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Es gibt Begebenheiten oder Begegnungen im Leben, die gehen einem nicht so schnell aus dem Kopf. Die nachfolgende ist so eine. Sie ist auf der einen Seite trivial, auf der anderen Seite ist sie so sympathisch, dass man sie gerne weitererzählt.
Es war genau auf den Tag vor Wochenfrist. Es war zu fast mitternächtlicher Stunde. Es war nach dem zum „Abstiegsendspiel” erklärten Spiel des 1. FC Kaiserslautern gegen den FC St. Pauli in der Ersten Fußball-Bundesliga. Das Spielergebnis war ein mehr als erfreuliches. Ein Resultat, das die Herzen der FCK-Fans höher schlagen ließ. Ein Dreier gegen die Paulaner sicherte den Roten Teufeln den Klassenerhalt. Klar, dass an diesem Abend die Stimmung bei allen Anhängern des FCK prima war.
Es war an der Ampel am Polizeipräsidium. Ich war auf der Heimfahrt vom Betzenberg. Die journalistische Arbeit war getan. Auch ich fand es klasse, dass der FCK an diesem Abend den entscheidenden Schritt zum Klassenerhalt tun konnte. Das war wichtig für die Region, die Stadt, den Verein, die Anhänger.
Die Ampel an der Kreuzung Eisenbahnstraße/Logenstraße/Barbarossastraße/Bremerstraße zeigte Rot. Ich mit dem Auto auf der Abbiegespur in Richtung Logenstraße. Ein anderer Autofahrer mit Alzeyer Kennzeichen auf der Spur neben mir. Das Warten auf Grün lässt uns wechselseitig rüberschauen. Unsere Blicke treffen sich - und unsere offensichtlichen gemeinsamen Gefühle.
Der Autofahrer neben mir reckt den Daumen in die Höhe. Ich tue daraufhin das gleiche. Es braucht in diesem Moment keiner Worte. Wir beide wissen, was Sache ist. Unsere Freude und Erleichterung über das Happyend im Klassenkampf bricht sich Bahn in Gestik und Mimik.
Es wird grün. Unsere Wege trennen sich. Ich fahre nach links, er geradeaus in die Eisenbahnstraße. Der FCK hat uns für einen Augenblick verbunden. Gemeinsam auf der Erfolgsstraße.
Quelle: DIE RHEINPFALZ