ZitatDie fabelhafte Hinrunde des FCK - Sippel und Rodnei Notenbeste beim Herbstmeister
ZitatAlles anzeigen39 Punkte, 27:13-Tore - Herbstmeister. Der 1. FC Kaiserslautern hat eine fabelhafte Hinrunde in der Zweiten Fußball-Bundesliga gespielt. Eine Bilanz in Fakten und in Zahlen.
Gleich acht Spieler standen in allen 17 Spielen in der Startelf. Die Vierer-Abwehrkette (mit Dick, Amedick, Rodnei und Bugera) plus Torwart Sippel spielte 1530 Minuten durch. Auch Sam (fünfmal ausgetauscht), Mandjeck (sechsmal ausgewechselt) und Nemec (achtmal früher raus) gehören zu den Dauerbrennern.
Bester FCK-Spieler nach Noten ist Torwart Sippel mit einem Schnitt von 2,23. Bester Feldspieler nach dem RHEINPFALZ-Notenspiegel ist Rodnei (2,44), der knapp vor Kapitän Martin Amedick (2,55) rangiert. Danach folgt - Indiz der Abwehrstärke - Alexander Bugera (2,79). Dicht darauf folgt der stark verbesserte Sidney Sam (2,84). Bugera mit elf und Sam mit fünf sind die besten Torvorlagengeber der jungen Mannschaft, deren Torquote dem betriebenen Aufwand nicht gerecht wird.
Mit sechs Treffern führt Erik Jendrisek die betriebsinterne Torjägerliste an. Angesichts seiner spielerischen Klasse, seines enormen Einsatzwillens, seiner Technik und Schnelligkeit hätte er aus einer Chancenfülle das Dutzend vollmachen müssen. „Die Quote stimmt nicht", gibt der Stürmer zu, der deshalb auch nur einen Notenschnitt von 3,36 aufweist. Das haargenau gleiche Resultat hat Ivo Ilicevic, der nicht so konstant wie Kollege Sam dribbelte, einige Ausreißer mehr nach unten hatte.
Mit Rodnei, Bastian Schulz, Ivo Ilicevic, Georges Mandjeck und Adam Nemec schafften fünf der sechs Neuzugänge den Sprung in die Stammelf. „Als ich körperlich in einem Loch war, hat der Trainer das erkannt und mir richtigerweise eine Pause gegeben", sagte Schulz, der nun mit einem Kreuzbandanriss ausfällt und zuletzt durch Jiri Bilek ordentlich ersetzt wurde. Neuzugang Daniel Pavlovic kam auf elf Einsätze - zehnmal war er in der Jokerrolle. Mit Pierre de Wit von Bayer Leverkusen nimmt heute Neuzugang Nummer sieben die Arbeit beim FCK auf. Der Mittelfeldmann ist 22 Jahre und hat einen Vertrag bis 2012 unterschrieben.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau
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ZitatAlles anzeigenKOMMENTAR
Frisch und frech
Die junge Mannschaft des FCK hat mit einer glänzenden Hinrunde selbst die größten Kritiker des ehemaligen Krisenklubs verblüfft.
39 Punkte nach 17 Spielen sind eine stolze Zahl und für sich betrachtet schon überzeugend. Noch überzeugender aber ist die Art und Weise gewesen, wie der souveräne Zweitliga-Herbstmeister 1. FC Kaiserslautern in fast allen Saisonspielen bisher aufgetreten ist.
Trainer Marco Kurz hat sich binnen eines halben Jahres in der Pfalz einen exzellenten Ruf erarbeitet und viel anerkennendes Erstaunen geerntet für sein Werk. Der 40 Jahre alte Fußball-Lehrer, auf den die Wahl des FCK-Vorstandsvorsitzenden und umsichtigen Mannschafts-Architekten Stefan Kuntz bei der schwierigen Suche eines Nachfolgers für Milan Sasic schließlich fiel, hat dem jüngsten Team der Liga ein erkennbares taktisches Konzept gegeben. Und Selbstvertrauen.
Kurz" Philosophie, dass seine Mannschaften auswärts nicht minder selbstbewusst und offensiv auftreten sollen als zu Hause, ist kein theoretisches Konstrukt. Seine erfrischend freche Truppe erfüllt es mit Leben und versteckt sich auch in der Fremde niemals: 20 Punkte in neun Spielen bedeuten Platz eins auch in der Auswärtstabelle.
Die deutlich zu hoch ausgefallene 1:4-Niederlage im letzten Hinrundenspiel beim FC Augsburg und die 0:2-Heimschlappe gegen den starken Aufsteiger Fortuna Düsseldorf allerdings haben den Roten Teufeln gezeigt, dass in dieser Liga fast alles möglich ist. Die erweiterte Spitzengruppe mit vielen ambitionierten Mannschaften wird das Aufstiegsrennen in der Rückrunde spannend gestalten. Das Neun-Zähler-Polster der Lauterer auf den Relegationsplatz ist bei der Drei-Punkte-Regel kein Ruhekissen. Aber wenn die Mannschaft aus Negativerlebnissen weiterhin so schnell lernt wie bisher und zudem torgefährlicher wird, könnte im Frühjahr 2010 nach vier Jahren Zweitklassigkeit der wirtschaftlich so wichtige Wiederaufstieg stehen.
Quelle:
Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau