ZitatAlles anzeigenEs braucht nicht viel Phantasie, um sich vorzustellen, was am Freitagabend (23.04.2010) auf dem Betzenberg in Kaiserslautern los sein wird. Ein volles Stadion, grenzenlose Euphorie und - wenn alles gut geht - eine Party bis tief in die Nacht. Die Vorfreude darauf wird in den kommenden Tagen schon spürbar sein und täglich anwachsen.
"Wir erwägen, die Mannschaft ein paar Tage vorher aus dem Trubel zu nehmen", sagt Stefan Kuntz. Der Vorstandsvorsitzende des 1. FC Kaiserslautern weiß, dass die Stimmung in der Pfalz nach dem 2:1-Auswärtserfolg in Bielefeld nun endgültig nicht mehr zu bremsen ist. Ein Sieg gegen den FC Hansa Rostock am Freitag würde die lang ersehnte Rückkehr in die Bundesliga endgültig perfekt machen. Schon jetzt ist ein Scheitern des direkten Aufstiegs nur noch eine theoretische Größe: Acht Punkte und zehn Tore beträgt der Vorsprung des FCK auf den Tabellendritten FC Augsburg - und das bei nur noch drei ausstehenden Spielen. Dennoch bleiben die Verantwortlichen des Klubs ihrer Linie treu und stapeln weiter tief. "Der Aufstieg ist uns noch zu nehmen", behauptet Kuntz tatsächlich, gibt aber immerhin zu, dass die Ausgangslage nun "fast optimal" sei.
"Absolut notwendig"
Damit diese in der großen Euphorie nicht verspielt wird, soll das Team nun also vor dem Heimspiel gegen Rostock eventuell in einem Trainingslager zusammengezogen werden. Dort will Kuntz auch "von unseren eigenen Erfahrungen" erzählen. Etwa als er mit dem FCK 1991 mit einem Heimsieg gegen Mönchengladbach die Meisterschaft hätte vorzeitig klar machen können, es dann aber eine 2:3-Niederlage gab. Meister wurden sie am Ende trotzdem, aber Kuntz und Trainer Marco Kurz wollen erreichen, dass die Mannschaft so kurz vor dem Ziel nicht die Konzentration verliert. "Rostock spielt um die Existenz, die schlägt man nicht so einfach im Vorbeigehen", mahnt der Klubchef.
Kuntz hat natürlich dennoch schon längst mit den Planungen für die Bundesliga begonnen. Kein leichtes Unterfangen, denn der FCK ist finanziell nach wie vor angeschlagen. Eine Steuernachzahlung von mehr als drei Millionen Euro und ein Nachlass bei der Stadionmiete, der geringer ausfiel als erhofft, machen die Situation nicht einfacher. "Für die wirtschaftliche Konsolidierung des Vereins ist der Aufstieg absolut notwendig", betont Kuntz, der nun das Kunststück fertig bringen muss, einen Kader zusammenzustellen, der den knappen finanziellen Rahmen nicht sprengt, der aber dennoch tauglich sein muss, den Klub längerfristig in der Eliteklasse zu halten.
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