Beiträge von Tim

    Diskussionsthema zum Artikel: Innenverteidiger Jannis Heuer: Mehr Chance als Risiko


    Innenverteidiger Jannis Heuer: Mehr Chance als Risiko

    Lauterns dritter Neuzugang ist verletzungsanfällig. Trotzdem kann er zum Volltreffer für die wackelige FCK-Abwehr werden. Denn Heuer bringt vieles mit, um für Furore zu sorgen.


    Die schönsten Dinge im Leben passieren unverhofft, sagt ein Sprichwort. Umso bemerkenswerter ist es, dass in Zeiten von Leaks und Transfer-Insidern auch mal ein Wechsel unbemerkt "durchrutscht“. So dürften nicht wenige Anhänger des 1. FC Kaiserslautern überrascht gewesen sein, als am Montagabend mit Jannis Heuer ein Transfer verkündet wurde, der in keiner Gerüchteküche auf der Speisekarte stand. Doch was für ein Spielertyp ist Jannis Heuer? Hat er das Potenzial, an Jan Elvedi oder Boris Tomiak vorbeizuziehen?


    Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp

    Vom Perspektivspieler zum Leistungsträger


    In Großburgwedel (Hannover) lernt Heuer das Fußballspielen und durchläuft die Jugendmannschaften von Hannover 96 und des VfL Wolfsburg, bevor er 2021 von der Regionalliga in die 2. Liga zum SC Paderborn wechselt. Dort erhält der damals 22-Jährige sukzessive mehr Einsatzzeiten und entwickelt sich zum absoluten Stammspieler. In seiner zweiten Zweitligasaison 2022/23 gelingt dem groß gewachsenen Innenverteidiger der Durchbruch. Heuer wird zu einer wichtigen Stütze im Kampf um den Aufstieg, absolviert 26 Spiele und erzielt sogar drei Tore, darunter ein sehenswertes Freistoßtor gegen den FCK. In dieser Spielzeit galt Heuer in Paderborn als das Maß aller Dinge, weil er zweikampfstark und progressiv agierte.


    Ein Blick auf seine Statistiken verrät: Heuer spielte knapp 70 Pässe pro 90 Minuten, war damit maßgeblich am Aufbauspiel des SCP beteiligt und lag mit 56 Prozent gewonnener Zweikämpfe sogar leicht über dem Ligadurchschnitt. Zum Vergleich: Boris Tomiak gewann in der vergangenen Saison ebenfalls 56 Prozent seiner Zweikämpfe, spielte aber ganze 25 Pässe pro 90 Minuten weniger. Diese Leistungen honorierte der Kicker mit zwei Platzierungen in den Top 10 der Rangliste aller Zweitliga-Innenverteidiger. Der statistisch ähnlichste Innenverteidiger zu dieser Zeit: Mario Vuskovic vom HSV. Ein weiterer Pluspunkt für den 24-Jährigen: Jannis Heuer kann auch in einer Viererkette den „rechten Bock“ geben, zudem ist mit dem Ex-Paderborner auch eine Dreierkette denkbar. Diese Flexibilität dürfte auch Enis Hajri und Thomas Hengen überzeugt haben.


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png

    Knackpunkt Verletzungen


    Vergleich man die Statistiken mit den äußeren Bedingungen, wie zum Beispiel dem entwicklungsfähigen Alter von 24 Jahren, stellt sich unweigerlich die Frage, warum ein finanziell stabiler Verein wie der SC Paderborn einen offensichtlich so guten Spieler an einen direkten Konkurrenten abgibt. Der „Durchbruchssaison“ 22/23 folgte eine verletzungsbedingte Durststrecke. So verpasste der vielseitig einsetzbare Innenverteidiger bereits in der Saison 22/23 sechs Spiele aufgrund von Bänder- und Muskelfaserrissen, insgesamt fehlte Heuer dem SCP 75 Tage. Auch in der abgelaufenen Saison blieb der Niedersachse nicht von Verletzungen verschont, eine "langwierige Muskelverletzung“, so die Neue Westfälische, setzte den 24-Jährigen in sieben Spielen außer Gefecht. Bis zu dieser Zwangspause gehörte Heuer zum Stammpersonal, doch nach seiner Pause fand er trotz einer Zweikampfquote von 67 Prozent nicht mehr den Weg ins Team von Lukas Kwasniok. Von Ende September bis Anfang Februar stand der Neu-Lautrer nur einmal auf dem Platz. Eine folgenschwere Pause, die einen deutlichen Knick in der Saison markieren sollte und letztlich wohl auch den Wechsel zum FCK zur Folge hatte.

    Ein kompletter Verteidiger mit Stammpotenzial


    Jannis Heuer hat seinen Vertrag in Paderborn zuletzt im Frühjahr 2023 verlängert, weshalb davon auszugehen ist, dass er nicht ablösefrei zum Betzenberg gewechselt ist. Die Karriere des Neuzugangs ging bis zur letzten Saison stetig nach oben und zeigt, dass ein Regionalligaspieler mit der nötigen Geduld problemlos in eine Zweitligamannschaft integriert werden kann. Vor allem in der Innenverteidigung gewinnen die Roten Teufel an Tiefe und Perspektive - mit 24 Jahren kann sich ein Spieler, insbesondere ein Verteidiger, noch weiterentwickeln. Aber auch menschlich dürfte Heuer gut in den Lautrer Kader passen: Der Neuzugang kennt Richmond Tachie und Daniel Hanslik von früheren Stationen - das dürfte die Integration deutlich erleichtern. Findet Heuer zu seiner Form aus der Saison 2023/23 zurück, dürfte Hengen und Hajri ein echter Coup gelungen sein. Immerhin hat der Neuzugang bereits eindrucksvoll bewiesen, dass er zu den besten Abwehrspielern der Liga gehören kann.

    Diskussionsthema zum Artikel: Ein Pokalabend für die Ewigkeit


    Ein Pokalabend für die Ewigkeit

    Der 1. FC Kaiserslautern feierte pünktlich zum Pokalfinale ein Fußballfest der Extraklasse, konnte sich aber nicht belohnen. Zu groß war der Klassenunterschied.


    Was für eine Saison! Eine turbulente Spielzeit, in der der 1. FC Kaiserslautern zwischenzeitlich kurz vor dem Abstieg in die 3. Liga stand, drei Trainer verschliss und trotzdem im DFB-Pokal jeden Gegner aus dem Wettbewerb warf, gipfelte schließlich im Finale im Berliner Olympiastadion. Währenddessen verlor Bayer Leverkusen kein einziges Bundesligaspiel, spielte die Bayern schwindelig und ließ während der gesamten Saison keinen Zweifel daran, dass die beste Mannschaft Deutschlands von Xabi Alonso trainiert wird. Der Marketing-Slogan des DFB „David gegen Goliath“ war im Vorfeld eines Pokalfinales selten treffender.


     Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp

    Europawut vs. Pokaleuphorie


    Wer vor Spielbeginn durch die Straßen der Hauptstadt zog, merkte, dass Berlin am Pokalwochenende fest in Pfälzer Hand war. Überall tauchten rot-weiß-rot gekleidete Fans auf, überall schien die Euphorie greifbar. Berlin wurde über Nacht zur Hauptstadt der Roten Teufel. Sportlich standen die Vorzeichen anders: Nach der Finalniederlage in der Europa League lastete der Druck allein auf der Werkself. Bayer 04 war zum Siegen verdammt. Aus Lautrer Sicht nahezu optimale Voraussetzungen für eine Sensation, oder? Nach 90 gespielten Minuten war klar: Nicht ganz. Nachdem Granit Xhaka den deutschen Meister mit einem Wahnsinns-Schuss in Führung gebracht hatte, flog Leverkusens Abwehrspieler Kossounou kurz vor dem Pausenpfiff vom Platz - das Spiel drohte für einige Minuten sogar zu kippen. Im zweiten Durchgang warfen die Betze-Jungs noch einmal alles nach vorne, doch bis auf ein paar Halbchancen wollte nichts mehr gelingen. Der Klassenunterschied wurde auch in Unterzahl deutlich, der Pokalsieg ist (leider) verdient.

    Klassenunterschied auf den Rängen


    Aber auch auf den Rängen prallten zwei Welten aufeinander. Während die rot-schwarze Kurve aus Leverkusen ihre millionenschwere Werkself munter anfeuerte, brannten die organisierten Fans der Roten Teufel im wahrsten Sinne des Wortes ein Feuerwerk ab. Nicht nur die Choreo mit dem Titel „Keiner hält uns im Zaum - Wir greifen nach dem Traum“ zu Beginn war meisterlich, sondern auch die gesamte Stimmung. Diese wurde während des gesamten Spiels von der rot-weißen Ostkurve bestimmt. Doch wie sagte schon Michael Frontzeck: Pyrotechnik „gewinnt keine Spiele“. Schade! Am Ende stand trotz allem ein Spielverlauf, der frustrierender kaum hätte sein können. All das Schulterklopfen, all die Aufmunterungen, all das Mitleid tut in diesem Moment vor allem weh. Denn: Der 13. der zweiten Liga hatte trotz aller Widrigkeiten bis zum Schlusspfiff eine Chance, die dem FCK niemand zugetraut hätte. Und darauf können alle Rot-Weißen stolz sein.

    Startschuss für eine weichenstellende Sommerpause


    Mit den Pokal-Millionen inklusive Kapitalerhöhung im Rücken gehen die Roten Teufel nun in eine Sommerpause, in der wichtige Entscheidungen anstehen. Friedhelm Funkel wird den Verein ebenso verlassen wie zahlreiche Spieler. Thomas Hengen wird einen neuen Trainer finden, mit ihm werden neue Spieler zum Betzenberg kommen. Und was wird aus Enis Hajri? All diese Fragen werden sich in den nächsten Wochen klären. Wohin geht der Weg des FCK? Keine Ahnung! Aber eines ist vor allem nach so einem Spiel klar: „Wann Pälzer zammehalde, is alles meglich!“

    Diskussionsthema zum Artikel: Machtspiele auf dem Betze: FCK-Führung im Krisenmodus


    Machtspiele auf dem Betze: FCK-Führung im Krisenmodus

    Nach einer turbulenten Saison steht der FCK vor einer weichenstellenden Sommerpause. Damit diese gelingt, müssen die Unruheherde in „Chaoslautern“ erneut gelöscht werden.


    Saison aufarbeiten - Konsequenzen ziehen. Kaderverplaner Hajri raus!“. So verabschiedete die Westkurve ihren Technischen Direktor in die Sommerpause, die er als Kaderplaner und Sportdirektor der Roten Teufel möglicherweise nicht mehr erleben wird. Zwar stürmte der 1. FC Kaiserslautern mit einem famosen 5:0-Kantersieg auf den 13. Tabellenplatz und steht im Pokalfinale, doch zuvor schipperte der Verein durch mehrere sportliche Krisen, in denen der Eindruck entstand, dass kein klarer Kurs gefahren wird. Dieser scheint immer noch nicht gefunden zu sein. Zwar verteidigte FCK-Geschäftsführer Thomas Hengen seinen Mitarbeiter ("Es wird ein Schuldiger herausgepickt. Er macht die Kaderplanung ja nicht alleine. Dann müsste auch gegen mich ein Plakat aufgehängt werden"), aber verschiedene Medien berichteten bereits über einen Abschied Hajris im Sommer.


    Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp

    Sündenbock Hajri?


    Die Gerüchte um einen Abgang kommen nicht von ungefähr, schließlich genießt der 41-Jährige bei Fans und Medien kein allzu hohes Standing. Auch deshalb wurde der ehemalige Scout von Hertha BSC und Eintracht Frankfurt zum Hauptsündenbock für das verkorkste Wintertransferfenster, für Trainerentscheidungen und sogar für die gesamte Kaderplanung. So attestierte der Kicker Hengen eine „Kursabweichung“, die auf Hajri zurückzuführen sei. Die Alleinschuld an der Chaos-Saison trägt der Ex-Duisburger allerdings nicht. Ihm allein den schwarzen Peter zuzuschieben, wäre nicht nur zu kurz gegriffen, sondern schlichtweg unfair. Denn Spielertransfers wie Filip Kaloc, Ragnar Ache oder die Ausleihe von Publikumsliebling Tymo Puchachz sprechen auch für den Quasi-Sportdirektor. Zudem konnte Hajri das Scouting-Netzwerk vor allem international ausbauen und war wohl maßgeblich an der Verpflichtung von Almamy Touré beteiligt. Kritisch zu betrachten sind allerdings Entscheidungen wie die sehr kurzfristig anmutende Trennung von Dirk Schuster, die anschließende Fehlbesetzung des Trainerstuhls mit Dimitrios Grammozis und zuletzt der sehr unausgewogene Kader. Allerdings ist der gebürtige Tunesier auch für diese Entwicklung nicht allein verantwortlich.

    Muss auch Thomas Hengen seinen Hut nehmen?


    In der abgelaufenen Saison wurde alles und jeder in Frage gestellt. Namhafte Spieler wurden verkauft, Trainer gefeuert und sogar über die Absetzung der sportlichen Leiter Hengen und Hajri wurde nachgedacht. Denn eines ist klar: Auch der in Fankreisen beliebte „Don“ Hengen hat seinen Anteil an der sportlichen Talfahrt der Roten Teufel. Der FCK-Boss suchte in der vergangenen Saison häufig den Weg in die Öffentlichkeit. Mit zunehmendem Druck wurde auch der Ton rauer. Beim Trainerwechsel im November sprach der Geschäftsführer von „Stagnation als Rückschritt“. Eine Aussage, die sich im Nachhinein als fatal erwies, denn mit jener Stagnation stand der FCK gar zwei Plätze vor dem aktuellen Saisonergebnis. Zudem befanden sich die Pfälzer in der schwierigen zweiten Saison in Liga 2. Die Ruhe, das sonst aus der Führungsetage zu hörende Mantra, man wolle „Schritt für Schritt gehen“ und den Größenwahn der vergangenen Jahre ablegen, schienen vergessen. Zuletzt war von „Hosenscheißer-Fußball“ und zu vielen Egoisten im Kader die Rede. Thomas Hengen kritisierte öffentlich mal den Trainer, mal die Mannschaft und zuletzt das Umfeld ("Ich finde es im Moment too much hier in der Umgebung, Bei uns ist im Moment zu viel Druck"), das er im Sommer noch gelobt hatte, weil es die Verpflichtung neuer Spieler erleichtere. Fakt ist, auf dem Betze bekommt man eine Emotionalität wie nur selten in Fußballdeutschland. Die Kehrseite der Medaille ist die Unruhe, die entsteht, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt. Aber das gehört dazu und macht den Betze aus.


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png


    Finanziell hat der gebürtige Pfälzer zwar seine Qualitäten unter Beweis gestellt und den FCK aus der Insolvenz und dem Beinahe-Absturz in die Regionalliga zu einem gesunden Zweitligisten geführt, der zudem im Pokalfinale steht. Von der erhofften Entlastung durch die Arbeitsteilung in der Geschäftsführung ist im sportlichen Bereich nach dieser Saison allerdings wenig zu spüren. Hengen zu entlassen, würde auf dem Betzenberg allerdings wieder die Unruhe ausbrechen lassen, der man gerade erst entkommen ist. Zum Glück ist das nicht zu erwarten, laut Rheinpfalz genießt Hengen bei der Trainersuche volles Vertrauen.

    Ein Sommer für die Geschichtsbücher


    Fest steht: Egal, wer am 25. Mai den Pokal in den Berliner Nachthimmel reckt, die Wochen und Monate danach werden von unglaublicher Bedeutung sein. Denn der FCK erhält nicht nur durch den Pokalerfolg eine Finanzspritze, sondern auch durch die genehmigte Kapitalerhöhung. Wenn man das frische Geld richtig einsetzt, braucht es nicht viel Phantasie, um zu sehen, wohin der Weg mit dieser Mannschaft gehen kann. Mit den fantastischen Leistungen im DFB-Pokal hat sich der FCK eine Chance erspielt, die man nicht oft bekommt. Jetzt gilt es auf dem Betzenberg, die richtigen Schlüsse aus der Saison zu ziehen und diese Chance zu nutzen.

    Gute Idee,


    allerdings bleibt uns da noch ein bisschen Zeit. Ich werde mal schauen, ob ich das nach der Saison mal ansteuern kann.


    Ne, gibt es keine andere Themen? Zum Beispiel, eine Analyse der letzten Sommertransfers wie sie sich entwickelt haben. Es gibt sicherlich noch viele anderen Themen

    Diskussionsthema zum Artikel: Abgestiegen wird am Ende!


    Abgestiegen wird am Ende!

    Ein bedrückendes Remis gegen Wiesbaden, ein veraltetes Spielsystem und dann auch noch kein Ticket für das Pokalfinale. Die Gefühlswelt eines FCK-Fans ist derzeit mehr als düster.


    Eines vorweg: Dies wird kein rosaroter Liebesbrief an den Verein oder die Verantwortlichen des 1. FC Kaiserslautern. Es wurden Fehler gemacht und falsche Entscheidungen getroffen. Und natürlich müssen diese am Ende der Saison aufgearbeitet und die notwendigen Konsequenzen gezogen werden. Am Ende der Saison. Und da sind wir noch lange nicht. Der Abstiegskampf in der 2. Liga ist so unberechenbar wie lange nicht mehr. Mittlerweile ändert sich die Konstellation im Wochentakt, bereits „gerettet“ geglaubte Mannschaften melden sich im Kampf um den Klassenerhalt zurück, totgeglaubte Vereine wie der VfL Osnabrück kämpfen sich wieder heran. Kurzum: Für den FCK ist noch alles oder nichts drin.


     Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp

    Nichtabstiegsexperte Funkel mit zu viel Hang zur Defensive


    Mit Friedhelm Funkel hat der FCK einen Trainer, dessen größte Qualität es bisher war, am Ende der Saison über dem Strich zu stehen. Seine defensive Ausrichtung wurde zuletzt oft genug kritisiert - und ja, der Kader ist wie geschaffen für eine Fünferkette mit Offensivdrang. Das Maximum wird der 70-Jährige ohnehin nicht aus der Mannschaft herausholen, dafür sind Kader und Traineridee zu unterschiedlich. Aber welcher Trainer kann schon alles aus seiner Mannschaft herausholen? Zuletzt hat das wohl Dirk Schuster knapp 11 Spieltage lang geschafft, als die größte Sorge auf dem Betzenberg die permanente Nichtberücksichtigung von Philipp Klement war. Diesen Anspruch kann man jetzt nicht mehr stellen. Vielmehr muss es das Ziel sein, 60 bis 80 Prozent dieses Kaders auszuschöpfen, was wohl gleichbedeutend mit dem Nichtabstieg wäre. Es geht auch nicht darum, alle Mannschaften an die Wand zu spielen und 12 Punkte aus vier Spielen zu holen. Man muss „nur“ drei Mannschaften hinter sich lassen. Egal wie.


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png


    Apropos defensive Ausrichtung: Als Funkel in dieser Saison als dritter Cheftrainer übernahm, stellten die Lautrer die schlechteste Abwehr der Liga (21. Spieltag, 43 Gegentore). Wenige Wochen später hat sich das nur insoweit geändert, dass der Tabellenletzte aus Osnabrück in dieser Statistik am FCK vorbeigezogen ist. Beton anrühren, den Bus parken und nach Führungen in den Verwaltungsmodus schalten, tut dieser Mannschaft einfach nicht gut. Funkel muss die Erkenntnis gewinnen, dass diese Mannschaft keine Ergebnisverwaltung betreiben kann - stattdessen braucht es sein Vertrauen in die kreative Offensive und Eigendynamik.

    Sie können’s doch!


    Ein weiteres Argument für den Klassenerhalt ist die individuelle Qualität der Spieler. Vergleicht man die Kaderwerte aller Abstiegskandidaten, fällt auf, dass der FCK formal über das stärkste Personal verfügt (6 Mio. Euro Abstand zum nächsten „Kellerkind“ Wiesbaden). Zudem haben die Roten Teufel grundsätzlich bewiesen, dass sie mit Spitzenteams mithalten können. Auch die individuelle Qualität kann den Abstieg verhindern. Was hier noch hinzukommt: Nach Braunschweig haben die Roten Teufel das vermeintlich leichteste Restprogramm aller Abstiegskandidaten. Die durchschnittliche Platzierung der restlichen FCK-Gegner liegt bei 8,5 - während Rostock (7,0) und Wiesbaden (6,5) einen steinigeren Weg vor sich haben.

    Der Betzenberg als Zünglein an der Waage


    Allen Spekulationen, allen Statistiken, allem Rätselraten zum Trotz: Friedhelm Funkel wird Recht behalten. Und zwar mit seiner Aussage, dass der Abstiegskampf bis zum letzten Spieltag geführt und erst dann entschieden wird. Gut für den FCK, denn zwei Drittel ihrer Punkte holten die Lautrer auf Deutschlands höchstem Fußballberg. Mehr als 40.000 Fans im Rücken, die den Unterschied ausmachen können, kann kein anderer Konkurrent um den Klassenerhalt vorweisen. Auch wenn die Stimmung zuletzt nicht immer die beste war, ist der Betzenberg kein angenehmer Ort für alle, die dem FCK nicht wohlgesonnen sind.


    Was bedeutet das für die verbleibenden Spiele? Zittern, Fiebern und Daumendrücken. Die Boys in Red können den Klassenerhalt mit etwas Schützenhilfe schaffen. Störende Nebengeräusche müssen ebenso ausgeblendet werden wie das Pokalfinale. Es gilt: Zammehalde! Drin Bleiwe!

    Diskussionsthema zum Artikel: Brotlose Kunst


    Brotlose Kunst

    Der FCK verliert trotz einer couragierten Leistung in Hamburg und verschenkt erneut mindestens einen Punkt gegen eine Spitzenmannschaft. Die Luft wird zunehmend dünner.


    Beim angeschlagenen Hamburger Sportverein traten die Roten Teufel engagiert, mutig und vor allem mit Rückkehrer Ragnar Ache auf. Zwar dominierten die Gastgeber das Spiel über weite Strecken mit viel Ballbesitz, doch auch der 1. FC Kaiserslautern erarbeitete sich mit sehenswerten und schnellen Kombinationen über die Außenbahnen einige sehr gute Einschussmöglichkeiten. Spielerisch und konditionell blieb der Kater nach dem Pokal-Halbfinale am Dienstag zwar aus, doch bereiten fehlende Kaltschnäuzigkeit und Effizienz vor dem gegnerischen Tor inzwischen heftige Kopfschmerzen.


    2951-whatsapp-logo-webp  Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp

    "Dümmste Mannschaft der Liga"


    Kaum zu glauben, aber es war durchaus realistisch, drei Punkte aus Hamburg zu entführen. Am Ende setzte sich nicht etwa die bessere Mannschaft durch, sondern die, die die Fahrlässigkeiten des Gegners schlicht besser zu nutzen wusste. Die Pfälzer schafften es einfach nicht, die vielen aussichtsreichen Situationen konsequent auszuspielen oder die richtigen Entscheidungen zu treffen. So landete der Ball fast folgerichtig im Tor des blassen Robin Himmelmann, dem es aderzeit trotz seiner Routine und Erfahrung nicht gelingt, der Mannschaft Stabilität zu verleihen. Statt nach einer Doppelchance durch Almamy Touré mit 2:1 in Führung zu gehen, setzte es im Gegenzug den Knock-out. Spätestens da wurde der Geist von Mo Idrissou wach, der einst nach einer Niederlage gegen Energie Cottbus sagte: "Wir sind die dümmste Mannschaft der Liga".

    Gut gespielt ist nicht gewonnen


    Zwei Duelle gegen Aufstiegsaspiranten, zwei mindestens ordentliche Leistungen und trotzdem keine Punkte für die Roten Teufel. Das ist die Bilanz nach der Länderspielpause. Und wie schon nach der Niederlage gegen Düsseldorf weiß man nicht so recht, wie man sich nach so einer Pleite fühlen soll. Soll man sich ärgern, weil die schlechteste Abwehr der Liga wieder zwei Gegentore kassiert hat und nun schon 15 Mal verloren hat? Oder darf man Hoffnung schöpfen, weil eine ersatzgeschwächte FCK-Elf mit fünf Neulingen in der Startelf einem der Top-Fünf-Teams der Liga über weite Strecken Paroli bieten konnte? Fakt ist: Eine gute Leistung bringt keine Punkte. Und die hat der FCK, der nun auf einem direkten Abstiegsplatz steht, bitter nötig.


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png

    Kein Vorwurf an die Mannschaft


    Doch was hätten die Lautrer Spieler an diesem Samstagnachmittag besser machen können? Es waren kleine Nachlässigkeiten und falsche Entscheidungen, die der FCK-Offensive mehr als das nur eine Tor verwehrten. Auch die letzte Konsequenz und das berühmte Quäntchen Glück fehlten im Volksparkstadion. Die Erwartung, in jeder Situation die beste Entscheidung zu treffen und aus zwei Chancen drei Tore zu machen, ist nur dann nicht vermessen, wenn die Flügelstürmer Vinicius Jr. und Kylian Mbappé heißen. Das zumindest unglückliche Duo Opoku/Tachie zeigte - wie der Rest der Mannschaft - gute Ansätze, belohnte sich aber nicht.

    Die Luft wird dünner auf dem Betzenberg


    Wäre es der 8. Spieltag einer noch jungen Zweitligasaison, könnte man jetzt schreiben: Ja, die Leistung hat gestimmt und es ist noch Zeit, diese in den kommenden Spielen zu bestätigen. In Wirklichkeit biegt die Zweitligasaison 2023/24 allmählich auf die Zielgerade ein und der FCK steht auf einem direkten Abstiegsplatz. Sechs Spiele bleiben noch, um das Ruder herumzureißen. Der Abstiegskampf ist zwar eng, aber es ist klar, dass sich die Roten Teufel nicht mehr viele Niederlagen leisten können. Punkte gegen den HSV oder die Fortuna sind kein Muss, hätten aber gut getan und Druck aus der Situation genommen. Der liegt nun auf den kommenden Partien, beginnend mit dem Auswärtsspiel in Fürth. Wenn der FCK an die zuletzt gezeigten Leistungen anknüpft, ist es nur eine Frage der Zeit, bis etwas Zählbares herausspringt. Doch die Zeit läuft den Roten Teufeln davon.


    #HSVFCK: Die Spielernoten aus der Treffpunkt Betze-Redaktion:



    Diskussionsthema zum Artikel: Dominik Schad: "Wurde beim FCK zu dem Spieler, der ich jetzt bin"


    Dominik Schad: "Wurde beim FCK zu dem Spieler, der ich jetzt bin"

    Drei Fragen, drei Antworten: Dominik Schad über den Weg zurück nach langwierigen Verletzungen, seine Zeit beim FCK und den Konkurrenzkampf unter neuen Trainern.


    Kaum ein Spieler wurde so herzlich vom Betzenberg verabschiedet wie Dominik Schad im Mai 2023. Der Dauerbrenner zeigte stets hundertprozentigen Einsatz für die Roten Teufel und kämpfte sich in seiner Karriere immer wieder von schweren Verletzungen zurück. Mittlerweile hat der 27-Jährige in Münster bei Ex-FCK-Coach Sascha Hildmann Fuß gefasst und steckt mit den Adlern mitten im Aufstiegskampf der 3. Liga. In unserem heutigen Dreierpack spricht Schad über den Umgang mit schweren Verletzungen, die Zusammenarbeit mit Sascha Hildmann und seine Zeit bei FCK.


    Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp

    "Der Aufstieg war der perfekte Abschluss"


    Treffpunkt Betze: Hallo Dominik, wie blickst du auf die vergangene Saison (2022/23) zurück, die für dich das Ende von fünf Jahren auf dem Betzenberg bedeutete?


    Dominik Schad: Die Jahre beim FCK waren eine sehr prägende Station für mich. Es war meine erste Profistation, bei der ich regelmäßig spielen durfte und schlussendlich auch zum Stammspieler wurde. Ich bin zu dem Spieler geworden, der ich jetzt bin und hatte eine wunderschöne Zeit. Der Aufstieg und die sichere Zweitligasaison waren ein perfekter Abschluss.

    "Bei einem Trainerwechsel werden die Karten neu gemischt"


    Treffpunkt Betze: Obwohl die Zeit auf dem Betze schön war, war sie auch turbulent. Seit deiner Ankunft im Jahr 2018 hattest du sechs verschiedene Trainer. Wie schwer ist es, sich unter jedem Trainer neu zu beweisen? Wie sehr hilft es dir bei deiner aktuellen Station (Preußen Münster) dass du mit Sascha Hildmann einen Trainer hast, der dich kennt?


    Dominik Schad: Ein Trainerwechsel ist immer schwierig, egal ob für Spieler, Mannschaft oder den gesamten Verein. Zudem sprechen viele Trainerwechsel meistens gegen die Mannschaft und dich als Spieler, da es dann nicht so läuft wie gewünscht. Jeder neue Trainer bringt jedoch auch neue Chancen mit sich. Die Karten werden neu gemischt, und besonders Spieler, die weniger berücksichtigt wurden, können profitieren. Hier habe ich immer das Beste für mich mitgenommen und konnte mich dann doch oft durchsetzen. Ich habe immer mein Bestes gegeben und 100% Einsatz gezeigt. Natürlich kann man nur die eigene Leistung beeinflussen. Hier in Münster hat mir Sascha Hildmann als 'alter Bekannter' die Eingewöhnungszeit verkürzt. So habe ich mich relativ schnell zurechtgefunden, da ich mit vielen Abläufen bereits vertraut bin.

    "Der Kopf spielt eine wichtige Rolle"


    Treffpunkt Betze: Du hattest in deiner Karriere schon mehrere größere Verletzungen (Mittelfußbruch, Wadenbeinbruch und Innenbandriss im Knie). Trotzdem hast du dich immer wieder zurückgekämpft. Was gibt dir bei solchen Diagnosen Zuversicht, wieder den Weg auf den Platz zu finden?


    Dominik Schad: Natürlich wünscht sich niemand Verletzungen. Es ist immer wieder eine harte Zeit, wenn man bei null anfangen und den Weg zurückfinden muss. Ich habe in der Vergangenheit mehrmals bewiesen, dass ich dazu in der Lage bin. Natürlich benötigt es immer Zeit, um dieses Ziel zu erreichen. Eine wichtige Rolle spielt hierbei der Kopf, der wieder frei werden muss. Trotzdem spürt man die Auswirkungen jeder Verletzung im eigenen Körper, da die Einschränkungen mit jeder Verletzung zunehmen. Allerdings entwickelt man eine gewisse Routine und lernt seinen Körper besser kennen insbesondere während der Reha, wenn man besonders auf ihn achtet. Ich habe positive Schlüsse gezogen und versuche in Zukunft, meinen Körper an die Bedingungen anzupassen.


    Treffpunkt Betze: Vielen Dank für deine Zeit und weiterhin viel Erfolg in Münster!

    Diskussionsthema zum Artikel: Den Ernst der Lage begriffen!


    Den Ernst der Lage begriffen!

    Nach dem Schuss vor den Bug im Derby versenkt der FCK die Rostocker Kogge deutlich mit 3:0 und zeigt, wie Abstiegskampf gehen kann. Doch die Lautrer sind noch lange nicht am Ziel.


    Der 1. FC Kaiserslautern dominiert harmlose Rostocker über weite Strecken des Spiels und lässt an den Hanseaten den gesammelten Frust der letzten Wochen aus. Die eigene Chancenverwertung und ein überragender Torhüter Kolke zwischen den gegnerischen Pfosten verhindern ein deutlicheres Ergebnis, das dennoch in Ordnung geht. Besonders bemerkenswert: Abgesehen von den Pokalspielen gegen den Oberligisten RW Koblenz und den 1. FC Nürnberg blieb der FCK erstmals seit April 2023 (0:0 gegen Jahn Regensburg) ohne Gegentor. Die Mannschaft hat den Kampf um den Klassenerhalt angenommen.


    2951-whatsapp-logo-webp  Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp

    Wie ausgewechselt


    Mit „nur“ drei Änderungen in der Startelf wirkte die Mannschaft von Friedhelm Funkel dennoch wie komplett ausgewechselt. Von den ersten Minuten an dominierten die Roten Teufel, kamen früh zu Torabschlüssen und setzten die von Funkel geforderte Härte direkt um. Die Mannschaft wirkte bissiger, aggressiver und insgesamt mutiger als erwartet. Vor allem in der Anfangsphase schlugen sich diese Tugenden auch in der Statistik nieder, denn zu diesem Zeitpunkt gewannen die Pfälzer fast zwei Drittel aller Zweikämpfe - ein beeindruckender Wert. Dennoch konnten sie sich lange Zeit nicht belohnen und zwangen die rund 1.500 mitgereisten Fans zum Zittern. Zumal der FCH immer wieder Torgefahr andeutete und es nicht die erste Führung in dieser Saison gewesen wäre, die die Boys in Red hergeschenkt hätten.

    Ache nicht allein gelassen


    Für die Vorentscheidung und den „Deckel drauf“ sorgte Dreierpacker Ragnar Ache, der einmal mehr seine Wichtigkeit für den FCK-Angriff unter Beweis stellte, in diesem Spiel aber keineswegs wie so oft den Alleinunterhalter in der Offensive geben musste. Vor allem Kenny Prince Redondo zeigte ein starkes Spiel und bestätigte Funkels Entscheidung, wieder auf den 29-Jährigen zu setzen. Auch Aaron Opoku, der seit dem ersten Spieltag wieder in der Startelf stand, bereitete der nachlässigen Rostocker Defensive große Probleme. In der eigenen Defensive standen die Roten Teufel insgesamt sicher, auch wenn die Gastgeber das Innenverteidiger-Duo Tomiak/Elvedi nicht vor große Probleme stellten. Dennoch stand am Ende die „Null“, die in der Pfalz sicherlich für Selbstvertrauen sorgen wird.


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png

    Startschuss zur „Mission Klassenerhalt“


    Natürlich ist auf Deutschlands höchstem Fußballberg noch lange nicht alles eitel Sonnenschein. Man sollte auch nicht auf die Idee kommen, die Punkte bis zu den Aufstiegsplätzen zu zählen, aber die in Rostock gezeigte Leistung dürfte Mut machen. Nicht nur die drei Punkte, die den FCK vorerst aus der Gefahrenzone hievten, tun gut, sondern auch die Art und Weise. Der rundum solide Auftritt einer Mannschaft, deren Selbstvertrauen in den letzten Wochen und Monaten besonders gelitten hat, schafft neue Zuversicht. Und es besteht Hoffnung, nächste Woche gegen den Tabellenletzten aus Osnabrück eine Serie zu starten und dann den Klassenerhalt so schnell wie möglich unter Dach und Fach zu bringen. Solange die Pfälzer diese Form konservieren und regelmäßig abrufen, könnte der Weg für die Roten Teufel so aussehen. Doch wie launisch die Mannschaft von Friedhelm Funkel sein kann, hat die Vergangenheit bereits gezeigt.


    #FCHFCK: Die Spielernoten der Treffpunkt Betze-Redaktion:


    ?thumbnail=medium

    Diskussionsthema zum Artikel: Unersetzlich: Marlon Ritter in der Form seines Lebens


    Unersetzlich: Marlon Ritter in der Form seines Lebens

    Kaum jemand verkörpert den FCK so sehr wie Marlon Ritter. Seine Offensivwerte gehören zur Ligaspitze. Und seine provokante Art bringt seine Gegner regelmäßig zur Weißglut.


    Die haben keine Ideen, die kacken sich ein“, brüllt Marlon Ritter in der Halbzeitpause des DFB-Pokal-Viertelfinales im Kabinentrakt von Hertha BSC Berlin. Eine Szene, die viral geht. Nicht nur bei den eigenen, sondern auch bei den gegnerischen Fans. Marlon Ritter polarisiert, Marlon Ritter provoziert. Schon nach dem umstrittenen Spiel bei Fortuna Düsseldorf war in der Rheinischen Post von einem Spieler die Rede, der beim Gegner "unmöglich" sei. Doch das kann Marlon Ritter und dem FCK egal sein, denn eines beweisen solche Geschichten: Der Mittelfeldmotor geht voran.


    Betze-News direkt aufs Smartphone? Kein Problem mit unserem Whatsapp-Channel: https://bit.ly/betze_whatsapp

    „Started from the bottom now we’re here“


    Ritter kam 2020 vom SC Paderborn zu den Roten Teufeln und fand sich schnell im Abstiegskampf der 3. Liga wieder. Unter Boris Schommers, Jeff Saibene und Marco Antwerpen bestritt der Dauerbrenner 34 von 38 Spielen. Dass gleich drei verschiedene Trainer auf den damals 26-Jährigen setzten, zeigt, wie hoch seine individuelle Qualität eingeschätzt wurde. Die folgende Aufstiegssaison bestätigte Ritters Rolle auf dem Betzenberg, doch in der ersten Zweitliga-Saison des FCK bekam der gebürtige Essener auf seiner Position ordentlich Konkurrenz. Verständlich für einen Mittzwanziger, der zuvor noch nie oberhalb der 3. Liga Fuß fassen konnte. In der Regel entwickelt sich ein Fußballer - vor allem in der Offensive - bis zum 25. Lebensjahr, spielt dann seine besten Jahre und ist mit 30 reif für den Ruhestand.


    Marlon Ritter hat allen das Gegenteil bewiesen. Er bestätigte nicht nur seine Leistungen aus der Vorsaison, sondern war trotz des großen Umbruchs im Kader nicht aus der Mannschaft wegzudenken. Doch die aktuelle Saison zeigt, dass Ritters Entwicklung auf und neben dem Platz keine Grenzen gesetzt zu sein scheinen. Mit sechs Scorerpunkten in der Liga und vier weiteren im Pokal bestätigt er die Entscheidung, ihn auf die „Zehn“ zu ziehen. Vor allem der Pokal scheint dem 29-Jährigen zu liegen: So hielt sich die Nummer sieben der Roten Teufel in der ersten Runde noch zurück, schoss dann den 1. FC Köln quasi im Alleingang ab (zwei Vorlagen, ein Tor) und spielte auch gegen Nürnberg und Hertha BSC überragend, wo er einen weiteren Assist beisteuerte. Zudem führte Ritter den FCK seit der Verpflichtung von Dimitrios Grammozis viermal als Kapitän aufs Feld. Auch Friedhelm Funkel hob äußerst lobend die Entwicklung des Lautrer Führungsspieler hervor. Und das in diesen schwierigen Zeiten, schließlich kämpft der FCK bekanntlich um den Klassenerhalt. Doch was macht den „Faktor Ritter“ im Spiel aus?

    Ein Angriffskatalysator der Extraklasse


    Vergleicht man Ritter ligaintern mit Spielern auf der gleichen Position, fällt schnell auf, dass nur wenige so torgefährlich sind wie der 29-Jährige. 0,24 npxG pro 90 Minuten (erwartete Tore ohne Elfmeter) katapultieren die Nummer sieben der Lautrer in die Top 10 Prozent der Liga. Auch bei den Schüssen (2,32 p90) und den Ballkontakten im gegnerischen Strafraum (2,18 p90) beeindruckt der Offensivmann. Besonders auffällig: Auch bei der Ballbeschleunigung gehört Marlon Ritter zur absoluten Elite der Liga. Die Daten bestätigen den optischen Eindruck: Landet der Ball beim Dauerbrenner, sollten bei jedem Gegner der Roten Teufel die Alarmglocken schrillen, denn dann wird der FCK unberechenbar. Mit seiner eigenen Torgefahr zieht Ritter die Gegner auf sich und hat gleichzeitig das Auge und die Übersicht, seine Mitspieler in Szene zu setzen.


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png


    Gerade im Spiel gegen den SC Paderborn war zu sehen, wie ideenlos die Pfälzer ohne ihren Spielmacher agierten. Neben seinen besonderen Fähigkeiten im laufenden Spiel ist Ritter ein elementarer Bestandteil der Standardstärke, die auf dem Betzenberg Einzug hält. Und auch wenn Aktionen wie die „Vorlage“ zum 1:0 gegen den FC Schalke statistisch nicht erfasst werden, war Marlon Ritter auch an diesem Treffer beteiligt - wie übrigens an fast jedem fünften Pflichtspieltor der Roten Teufel. Der Wechsel vom spielerischen Part auf der „Sechs“ zum alleinigen Freigeist auf der „Zehn“ zeigt Wirkung.

    Quo vadis, Ritter?


    In der aktuellen sportlichen Situation ist der Begriff „Hoffnungsträger“ für Spieler wie den ehemaligen Paderborner zutreffender denn je. Vergleicht man die Kader der Konkurrenz, würde sich jeder Verein im Tabellenkeller über den gebürtigen Essener mehr als glücklich schätzen. Und wie steht es um etwaige Kritikpunkte? Abgesehen von (externen) Meinungen, die sich meist gegen den Charakter des 29-Jährigen richten, der nicht selten Rudelbildungen auslöst oder zumindest daran beteiligt ist, fällt es schwer, hier Argumente zu finden. Denn Spieler wie MR7 kommen immer mit „Macken“, die aber auch zum Wesen des Spielers gehören.


    Natürlich funktionieren nicht alle Offensivideen Ritters und natürlich gewinnt ein 1,72 Meter großer und 73 Kilogramm schwerer Mittelfeldspieler nicht jeden Zweikampf. Unbestreitbar ist aber, dass Marlon Ritter die bisher beste Saison seiner Karriere spielt und immer noch steigerungsfähig scheint. Da stellt sich natürlich die Frage: Wo soll das alles enden? Zuletzt verglich FCK-Fan und Sänger Mark Forster Ritter mit Mittelfeldspieler Toni Kroos. Trotz des charmanten Vergleichs wird es der 29-Jährige wohl nicht mehr zur Europameisterschaft schaffen. Dennoch ist dem kreativen Kraftpaket noch einiges zuzutrauen - denn abschreiben, das hat Marlon Ritter gezeigt, darf man ihn nie.

    Diskussionsthema zum Artikel: Erik Thommy: „Ich will irgendwann mal etwas gewinnen“


    Erik Thommy: „Ich will irgendwann mal etwas gewinnen“

    Drei Fragen, drei Antworten: MLS-Profi Erik Thommy über seine Zeit auf dem Betze, die amerikanische Fußballkultur und über eine mögliche Rückkehr nach Deutschland.


    Erik Thommy, von 2015 bis 2016 ein Roter Teufel, verpasste mit dem 1. FC Kaiserslautern unter Kosta Runjaic nur knapp den Aufstieg in die Bundesliga. Danach führten ihn seine Stationen zum FC Augsburg, Jahn Regensburg, VfB Stuttgart und Fortuna Düsseldorf. Doch zahlreiche Verletzungen verhinderten den großen Durchbruch des gebürtigen Ulmers in seiner Heimat und führten ihn schließlich in die USA zu Sporting Kansas City, wo der 29-Jährige heute zum Stammpersonal gehört und zuletzt das Viertelfinale der MLS-Playoffs erreichte.

    Vom rasanten Wachstum im US-Fußball


    Treffpunkt Betze: Hallo Erik, schön, dass du Zeit für dieses Interview gefunden hast. Du hast vor eineinhalb Jahren mit 27 Jahren einen in Europa eher ungewöhnlichen Schritt gewagt und bist in die MLS zu Sporting Kansas City gewechselt. Was ist der größte Unterschied zwischen dem Fußball in Deutschland und den USA?


    Erik Thommy: Der Fußball prinzipiell bleibt natürlich erstmal der gleiche, auch in den USA muss das Runde ins Eckige. Ich würde die größten Unterschiede so sehen, dass du zwar sehr viele individuell gute Spieler hast, aber dafür nicht immer die volle Disziplin über 90 Minuten, wie das vielleicht in der Bundesliga der Fall ist. Hier wächst der Fußball schnell, extrem schnell. Deswegen hat sich der Fußball selbst in den vergangenen 18 Monaten verändert, diese Entwicklung sehe ich auch für die Zukunft.


    //


    Möchtest du dazu beitragen, dass Treffpunkt Betze weiterhin unabhängig und werbefrei bleibt? Werde jetzt Supporter-Mitglied und unterstütze uns dabei, noch mehr großartige Inhalte über den FCK zu produzieren und zu teilen.


    2236-supporter-banner-960x168-png

    „Der FCK ist ein großer Verein"


    Treffpunkt Betze: In Deutschland verlief deine Karriere eher holprig und führte dich unter anderem auch auf den Betze. Wie siehst du rückblickend deine Zeit in Kaiserslautern?


    Erik Thommy: Ich hatte in Kaiserslautern meine erste Station außerhalb meines familiären Umfelds. Über die Chance bin ich sehr dankbar, ich musste zum Ersten mal selbstständig leben und konnte diese Erfahrung in Lautern machen. Zu dieser Zeit hatte ich schon in der Bundesliga debütiert und wollte auch meinen nächsten Schritt gehen, aber leider läuft in einer Karriere nicht immer alles geschmeidig. Allerdings habe ich dort viele tolle Menschen kennengelernt, es ist ein großer Verein mit unfassbaren Fans. Auch wenn die Zeit nicht ganz so erfolgreich war, habe ich es dort genossen und verfolge den FCK immer noch, zusammen mit dem restlichen deutschen Fußball.

    Die Tür nach Deutschland halte ich mir immer offen"


    Treffpunkt Betze: Welche sportlichen Ziele hast du jetzt, für die kommende Saison und langfristig für deine Karriere? Könnte dich der Weg zurück nach Deutschland führen?


    Erik Thommy: In der MLS hat man aufgrund des Playoff-Systems immer die Möglichkeit einen Titel zu gewinnen, und das ist mein großes Ziel. Ich will irgendwann einmal etwas gewinnen. Wir haben einen guten Verein, eine gute Mannschaft, und da ist es auch möglich etwas mitzunehmen. Langfristig gesehen habe ich aufgehört in die Glaskugel zu schauen und mir Gedanken zu machen. Der Fußball ist ein kurzfristiges Geschäft, da kann von heute auf morgen viel passieren. Ich will gesund bleiben, erfolgreich sein und so lange wie möglich Fußball spielen. Die Tür nach Deutschland lasse ich immer auf, im Fußball weiß man nie was passiert, nichtsdestotrotz fühle ich mich hier in Kansas City sehr wohl. Der Verein ist sehr gut organisiert, sehr professionell, ein Top-Verein.