ZitatAlles anzeigenPassanten in der Fußgängerzone - Erwartungen an die Roten Teufel sind hoch
Heute Abend will der 1. FC Kaiserslautern den Sack zumachen für den Aufstieg in die erste Fußball-Bundesliga. Das Heimspiel gegen Hansa Rostock lockt viele treue Fans und Fußballbegeisterte auf den Betzenberg, 50.000 Besucher sollen es im Stadion werden. Die RHEINPFALZ hat gestern Nachmittag in der Fußgängerzone Passanten gefragt, wie sie die Chancen der Roten Teufel bewerten und ob dem FCK auch ein dauerhafter Verbleibt im Fußballoberhaus zugetraut wird.
„Ich sehe nur ab und an Fußball, aber heute in jedem Fall", sagt Robert Butz aus Kirchheimbolanden. Seine Mutter Hildegard war großer FCK-Fan, kannte Fritz Walter sogar persönlich, erzählt der 65-Jährige. „Der FCK wird heute, ganz unabhängig davon, ob ihm 50.000 Fans den Rücken stärken, das Spiel gewinnen", so Butz. Bedenken hat er aber, ob die Roten Teufel oben dabei bleiben werden. „Ich hoffe, dass das Management auf neue Spieler setzt, die zum FCK stehen. Das wäre wesentlich besser als sich auf teure ausländische Fußballsöldner zu verlassen", sagt Butz.
„3:1", lautet die Prognose von Peter Schmitt-Provo aus Bayerfeld-Steckweiler, der mit seiner Familie in Kirchheimbolanden unterwegs ist. Auch die Söhne, obwohl im Bayern-Trikot unterwegs, glauben, dass der FCK es packen wird. Zum Verbleibt in der Ersten Liga befragt, sagt Schmitt-Provo: „Die finanziellen Mittel sind nicht herausragend, es kommt sicher sehr stark darauf an, wer beim Verein bleibt. Ich wünsche mir in jedem Fall, dass sie dauerhaft oben dabei sind, denn das ist auch eine wichtige Sache für die Region."
„Der FCK gewinnt", sagt auch Nicola Avantaggiato aus Dannenfels. Sein Tipp: ein 2:0-Sieg für den FCK. „Der FCK ist eine Traditionsmannschaft und gehört für mich in die Erste Liga, es wäre schade wenn es sie wieder absteigen würden. Der Kader ist gut, wenn alle bleiben, das wäre gut, die Mannschaft hat in dieser Saison sehr schön gespielt", sagt der 47-Jährige.
„Ich drücke ganz fest die Daumen und hoffe, dass es in jedem Fall klappt", sagt Hildegard Roser aus Kirchheimbolanden. Sie sehe sich viele Spiele im Fernsehen an, wahrscheinlich auch das FCK-Duell gegen Rostock heute. Am meisten freue sie jedoch, wenn die Bayern verlieren. Die 71-Jährige hofft, dass der FCK in jedem Fall in der Ersten Liga verbleibt. „Dort bekommen die Vereine mehr Mittel und auch mehr Zuschauer, dann kann der FCK vielleicht auch ein Paar Spieler neu einkaufen."
Selcuk Karadogan spielt selbst auch Fußball und glaubt an den FCK. „3:0-Sieg", lautet seine Prognose, und auch die Zukunft des FCK sieht der 19-Jährige positiv: „Wenn sie keine Fehler machen und die Gegner nicht zu übermächtig sind, dann klappt das schon."
So ähnlich schätzt das Piotr Sosnowski aus Kirchheimbolanden ein. Er erwartet ein 2:0 für den FCK und den dauerhaften Verbleib im Fußball-Oberhaus. „Die waren lange genug unten. Kunz sollte Spieler aus der Region holen, die sich mit dem FCK verbunden fühlen", sagt der 30-Jährige.
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Fanclubs bereiten sich auf möglichen Aufstieg vor
Sie wollen den Aufstieg sehen und dafür ist den Anhängern des 1. FC Kaiserslautern nichts zu viel. 50.000 Zuschauer werden heute Abend im Fritz-Walter-Stadion die Partie gegen Hansa Rostock verfolgen, darunter etliche aus Speyer und dem Umland. Die örtlichen Fanclubs sind bestens präpariert für den großen Tag, der mit einem Aufstieg ihres Vereins in die Bundesliga enden soll.
„Logisch ist was geplant", macht Holger Lorfing klar. Der Vorsitzende des jungen Fanclubs „Barbarossa Römerberg" mit inzwischen 127 Mitgliedern hat präzise organisiert. „Wir fahren zusammen, aber in drei Etappen. Je nachdem, wie die Leute arbeiten müssen", erklärt Lorfing auf RHEINPFALZ-Nachfrage. Um 14, 15 und 16 Uhr würden Mitglieder in die S-Bahn steigen, vor Ort werde sich die etwa 25-köpfige Mannschaft dann versammeln.
Genaue Vorstellungen von der Aufstiegsfeier haben Lorfing und seine Jungs ebenso: „Sollten wir es schaffen zu gewinnen, werden wir in Kaiserslautern die Nacht durchmachen." Und selbst das ist durchdacht. „Wir haben geschaut: Der erste Zug morgens fährt um halb fünf", zeigt sich Lorfing informiert. Und wie ist die Stimmung? „Sehr gut im Vorfeld. Nach dem Montagsspiel sind wir richtig glücklich und scharf drauf zu gewinnen", sagt der Vorsitzende. Die persönliche Fanclub-Feier zum Aufstieg soll am 12. Mai bei ihm im Garten steigen.
Konkrete Uhrzeiten halten die „Dodderteufel" aus Lingenfeld vor. Um 15 Uhr ist Abfahrt mit einem 50er-Bus an der Goldbergpassage, fünf Minuten später werden Fans vor der Sparkasse aufgeladen. „Es fahren nicht alle mit. Wer da bleibt, schaut das Spiel im Adler", erklärt der Vorsitzende Stefan Huster. Dort soll am Abend auch wieder Treffpunkt sein. „Offiziell ist die Abfahrt in Kaiserslautern um 21 Uhr geplant. Sollten sie den Aufstieg schaffen, wird sich der um eine Stunde verschieben." Huster ist aber vorsichtig: „Alle reden vom Feiern. Erst mal müssen sie 90 Minuten Vollgas geben - Rostock ist ein schwerer Gegner."
Anders sieht die Planung bei den 150 „Betzebuwe" in Schwegenheim aus. Nicht als geschlossene Gruppe mit Bus oder Bahn, sondern privat machen die sich heute auf den Weg ins Stadion. Eine eigene Feier in den Dorfstraßen im Aufstiegsfall sei nicht geplant, so Edwin Tremel.
Halb und halb teilt sich die „Westkurve 80" aus Waldsee auf. „Eine ganze Reihe von Leuten wird mit dem Auto oder dem Zug hochfahren, andere feiern bei uns im Clubheim", lässt der stellvertretende Vorsitzende Peter Schreiber wissen und kündigt „ein bisschen was Größeres" zur Feier des Tages an.
Auch Udo Ernsdörfer, Vorsitzender des Speyerer Fanclubs „Domstadtteufel", und seit mehr als zehn Jahren Dauerkarteninhaber, wird heute Abend in Kaiserslautern sein. „Die meisten werden oben sein", zeigte sich Ernsdörfer gestern überzeugt. Geplant für Speyer sei deshalb heute Abend nichts - aber Ernsdörfer ist sicher, dass die Fans, die heute in der Domstadt bleiben, mit einem Autokorso vom Sieg der Lauterer künden werden. Aber was ist Speyer, wenn man die ganze Pfalz vor sich hat? Ernsdörfer sagt über das, was nach dem Abpfiff noch passieren könnte: „Dann kann ich mir noch einen roten Autokorso durch die Pfalz vorstellen." Na dann: Gute Fahrt!
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Unterhaardter Rundschau