ZitatAlles anzeigen
FCK-Elf lebt - Rodnei ein Spiel gesperrt
Eintagsfliegen mag er nicht: Marco Kurz, der Trainer des Fußball-Bundesligisten 1. FC Kaiserslautern, mahnt gerne Konstanz an. Den 2:1-Sieg „auf Schalke” würdigte er als Leistung des Kollektivs und lobte zwei, die lange außen vor waren: Pierre De Wit und Olcay Sahan.
„Man muss das Kollektiv loben”, sagt der Coach am Tag nach dem Befreiungsschlag in der Veltins-Arena. „Wie die Mannschaft nach dem unberechtigten Elfmeter reagiert hat, wie sie dagegengehalten hat, wie sie weiter ihre Chance gesucht hat, weil sie das Spiel unbedingt gewinnen wollte - das war stark”, lobt der Coach.
Nach einem Laufduell Rodneis mit Jurado in der 61. Minute hatte Schiedsrichter Peter Sippel aus München auf Elfmeter entschieden und dem Lauterer Abwehrspieler Rot gezeigt. Rodnei muss den Feldverweis mit einem Spiel Sperre büßen. Und dies obwohl das Fernsehbild beweist, dass Schalkes Spanier sich beim Lauterer Brasilianer eingehängt hatte, sowohl der Elfmeter als auch die Rote Karte unberechtigt waren, weil faktisch ein Stürmerfoul vorlag. Ein Freispruch Rodneis aber kam nach Angaben des FCK nicht zustande, weil Schiedsrichter Sippel bei seiner Aussage blieb, dass Rodnei einzig und allein versucht habe, den Gegenspieler unfair zu attackieren. Die Tatsachenentscheidung ist dann unantastbar für das Sportgericht.
Elf Minuten nach der Dezimierung - zehn Lauterer spielten gegen zehn Schalker - kam der große Moment des Pierre De Wit: Der kleine Techniker dringt mutig in den Strafraum ein, umspielt drei Schalker, flankt und findet Dorge Kouemaha, der - lehrbuchmäßig - gegen die Laufrichtung von Torhüter Lars Unnerstall das Siegtor köpft.
Nach dem überschäumenden Torjubel räumte Vorlagengeber De Wit nach seinem vierten Einsatz in dieser Saison das Feld für Thanos Petsos. „Ehrlich gesagt hatte ich nach 60 Minuten Krämpfe, ich weiß auch nicht, wo die herkamen”, beschreibt der 24-Jährige den Grund des Wechsels. „Pierre ist immer fleißig, trainiert immer engagiert. Er hat im Training immer die richtige Rückmeldung gegeben”, attestiert Trainer Kurz. Und durfte sich auch über seinen gelungenen Schachzug mit Olcay Sahan freuen. Der Ex-Duisburger, bei den Spielen gegen Mainz 05, in Wolfsburg und gegen den VfB Stuttgart nicht einmal im Kader, stürmte quasi von der Tribüne in die Startelf.
„Er hat die Defensivschwächen von Christian Fuchs offengelegt”, attestiert Coach Kurz, der einen „giftigen” Sahan sah, der zum Balleroberer, zum klugen Pass- und Ideengeber wurde. „Olcay hat das Gesicht gezeigt, das wir aus der Vorbereitung kannten. Nach seinem guten Start aber war er dann irgendwie zufrieden...”, machte Kurz ein gewisses Zurücklehnen aus. Nach dem Verlust des Stammplatzes aber habe Sahan die richtigen Antworten gegeben - erst im Training, nun im Spiel. Nur ins Tor köpfte er nicht (43.).
Pierre De Wit und Olcay Sahan werden auch am Samstag (15.30 Uhr) gegen den SC Freiburg losgelassen. Anstelle von Leon Jessen (Schambeinverletzung) positionierte sich beim Sieg gegen die Schalker Alexander Bugera mit einer insgesamt guten Leistung. Mathias Abel dürfte den gesperrten Rodnei ersetzen. 37.000 Karten sind bisher verkauft
Quelle: DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau