Sonntag, 17. April 2011 "Bei Hausausgabe versagt" (Die Rheinpfalz)

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Ebenso wie der FCK sitzen Köln, Eintracht Frankfurt und Wolfsburg im Bundesliga-Keller fest.

VON OLIVER SPERK UND HORST KONZOK

Die größten Optimisten im Fan-Lager des 1. FC Kaiserslautern wähnten sich nach dem Auswärtssieg von Stuttgart mit dem Klub ihres Herzens schon am rettenden Ufer. Ein Irrtum! Wer zu früh rechnet, hat sich schnell verrechnet. Durch das 0:2 (0:1) gegen den 1. FC Nürnberg hat der FCK seine Hausaufgabe in den Sand gesetzt, den erhofften Befreiungsschlag nicht landen können. Ein schwacher Trost, dass es dem 1. FC Köln mit dem 1:3 gegen den neue Hoffnung schöpfenden VfB Stuttgart, Eintracht Frankfurt mit dem 0:1 in Sinsheim gegen 1899 Hoffenheim und dem VfL Wolfsburg mit dem 2:2 gegen den tapferen FC St. Pauli nicht anders ergangen ist. Die Abstiegszone beginnt beim Tabellen-Elften 1. FC Köln, der mit 35 Punkten einen Zähler besser als die Lauterer steht, mit fataler Auswärtsschwäche gesegnet ist und an Ostern beim VfL Wolfsburg gastiert. Dort vollbringt Meistermacher Magath ebenso wenig Wunder wie Christoph Daum in Frankfurt: Unter Magath gab es drei Remis und eine Niederlage für die „Wölfe”.

Für den 1. FC Kaiserslautern gab es gestern im ausverkauften Fritz-Walter-Stadion erneut ein bitteres Erwachen nach einem Auswärtssieg - auch, weil es nicht gelungen ist, den schmerzlich vermissten Tempo-Dribbler Ivo Ilicevic zu ersetzen. Speziell in der ersten Hälfte agierte der FCK in Unterzahl - Stiven Rivic spielte nicht mit. Und dennoch hätte es wenigstens zu einem Punkt reichen müssen, denn Jimmy Hoffer und Sdrjan Lakic vermasselten zwei hundertprozentige Möglichkeiten. Am Ende packte Marco Kurz mit dem gelernten Abwehrmann Martin Amedick die Brechstange aus - auch der Versuch mit dem Riesen brachte nichts.

Bezeichnend für die halsbrecherische Harmlosigkeit des FCK sind karge zehn Torschüsse. Eigentlich unfassbar, dass die Roten Teufel in 90 Minuten nicht einen Eckball zuwege brachten. 13 Flanken - viel zu wenig, um eine Abwehr auszuhebeln. Weder Rivic noch Tiffert und Dick, weder Hlousek noch Amri oder Jessen brachten Brauchbares vom Flügel. So war es ein Leichtes für den 1. FC Nürnberg, drei Punkte über die Zeit zu retten.

Schlimm und für den FCK mit Sicherheit eine teure Angelegenheit sind die Würfe der offenbar ermittelten Dummköpfe aus der Westkurve, die Ekici als Zielscheibe auserkoren hatten. Aus der Torheit vom Millerntor haben manche nichts, aber auch gar nichts gelernt.

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Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau

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Der 1. FC Kaiserslautern liefert gegen Nürnberg eine schwache Vorstellung ab. Die Bekanntgabe der Vertragsverlängerung von Rechtsverteidiger Florian Dick kurz vor dem Spiel bringt nicht den von den Lauterern erhofften Schub. FCK-Chef Stefan Kuntz hat keinerlei Verständnis für die Becherwerfer aus der Westkurve.

VON OLIVER SPERK

Es bleibt höllisch schwierig für die Roten Teufel. Im Kampf um den Bundesliga-Verbleib konnte der 1. FC Kaiserslautern gestern gegen die cleveren Nürnberger „nicht das gewünschte Format zeigen”. Die Analyse von FCK-Trainer Marco Kurz war gewohnt offen.

