ACTA - Schrecken der neuen Zeit

  • Danke Teufelskerl. Endlich mal eine ein wenig differenziertere Meinung dazu. ACTA geht zu weit sicher, aber andererseits muss ein geistiges Eigentum auch geschützt werden.

    So schön wie früher wirds nie werden, das gibt die Zukunft so nicht her...

  • Danke Teufelskerl. Endlich mal eine ein wenig differenziertere Meinung dazu. ACTA geht zu weit sicher, aber andererseits muss ein geistiges Eigentum auch geschützt werden.


    So ist es nur wird ACTA halt als Vorwand genommen wie sovieles um gewisse Gesetze und Bestimmungen einzuführen. Was ACTA bedeutet kommt einem totalitären Überwachungsstaat gleich und das hat mit Demokratie, Meinungsfreiheit und Schutz von geistigem und materiellen Eigentum nichts mehr gemein. Im 9/11 Thread hab ich auch mal den EU Vertrag angeschnitten der die Möglichkeit einer solchen Gesetzgebung überhaupt erst realistisch macht. Die Souverinität der Staaten wird an Lobbyisten abgegeben, die Durchsetzung der Rechte liegen mehr und mehr in privater Hand. Was das heisst kann man sich ausmalen. Es gibt da einen guten Film der sich "George Orwells 1984" nennt. Das Buch dazu ist auch zu empfehlen. Wir sind auf dem besten Wege dahin, ACTA ist ein Schritt von vielen aber letztlich werden wir wenn wir uns jetzt nicht wehren unsere Freiheit verlieren. Das Thema ist viel zu ernst um darüber nicht nachzudenken und ganz wichtig seine Stimmrecht wahr zu nehmen das mittlerweile auch mehr und mehr an Bedeutung verliert. Die Verhandlungen zu ACTA liefen lange Zeit im geheimen, und die Änderungen sind so weitreichend das sie uns über Nacht böse überraschen können. Da kann man nur hoffen das am Freitag in ganz Europa Mio. Menschen auf die Straße gehen.

  • RedShark: Mit Verschwörungstheorien bekommst du die Mehrheit der Leute nicht auf die Straße...


    Unbestritten ist wohl das ACTA das Urheberrecht und dessen Durchsetzung größtenteils in die Hände der Vertreiber oder Konzerne legt, zudem ACTA abgeändert werden kann. Also Auslegungssache. Und genau das schmeckt mir nicht.

  • Ja, danach sieht es aus. Aber wenn du andere Leute davon überzeugen möchtest, hilft es nicht mit Pauschalaussagen wie "Das Thema ist viel zu ernst um darüber nicht nachzudenken und ganz wichtig seine Stimmrecht wahr zu nehmen das mittlerweile auch mehr und mehr an Bedeutung verliert" um dich zu schlagen.


    Ich seh das ja recht ähnlich, wie du, aber mit solchen Aussagen schreckst du die Leute eher ab, zumal du dann nicht erklärst, warum z. B. das Stimmrecht mehr und mehr an Bedeutung verliert und was das nun damit zu tun hat, was George Orwell mit Lobbyisten zu tun hat und was um Gottes Willen nun 9/11 auch mit dem Thema zu tun hat. Dazu müsstest du m. E. wahrscheinlich nen Roman schreiben und auch die ein oder andere Quelle dazu angeben um das einigermaßen seriös darzustellen.


    Gleichzeitig lässt du eine wichtige Ursache von ACTA außer Acht: Warum beschäftigt die Politik sich damit und warum sind die Leute gar nicht mal so kritisch? Es ist eben nicht nur ein Lobbyprojekt oder ein Projekt, das das Ziel hat die Rechte der Bürger einzuschränken. Sondern es fehlt auch und gerade bei jungen Leuten, die mit dem Internet aufgewachsen sind, und da zähl ich mich nun dazu, die Sensibilität für das Urheberrecht. Da muss unbedingt das ein oder andere rechtlich an die neue Zeit angepasst werden, wie es teufelskerl73 hat anklingen lassen. Auf der nicht-gesetzlichen Ebene fehlt mir wie gesagt ein Bewusstsein dafür, dass man nicht einfach das ein Lied, Bild oder Video so verwenden darf. Da steckt im Zweifelsfall jede Menge Arbeit drin, von der die Person sogar lebt.


    Und dazu muss sich die Politik, aber auch die Gesellschaft Gedanken machen. Und nicht in Hinterzimmern ein Abkommen verhandeln, dessen Konsequenzen unklar sind bzw. wohl auch Lobbyinteressen dient.

    Dehäm is dehäm: Wer reist, lernt das umso mehr schätzen.


  • Genau, und deswegen steigen seit Beginn der 90er Jahre Umstäze und Gewinne Jahr für Jahr? :autsch:


    für die Behauptung hätte ich gerne mal eine Quelle...


    Zur Musikindustrie sagt z.B. das Handelsblatt: Die Bilanz des vergangenen Jahres ist für die Branche bitter. Schließlich hatte die Musikindustrie in den vergangenen zehn Jahren rund 40 Prozent der Erlöse verloren.
    http://www.handelsblatt.com/un…sikindustrie/4059884.html

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    KEINE PFIFFE GEGEN UNSERE MANNSCHAFT IN DER WEST


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  • naja das die musikindustrie 40% in den letzten zehn jahren verloren hat wundert mich nicht... die leute haben halt auch nicht mehr für alles und jeden kram geld... und ob man den großteil der songs/bands noch mit musik vergleichen kann, nunja das sei mal dahingestellt... ;)

  • Im Bezug auf Musik, Bands und Songs:


    Musik wurde durch das Internet immer mehr ein "Allgemeingut". Ich bin von der jüngeren Generation und für mich war es mehr oder weniger normal, dass ich alles an Musik hören konnte, ohne dass ich dafür etwas zahlen muss. Das geht eben so weit, dass im Bewusstsein dieser Menschen die Musik eben als frei verfügbar gesehen wird. Diese Entwicklung lässt sich meiner Meinung nach auch nicht aufhalten, da die technischen Möglichkeiten so vielfältig sind, dass quasi jeder problemlos Songs aufnehmen, schneiden und vervielfältigen kann.


    Deshalb sehe ich die Haupteinnahmen einer Band / eines Künstlers nicht mehr beim Verkauf der Songs. Wenn man ein Album verkauft, hat man momentan meistens nur eben noch das Cover und die schöne CD, manchmal vielleicht noch Bonusmaterial. Das ist aber nur was für "richtige" Fans. Als Band lebt man heute dann vielmehr von Konzerten und Werbeartikeln. T-Shirts, Mützen, Tassen und was es sonst alles gibt.


    Dass dabei natürlich Künstler abfallen, die nur Songs im Studio produzieren und sonst eigentlich nicht existieren - das ist dann halt so. Mit dieser Musik konnte ich mich ohnehin nie anfreunden, für mich ist eine Band dann interessant, wenn sie eben auch auftritt. Früher konnte man mit einem Hit, der tausend- oder millionenfach verkauft wurde, reich werden. Das war schon absurd genug und hat auch meiner Meinung nach die Musik in ein komisches Licht gerückt. Deswegen find ich die momentane Entwicklung bezüglich der Musik auch nicht so schlimm.

  • das mag ja alles sein, aber es ist DIEBSTAHL!


    Finde ich schon heftig, dafür zu plädieren, dass Diebstahl legalisiert wird. Ich klaue meinem Nachbarn doch auch nicht die Zeitung aus dem Briefkasten, bloß weil es so einfach ist.


    Wir hier in Deutschland leben zu großen Teilen davon, dass unsere Ideen und Erfindungen uns Geld bringen. Wenn diese noch mehr gezockt würden, wäre es hier mit unserem Lebensstandard bald vorbei.


    Wenn es keinen Patentschutz gäbe, würde nur noch wenig entwickelt, kein Fortschritt, keine neuen Medikamente usw.


    Ich möchte bezahlt werden, wenn ich zur Arbeit gehe - wieso kann man dieses Recht nicht auch Autoren, Musikern, Filmemachern usw. gewähren?

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  • Ist es Diebstahl, wenn man Songs aus dem (Internet-)Radio aufzeichnet, weil man die Show wieder hören will? Viele Künstler stellen Songs ja auch schon kostenlos auf ihrer Homepage zur Verfügung, manchmal nur zum Anhören, manchmal direkt zum Download.


    Wie gesagt, ich habe ja nur zur Musik Stellung genommen, nicht allgemein zu ACTA oder anderen Berufssparten. Da ich selbst Musiker bin (allerdings nicht beruflich), weiß ich, dass es insbesondere für kleine Bands kaum Sinn macht, noch CDs zu verkaufen, damit wird man kaum Geld einnehmen. Das Geld fließt bei Auftritten, über Werbeartikel. Bei großen Bands bringen CDs natürlich noch immer einen Haufen Kohle, weil es ja da trotz Internet immer noch tausende und abertausende Menschen gibt, die sich das Original kaufen, um die Band zu unterstützen.


    Diese Entwicklung kam vor allem mit der erhöhten Präsenz der Bands durch das Internet. Heutzutage musst du, um Leute zu erreichen, irgendwas bieten. Wenn jemand deine Homepage sieht und keinen Song hören kann, dann kommt er auch nicht wieder. Dementsprechend ist es für Bands, die bekannt werden wollen, fast notwendig, kostenlose Aufnahmen zur Verfügung zu stellen. Sonst kommen keine Leute auf deine Konzerte und kaufen sich auch nicht das Album. Es gibt so viele Bands, die Leute sind so verwöhnt, dass sie sich vorher schon ein Bild machen wollen - auch weil sie es können.


    Dementsprechend gibt es, wie ich in meinem vorherigen Post erwähnte, eine gewisse Sättigung der Gesellschaft im Bezug auf Musik. Die Leute sind verwöhnt. Sie werden von überall mit kostenloser Musik überschüttet. Wieso soll man sich da noch Musik kaufen? Sich von einem Kumpel, der sich das Album evtl. gekauft hat, einen Song zu ziehen, ist heutzutage nicht mehr das Problem. Früher hat man das eben mit Kassetten überspielt oder CDs gebrannt. Das war genauso illegal, wurde aber gemacht.


    Um dieser ganzen Entwicklung entgegenzutreten muss es eben ein Umdenken geben. Als Musiker lebst du von deiner Musik, die Frage ist wie man die Musik verkaufen kann. Aufwändige Lizensierungen oder Kopierschutz funktionieren nicht, wie man gesehen hat. Songs über iTunes und andere Portale einzeln zu verkaufen funktioniert auch immer weniger. Ich selbst hab da jetzt auch keine revolutionäre Idee, aber es wird einfach nicht funktionieren, dass die Leute Songs nicht mehr auf externen Festplatten sammeln und untereinander austauschen. Das ist ein Fakt aus meiner Sicht. Und dementsprechend denke ich eben, dass man sich da aus einer anderen Richtung annähern muss.


    Wie gesagt, ich spreche hier nur aus der Sicht der Musiker. Wie es bei Filmemachern und anderen ist, kann ich nicht beurteilen, die haben wahrscheinlich größere Probleme.