ZitatAlles anzeigenDer FCK versagt in Fürth. Seine Fans sorgen mit Schneeballwürfen für zwei Spielunterbrechungen.
VON OLIVER SPERK UND HORST KONZOK
Ein glattes 0:3 bei Greuther Fürth zur Premiere von „Kleeblatt"-Trainer Mike Büskens: Die zweite Niederlage in Folge von Zweitliga-Tabellenführer 1. FC Kaiserslautern lieferte reichlich Diskussionsstoff. Mit einem aus Sicht der Lauterer strittigen Elfmeterpfiff, der dem 2:0 vorausging, begann kurz vor der Halbzeitpause die Phase, in der sich Schiedsrichter Markus Schmidt stärker in Szene setzte als die Spieler auf dem Platz. Zweimal unterbrach der 36-Jährige die Partie, weil aus dem FCK-Fan-Block Schneebälle Richtung Fürths Torwart Stephan Loboué flogen.
Wieder einmal sorgten die Lauterer Anhänger mit unrühmlichem Verhalten für Aufsehen. Spätestens nach der ersten kurzen Unterbrechung hätten sie die Schneeballwürfe unterlassen müssen, um dem eigenen Lieblingsklub nicht zu schaden. Dem FCK droht erneut eine empfindliche Geldstrafe. Erst als Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz während der zweiten Spielunterbrechung über den Zaun in den Fan-Block kletterte und den Rest der Partie von dort aus verfolgte, hörten die Schneeballwürfe auf. Allerdings: Schiedsrichter Schmidt muss sich fragen lassen, ob seine übertriebene Gestik und die zweimalige spektakuläre Spielunterbrechung die richtigen Mittel waren, die Lage zu beruhigen. Er heizte damit die Stimmung weiter auf und zeigte den Schneeballwerfern, dass sie mit ihrem Verhalten Einfluss nehmen können. Kurios war die Situation allemal. Beim Elfmeter zuvor habe der Schiedsrichter dem FCK-Keeper vor allem die Art und Weise seines Einsteigens zur Last gelegt, sagte Tobias Sippel später. Der Torwart beharrt darauf, den Ball gespielt und daher regelgerecht geklärt zu haben. Auslegungssache.
Lob erntete der FCK gestern nur für das Eingreifen von Vereinschef Kuntz und Teambetreuer Marco Haber sowie Trainer Marco Kurz bei der unsinnigen Schneeballschlacht. Der Trainer zeigte sich auch nach der zweiten Niederlage in Folge gewohnt besonnen. So mahnte er auch zu Geduld mit den beiden Neuzugängen, die gestern nur durch ihre Gelben Karten wirklich Farbe in die Partie brachten. „De Wit braucht Spielpraxis, Markus Steinhöfer hat sicher unglücklich agiert, er kann es besser. Wir sind aber froh, dass er da ist, gerade jetzt, als Ivo Ilicevic verletzt ausgefallen ist. Wir müssen Geduld haben, dürfen jetzt nicht übertrieben kritisieren", sagte Kurz. Fakt ist: Der Vorsprung vor dem FC St. Pauli beträgt jetzt nur noch drei Punkte. KAMMC
Publikation: Pfälzische Volkszeitung
Ausgabe: Nr.3
Datum: Sonntag, den 17. Januar 2010
Seite: Nr.9