies, denn mit jener Stagnation stand der FCK gar zwei Plätze vor dem aktuellen Saisonergebnis. Zudem befanden sich die Pfälzer in der schwierigen zweiten Saison in Liga 2. Die Ruhe, das sonst aus der Führungsetage zu hörende Mantra, man wolle „Schritt für Schritt gehen“ und den Größenwahn der vergangenen Jahre ablegen, schienen vergessen. Zuletzt war von „Hosenscheißer-Fußball“ und zu vielen Egoisten im Kader die Rede. Thomas Hengen kritisierte öffentlich mal den Trainer, mal die Mannschaft und zuletzt das Umfeld ("Ich finde es im Moment too much hier in der Umgebung, Bei uns ist im Moment zu viel Druck"), das er im Sommer noch gelobt hatte, weil es die Verpflichtung neuer Spieler erleichtere. Fakt ist, auf dem Betze bekommt man eine Emotionalität wie nur selten in Fußballdeutschland. Die Kehrseite der Medaille ist die Unruhe, die entsteht, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Aber das gehört dazu und macht den Betze aus.


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    Finanziell hat der gebürtige Pfälzer zwar seine Qualitäten unter Beweis gestellt und den FCK aus der Insolvenz und dem Beinahe-Absturz in die Regionalliga zu einem gesunden Zweitligisten geführt, der zudem im Pokalfinale steht. Von der erhofften Entlastung durch die Arbeitsteilung in der Geschäftsführung ist im sportlichen Bereich nach dieser Saison allerdings wenig zu spüren. Hengen zu entlassen, würde auf dem Betzenberg allerdings wieder die Unruhe ausbrechen lassen, der man gerade erst entkommen ist. Zum Glück ist das nicht zu erwarten, laut Rheinpfalz genießt Hengen bei der Trainersuche volles Vertrauen.

    Ein Sommer für die Geschichtsbücher


    Fest steht: Egal, wer am 25. Mai den Pokal in den Berliner Nachthimmel reckt, die Wochen und Monate danach werden von unglaublicher Bedeutung sein. Denn der FCK erhält nicht nur durch den Pokalerfolg eine Finanzspritze, sondern auch durch die genehmigte Kapitalerhöhung. Wenn man das frische Geld richtig einsetzt, braucht es nicht viel Phantasie, um zu sehen, wohin der Weg mit dieser Mannschaft gehen kann. Mit den fantastischen Leistungen im DFB-Pokal hat sich der FCK eine Chance erspielt, die man nicht oft bekommt. Jetzt gilt es auf dem Betzenberg, die richtigen Schlüsse aus der Saison zu ziehen und diese Chance zu nutzen.

    Gute Idee,


    allerdings bleibt uns da noch ein bisschen Zeit. Ich werde mal schauen, ob ich das nach der Saison mal ansteuern kann.


    Ne, gibt es keine andere Themen? Zum Beispiel, eine Analyse der letzten Sommertransfers wie sie sich entwickelt haben. Es gibt sicherlich noch viele anderen Themen

    Diskussionsthema zum Artikel: Abgestiegen wird am Ende!


    Abgestiegen wird am Ende!

    Ein bedrückendes Remis gegen Wiesbaden, ein veraltetes Spielsystem und dann auch noch kein Ticket für das Pokalfinale. Die Gefühlswelt eines FCK-Fans ist derzeit mehr als düster.


    Eines vorweg: Dies wird kein rosaroter Liebesbrief an den Verein oder die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern. Es wurden Fehler gemacht und falsche Entscheidungen getroffen. Und natürlich müssen diese am Ende der Saison aufgearbeitet und die notwendigen Konsequenzen gezogen werden. Am Ende der Saison. Und da sind wir noch lange nicht. Der Abstiegskampf in der 2. Liga ist so unberechenbar wie lange nicht mehr. Mittlerweile ändert sich die Konstellation im Wochentakt, bereits „gerettet“ geglaubte Mannschaften melden sich im Kampf um den Klassenerhalt zurück, totgeglaubte Vereine wie der VfL Osnabrück kämpfen sich wieder heran. Kurzum: Für den FCK ist noch alles oder nichts drin.


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    Nichtabstiegsexperte Funkel mit zu viel Hang zur Defensive


    Mit Friedhelm Funkel hat der FCK einen Trainer, dessen größte Qualität es bisher war, am Ende der Saison über dem Strich zu stehen. Seine defensive Ausrichtung wurde zuletzt oft genug kritisiert - und ja, der Kader ist wie geschaffen für eine Fünferkette mit Offensivdrang. Das Maximum wird der 70-Jährige ohnehin nicht aus der Mannschaft herausholen, dafür sind Kader und Traineridee zu unterschiedlich. Aber welcher Trainer kann schon alles aus seiner Mannschaft herausholen? Zuletzt hat das wohl Dirk Schuster knapp 11 Spieltage lang geschafft, als die größte Sorge auf dem Betzenberg die permanente Nichtberücksichtigung von Philipp Klement war. Diesen Anspruch kann man jetzt nicht mehr stellen. Vielmehr muss es das Ziel sein, 60 bis 80 Prozent dieses Kaders auszuschöpfen, was wohl gleichbedeutend mit dem Nichtabstieg wäre. Es geht auch nicht darum, alle Mannschaften an die Wand zu spielen und 12 Punkte aus vier Spielen zu holen. Man muss „nur“ drei Mannschaften hinter sich lassen. Egal wie.


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    Apropos defensive Ausrichtung: Als Funkel in dieser Saison als dritter Cheftrainer übernahm, stellten die Lautrer die schlechteste Abwehr der Liga (21. Spieltag, 43 Gegentore). Wenige Wochen später hat sich das nur insoweit geändert, dass der Tabellenletzte aus Osnabrück in dieser Statistik am FCK vorbeigezogen ist. Beton anrühren, den Bus parken und nach Führungen in den Verwaltungsmodus schalten, tut dieser Mannschaft einfach nicht gut. Funkel muss die Erkenntnis gewinnen, dass diese Mannschaft keine Ergebnisverwaltung betreiben kann - stattdessen braucht es sein Vertrauen in die kreative Offensive und Eigendynamik.

    Sie können’s doch!


    Ein weiteres Argument für den Klassenerhalt ist die individuelle Qualität der Spieler. Vergleicht man die Kaderwerte aller Abstiegskandidaten, fällt auf, dass der FCK formal über das stärkste Personal verfügt (6 Mio. Euro Abstand zum nächsten „Kellerkind“ Wiesbaden). Zudem haben die Roten Teufel grundsätzlich bewiesen, dass sie mit Spitzenteams mithalten können. Auch die individuelle Qualität kann den Abstieg verhindern. Was hier noch hinzukommt: Nach Braunschweig haben die Roten Teufel das vermeintlich leichteste Restprogramm aller Abstiegskandidaten. Die durchschnittliche Platzierung der restlichen FCK-Gegner liegt bei 8,5 - während Rostock (7,0) und Wiesbaden (6,5) einen steinigeren Weg vor sich haben.

    Der Betzenberg als Zünglein an der Waage


    Allen Spekulationen, allen Statistiken, allem Rätselraten zum Trotz: Friedhelm Funkel wird Recht behalten. Und zwar mit seiner Aussage, dass der Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag geführt und erst dann entschieden wird. Gut für den FCK, denn zwei Drittel ihrer Punkte holten die Lautrer auf Deutschlands höchstem Fußballberg. Mehr als 40.000 Fans im Rücken, die den Unterschied ausmachen können, kann kein anderer Konkurrent um den Klassenerhalt vorweisen. Auch wenn die Stimmung zuletzt nicht immer die beste war, ist der Betzenberg kein angenehmer Ort für alle, die dem FCK nicht wohlgesonnen sind.


    Was bedeutet das für die verbleibenden Spiele? Zittern, Fiebern und Daumendrücken. Die Boys in Red können den Klassenerhalt mit etwas Schützenhilfe schaffen. Störende Nebengeräusche müssen ebenso ausgeblendet werden wie das Pokalfinale. Es gilt: Zammehalde! Drin Bleiwe!