ZitatAlles anzeigenUMFRAGE - Die Entlassung des FCK-Trainers findet Zustimmung
Nach nur 57 Tagen hat sich der 1. FC Kaiserslautern von Krassimir Balakov getrennt und sucht einen neuen Trainer. Die RHEINPFAlZ fragte gestern in der Fußgängerzone Passanten, was sie von der Trennung halten.
Markus Schäffner: „Warum hat man Krassimir Balakov überhaupt geholt? Da hätte man doch besser Marco Kurz als Trainer behalten sollen. Als der FCK die letzte Patrone zog und Kurz durch Balakov ersetzte, war ich gleich skeptisch. Man hätte damals besser Holger Stanislawski holen sollen. Der hätte von seiner Art her zum 1. FC Kaiserslautern gepasst. Balakov war der falsche Mann zur falschen Zeit und am falschen Ort. Jetzt ist es schwierig, einen guten Trainer zu finden. Mir fällt eigentlich nur Otto Rehhagel ein. Aber der sollte es nun wirklich nicht sein. Nach dem Abstieg muss der FCK einen Neuanfang wagen. Ich kann nur hoffen, dass Stefan Kuntz die richtigen Personalentscheidungen treffen wird.”
Ralf Schmutzler: „Ich frage mich immer noch, warum Stefan Kuntz damals Balakov verpflichtet hat. Es hätte bestimmt eine bessere letzte Patrone gegeben. Nun hat man ihn entlassen und versäumt, Jos Luhukay als Trainer auf den Betzenberg zu holen. Der hat zuletzt in Augsburg bewiesen, dass er auch ohne viel Geld eine schlagkräftige Mannschaft formen kann. Aber Luhukay ist jetzt nicht mehr zu haben, er ist ja zu Hertha BSC Berlin gegangen. Nachdem man Balakov rausgeworfen hat, muss der FCK noch einen Trainer bezahlen. Stefan Kuntz sollte jetzt einen Trainer verpflichten, der die Bundesliga kennt. Franco Foda, der ehemalige FCK-Spieler, hat in Österreich gute Arbeit geleistet. Vielleicht wäre er der richtige Mann. Nur wenn der FCK einen kompetenten Trainer verpflichtet, kann er in der nächsten Saison oben mitspielen.”
Bruno Amberg: „Balakov war als Spieler beim VfB Stuttgart ein Supertechniker, aber als Trainer gehört er nicht zur Weltklasse. Für den FCK war er der falsche Trainer. Ich hätte Jos Luhukay geholt. Aber das ist jetzt zu spät. Der ist bei Hertha BSC. Mein Trainerkandidat wäre nun der ehemalige FCK-Spieler Franco Foda. Der FCK muss jetzt einen Neuanfang machen. Dabei sollte er vor allem auf junge Spieler aus der Region setzen. Von den Spielern, die in der vergangenen Saison geholt wurden, hat keiner eingeschlagen. Ich vertraue weiterhin Stefan Kuntz und hoffe, dass er bessere Entscheidungen als in der vergangenen Saison trifft. Ich glaube nicht, dass der FCK in der nächsten Saison aufsteigen wird. In der darauffolgenden muss der Aufstieg ihm dann aber gelingen.”
Ulrike Miller: „Balakov zu entlassen, war eine gute Entscheidung. Mein Gefühl hat mir gleich gesagt, dass er nicht der richtige Trainer für den FCK ist. Aber jetzt muss man ihn weiterbezahlen, da sein Vertrag bis ins nächste Jahr läuft. Am besten wäre es, wenn man einen ehemaligen FCK-Spieler als Trainer verpflichten würde. Franco Foda wäre so ein Mann. Ihm traue ich den Neuanfang zu. Er hat das richtige Herz. Aber auch Volker Finke würde zum FCK passen. In Stefan Kuntz setze ich weiterhin großes Vertrauen. Die vergangene Saison war schlecht, die neue wird besser.”
Nicolai Wilk: „Es war eine falsche Entscheidung, Krassimir Balakov als Trainer zu holen. Das war wohl eine Kurzschluss-Entscheidung. Da hätte man besser an Marco Kurz festhalten sollen. Es ist jetzt schwierig, einen guten Trainer zu finden. Die guten, die keinen Verein haben, sind für den FCK unbezahlbar. Ralf Rangnick wäre solch ein Trainer. Fachlich ist er der beste, aber er wird nicht zum FCK kommen. Stefan Kuntz hat mein Vertrauen; er ist der richtige Mann für den FCK. Die nächste Saison wird schwierig für den FCK, aber ein Wiederaufstieg ist nicht unmöglich.”
Robert Schlick: „Ja, es ist gut, dass sich der FCK von Balakov getrennt hat. Seine Bilanz ist miserabel. Von den acht Spielen unter ihm hat der FCK sieben verloren. Als er die Mannschaft übernahm, traute ich ihm zu, dass er den FCK noch vor dem Abstieg retten könnte. Doch diese Hoffnung hat sich nicht erfüllt. Mit Ciriaco Sforza könnte der Neuaufbau gelingen. Die Fans kennen und lieben ihn. Der FCK muss schauen, dass er schnell wieder nach oben kommt. Er sollte dabei auf junge und talentierte Spieler aus der Pfalz setzen. Trotz des Abstiegs hat Stefan Kuntz immer noch mein Vertrauen. Ich bin überzeugt, dass er die richtigen Entscheidungen für die neue Saison treffen wird. Mit ihm wird der FCK wieder nach oben kommen und in die Bundesliga aufsteigen.”
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FCK-Chef Kuntz will Trainer in Ruhe suchen
Einen Nachfolger für den am Donnerstag entlassenen Trainer Krassimir Balakov hat Fußball-Bundesliga-Absteiger 1. FC Kaiserslautern noch nicht. Aber der Verein hat die Trennung (DIE RHEINPFALZ berichtete vorab) gestern bestätigt. Kandidaten bleiben Franco Foda (zuletzt Sturm Graz), Roger Schmidt (SC Paderborn) und Ciriaco Sforza (zuletzt Grasshopper Zürich). FCK-Chef Stefan Kuntz will in Ruhe nach einem Leiter des Projekts Wiederaufstieg suchen.
Der FCK und Balakov haben eine „einvernehmliche Auflösung des ursprünglich bis Ende Juni 2013 datierten Arbeitsvertrags” vollzogen, wie der Klub mitteilte. Auch Co-Trainer Ilia Gruev verlässt den FCK.
„Wir sind sehr zuversichtlich, rechtzeitig für alle notwendigen Planungen zur neuen Spielzeit einen neuen Cheftrainer präsentieren zu können”, sagte Kuntz.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung