Ich zünde eine Kerze an für ...

  • Ich trauere nicht mehr oder weniger als vorher und das Klima der Angst was da erschaffen wird ist mit mir inkompatibel. Wenns mich erwischt kann ich es eh nicht ändern.


    Aber soll ich jetzt Freiheit und Leben aufgeben wegen ein paar Spinnern. Nach meinen persönlichen Erlebnissen dürfte ich dann nie wieder aus der Wohnung raus.


    Nein, ich weiche keinen Millimeter zurück vor diesen Vollspaten und werde mich wenn es hart auf hart kommt für Schwächere opfern. So war ich schon immer so werde ich auch immer sein.


    Es tut mir natürlich leid für alle Angehörigen und Hinterbliebenen. Aber in der ganzen Welt geschieht jeden Tag tausendfach Leid. Von diesem liest man wenig bis nichts. Es mag einen ja betroffen machen weil es nun im Land oder in der Stadt ist die man kennt. Aber irgendwie ist die Kraft einer menschlichen Seele dann auch begrenzt. Leider bin ich kein Superheld der alle beschützen kann auch wenn ichs gerne wäre.

  • Sicherlich kein Thema für dumme Scherze. Auch wenn es schon juckt zu erwähnen, dass es sich immer um Orte in Bayern handelt in letzter Zeit und die bei jeder Wahl ihren Wahnsinn mit den Ergebnissen für die CSU beweisen.


    Wie auch immer. Ich find die Sichtweise von Shark gut. Das ist offen und ehrlich und ohne Heuchlerei. Ich bin ganz ehrlich, ich kenn keinen davon, ich war in München einmal im Leben und dann auch nur im Fussballstadion. Für Trauer fehlt mir da der Bezug. Ich käme auch nicht auf den Gedanken, da irgendwo Kerzen hinzustellen und betroffen durch die Gegend zu gucken. Das mag jetzt herzlos klingen, aber is so eigentlich net mal gemeint. Aber mir is das inzwischen einfach zu viel. Nix sehen, nix hören, nix sagen oder so is die beste Reaktion. Diese notgeile Präsentation von Unglück und Leid in unseren Medien widert mich einfach zu sehr an. Aber obwohl immer jeder sagt, wie schrecklich sowas ist, schalten dabei doch die meisten Leute sensationsgeil ein. Genau wie sie halt auch bei Unfällen gaffen. Ich find das einfach zu oft scheinheilig. Wie unsere ganze Gesellscahft in meinen Augen sehr scheinheilig ist.

  • @ tja-heinz


    Vielleicht übersiehst Du dabei eine Kleinigkeit - mittlerweile kann "München", das sowieso nur als Synomym steht, überall sein! "München" steht eben auch für Ansbach, Würzburg, Reutlingen und all die Orte, die noch folgen werden!

  • Gewalt kann man überall erfahren. Frag mich mal. Nur hörst in den Medien mittlerweile nix mehr anderes. Aber es gab und gibt immer wieder Schicksale. Entführungen, Vergewaltigungen, Kinder die verhungert aufgefunden werden (hier in Zweibrücken hat man vor einiger Zeit verwahrloste Kinder gefunden), Körperliche Gewalt usw. Das Thema wird aufgebauscht. Und das ist es was mich wahnsinnig macht. Es gibt nirgends und zu keiner Zeit die Garantie der Unversehrtheit. Nur mit diesem "islamistischen" Terror lässt sich das alles auch nicht beantworten.
    Es gibt viele verschiedene Menschen wie es Ursachen und Auslöser für solche Taten gibt. Und anstatt man sich endlich einmal fragt warum und weshalb wird das Thema ausgeschlachtet bis zum Geht nicht mehr.


    Es passiert eben oft nicht einfach so. Es gibt oft eine Vorgeschichte. Und vielleicht sollte sich die Gesellschaft hinterfragen wie es so weit kommen kann. Geurteilt ist schnell. Aber das Thema ist zu komplex für 08/15.


    Ich weiss nur eines. Ich werde mich davon nicht beeinflussen lassen. Ich habe viel Gewalt in meinem Leben erfahren habe einer Pistole in den Lauf geschaut. Aber ich werde deswegen mein Leben nicht ändern. Nicht für die Täter. Und erst recht nicht für mich.

  • @tja Heinz. Schade, dass du dennoch dumme Scherze zu machen versuchst. Obwohl über deine Anspielungen auf Wahnsinn und CSU-Wähler kann ich nun doch nicht lachen. Dazu ist mir das Ganze zu ernst.
    Nur zur Klarstellung: ich werde auch über Attentate in SPD-Hochburgen nicht lachen.

    Das Geheimnis des Fußballs ist der Ball (Fußballweisheit von Uwe S.)

  • Natürlich kann München überall sein. Aber ich weiss es erst, wenn es soweit ist. Und dann reagier ich irgendwie, wenn ich noch kann. Aber ich werd doch nicht zulassen, dass mein Leben beeinflusst wird, weil ich Angst vor einem möglichen Zeitpunkt x habe (wenn dieser Zeitpunkt überhaupt je kommt), um dort in Sekundenbruchteilen zu sterben. Als ob ich vorplanen könnte, was dann zu tun sei. Wenn es so sein sollte und mich sowas irgendwann betrifft, dann werd ich es wohl auch schlimm finden (falls ich das dann noch kann), aber dann seh ich das irgendwo als Schicksalsschlag. Nichts, was ich in irgendeiner Weise beeinflussen könnte. Es sterben mehr Menschen auf unseren Straßen als durch Terrorismus. Würden unsere Medien über die Unfälle auf Straßen auch so berichten, käm man am Schluss auf unseren Straßen zügig voran. Aber das trichtert man wegen fehlender Sensation dann nicht stundenlang im Dauerrepeat den Leuten ein, bis sie wirklich anfangen, zunehmdend panisch zu reagieren. Diese Angst ist doch total irrational an sich. Und das wissen wir auch. Aber man kaut es uns immer wieder vor.


    Ich muss sagen, ich find die letzte Aussage von Shark in großen Teilen wieder sehr passend, auch ohne in Pistolenläufe geschaut zu haben. Wir sollten uns einfach nicht so in Panik versetzen lassen und eine kritische gesellschaftliche Auseinandersetzung über die Wirkung unserer Medien führen. Man hört oft in diesem Land: "Also ich versteh gar nicht, wie die Nazis die Deutschen zum Völkermord verführen konnten." Ich versteh es langsam. Propaganda ist eine sehr unterschwellige Waffe und sie wirkt auch heute noch. Selbst in einer aufgeklärten und demokratischen Gesellschaft. Uns wird vieles von all dem Elend nur eingetrichtert. Es würd uns sonst meist nen Scheiss interessieren. Das macht so Taten nicht weniger schrecklich, keine Frage. Aber es wird durch das Aufbauschen auch nicht besser. Wir sollten doch eher nach den Gründen dafür forschen, warum scheinbar viele junge Leute Probleme haben, sich in unsere Gesellscahft zu integrieren. Nach den Ursachen suchen, anstatt sich im Leid zu ergehn hilflos. Das würd ich mir wünschen. Aber stattdessen gibts oft nur propagandistisches Geblubber zu sehn und zu hören.


    @frankenfck
    von mir aus sei penibel. das is mir irgendwo egal ehrlichgesagt. Mir is das Ganze halt nicht zu ernst, mir isses einfach zu egal. Hätt auch ein Rentner sein können, der mal wieder in ein vollbesetztes Eiscafe rauscht. Aber da wirds dann schwer, den Terrorverdacht zu konstruieren.

    Einmal editiert, zuletzt von tja-heinz ()

  • Das sind völlige unnötige Geschehnisse die wie immer unschuldige treffen, genauso wie es jeden hier treffen kann, genauso wie jeden anderen auf der Welt. Scheiß egal wer oder wann, das schlimmste ist das es passiert und dabei ist es doch völlig wurschd wo. Da werden Leben leichtsinnig ausgelöscht.....Kinder egal welchen Alters, Männer , Frauen, Paare , Familien etc.......
    Sorry für deutliche Aussprache, aber es ist eine in Worte nicht zu beschreibene Wut was passiert und vor allem wie von den ach so betroffenen Politikern etwas ins Mikrofon geschwafelt wird, anstatt mal Eier zu zeigen und sich voll und ganz hinter die eigenen Leute zu stellen. .....Siehe Künast mit der Aussage über den Polizisten.
    Natürlich hat man gegenüber " Fremde " kein so Bezug wenn etwas wie in München passiert, aber es sollte einem schon zum nachdenken bewegen.

  • Natürlich kann München überall sein. Aber ich weiss es erst, wenn es soweit ist. Und dann reagier ich irgendwie, wenn ich noch kann. Aber ich werd doch nicht zulassen, dass mein Leben beeinflusst wird, weil ich Angst vor einem möglichen Zeitpunkt x habe (wenn dieser Zeitpunkt überhaupt je kommt), um dort in Sekundenbruchteilen zu sterben. Als ob ich vorplanen könnte, was dann zu tun sei. Wenn es so sein sollte und mich sowas irgendwann betrifft, dann werd ich es wohl auch schlimm finden (falls ich das dann noch kann), aber dann seh ich das irgendwo als Schicksalsschlag. Nichts, was ich in irgendeiner Weise beeinflussen könnte. Es sterben mehr Menschen auf unseren Straßen als durch Terrorismus.


    Siehst Du, meine Aussage "München kann überall sein" zielte in erster Linie nicht darauf ab, dass es Dich oder mich jederzeit auch treffen kann. In erster Linie meinte ich damit, dass irgend welche Geisteskranken einfach zuschlagen, ohne noch zu unterscheiden.


    Bei Bader/Meinhof konnte wenigstens noch ein - wenn auch abstrakter - Zusammenhang zur gehassten "Elite" gezogen werden. Beim heutigen Terror oder Amokläufen oder sonst etwas wird nicht mehr selektiert, sondern wahrlos zugeschlagen. Barbarei!


    Und mich interessiert auch nicht die herzzerreißende Geschichte irgend eines Täters - wo wird über die Opfer geschrieben, die aus ihrem Leben gerissen wurden und werden, wo über deren Hinterbliebenen? Mich interessieren auch keine Menschen, die der Meinung sind zu allem ihren Senf dazu geben zu müssen, ob sie in Pistolenläufe geblickt haben oder es ihre grenzenlose Phantasie ist. Mich interessiert es auch nicht, dass im Strassenverkehr mehr Menschen sterben als durch Terror. Der Strassenverkehr ist ein Risiko, das zum normalen Alltag dazu gehört - Terrorismus nicht! Und hier zu unterscheiden wäre passender, als zu versuchen alles zu relativieren.


    Mich interessiert warum die Politik auf ganzer Linie versagt und wie lange wir noch zuschauen müssen, bis es einen Kurzwechsel gibt! Wird jetzt damit angefangen oder wird damit gewartet bis zur nächsten Wahl? Wird sich dann gewundert warum dann "so" gewählt wurde? Es wäre schön, wenn unsere Politiker (und auch die Richter) - parteiübergreifend - sich den Tatsachen stellen und gegensteuern! Uns ein bei der nächsten Wahl vielleicht erschreckendes Ergebnis ersparen!



    edit: Rechtschreibfehler


  • @frankenfck
    von mir aus sei penibel. das is mir irgendwo egal ehrlichgesagt. Mir is das Ganze halt nicht zu ernst, mir isses einfach zu egal. Hätt auch ein Rentner sein können, der mal wieder in ein vollbesetztes Eiscafe rauscht. Aber da wirds dann schwer, den Terrorverdacht zu konstruieren.


    Nenn es penibel, ich nenne es Achtung vor den Opfern.

    Das Geheimnis des Fußballs ist der Ball (Fußballweisheit von Uwe S.)