ZitatAlles anzeigenFünf Gegentore hinnehmen zu müssen, ist für einen Torwart immer ganz besonders bitter. Wie seine Profikollegen versucht Tobias Sippel, der Keeper des 1. FC Kaiserslautern, aus der 0:5-Niederlage am Mittwoch bei Borussia Dortmund zu lernen, sie andererseits aber jetzt auch abzuhaken. Denn morgen (17.30 Uhr) gegen Hannover 96 wartet die nächste schwere Aufgabe.
Sich die Gegentreffer bei der Videoanalyse noch einmal intensiv zu betrachten, wie am Donnerstag geschehen, war für Sippel und Kollegen nicht gerade angenehm. „Das war ein richtiger Dämpfer", sagt der 22-Jährige beim Blick zurück, „jetzt sind wir richtig in der Bundesliga angekommen." Fünf Gegentreffer hatte der FCK mit Sippel im Tor zuletzt beim 1:5 in der Zweiten Liga am 1. Mai 2009 bei Hansa Rostock kassiert. Es war das letzte Spiel von Ex-Trainer Milan Sasic beim FCK.
In Dortmund machte Sippel besonders beim 3:0 eine unglückliche Figur. Die Freistoßflanke war genau an die Fünfmeter-Linie gezirkelt, und der FCK-Torwart verpasste den Ball. BVB-Innenverteidiger Mats Hummels konnte unbedrängt einköpfen. „Wenn ich nicht aus dem Tor rausgehen, habe ich gar keine Chance", sagt Sippel, „aber das erste Jahr in der Bundesliga ist für jeden Torwart schwer. Aber ich bin erst 22 und werde meine Stabilität finden."
Torwarttrainer Gerry Ehrmann (51), seit mehr als zehn Jahren Sippels Lehrmeister und väterlicher Vertrauter, hat mit seinem Schützling ausführlich über die verschiedenen Situationen bei den Gegentoren geredet. „Für mich ist wichtig, dass Tobi beim 3:0 den Mut hat und die Entscheidung trifft, rauszugehen. Das war richtig", sagt Ehrmann, „er war einen Tick zu spät, das nächste Mal hat er ihn. Das waren aber auch alles von den Dortmundern gut gespielte Bälle. Da haben alle Lehrgeld bezahlt."
Bei den anderen vier Toren sei für Sippel nicht viel zu machen gewesen, meint Ehrmann, „wenn er einen Ball davon hält, dann ist das eine Weltklasse-Parade, er war ja meistens noch dran, aber man braucht manchmal auch ein bisschen Glück".
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Verlag: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau