ZitatAlles anzeigen»Er entführte seine Verlobte«
Interview: Christian Gail Bild: 11FREUNDE
Der Holländer Jacobus Prins war einer der ersten Ausländer in der Bundesliga und ein echtes FCK-Original. Wir sprachen mit seinem Biografen Günther Rohrbacher-List über heruntergelassene Hosen und Rotlichtabenteuer.
Günther Rohrbacher-List, wie kam es, dass Sie ein Buch über Jacobus »Co« Prins geschrieben haben?
Günther Rohrbacher-List: 1992 hat der 1.FC Kaiserslautern im UEFA-Pokal gegen Ajax Amsterdam gespielt und dabei fiel mir ein, dass Jacobus Prins aus Amsterdam kam. Ich habe daraufhin beim Verein nachgefragt, ob noch Kontakt zu seiner Familie besteht und nach einer kurzen Recherche das erste Mal mit seiner Schwiegermutter gesprochen.
Und diese hat Ihnen dann haufenweise Anekdoten erzählt?
Günther Rohrbacher-List: Das meiste weiß ich von seiner Witwe Karin, die mir mehrere Taschen mit Fotos und Briefen überlassen hat. Mit Hilfe eines Deutsch/Niederländisch-Wörterbuchs habe ich mir einen Überblick verschafft und ein erstes Exposé geschrieben.
Was sind denn Ihre Lieblingsanekdoten, auf die Sie während Ihrer Recherchen gestoßen sind?
Günther Rohrbacher-List: Ich habe zwei Lieblinggeschichten über ihn. Zum einen ist er Anfang der sechziger Jahre oft mit einem Cadillac nach Mannheim gefahren, um im Rotlichtviertel zu verkehren. Dort hat er in den einschlägigen Bars den Leuten mit brennenden Zehn-Mark-Scheinen Feuer gegeben.
Was sagte denn seine Frau Karin zu solchen Geschichten aus dem Rotlichtmilieu?
Günther Rohrbacher-List: Sie hat sich dazu nie groß geäußert. Mir sagte sie, dass sie sich immer einig gewesen seien und sich gegenseitig ihre Freiheiten gelassen haben. Da waren sie ihrer Zeit weit voraus.
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Quelle: 11freunde.de