ZitatAlles anzeigenErste Heimniederlage – FCK unterliegt VfR Aalen 0:1 – Valentinis Sonntagsschuss passt – Idrissou trifft nur die Latte
VON OLIVER SPERK & HORST KONZOK
Ein Sonntagsschuss von Enrico Valentini bescherte dem 1. FC Kaiserslautern die erste Heimniederlage der Saison. Es war ein rabenschwarzer Freitag für die Roten Teufel, die beim 0:1 (0:1) gegen den VfR Aalen die dritte Niederlage in Folge kassierten.
Der FCK überwintert als Tabellendritter, deutlich hinter Herbstmeister Braunschweig und Hertha BSC. „Wenn die beiden ihre Spiele gewinnen, sind sie erst mal weg“, sagte FCK-Trainer Franco Foda, „wir müssen uns jetzt zunächst auf den dritten Platz konzentrieren und den mit Haut und Haaren verteidigen.
Auch als Dritter kann man aufsteigen.“Aalens gefeierter Held war gestern Abend Enrico Valentini: Die erste Chance der Elf von der schwäbischen Ostalb hatte er in der 30. Minute noch vertan, doch kurz vor dem Halbzeitpfiff schoss er sich wohl in die engere Auswahl für das Tor des Monats: Der Mann von der linken Außenbahn ließ Florian Dick gekonnt aussteigen und schoss die Kugel in den Torwinkel. Da war Tobias Sippel im Lauterer Tor chancenlos. „Es ist der unglaubliche Abschluss eines traumhaften Jahres“, schwärmte Aalens Trainer Ralph Hasenhüttl.
Der Aufsteiger hat nur vier Punkte weniger als der selbsternannte Aufstiegsanwärter aus Lautern. Der FCK, erstmals in dieser Saison mit Pierre De Wit in der Startelf, sah sich mit einem engmaschigen Auffangnetz von meist neun, zehn Aalenern konfrontiert. Der Weg durch die Mitte war bald völlig blockiert. Die Reißverschlusstaktik wirkte, immer wieder verfingen sich Alexander Baumjohann und Kollegen im dichten Beingewirr.
Die Versuche, Stoßstümer Mo Idrissou anzuspielen, scheiterten, zumal die Passgenauigkeit fehlte, das Zusammenspiel des schlappen Torjägers mit Albert Bunjaku mangelhaft war. Die Suche nach dem Schlupfwinkel durch das Abwehrdickicht endete zumeist in der Sackgasse.
Idrissou, ganz weit weg von seiner Bestform, blieb im Abschluss wieder glücklos, gleich ob als Ein-Mann-Sturm oder nach der Pause im 4-4-2 mit dem formschwachen Bunjaku als Pendant. Nach der dritten Ecke, serviert von De Wit, der gut begann, aber nachließ, wehrte Torwart Jasmin Fejzic den Kopfballaufsetzer des ladegehemmten Lauterer Torjägers ab (18.). Acht Minuten später initiierte Dick einen Konter über rechts, fand links De Wit, Idrissou verzog – in der Mitte stand Baumjohann frei.
Dann gab Bunjaku, der bemühte, aber oft unglücklich agierende Kapitän nach einem Aalener Querschläger die Chance vom Scheitel (29.). Und dann wiederholte sich Baumjohanns Angst vor dem Torschuss. Wie schon in St. Pauli frei vor dem Tor, ließ er nach gutem Angriff über Leon Jessen und Bunjaku den Mut zum Abschluss vermissen (38.). Die Hereingabe ließ Idrissou lässig passieren statt abzuschließen.
FCK-Trainer Foda versuchte nach der Pause die Wende mit Mimoun Azaouagh und Kostas Fortounis zu erzwingen, die Baumjohann und Zuck ablösten. Unterm Strich stand nichts. Auch Azaouagh fand nicht den Weg zum entscheidenden Pass oder zum Abschluss. Fortounis erging sich in brotloser Kunst und versagte im Abschluss.
In der 81. Minute musste er treffen, verschenkte aber die Riesenchance. Pech, dass Idrissou nach Azaouagh-Ecke mit einem Kopfball nur die Torlatte traf (69.). Als er drei FCK-Tore nicht anerkannte, entschied Schiedsrichter Michael Weiner richtig. Beim Foul an Baumjohann aber hätte es Elfmeter geben müssen.
Ariel Borysiuk, der mit seinen Weitschüssen glücklos blieb, muss nach der Winterpause am 4. Februar zusehen: Er quittierte gestern die fünfte Gelbe Karte.
11:3 Chancen für den FCK, 11:3 Ecken, 27:12 Flanken – Statistik schießt keine Tore, Pseudo-Überlegenheit bringt keine Punkte. Auch nicht zehn Tage vor Weihnachten.
So spielten sie
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Jessen - Borysiuk, De Wit (63. Wolfert) - Zuck (46. Fortounis), Baumjohann (46. Azaouagh), Bunjaku - Idrissou
VfR Aalen: Fejzic - Traut (87. Kister), Barth, Hübner, Buballa - Andreas Hofmann, Leandro (74. Junglas) - Lechleiter, Haller, Valenti - Reichwein (70. Dausch)
Tor: 0:1 Valenti (45.) - Gelbe Karten: Idrissou (5/2), Borysiuk (5) - Haller (5) - Beste Spieler: Heintz - Hübner, Haller, Valenti - Zuschauer: 23.006 - Schiedsrichter: Weiner (Giesen).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau