ZitatAlles anzeigenFCK-Mittelfeldspieler Pierre De Wit hofft auf Rückenwind - Glasverbot rund um Partie in Mainz
Pierre De Wit hat sich eines längst zu eigen gemacht: Er denkt immer positiv. Vor dem Rheinland-Pfalz-Derby der Fußball-Bundesliga morgen (15.30 Uhr) beim FSV Mainz 05 spricht der Mittelfeldspieler des 1. FC Kaiserslautern deshalb auch von einer willkommenen Chance für sein abstiegsbedrohtes und seit vier Monaten siegloses Team.
„Für uns kommt das Spiel genau zur richtigen Zeit”, meint De Wit, „mit einem Sieg können wir richtig Schwung mitnehmen in die kommenden Wochen.” Ein Sieg? Die ganz speziellen Glücksgefühle, die so ein dreifacher Punktgewinn auslösen kann, sind den FCK-Profis und ihren Fans ziemlich fremd geworden in diesem Winter.
Deshalb wäre der von De Wit angesprochene Schwung so langsam dringend nötig, wenn der Abstiegskampf am Ende erfolgreich sein soll. Drei Partien in Folge hat der FCK nun verloren, zwölf Spiele in Serie nicht gewonnen. „Wenn du in so einem Spiel die Wende schaffst, dann gibt dir das noch ein Prozent mehr Rückenwind”, sagt De Wit, den ein heftiger grippaler Infekt nach dem ersten Rückrundenspiel lahmgelegt hatte und ihn zu drei Partien Pause zwang.
Wer aber wie „Piero” im Alter von nun 24 Jahren schon drei Kreuzbandrisse überstanden hat, den wirft auch ein hartnäckiger Infekt nicht um. Er fühle sich wieder vollkommen fit und bemerke keine konditionellen Defizite, sagt er. Am Samstag beim 1:2 gegen Borussia Mönchengladbach stand De Wit in der Startelf, wurde aber nach der Pause ausgewechselt. Trainer Marco Kurz stellte um und brachte für De Wit und Olcay Sahan Richard Sukuta-Pasu sowie Julian Derstroff.
De Wit, der mit dem neuen „Sechser” Ariel Borysiuk im Mittelfeld-Zentrum begann, während Christian Tiffert links spielte, fühlt sich bereit für 90 Minuten Derbykampf. „Boris” - Borysiuks Spitzname - spielt etwas defensiver, „Piero” liegt der offensivere Part mehr. Für ein bisschen Rückenwind wollen sie alles tun.
Die Partie in der neuen Mainzer Arena ist ausverkauft - rund 4500 FCK-Fans unter den 34.000 Besuchern werden erwartet. Bei der Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln herrscht nach Mitteilung der Polizei Getränkeverbot. In den Sonderzügen von Kaiserslautern nach Mainz und zurück sind Glasflaschen und Getränkedosen verboten. Laut Polizei gibt es an den Bahnhöfen daher Kontrollen. Auch deshalb wird eine zeitige Anreise empfohlen.
Zur Sache: Lauterer Pannenstatistik
Weiter ohne Alexander Bugera und Itay Shechter muss der abstiegsgefährdete 1. FC Kaiserslautern auskommen. Trainer Marco Kurz hofft aber, morgen (15.30 Uhr) im Derby beim FSV Mainz 05 Leon Jessen wieder einsetzen zu können. Der dänische Linksverteidiger, an einem Zeh lädiert, hat gestern wieder trainiert.
„Die Mannschaft trainiert hoch konzentriert”, lobt der Coach. Wichtig wäre, dass sie endlich auch mal wieder hoch konzentriert spielt. Denn die FCK-Pannenstatistik liest sich wie der Schadensbericht von einem Auto, das am Rosenmontag vom Band gelaufen ist. Auszüge gefällig? In Wolfsburg verlieren die Lauterer in Überzahl (0:1), in Hamburg verspielen sie in Überzahl die Führung (1:1). Schlimm die Schläfrigkeit, mit der sich die Lauterer Joker-Tore einfangen: In Augsburg trifft Stephan Hain 18 Sekunden nach seiner Einwechslung zum 2:2, gegen die Kölner braucht FC-Joker Roshi 99 Sekunden zum „goldenen” Tor .