Wirkliche Erklärungen für die vor allem vor der Pause ganz schwache Lauterer Leistung hatte auch Coach Kurz nach einem mäßigen Spiel auf die Schnelle nicht parat. Sein Nürnberger Kollege Dieter Hecking war stolz auf sein junges Team. „Wir haben es geschafft, die Lauterer früh anzulaufen und früh zu beschäftigen”, sagte der 46-Jährige.

Der Kaiserslauterer Rechtsverteidiger Florian Dick hatte sich den gestrigen Tag anders vorgestellt. Der FCK erhoffte sich durch das Bekanntgeben der Verlängerung von Dicks Vertrag bis 2014 kurz vor dem Spiel im ausverkauften Stadion einen zusätzlichen Energieschub. Die Energie aber blieb aus - ebenso wie die entscheidenden Einfälle und Ideen. „Das war eine der schlechtesten ersten Halbzeiten von uns, die ich hier erlebt habe”, meinte Dick selbstkritisch. Richtig feiern konnte der 26-Jährige, der beim 0:1 wie Jan Moravek und Adam Hlousek schlecht aussah, den neuen Vertrag nicht. Dennoch ist der Badener überzeugt davon, dass der Passus nicht greift, der den Kontrakt auch für die Zweite Liga gültig macht. „In erster Linie war die Mannschaft der Grund dafür, dass ich verlängert habe. Ich fühl' mich hier sehr wohl.” Die Partie gestern hat diesen Wohlfühlfaktor nicht erhöht.

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ZU SPÄT Der Lauterer Florian Dick (rechts) hat im Kopfballduell mit Nürnbergs Christian Eigler das Nachsehen.

Mit der generell fehlenden Energie haderte FCK-Mittelfeldspieler Christian Tiffert. „Auch bei mir selbst hat die Frische gefehlt”, sagte der gestern wirkungslose Leistungsträger, „die erste Halbzeit war gar nichts. Später hatten wir die eine oder andere Chance, aber letztlich haben wir kein Mittel gefunden.”

Zu einem aus FCK-Sicht unerfreulichen Nachmittag passten die Würfe von Gegenständen aus der Westkurve Richtung des Nürnbergers Mehmet Ekici, als dieser den sechsten Eckball ausführen wollte (72.). Schiedsrichter Guido Winkmann unterbrach die Partie für rund drei Minuten; FCK-Vorstandsvorsitzender Stefan Kuntz, das Trainerteam und Kapitän Martin Amedick beruhigten die Situation und gaben Ekici beim Ausführen der Ecke „Geleitschutz”.

Angesichts der Platzsperre für St. Pauli nach dem Becherwurf dort vor zwei Wochen waren die Würfe umso törichter. „Wenn der Selbstreinigungsprozess in der Kurve nicht funktioniert, müssen 98 Prozent der Zuschauer wieder mit hohen Zäunen leben, weil zwei Prozent ihre Emotionen nicht im Griff haben.” Zwei Werfer seien schon identifiziert worden, sagte FCK-Pressesprecher Christian Gruber, sie würden nun „den Strafverfolgungsbehörden zugeführt”.

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Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau

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DER PASST Christian Eigler erzielt gegen Kevin Trapp das 1:0 für den 1. FC Nürnberg

Der 1. FC Kaiserslautern kann den ersehnten Befreiungsschlag gegen den 1. FC Nürnberg nicht landen. Nach desolater erster Halbzeit werden zwei Riesenchancen vermasselt. Der „Club” siegt 2:0.

VON HORST KONZOK

Normalerweise spielt der FCK lieber und besser, wenn es westwärts geht. Gestern nicht! Die Mannschaft begann beim 0:2 (0:1) gegen den 1. FC Nürnberg engagiert, aber kopflos. Ein, zwei gute Flankenläufe Leon Jessens, zwei Schwalben von Stiven Rivic und Christian Tiffert symbolisierten rasch die Hilflosigkeit beim Versuch, die Abwehrkette des „Clubs” auszuhebeln.

Srdjan Lakic sah sich als Ein-Mann-Sturm isoliert, zumal ihm im zweiten Stock der hoch begabte Philipp Wollscheid keinen Stich ließ. Lakics Versuche, die Bälle abtropfen zu lassen - untauglich, weil der zentral wie nach der Pause am Flügel sehr schwache Tiffert und Jan Moravek nicht nachstießen. Mehr als der Hauch einer Chance Lakics (24.) sprang bis zur Pause nicht heraus.

Augenscheinlich, dass sich die Nürnberger rasch gut sortieren und es Almog Cohen von Minute zu Minute besser gelang, Tiffert aus dem Spiel zu arbeiten. Die Flügel der Roten Teufel - rechts Rivic, links Adam Hlousek - waren schnell gestutzt. Dazu kam anfangs das unsaubere, fahrige Spiel Rodneis, der sich im Gegensatz zu Mathias Abel aber fing.

In der 12. Minute die erste Chance für Dieter Heckings Elf: Christian Eigler stürmt an Florian Dick vorbei, Torwart Trapp aber hat aufgepasst und hält. Der 20-Jährige ist auch in der 33. Minute auf dem Posten, als Cohen dank Rivic und Abel durchspazieren darf. Eine Minute später ist's passiert. Die linke Außenbahn ist blank - kein Jessen, ein unaufmerksamer Hlousek und ein nicht mal halbherziger Moravek. So darf Timothy Chandler flanken, Dick lässt Eigler köpfen - 0:1. „Eine überragende Aktion", lobt FCN-Trainer Hecking.

Was FCK-Coach Marco Kurz als eine „relativ schwache erste Halbzeit” bezeichnet, war fatale Harmlosigkeit. „Besser, aber nicht gut”, nannte der Coach die Leistung seiner Mannschaft nach der Pause, als Totalausfall Rivic durch Jimmy Hoffer ersetzt wurde, der FCK mit zwei Spitzen versuchte, die Wende zu erzwingen. So dünn die Leistung Moraveks auch war - zwei exzellente Pässe lieferte er, die Hoffer und Lakic einfach veredeln mussten! Nach fatalem Nilsson-Fehler bediente Moravek Hoffer, der aber an Torwart Schäfer scheiterte (67.). „Fantastisch von Raphael gehalten", schwärmte dessen Trainer. Elf Minuten vor dem Ende spielte Moravek Lakic frei, der lief an dem aus seinem Tor gestürmten Schäfer vorbei, schoss über das Tor, anstatt Hoffer zu bedienen. „Wenn ich diese Chance bekomme, dann muss ich abschließen. Leider ist der Ball nicht reingegangen", bedauerte Lakic. Eine Minute zuvor war Hoffer nach tollem Solo knapp gescheitert.

In der Nachspielzeit ließ der 20 Jahre junge „Club”-Joker Robert Mak mit einem Konter vorbei am gestern schwachen Abel gar das 2:0 folgen.

1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Abel, Rodnei, Jessen (85. Amedick) - Petsos - Rivic (46. Hoffer), Tiffert, Moravek, Hlousek (76. Amri) - Lakic

1. FC Nürnberg: Schäfer - Chandler, Nilsson, Wollscheid, Pinola - Simons - Hegeler, Ekici (82. Gündogan), Cohen (88. Maroh), Eigler - Schieber

(73. Mak)

Tore: 0:1 Eigler (34.), 0:2 Mak (90.+2) - Gelbe Karten: Dick (5/3) - Ekici (5/1), Pinola (5/1) - Beste Spieler: Trapp - Wollscheid, Ekici, Hegeler, Cohen - Zuschauer: 49.780 (ausverkauft) - Schiedsrichter: Winkmann (Kerken).

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Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau