ZitatAlles anzeigenManche Akteure schaffen es, im kollektiven Gedächtnis eines Clubs einen besonderen Platz einzunehmen. Was machen die Ehemaligen heute und wie blicken sie auf ihre aktive Zeit als Rote Teufel zurück? Diese Fragen werden einige frühere FCK-Stars während der Sommerpause beantworten.
Der FCK ist ein Traditionsverein – dazu zählt auch die Tradition guter und außergewöhnlicher Torhüter. Einer der in der ruhmreichen Liste von Willi Hölz über Ronnie Hellström und Gerry Ehrmann bis zu Tobias Sippel nicht fehlen darf ist Andreas Reinke. Der Torhüter kam 1994 vom FC St. Pauli an den Betzenberg und wurde der erste legitime Nachfolger von Gerry Ehrmann.
„Es war zunächst keine leichte Entscheidung von St. Pauli nach Kaiserslautern zu gehen. Ich hatte eine tolle Zeit in Hamburg und es hat mir dort viel Spaß gemacht. Aber ich wollte die Herausforderung 1. Liga annehmen. Und die Zweifel sind dann sehr schnell verflogen“, erinnert sich der 41-Jährige an seinen Wechsel in die Pfalz. Es folgten sechs Jahre im Trikot des 1. FC Kaiserslautern, in denen Andreas Reinke 136 Bundesliga- und 25-Zweitligaspiele für die Roten Teufel bestritt. Und in denen er nach dem bitteren Abstieg 1996 auch im sensationellen Meisterjahr der Roten Teufel 1998 im Tor stand und einen erheblichen Anteil am Titelgewinn hatte. „Das war schon etwas ganz Besonderes, als Aufsteiger Meister zu werden. Diese Saison und die Feier danach werde ich natürlich nie vergessen“, erinnert sich der heute 41-jährige zurück und muss nicht lange nach seinem größten Highlight während seiner Zeit beim FCK suchen: „Die Meisterschaft mit Bremen war auch toll, aber was damals in Kaiserslautern und der ganzen Pfalz los war, das hat alles andere übertroffen“.
Im Jahr 2000 verließ er die Roten Teufel und suchte sein Glück im Ausland. Über Iraklis Saloniki, mit denen er im Ueaf-Cup auf den FCK traf, und Real Murcia, wo er 2003 als Zweitligaspieler zum Torhüter des Jahres in Spanien gekürt wurde, fand er 2003 den Weg zurück in die Bundesrepublik und heuerte beim SV Werder Bremen an. An der Weser holte Reinke 2004 den Titel und ist somit der bisher einzige Torwart, der als Stammkeeper mit zwei Mannschaften Deutscher Meister wurde. Und auch den DFB-Pokal holte er mit dem FCK (1996) und Werder Bremen (2004). Auch heute ist Andy Reinke wenn es sich einrichten lässt noch gerne auf dem Betze zu Besuch, zuletzt war er beim Heimsieg gegen den KSC im September 2009 im Stadion. „Das war eine tolle Sache, die Mannschaft hat mich überzeugt. Schön dass es dieses Jahr endlich mit dem Aufstieg geklappt hat, das war auch verdient“, freut er sich über die Rückkehr des FCK ins Fußball-Oberhaus.
Auch in der kommenden Spielzeit möchte er das ein oder andere Spiel der Roten Teufel verfolgen. „Ich werde mir auf jeden Fall ein paar Spiele ansehen, zum Glück stehen einige Geburtstagsfeiern bei alten Freunden an, das lässt sich dann prima verbinden“. Den Kontakt in die Pfalz hält Andy Reinke mit seiner Familie auch heute noch. „Wir haben noch viele Freunde in Winnweiler, wo wir damals gewohnt haben, die wir heute noch gerne besuchen.“ Und auch zu damaligen Mitspielern hält er die Verbindung: „Ich finde es gut, dass inzwischen auch ehemalige Spieler wieder in verantwortlichen Positionen in den Verein integriert sind.“
Im Februar 2006 erlitt Andreas Reinke im Spiel beim VfB Stuttgart nach einem Zusammenprall mit Martin Stranzl mehrere Frakturen im Gesicht und musste sich einer vierstündigen Operation unterziehen. Eine schwere Verletzung, die Spuren hinterlassen hat. Doch das Jammern ist Kämpfernatur Reinke fremd. „Im Großen und Ganzen geht’s mir wieder gut, ich lebe noch und will nicht rumheulen“. Trotz dieser schweren Verletzung kämpfte er sich ins Team zurück, ehe er im Juni 2007 seine Karriere als aktiver Fußballtorwart beendete. Zunächst war er noch als Trainer der deutschen U21-Nationalmannschaft aktiv, inzwischen hat er sich aus dem Fußballgeschäft zurückgezogen.
„Manchmal bin ich noch bei Fußballschulen aktiv und trainiere mit Kindern, und meinem Heimatverein unterstütze ich noch ein wenig“, verrät Reinke, den es nach seiner aktiven Karriere wieder mit seiner Frau Kirsten und seinem Sohn Pepe in seine Heimat Güstrow gezogen hat. Dort, wo er mit dem Fußballspielen begonnen hat und dort, wo er auch seinen Spitznamen bekommen hat. „Schon in der Jugend wurde ich „Dicker“ gerufen, und bei jedem Verein wusste einer von diesem Namen und somit hat sich dieser immer weiter durchgesetzt.“
Quelle : http://FCK.de