Gladbachs Konterkunst - bekannt. Nach 15 Minuten aber führen die „Fohlen” beim FCK 2:0. Dass es am Ende nur zum Anschlusstor Jessens reicht - eine Folge der fast chronischen Torflaute. Dorge Kouemaha vermasselt die beste Chance!
Zwei Tore hat er auf dem Konto, neun müssten es wohl sein. Ein Knipser wie der Mainzer Zidan - für den FCK Traum und Albtraum ...
„Wir rechnen mit drei Punkten”
Die Coface-Arena ist ausverkauft, 4500 FCK-Fans reisen am Samstag zum Rheinland-Pfalz-Derby nach Mainz und wollen ihren 1. FC Kaiserslautern siegen sehen. Trainer Marco Kurz warnt bei der Pressekonferenz davor, den Gegner zu unterschätzen und gibt als Ziel drei Punkte aus.
„In vorderster Front stehen für uns drei wichtige Punkte. Das Derby bringt Interesse in diese Partie”, sagt Kurz, der den Fans mit einer erfolgreichen Partie „eine Freude machen will”. „Wir wissen um die Schwere der Aufgabe, aber wir freuen uns darauf”, verkündet er. Und schickt ein Lob Richtung Fans für die Unterstützung im Heimspiel am Samstag. Die habe der Elf weitergeholfen. „Wir lagen früh 1:0 zurück. Die Mannschaft hat nie angezeigt, dass sie aufgibt.” Er rechnet auch in Mainz mit Schützenhilfe durch die Fans, die den FCK auch auswärts „grundsätzlich phantastisch begleiten”.
FCK-Pressesprecher Christian Gruber rät Fußballfans ohne Ticket dringend von einer Fahrt in die Landeshauptstadt ab. „Es gibt auch vor Ort keine Tickets mehr”, erklärt er. Und fügt an, dass gegen Wolfsburg bereits 31.000 Karten verkauft sind, für das Stuttgart-Spiel 3500, gegen Schalke über 37.000 und gegen den HSV 30.000.
„Wir rechnen mit drei Punkten, die wir uns erspielen wollen.” Auf die Frage, ob der Mainzer Stürmer Mohamed Zidan eine Sonderbewachung bekommen wird, winkt der Coach ab. „Wir müssen kompakt stehen”, fordert er. „Es wird keine Manndeckung geben. Das haben wir noch nie gespielt”, sagt er.
Darauf angesprochen, warum gestern unter Ausschluss der Öffentlichkeit geübt wurde, entgegnet Kunz: „Wir wollten in Ruhe trainieren, in Ruhe etwas einstudieren. Deswegen haben wir uns den Ausnahmeluxus gegönnt. Sowas ist gang und gäbe in der Bundesliga. Das ist nichts gegen den Fan, sondern einfach für uns.”
Den Derbygegner charakterisiert der Trainer der Roten Teufel so: „Die Mainzer zeigen eine sehr gute Ordnung, stehen sehr kompakt, sind unheimlich aggressiv am Ball. Sie wollen auch dieses Spiel gewinnen.” Kurz erinnert an den Sieg des FCK (3:1) im Hinspiel. „Deswegen gehe ich davon aus, dass der Gegner gewillt ist, das Rückspiel zu gewinnen. Wir wissen, dass wir Siege benötigen, um in die richtige Richtung zu gehen. Von daher ist jedes Spiel ein Spiel, das wichtig ist für uns. Wir gehen hochkonzentriert in die Partie”, verspricht er.
Vergleichen lassen will der Trainer sein Team mit dem der Landeshauptstadt nicht. „Sie sind uns ein Jahr voraus, was die Ligazugehörigkeit betrifft. Für uns ist erstmal das Ziel, die Klasse zu halten.” Dazu müsse seine Mannschaft so auftreten wie gegen Mönchengladbach - für den Rest der Rückrunde.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau