ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern spielt gut und gleicht den 0:2-Pausenrückstand aus. Dann rennt die Kurz-Elf 1899 Hoffenheim ins offene Messer und verliert 2:3. TSG-Debütant Edson Braafheid sieht Rot.
VON HORST KONZOK
Binnen 60 Sekunden hatte der 1. FC Kaiserslautern durch Erwin Hoffer nach Lakic-Pfostenschuss und Rodneis Kopfball nach Tiffert-Ecke aus einem 0:2 ein 2:2 gemacht (58., 59. Minute). Die Roten Teufel wollten mehr, sie rannten euphorisiert ins Verderben. Der 19 Jahre alte Thanos Petsos, nach der Pause, als der Gelb-Rot gefährdete Dick „Jimmy" Hoffer Platz gemacht hatte, als rechter Verteidiger am Ball, war kopflos nach vorne gestürmt, die Hoffenheimer Konterkünstler schlugen eiskalt zurück. Nach tollem Doppelpass mit dem überragenden Sejad Salihovic traf Vedad Ibisevic (62.). Der 3:2 (2:0)-Erfolg war besiegelt.
„Wir haben es dem Gegner zu einfach gemacht", haderte FCK-Trainer Marco Kurz mit den anfängerhaften Fehlern seiner Mannschaft, die Moral bewies, nur nach dem 2:0 kurzzeitig ein Debakel fürchten musste. Da hielt sie Tobias Sippel im Spiel.
In der 23. Minute wurde Oliver Kirch beim erfolgreichen Klärungsversuch gegen Ibertsberger verletzt. Mit einer schweren Sprunggelenkverletzung wurde er in eine Klinik gebracht. Vier Minuten später kam Neuzugang Adam Hlousek, der seine neue Mannschaft 60 Sekunden später ins Hintertreffen geraten sah, nie ins Spiel fand. Ivo Ilicevic, vorher und nachher der überragende Mann, spielte beim Paralleldribbling einen Fehlpass, Sebastian Rudy fuhr den blitzgescheiten Konter, Sejad Salihovic schoss, Sippel reagierte wohl gut, parierte aber schlecht - nicht zur Ecke, sondern just vors Schussbein von Gylfi Sigurdsson. Es stand 1:0.
Der Spielverlauf stand Kopf, denn einer Führung der gut und couragiert nach vorne spielenden Lauterer stand und lag mehrfach einzig Tom Starke im Weg. In der 10. Minute drehte der Hoffenheimer Torwart einen Kopfball Rodneis nach Tiffert-Ecke aus dem kurzen Eck. Drei Minuten später startete Tiffert einen sehenswerten Konter, Starke parierte Ilicevics Schuss mit fantastischem Reflex. Nach einer der nicht wenigen Unsicherheiten des allerdings sehr zweikampfstarken Vorsah war Jan Moravek - wie so oft gestern - gerade noch abgedrängt worden. Im Gegenzug nach dem 0:1 scheiterte der um Wiedergutmachung bemühte Ilicevic neuerlich an Starke (29.). Vier Minuten vor dem Ende verhinderte der Pfosten das 3:3 durch Ilicevic.
Hoffenheim spielte einfach effektiver. Die dritte Chance nutzte Rudy mit einem Freistoßtreffer zum 2:0. Sippel schien durch die anstürmenden Abel und Ibisevic irritiert auf Blindflug, verfehlte die Kugel - Tor.
Kurios: Der Neu-Hoffenheimer Edson Braafheid sah sechs Minuten nach seiner Einwechslung nach Revanchefoul an Tiffert Rot.
1899 Hoffenheim: Starke - Beck, Vorsah, Compper, Ibertsberger - Alaba - Rudy, Salihovic - Sigurdsson (83. Vukcevic), Ibisevic (73. Braafheid), Babel (90. + 1 Jaissle)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick (46. Hoffer), Abel, Rodnei, Jessen - Petsos (83. Nemec) - Kirch (27. Hlousek), Tiffert, Ilicevic - Moravek - Lakic
Tore: 1:0 Sigurdsson (28.), 2:0 Rudy (40.), 2:1 Hoffer (58.), 2:2 Rodnei (59.), 3:2 Ibisevic (62.) - Gelbe Karten: Babel (2) - Tiffert (5/2), Dick (5) - Rote Karte: Braafheid (79.) - Beste Spieler: Salihovic, Rudy, Starke - Ilicevic, Lakic, Abel - Zuschauer: 30.150 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Sippel (München).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau