ZitatAlles anzeigenDie FCK-Protagonisten interpretieren das Auftaktremis unterschiedlich - Morgen nach Aalen
Mathias Abel hat schon einiges erlebt im Fußball. Der 31 Jahre alte Innenverteidiger des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern weiß, dass seine Kollegen und ihn eine äußerst knifflige Aufgabe erwartet: Morgen (18 Uhr) müssen die Roten Teufel bei Liga-Neuling VfR Aalen auf der schwäbischen Ostalb ran.
Beim Überraschungsaufsteiger passt zurzeit so ziemlich alles: Zur Zweitliga-Heimpremiere am zweiten Spieltag kommt der traditionsreiche FCK mit rund 2500 Fans, und am Sonntag hat das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl zum Auftakt einen furiosen 4:1-Auswärtssieg beim Ex-Bundesligisten MSV Duisburg gelandet.
„Da wird sich am Freitag keiner hinstellen und eine große Motivationsrede halten”, sagt FCK-Abwehrspieler Abel, „jeder wird auf die Aufgabe brennen, wenn er den Namen Kaiserslautern hört. Wir müssen dann genauso darauf brennen, unseren ersten Saisonsieg zu holen.”
Spielerisch wollen die Lauterer dabei an die zweite Halbzeit von Montag anknüpfen, bei der die Zuschauer - darunter die mittlerweile 18.610 FCK-Dauerkarteninhaber - sechs Tore sahen. Beim 3:3 (0:0)-Unentschieden zum Saisonauftakt zeigte Premierengegner Union Berlin dem Bundesliga-Absteiger allerdings, was Effizienz ist. Der FCK hatte zehn Chancen, Union vier ...
Dennoch gefielen die Lauterer vor allem nach dem 0:2-Rückstand durch forsches Offensivspiel. „Als es in der zweiten Halbzeit auf dem Platz mehr Räume gab und wir mutig nach vorne gespielt haben, hatten wir Erfolg”, sagt Abel rückblickend.
Mit dem 3:3-Ausgleichstreffer, den der FCK nach Hendrick Zucks Führungstor zum 3:2 so kurz vor Schluss noch hinnehmen musste, „geht man natürlich mit einem schlechteren Gefühl aus dem Spiel heraus, als wenn man selbst am Ende noch ein Tor schießt”, betont Abel. Der 31-Jährige sagt mit Blick auf die Lauterer Defensive nicht nur wegen der drei Gegentreffer gegen den Außenseiter aus Berlin durchaus selbstkritisch: „Auch die Abwehr muss im Spiel nach vorne besser die Lücken erkennen, die Abstimmung muss besser werden, damit die Außenbahnspieler rechtzeitig einrücken und die Innenverteidiger im richtigen Moment zur Stelle sind.”
Möglich ist, dass Jan Simunek morgen Abend neben Abel verteidigt. Der 25-Jährige war schon am Montag für die Startelf vorgesehen, zog sich aber beim Aufwärmen eine leichte Muskelverletzung in der Wade zu. Auch ein Einsatz von Angreifer Ilian Micanski trotz Mittelhandbruchs scheint denkbar, zumindest als Joker. Definitiv fehlen werden beim Wiedersehen mit Ex-FCK-Profi Markus Schupp, jetzt Sportdirektor in Aalen, weiterhin die verletzten Pierre De Wit, Rodnei und Mimoun Azaouagh.
FCK-Trainer Franco Foda erwartet, dass Aalen gerade auch in der augenblicklich auf der Ostalb herrschenden Euphorie angriffslustig auftreten wird. „Da werden wir hoffentlich mehr Platz für unser Spiel haben”, meint Foda. „Aber der erste Gedanke muss grundsätzlich immer sein, nach vorne zu spielen, nach vorne zu laufen und nicht zu viel in die Breite zu spielen.”
„Mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge” sieht FCK-Chef Stefan Kuntz das Auftakt-Remis. „Sensationell” empfand Kuntz die Reaktion der Fans nach dem 0:2. „Die Mannschaft hat das zurückgezahlt.” Ein Bonuspunkt für die Moral.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau