ZitatAlles anzeigenSrdjan Lakic will heute im Spiel beim VfL Wolfsburg Klassenverbleib des FCK besiegeln
Srdjan Lakic begegnet heute bei seiner letzten Dienstreise mit dem 1. FC Kaiserslautern seiner Zukunft. In der Volkswagen-Arena kämpft der VfL Wolfsburg, der künftige Arbeitgeber des kroatischen Stürmers, um eine Zukunft in der Fußball-Bundesliga (Anpfiff: 15.30 Uhr).
Für Lakic ist es ein besonderes Spiel, für den VfL Wolfsburg ein existenzielles. „Letztlich spielt Wolfsburg gegen den FCK, nicht Wolfsburg gegen Lakic”, betont FCK-Trainer Marco Kurz, „aber wir wollen ,Laki' natürlich Hilfestellung geben, damit er sich gut präsentieren kann. Gemeinsam wollen wir in Wolfsburg ein Riesenspiel machen.”
Gestern beim Abschlusstraining auf dem Betzenberg präsentierte sich Srdjan Lakic beim Schusstraining treffsicher und engagiert. „Heute bin ich entspannt, locker und gut drauf. Wie es morgen sein wird, weiß ich natürlich nicht. Ich will jetzt vor dem Spiel auch nicht viel reden, lieber nach dem Spiel”, sagte Lakic. Er weiß, dass er heute ganz besonders im Blickpunkt stehen wird.
Im Januar hat sich der 27-Jährige, 2008 von Hertha BSC Berlin zum FCK gekommen, zum Wechsel zum VfL Wolfsburg entschlossen . Dort hat Lakic (verheiratet, ein Kind) einen Vertrag bis zum 30. Juni 2015 unterschrieben. Lakic ist sicher, „dass Wolfsburg nicht absteigt”. Er beteuerte in den letzten Tagen aber auch immer wieder, dass sein Interesse seinem Klub, seiner Mannschaft gilt. FCK-Coach Kurz vertraut Lakic, nennt ihn „einen Profi durch und durch” und betont mit einem leicht schelmischen Grinsen: „,Laki' darf natürlich so viele Tore schießen, wie er möchte ...”
Auf dem Weg zum gegnerischen Tor: Srdjan Lakic spielt heute mit dem FCK in seiner künftigen Heimat in Wolfsburg.
„Wir haben eine gute Ausgangsposition, die noch nicht gefestigt ist”, mahnt Marco Kurz totale Hingabe und leidenschaftliches Engagement an: „Eine entspannte Situation ist sehr gefährlich. Wenn es so entspannt ist, dann läuft man auf einmal entspannt hinterher ...”
Dem Coach ist nicht verborgen geblieben, dass bei dem einen oder anderen FCK-Profi der Abstiegskampf doch Spuren hinterlassen hat. „Frischer als zuletzt” sah der Coach während dieser Trainingswoche Jan Moravek auf der Wiese. Der FCK ist bemüht, den 21-Jährigen eine zweite Spielzeit beim FC Schalke 04 auszuleihen. „Schalke will jetzt erst einmal seine Saison analysieren und dann Entscheidungen treffen. Da müssen wir uns noch ein bisschen in Geduld üben”, sagte FCK-Vorstandschef Stefan Kuntz gestern. Ähnlich gelagert ist die Personalie „Jimmy” Hoffer. Der FCK will den 24-Jährigen, der wie Moravek fünf Tore geschossen hat, eine weitere Saison vom SSC Neapel ausleihen.
Vor dem VfL Wolfsburg, der sich heute drei goldene Punkte im Kampf gegen den Abstieg erarbeiten will, bekundet FCK-Trainer Kurz großen Respekt. „Das ist ein Top-Format”, sagt er beim Blick auf Diego und Co. Für den gesperrten Grafite stürmt der in der Winterpause aus Leverkusen gekommene Patrick Helmes.
„Ich erwarte die Wolfsburger offensiv, und wir wissen, das sind alles Top-Spieler auf Top-Niveau. Wir sind hoch konzentriert und wollen alles daransetzen, unsere Fans zufrieden auf die Heimreise zu schicken”, sagt Kurz. Rund 5000 Anhänger aus Kaiserslautern werden heute Nachmittag in Wolfsburg erwartet.
Am 13. Mai 2006 begegneten sich der VfL und der FCK am letzten Spieltag. Dem VfL genügte das 2:2 im Abstiegs-Endspiel, um erstklassig zu bleiben. Für den FCK folgten vier bittere Zweitliga-Jahre. Grund genug, heute zu punkten, den Klassenerhalt perfekt zu machen.
So spielen sie
VfL Wolfsburg: Benaglio - Riether, Kjaer, Friedrich, Schäfer - Josué - Polak, Cicero, Diego - Helmes, Mandzukic - Es fehlt: Grafite (Gelb-Sperre)
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Kirch, Abel (Amedick), Rodnei, Jessen - Petsos - Tiffert, Moravek, Hlousek - Hoffer, Lakic - Ersatz: Sippel, Bugera, De Wit, Walch, Amri, Nemec - Es fehlen: Dick (Muskelfaserriss), Simunek (Reha), Ilicevic (Trainingsrückstand)
Schiedsrichter: Kircher (Rottenburg)
Hinrunde: 0:0.
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Zur Sache: Stefan Kuntz: soll Chef bleiben
Der 1. FC Kaiserslautern will den Ende 2012 auslaufenden Vertrag mit seinem Vorstandsvorsitzenden Stefan Kuntz (48 ) frühzeitig verlängern. „Wir sind uns einig, dass wir mit Stefan Kuntz weiterarbeiten wollen, dass wir die Zukunft des Vereins gemeinsam mit Stefan Kuntz planen wollen”, sagte FCK-Aufsichtsratsvorsitzender Dieter Rombach gegenüber der RHEINPFALZ. „Ich erwarte, dass es zu einer Vertragsverlängerung mit Stefan kommt. Wir haben jetzt ja auch noch ausreichend Zeit, die Gespräche ohne Druck führen zu können”, sagte Rombach.
„Ich habe mich in den letzten Monaten total auf den Klassenerhalt konzentriert, ich will den Gesprächen jetzt auch nicht vorgreifen”, erklärte Kuntz. Er ist seit 8. April 2008 im Amt. Nach dem Zweitliga-Klassenerhalt 2008, dem Aufstieg 2010 soll nun der Ligaverbleib in der Bundesliga gefeiert werden. Den FCK in der Bundesliga etablieren, das Nachwuchsleistungszentrum ausbauen - zwei große Projekte, die Kuntz realisieren möchte. Seine Kernaussage: „Derzeit kann ich mir nicht vorstellen, für einen anderen Verein als den FCK zu arbeiten.”
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Publikation: Ludwigshafener Rundschau