ZitatAlles anzeigenWer soll beim 1. FC Kaiserslautern die so dringend benötigten Tore gegen den Abstieg schießen? Darüber spekulierten gestern die Kiebitze beim Training der Profis zwei Tage vor dem Rückrundenstart gegen Werder Bremen. Nur ein Dutzend Fans harrte im Dauerregen aus, groß waren jedoch die Hoffnungen.
Wer soll beim 1. FC Kaiserslautern die so dringend benötigten Tore gegen den Abstieg schießen? Darüber spekulierten gestern die Kiebitze beim Training der Profis zwei Tage vor dem Rückrundenstart gegen Werder Bremen. Nur ein Dutzend Fans harrte im Dauerregen aus, groß waren jedoch die Hoffnungen.
Kevin Fuchs, der gestern nicht den weiten Weg aus dem Saarland gescheut hatte, um beim Training der Bundesligaprofis dabei zu sein, glaubt, dass die Rettung nicht von den in der Winterpause verpflichteten neuen Stürmern kommen werde, sondern von denen, die seit Saisonbeginn zur Mannschaft gehören. „Die werden die Tore schießen”, sagt Fuchs, der selbst vom Fach ist. In seinem Heimatverein SV Wolfersweiler sei er Mittelstürmer, erzählt er und erwähnt noch, dass er in der ersten Saisonhälfte zwölf Tore geschossen habe. Damit hat er einen Treffer mehr als die ganze Sturmabteilung des 1. FCK in den bisherigen 17 Partien erzielt. Tore in der Rückrunde erwartet er vor allem vom „Ausnahmefußballer Itay Shechter”. Trotz der beim FCK herrschenden Torflaute ist Kevin Fuchs überzeugt, dass den Lauterern am Samstag im heimischen Stadion gegen Bremen ein hoher Sieg gelingt. „Der FCK gewinnt 6:2”, sagt er und glaubt, dass die Lauterer am Ende auf einem sicheren Platz stehen werden.
Durchaus optimistisch ist auch Stefanie Berends, deren Herz, wie sie sagt, für den FCK schlägt. „Es sind neue Spieler hinzugekommen”, sagt sie und ist überzeugt, dass beim FCK in der Winterpause „"der Knoten geplatzt ist” und dass es in der zweiten Halbserie besser mit dem Toreschießen klappen werde: „Der FCK wird Bremen schlagen und in der Bundesliga bleiben.”
Während sie das sagt, hat Oliver Schäfer, der Fitnesscoach des FCK, auf dem Platz vier die Profis in einer Reihe antreten lassen. Auf die ihm zugerufene Frage, auf welches Ergebnis er gegen Bremen tippe, antwortet Schäfer nach einigem Nachdenken: „Wir gewinnen 2:1.”
Das ist auch Reinhold Neumanns Tipp. Seit 40 Jahren habe er eine Dauerkarte, erzählt der Lauterer und traut dem FCK zu, dass dieser zum Saisonende 44 Punkte auf dem Konto habe. „Die sind drin”, sagt er und setzt seine Hoffnung in Sachen Tore auf die Neuverpflichtung Sandro Wagner. „Ich bin froh, dass wir ihn von Werder Bremen ausgeliehen haben. Er ist ein junger kopfballstarker Stürmer.” Für die Spieler, die sich vor ihm auf dem Platz zu einem Trainingsspiel formieren, findet er lobende Worte. „Sie sind topfit”, sagt der FCK-Fan und fügt dann noch vielsagend hinzu: „Das wird Bremen am Samstag zu spüren bekommen.”
„Der FCK gewinnt am Samstag 2:1, wenn es gut läuft, kann es auch ein 3:1 sein.” Das sagt der aus Landau angereiste Armin Schneider. Das Toreschießen sei zwar in der ersten Saisonhälfte das große Manko gewesen. Doch in der Rückrunde werde der FCK seine Ladehemmung ablegen. Die Mannschaft sei nicht schlecht, sie habe aber beim Abschluss oft viel Pech gehabt, meint der Fan, der den FCK am Ende auf dem 14. oder 15. Platz sieht.
„13 Tor, das ist wirklich mau”, findet Katrin Kohlmayer, die zusammen mit ihrem Mann zum Training gekommen ist. Sie könne nicht verstehen, fährt sie fort, dass der FCK bei dieser schwachen Torausbeute nicht Andrew Wooten eine Chance gebe. Der Stürmer schieße doch in der zweiten Mannschaft des FCK Tore und hätte es längst einmal verdient, sich im Bundesligateam bewähren zu können. „Warum holen wir immer neue Spieler und setzen nicht auf den eigenen Nachwuchs?” Auch wenn die Lage für den FCK schwierig sei, so ist die Dauerkarteninhaberin doch fest davon überzeugt, dass es der FCK schafft und erstklassig bleibt.
„Der FCK hat ein Strafraumproblem”, sagt Paul Nether und spielt auf die Abschlussschwäche der Roten Teufel an. Kaum hat er dies gesagt, da scheinen die Profis auf dem Platz seine Worte bestätigen zu wollen. So will es den im Strafraum postierten Spielern einfach nicht gelingen, die von rechts und links geschlagenen Flankenbälle in Kevin Trapps Kasten unterzubringen. Als dann, es dürfte der 13. oder 14. Ball sein, Konstantinos Fortounis den Bann bricht und die Kugel endlich im Netz unterbringt, wird dies von einigen Kiebitzen mit Applaus bedacht. Den überzeugten FCK-Fan Paul Nether hat diese Demonstration nachdenklich gemacht, und nach einiger Zeit hat er eine Lösung für das „Strafraumproblem” parat. „Der FCK braucht einfach mehr Glück beim Schießen.”
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau