ZitatEs sind diese Momente, da willst du am liebsten unsichtbar sein. 50.000 Leute im Stadion, das erste Spiel, ein harmloser Ball, den du fallen lässt, ein Stürmer, der abstaubt - willkommen in der Bundesliga, Tobias Sippel (22). "Da wäre ich am liebsten im Erdboden versunken", gibt Lauterns Keeper zu. "Ich wollte wie immer den Ball abfangen und sofort das Spiel schnell machen. Da habe ich den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht." So ein bisschen schwankt er nach der Partie zwischen Erleichterung, weil sein Patzer letztlich keine Punkte kostete, und Ärger, dass von seinem Bundesligadebüt nun unter anderem ein solcher Schnitzer hängen bleibt, der auch einem Torhüter einer Jugendmannschaft nur ganz selten unterläuft. Eigentlich drängte sich dem Beobachter freilich der Eindruck auf, Sippel habe sogleich mit dem Wiederanstoß nach dem 0:1 dieses "Ding" verdrängt, gemäß der Vorgabe seines Torwarttrainers Gerry Ehrmann, "der uns das schon seit der D-Jugend eintrichtert: Abhaken, weitermachen." Der U-21-Europameister zeigt sich souverän bei schweren Prüfungen durch Petit und Podolski, wirkt sehr sicher, abgeklärt, sagt nachher aber trotzdem: "Die Jungs tun mir leid, weil sie wegen mir so schwer schuften mussten. Ich bin froh, wenn ich jetzt zu Hause die Sache mal ganz in Ruhe und alleine verarbeiten kann." Und, ganz offen gestanden: "Schon bei der Fahrt ins Stadion war ich unheimlich nervös. Das kenne ich gar nicht von mir." Weiter...
Quelle : kicker.de