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Hertha BSC nach 3:1 gegen harmlosen FCK im DFB-Pokal-Viertelfinale - Nur Itay Shechter trifft für Kurz' biedere Kicker
Berlin. Der 1. FC Kaiserslautern ist im DFB-Pokal nur noch Zuschauer. Hertha BSC Berlin steht nach einem 3:1 (1:0)-Sieg gegen überforderte Lauterer Papiertiger im Viertelfinale. Der FCK versagte fast kollektiv.
Den Pausenrückstand durch Ramos' Treffer (44.) egalisierte Itay Shechter nach Nemec-Pass und Sahan-Zuspiel (51.). Das sah richtig gut aus. Nach dem Motto allerdings: Ein blindes Huhn findet auch einmal ein Korn!
Die Freude wich acht Minuten später grenzenloser Enttäuschung. Pierre-Michel Lasogga nutzte die Einladung des völlig neben seinen Schuhen stehenden Oliver Kirch zum 2:1 (59.). Lautern wirkte resigniert, selbst von Christian Tiffert kam kein Signal. Der Kapitän schien müde unter Deck. Bezeichnend, dass der für Nemec gekommene Dorge Kouemaha in der 76. Minute völlig frei über das Berliner Tor schoss. Klasse drei Minuten vor dem Ende die Parade Thomas Krafts gegen Shechter. Den Schlusspunkt - nach Herthas starker zweiter Halbzeit verdientermaßen - setzte Patrick Ebert, von Ramos bedient, in der letzten Minute.
Für Hertha war's das Spiel eins nach Markus Babbel. Für den am Sonntag gefeuerten Wiederaufstiegstrainer coachte Rainer Widmayer, ein Freund Babbels, die Berliner. Der Ein-Spiel-Trainer ist der Platzhalter für Michael Skibbe. Dessen Verpflichtung wird heute offiziell.
FCK-Coach Marco Kurz, der am Ende tief enttäuscht war, setzte auf die Formation, die am Sonntag gegen Hannover 96 in Hälfte zwei ran durfte: Mit Adam Nemec für Dorge Kouemaha in der Spitze und Shechter an seiner Seite. Der FCK besaß vor der Pause mehr Ballbesitz, hielt die Berliner so weitgehend weg von Kevin Trapps Gehäuse. Abgesehen von einem Kopfball Ramos' (22.) erwiesen sich die Berliner zunächst als noch torungefährlicher als die chronisch abschlussschwachen Lauterer.
Als Mathias Abel über den Ball trat, Lasogga die Lunte roch, verhinderte Florian Dick Flurschaden (23.). Es war aber auch nicht Dicks Abend. Von Ronny aufgemischt, in der Offensive harmlos, ging er baden. Alexander Bugera, Dicks linkes Pendant, blieb weitgehend auf Tauchstation.
Die erste Chance der Lauterer bot sich Olcay Sahan, dessen 17-Meter-Schuss Torwart Kraft parierte (28.). Der folgende Eckball war keinen Schuss Pulver wert. Stark Shechters Flanke drei Minuten später, doch Kraft krallte sich den Ball nach Nemec-Kopfball im Nachfassen.
Mit einem Konter kam Hertha zur Pausenführung: Ronny nutzte die Freifläche, die Dick gewährte, Abel und Rodnei kamen zu spät, Adrian Ramos vollstreckte (44.).
Das Spiel des FCK: zu statisch, oft planlos in die Breite mit wenig Durchsetzungsvermögen über die Flügel. Nach Shechters Ausgleich verdankte die Hertha ihre erneute Führung einem Ballverlust des Wiederholungstäters Kirch. Der starke Lasogga setzte sich in Gang, gewann das Laufduell gegen Martin Amedick, tanzte den für Abel gekommenen Lauterer aus und hatte auch noch Glück, dass Trapp den Ball nicht zu fassen kriegte. Fatal beim FCK die Haltung nach dem 1:2. Da war kein Aufbäumen, da war kein Plan mehr. Ganz schlecht sortiert die Innenverteidigung, wo der eingewechselte Amedick ähnlich schlecht auftrat wie Vorgänger Abel. „Vorne machen wir die Tore nicht, und hinten bekommen wir solche Eier”, haderte FCK-Torwart Trapp. Völlig wirkungslos blieben erneut die Eckbälle.
So spielten sie
Hertha BSC Berlin: Kraft - Lell, Janker, Mijatovic, Kobiashvili - Ebert, Ottl, Lustenberger (80. Niemeyer), Ronny (90. Ben-Hatira) - Ramos, Lasogga
1. FC Kaiserslautern: Trapp - Dick, Abel (46. Amedick), Rodnei, Bugera - Fortounis (77. De Wit), Tiffert, Kirch, Sahan - Shechter, Nemec (67. Kouemaha)
Tore: 1:0 Ramos (44.), 1:1 Shechter (51.), 2:1 Lasogga (59.), 3:1 Ebert (90.) - Gelbe Karte: Ebert - Beste Spieler: Ronny, Ramos, Lasogga, Kraft - Zuschauer: 40.944 - Schiedsrichter: Meyer (Burgdorf).
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DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau