ZitatAlles anzeigen
HAARIG FCK-Ass Christian Tiffert (links) gegen Ioannis Amanatidis
Eintracht Frankfurt bleibt auch im achten Rückrundenspiel ohne Treffer. Der 2011 sieglose FCK verschenkt beim 0:0 den Dreier, weil Jan Moravek und Srdjan Lakic zwei glasklare Chancen vermasseln.
VON HORST KONZOK & OLIVER SPERK
FRANKFURT. Der 1. FC Kaiserslautern, die bessere von zwei nicht guten Mannschaften in einem schlechten Spiel, das wenig mit Bundesliga-Fußball zu tun hatte, verschenkte drei Punkte: Jan Moravek konnte, ja musste Nutznießer eines fahrlässigen Ballverlusts von Pirmin Schwegler sein. Allein steuerte er eine Minute vor dem Pausenpfiff auf das Tor des Unsicherheitsfaktors Ralf Fährmann zu. Der junge Lauterer konnte den Ersatzmann im Eintracht-Tor ausspielen, er lieferte stattdessen einen krassen Fehlpass. Diesen Ball konnte Srdjan Lakic nun wirklich nicht erreichen. Es war die zweite Chance der Lauterer. Die erste hatte Moravek nach guter Linksflanke Leon Jessens vergeben (6.).
Eine Minute vor dem Abpfiff spielte der gerade eingewechselte „Jimmy” Hoffer einen genialen Pass auf Adam Hlousek. Der setzte sich ab, bediente Srdjan Lakic, der am Elfmeterpunkt völlig frei stand, den Ball nicht traf, der auf halber Strecke liegen blieb. Welch eine Möglichkeit!
„Es ist klar, dass ein Spieler meiner Qualität so einen Ball mit geschlossenen Augen reinmachen muss”, gestand Lakic nach seinem katastrophalen Fehlschuss. Christian Tiffert, als Sechser ein Stabilisator vor der Abwehr, Abfangjäger und Impulsgeber, hatte Mitleid: „Die Verunsicherung bei ,Laki' war spürbar, schon als der Ball noch zu ihm unterwegs war.”
Die Eintracht fand offensiv eine Halbzeit nicht, und dann kaum statt. Im Mittelfeld war der FCK Herr der Lage, aber Moravek und auch der gute Zweikämpfer Pierre De Wit waren im Passspiel ähnlich fehlerhaft wie Jessen. Über die Lauterer Außen - Stiven Rivic und Adam Hlousek - kam fast nichts!
Eintracht-Torjäger Theofanis Gekas sah sich bei seinen wenigen Ballkontakten sofort von einem Spielerknäuel in Rot und Weiß eingekesselt. Da war kein Durchkommen.
Weil nichts ging, versuchte es Tzavellas mit einer Schwalbe. Weil entlarvt, sah er ebenso Gelb wie der heftig schimpfende Mathias Abel. Er war mit klasse Stellungsspiel und hervorragendem Kopfballspiel stets souverän und sah sich von Florian Dick und Rodnei bestens unterstützt. Sehr fehlerhaft: Jessen, der Eintracht-Kapitän Patrick Ochs zur ersten Chance einlud, die Torhüter Tobias Sippel entschärfte (49.). Die zweite vergab Alexander Meier (64.).
„Eine sehr gute Leistung, was das Defensivverhalten angeht”, attestierte FCK-Trainer Marco Kurz seiner Mannschaft. Die versäumte gestern, gegen einen verunsicherten Gegner zu gewinnen. „Ich bin nicht ratlos, wenn ich den Eindruck gemacht habe, dann bitte ich das zu entschuldigen”, erklärte Eintracht-Trainer Michael Skibbe. Seine Ablösung ist nicht mehr sehr unwahrscheinlich.
Eintracht Frankfurt: Fährmann - Jung, Franz, Russ, Tzavellas (46. Halil Altintop) - Rode (72. Amanatidis), Schwegler - Ochs, Meier, Köhler - Gekas (85. Fenin)
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Abel,Rodnei, Jessen - Tiffert - Rivic (75. Kirch),Moravek (88. Hoffer), De Wit (75. Petsos),Hlousek - Lakic
Gelbe Karten: Franz (5/5), Tzavellas (5/3),Köhler (2), Rode (2) - Abel (4), Rivic (3),Hlousek (2) - Beste Spieler: Köhler - Abel,Tiffert -
Zuschauer: 49.400 - Schiedsrichter: Weiner (Giesen).
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau