Schweres Erdbeben & Atomkatastrophe in Japan

  • Stimmt, im dichtbesiedelten Europa wird das letztendlich nur was bringen, wenn möglichst alle Länder bald aus der Atomenergie aussteigen.
    Eine sofortige Abschaltung würde aber überhaupt nicht gehen.


    Dann gehst du mit gutem Beispiel voran, wenn du bereit bist mehr zu zahlen, wenn man die AKWs ausschaltet.
    Würde ich übrigens auch tun. Nur habe ich halt die Vermutung, das dies leider viele Menschen (auch Atom-Gegner) nicht hinnehmen würden.


    Die Teuerung würde rein ökonmisch gesehen nur eine Übergangsteuerung sein bis sich alles angespasst hat, denn alternative Ennergien - sinnvoll und ergonomisch eingesetzt und gemischt - sind NICHT teurer als Atomenergie und all ihre Folgen. Man denke nur an die "Endlager", Die Castortransporte, ein möglicher Gau und so weiter. Diese Kosten werden oft vergessen in der Milchmädchenrechnung der Atomlobby. Entscheidend ist die Art & Weise des Ausstiegs. Dann wird es auch bezahlbar. Hätte sich die Union nicht reflexartig an die Verlängerung geklammert, wärs für uns alle billiger in Hinsicht auf die Zukunft :Hippy:


    Ich finde das es jetzt nichts bringt, Dinge aus der Vergangenheit wieder herzuholen und wieder politische Machtkämpfe auszutragen.
    Vor der Atom-Katastrophe hat noch kein Mensch gewusst, wie groß dieses Restrisiko bei der Atomkraft wirklich ist.


    Jetzt wissen wir, dass dies einfach zu hoch ist und müssen aus dem Geschehenen in Japan lernen und so schnell wie möglich aus der Atomenergie aussteigen.


    das stimmt. Jetzt muss erstmal eine Lösung gefunden werden. Dass das Risiko unbekannt war, ist so nicht richtig. Natürlich war das Risiko in allen Dimensionen bekannt - nur wurde von einer Seite die ganze Sache mit Scheuklappen betrachtet. Die andere Seite hat die Risiken gebetsmühlenartig wiederholt. Die Szenarien waren sogar noch heftiger als das, was die Japaner jetzt erleben müssen. Ein weiteres Beispiel ist der Umgang mit dem Atommüll. Jahrhundertelang strahlt der Dreck und keiner weiß, ob die (undichten!!!) Endlager überhaupt dafür taugen. Es wird munter weitergemacht und alles unter die Erde geschippt. Ich sage es mal so: wenn ich von einer Sache keine Ahnung habe, lasse ich sie lieber bleiben!


    Gruß


    ps: musste meine alte Post löschen. Die ganzen Klammern und Zitate haben mich fertig gemacht :P

    sàwàddee kráb

  • Die eigentliche Frage is doch, sind wir bereit uns in Bezug auf Lebensqualität in Richtung Steinzeit zu entwickeln, um unsere Überlebenschancen dadurch zu steigern. Genau das is doch der Punkt. Ich kann mir nicht vorstellen, das Industrieländer in der Lage wären ihrer Bevölkerung bildlich überhaupt klarzumachen, was die Konsequenzen wären. Reduzieren wir unseren Energieverbrauch auf das absolute Minimum bis wir in der Lage sind alternativ Energie in ausreichendem Maße zu gewinnen, müssen wir genau das in Kauf nehmen. Die zu erwartende erhöhte Sterblichkeitsrate aufgrund mangelnder medizinischer Versorgung, die Veränderung im Lebensmittelbereich und all das würden doch zu Unruhen führen. Grosse Teile der Bevölkerung würden doch so etwas net akzeptieren.


    Deswegen gibts jetzt ein 3monatiges Moratorium und viel Geflunkel drumrum, dann hat sich die Lage eh beruhigt und man macht aus Mangel an Alternativen weiter wie zuvor, auch mit den AKWs. Und zwar solange bis ernstzunehmende Alternativen vorhanden sind. Genauso lange wird die Laufzeit der AKWs sein, egal wieviel Polit-Show man jetzt da inszeniert.

  • Ich halte die aktuellen Entscheidungen der Regierung auch für ziemlich scheinheilig und verlogen - allerdings konsequent.
    Letztendlich leben wir in einer Demokratie und selbst vor dem Riesenunglück in Japan war die Mehrheit schon gegen Atomkraft (hoffentlich auch unter Berücksichtigung der Folgen).
    Von daher handelt die Regierung nachvollziehbar - aber natürlich verlogen.


    Hätte die CDU früher schon einem frühen Ausstieg zugestimmt und wären die Milliarden in alternative Energien anstatt in AKWs investiert worden, hätten wir dieses Problem gar nicht in dem Ausmaß.


    Sorry, dafür gibt es nun wirklich keine sachliche Grundlage. Bis vor 1,5 Jahren waren die Sozialdemokraten mit an der Regierung - die letzten 1,5 Jahre haben wirklich keinen wesentlichen Kostenunterschied gemacht.


    Bei allen Diskussionen um die Atomkraft bitte auch nicht vergessen, dass die Förderung und Verbrennung von Öl und Kohle auch zu einer sehr starken Umweltzerstörung führt.
    Zum Beispiel werden bei der Kohleförderung quasi versehentlich massenweise radioaktive Stoffe mit abgebaut und in die Umwelt geblasen. Erdöl enthält viele krebserregende Stoffe.
    Von daher ist noch nicht raus, womit die Umwelt mehr vergiftet wird, mit einem Tanker- oder Bohrinselunglück , der weltweiten Kohleförderung oder mit dem, was gerade in Japan passiert.


    Wenn wir jetzt aus der Atomkraft aussteigen, dann wird uns das viel Geld kosten, auch bei der Stromrechnung. Und das kann man dann nicht einer Partei anlasten, sondern das sind einfach Fakten.
    Man kann sich trotzdem dafür entscheiden, sollte dann aber mit den Verschwörungstheorien und den Feindbildern aufhören, sondern sachlich bleiben.


    Wer keinen Atomstrom will - was ich gut verstehen kann - der muss auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen und nicht glauben, dass es den zum Nulltarif gibt. Weder was die Kosten angeht, noch bzgl. der Umweltverschmutzung.

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    KEINE PFIFFE GEGEN UNSERE MANNSCHAFT IN DER WEST


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  • Ich find das mit den Kosten schon den falschen Ansatz eigentlich. Klar, so wirds wieder irgendwie geregelt, aber dank Kapitalismus glauben wir so etwas in einem Stück Papier messen zu können, das seinen Wert nur durch das entgegengebrachte Vertrauen der Bevölkerung erhält. Mit dem Ansatz es wird uns mehr kosten, werden wir auf Dauer auch nicht gut fahren. Wie viele andere Systeme is auch der Kapitalismus net narrensicher und Geld kann auf Dauer nicht die Meßlatte sein, wer sich wieviel Umweltbelastung erlauben darf. Auch wenns in der Realität momentan leider so aussieht. Wir sollten uns eher fragen, ob wir uns vorstellen können wieder mit Kerzen zu beleuchten, ob wir auf freie Arbeitsplatzwahl nicht verzichten können und in Dorfgemeinschaften leben sollten, die sich möglichst selbst versorgen können um belastende Transporte von Mensch und Material zu senken oder ob jeder damit klar kommt, wenn aus dem TV kein Bild mehr erstrahlt usw usw. Wir sind festgefahren im Kapitalismus und dem Gedanken alles über Bezahlung regeln zu können. Dieses System ist beim Umweltschutz irgendwie so nicht anwendbar, auch wenn versucht wird, es drauf anzuwenden über das Drehen an der Kostenschraube. Naja, so isses halt. Leider

  • Zitat

    erst wenn der letzte baum gerodet,
    der letzte fluß vergiftet,
    der letzte fisch gefangen ist,
    werdet ihr feststellen,
    daß man geld nicht essen kann.

    weisheit der cree-indianer

  • Ich find das mit den Kosten schon den falschen Ansatz eigentlich. Klar, so wirds wieder irgendwie geregelt, aber dank Kapitalismus glauben wir so etwas in einem Stück Papier messen zu können, das seinen Wert nur durch das entgegengebrachte Vertrauen der Bevölkerung erhält. Mit dem Ansatz es wird uns mehr kosten, werden wir auf Dauer auch nicht gut fahren. Wie viele andere Systeme is auch der Kapitalismus net narrensicher und Geld kann auf Dauer nicht die Meßlatte sein, wer sich wieviel Umweltbelastung erlauben darf. Auch wenns in der Realität momentan leider so aussieht. Wir sollten uns eher fragen, ob wir uns vorstellen können wieder mit Kerzen zu beleuchten, ob wir auf freie Arbeitsplatzwahl nicht verzichten können und in Dorfgemeinschaften leben sollten, die sich möglichst selbst versorgen können um belastende Transporte von Mensch und Material zu senken oder ob jeder damit klar kommt, wenn aus dem TV kein Bild mehr erstrahlt usw usw. Wir sind festgefahren im Kapitalismus und dem Gedanken alles über Bezahlung regeln zu können. Dieses System ist beim Umweltschutz irgendwie so nicht anwendbar, auch wenn versucht wird, es drauf anzuwenden über das Drehen an der Kostenschraube. Naja, so isses halt. Leider


    :daumen:

    sàwàddee kráb

  • ich weiß nicht, ob man so weit gehen muss, dem Fortschritt vollständig abzuschwören.
    Es ist ja eine Illusion, dass die Menschen früher wesentlich Umwelt-schonender gelebt haben.
    Menschen haben schon vor 20.000 Jahren Tierarten ausgerottet, schon vor 4000 Jahren die Wälder in Nordafrika abgeholzt (wo jetzt Teile der Sahara liegen).


    Aus Sicht des Umweltschutzes wäre es besser, wenn wir nicht so viele auf der Welt wären.
    Mit den Methoden von vor 500 Jahren, könnten wir niemals 7 Milliarden Erdenbürger ernähren.
    Also dieses zurück in die gute, alte Zeit funktioniert nicht, wenn man nicht - und das wird ja wohl niemand vorschlagen wollen - 80% der Menschen umbringt.


    Ziel muss es also sein, den weiteren Anstieg der Bevölkerung zu stoppen und den Fortschritt so intelligent zu gestalten, dass wir mit minimaler Ressourcenverschwendung hier alle friedlich miteinander leben können.


    Bevor wir den ganz großen Ideologien nacheifern, die schon so viele Menschen unglücklich gemacht haben schlage ich vor, dass jeder versucht die Dinge zu tun, die schon jetzt seinen persönlichen "Fußabdruck" auf dieser Erde minimieren können.
    Ich halte Leute für extrem verlogen, die mit einer alten Schadstoffschleuder zu Anti-Atom-Demos reisen, zu Hause den billigsten Stromanbieter wählen, die massiven Chancen zur Energieeinsparung nicht nutzen und auch gegen Wasserkraftwerke und Off-Shore-Windparks demonstrieren.


    Und auch wenns keiner hören will: Allein durch die Reduzierung oder völlige Aufgabe des Fleischkonsums kann jeder von uns den Schaden, den er hier auf Erden anrichtet signifikant reduzieren.


    Nur Personen, die ihre persönlichen Chancen zur Ressourcenschonung nutzen, haben für mich das moralische Recht, auf die "bösen" Politiker zu schimpfen.


    P.S.: Die sogenannte Weissagung der Cree ist übrigens eine Fälschung, sowas haben die nie gesagt, hört sich aber toll an und ist so romantisch.

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    KEINE PFIFFE GEGEN UNSERE MANNSCHAFT IN DER WEST


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  • Genau in den ersten 2 Abschnitten seh ich den springenden Punkt. Sicher haben die Mensch auch schon früher gerodet, aber die Masse war halt geringer. Das ist halt dieser Punkt, wo wir aus humanistischer Sicht einfach keine andre Möglichkeit haben. Nüchtern betrachtet würde es der Menschheit als ganzes wahrscheinlich mehr bringen, nicht humanistisch zu sein, aber das können wir net mit unserem Gewissen verantworten. Is ja auch richtig so, wenn man es aus unserer heutigen ethischen Sicht sieht. Will damit net sagen, das wir aufhören müssen, die natürliche Lebensdauer mit Hilfe von Wissen und Technologie über das vorgesehene Maß hinaus zu verlängern, aber aus biologischer Sicht (weiss keinen besseren Begriff grad) schleppen wir Balast mit, den wir eigentlich net schultern können. Bloss net falsch verstehn jetzt. Ich plädiere net dafür medizinische Versorgung abzuschaffen um die Sterblichkeitsrate zu erhöhen, aber es wär wahrscheinlich net nur bei den Renten spürbar. Man versucht halt Naturgesetze zu überlisten und wird von der Natur immer wieder dafür abgestraft. Derjenige/diejenige der nen Weg aus diesem Dilemma findet und Humanismus mit Umweltschutz in Einklang bringt, kriegt bestimmt nen Nobelpreis.


    Tsunamis, Vulkane usw. gabs ja schon immer. Das kann net das Kriterium sein eigentlich. Wer kennt nicht den Namen Pompeji. So lange her und selbst heute noch ein Begriff der Allgemeinbildung eigentlich. War wahrscheinlich genauso schrecklich. Aber die Auswirkungen waren regionaler beschränkt. Heut is alles auf immer weiteres Wachstum ausgelegt und irgendwann trifft dieser Ballon auf ne Nadel und dann geht uns genau wie bei dem Ballon die Luft aus. Und dann funktioniert aber halt auch die Kostenrechnung nimmer

    Einmal editiert, zuletzt von tja-heinz ()

  • Wer keinen Atomstrom will - was ich gut verstehen kann - der muss auch bereit sein, die Konsequenzen zu tragen und nicht glauben, dass es den zum Nulltarif gibt. Weder was die Kosten angeht, noch bzgl. der Umweltverschmutzung.


    Warum eigentlich? Wir haben hier in Finnland einen Atomstromanteil von 28%, also ungefähr wie in Deutschland. Wir haben keine fossilen Rohstoffe, müssen das Zeug also importieren. 15% unseres Stroms kommen direkt aus dem Ausland. Hier ist alles sauteuer, die Steuern sind generell hoch. Die Verteilung des Stroms ist kein Pappenstil, abgesehen von Helsinki ist quasi alles "am Arsch der Welt". Also lange Leitungen für wenig Personen.


    Frage: Warum kostet Strom bei uns nur die Hälfte?

    "Im Zahlenraum bis 100 kann Oliver Aufgaben mit hohem Schwierigkeitsgrad, auch bei wechselnder Aufgabenstellung, lösen."

    Einmal editiert, zuletzt von Cakedrummer ()

  • Antwort: Weil hier in Deutschland enorm hohe Steuern auf Strom erhoben werden, weil wir eine sehr hohe Umlage für Ökostrom zahlen müssen (die Stromkunden zahlen nämlich das Millionengeschäft mit den Solarzellen) und weil wir in Deutschland immer noch ein Oligopol haben, was die Netze betrifft. Deshalb verdienen sich die Stromkonzerne dumm und dämlich - das muss ja auch jemand zahlen.
    Ich meine, dass eine KWh am Strommarkt so 3-4 Cent kostet - der Rest geht in Verwaltung und die o.g. Posten.

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    KEINE PFIFFE GEGEN UNSERE MANNSCHAFT IN DER WEST


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