ZitatAlles anzeigenViele Fans des 1. FC Kaiserslautern diskutieren zurzeit über Reklame. Genauer gesagt steht die neue Werbekampagne von Volkswagen in der Kritik, die unter anderem in einem TV-Spot Fritz Walter, den Lautrer Weltmeister von 1954, als Schwarzweiß-Figur neben Paul Breitner (Weltmeister von 1974) und Rudi Völler (Weltmeister von 1990) zeigt. „Der Betze brennt“ sprach mit Manuela Matthias, die gemeinsam mit ihren Eltern Bernd und Barbara Lutzi den Nachlass des FCK-Idols verwaltet und seit 2004 das Fritz-Walter-Haus in Alsenborn der Öffentlichkeit zugänglich macht, über die Hintergründe der Werbekampagne.
Der Betze brennt: Hallo Frau Matthias! Als Nachlassverwalter müssen Sie für jede kommerzielle Verwendung des Namens von Fritz Walter ihre Zustimmung geben. Ist dies bei der aktuellen Werbung für die TEAM-Sondermodelle von VW der Fall?
Manuela Matthias: Ja, die Erlaubnis zur Produktion kam von uns. Der Spot und die komplette Werbung wurde auch von uns so freigegeben.
Der Betze brennt: Einige FCK-Fans finden, dass ihr Idol Fritz Walter in dem Werbespot als Witzfigur dargestellt wird und damit sicher nicht einverstanden gewesen wäre.
Matthias: Dazu muss ich anmerken, dass seit dem Tod von Fritz Walter nichts unternommen und genehmigt wurde, was gegen seine eigene Überzeugung verstoßen hätte. Deshalb gibt es auch weiterhin seinen geliebten Fritz-Walter-Sekt, und da seine Ehefrau Italia ein kühles Bierchen liebte, wurde in Zusammenarbeit mit der Brauerei Bischoff eine Sonderabfüllung zur WM 2006 produziert. Glauben Sie mir, wir kannten Fritz und seine Italia viel zu gut, um zu wissen, was ihnen gefallen hätte und was sie absolut nicht gewollt hätten.
Der Betze brennt: Und welche Verbindung besteht zu VW?
Matthias: Zum einen feierte die FCK-Mannschaft der 1950er Jahre ihre Meisterschaften mit der ganzen Stadt im Autokorso - mit VW-Käfern. Und zum anderen fuhr Italia Walter selbst jahrelang einen Golf, den sie später meiner Mutter gab. Dieser steht übrigens noch heute oft am Ehrengrab von Fritz Walter, da meine Mutter die komplette Pflege der Grabstätte bewältigt - ohne Hilfe von Stadt oder Verein.
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