Drosselung der DSL GESCHWINDIGKEIT - PETITION dagegen

  • Ich als Informatiker verstehe schon ein wenig von der Technik und das Hauptargument ist wohl, dass die Last insgesamt immer ansteigt und technisch nicht entsprechend nachgerüstet werden kann (auch nicht mit Glasfaser). Das betrifft natürlich vor allem die dichter besiedelten Stadtgebiete, nehme ich an. Das Problem soll also gelöst werden, indem nicht jeder immer volle Möhre laden darf (seines Vertrags entsprechend), sondern nur ein bestimmtes Volumen? Eigentlich dachte ich, dass das Zeitalter der Volumenverträge vorbei ist. Aus meiner Sicht gewinnt die Telekom da auch nichts. Diejenigen, die viel im Internet unterwegs sind und deswegen auch viel Last verursachen, die wollen das doch auch in Zukunft machen. Was machen die, wenn es bei der Telekom nicht mehr geht oder man nachkaufen müsste? Klar, man wechselt einfach den Anbieter. Und andere Kunden, die wenig Last verursachen, werden das Volumen dann ohnehin nicht ausreizen, bei denen ist es egal. Wo will die Telekom also "sparen" ohne Kunden zu verlieren? Die Idee mag zwar rein akademisch ein guter Ansatz sein, aber an den Kunden hat dabei wohl niemand gedacht.


    Es gibt außerdem noch zig Szenarien, bei denen eine gedrosselte Geschwindigkeit nicht nur ärgerlich, sondern einfach unzumutbar wäre. Es gibt zum Beispiel Leute, die daheim ihren eigenen kleinen Webserver haben, was auch immer darauf laufen mag. Da ist die 24/7-Erreichbarkeit jetzt nich so arg wichtig, aber die Geschwindigkeit selbst sollte natürlich schon vorhanden sein. Auch beim Zocken wäre sowas unerträglich. Oder wenn man online Fernseh schaut, zB über Sky Go. Ich sehe da so viel Potential für Flatrates, dass die Telekom damit einfach scheitern wird, wenn sie es durchzieht. Die neuste Technik ist auch schlicht darauf ausgerichtet, dass der Konsument eine Flatrate hat, alles andere macht ja auch keinen Sinn mehr.


    Andere Anbieter wie Kabel Deutschland haben aber schon angekündigt, dass es noch keine Pläne und kein Bestreben gibt da nachzuziehen. Also kann man davon ausgehen, dass da auch erstmal nichts passiert und wir unsere Flatrates behalten können.

  • Einfach KEINE T-Com verwenden.. Viele halten mich da als zu krass, aber ich kaufe und benutze NICHTS, was bei Bayern Werbung macht, oder wofür ein Spieler von denen Werbung macht.. kann da echt drauf verzichten..


    @ herrmann
    Hoffentlich kennst du alles mit denen Bayern Werbung macht!


    Ich bekam letztens einen kleinen Katalog von s.Oliver geschickt, weil ich da Kunde bin und die Klamotten mag, da hat mich fast der Schlag getroffen, als ich erst K-H Rummenigge drin entdeckte und ein paar Seiten weiter auch noch ein paar FCB-Spielernasen! Es fiele mir aber schwer, s.Oliver nun zu boykottieren.


    Was die Drosselung angeht: da werden ständig Studien veröffentlicht, in denen das I-netverhalten oder der Ausbau des I-nets mit anderen Ländern verglichen wird, bei denen D. dann auch meist im Mittelmaß landet - kürzlich laß ich nen Bericht, dass D. z.B. beim Glasfaserausbau sogar hinter Rumänien liegt - und dann kommt der Vorreiter bzw. das "Aushängeschild" der dt. Telekommunikation mit solchen (Schnaps-)Ideen, ich finde das beißt sich. Man kann sich auch selbst wieder in die Steinzeit katapultieren. :rolleyes:
    Wobei ich jetzt nicht weiß, wie es sich im Ausland in I-nettechnisch gut erschlossenen Ländern verhält, ob es da auch so was gibt.



    Ps. Bei 1&1 gibt's die Drosselung schon.


    Andererseits... muss ich zugeben, dass mir davon noch nix auffiel. Ich fiele also evtl. nicht drunter (wenn ich T-Com Kunde wäre).

    Alles nur subjektive Wahrnehmungsdefizite! :kritisch:

  • schon mal darüber nachgedacht, dass aktuell der normale Kunde die Rechnung für die Megadownloader bezahlt?
    Normalerweise zahlt die Studentin, die fürs Studium survt und Facebook nutzt das gleiche, wie der Alles-Sammler, der sich Musik und Filme in Massen von den Servern zieht...


    Die zunehmenden Kosten für den Netzausbau müssen auf die Kunden umgelegt werden. Jetzt kann man sich überlegen, wie man die Kosten dafür verteilt. Auf alle gleichmäßig oder man lässt die mehr zahlen, die auch mehr verbrauchen.


    Das ist fast überall so. Diese Petition zu unterstützen heißt also, in Zukunft freiwillig mehr dafür zu bezahlen, dass ein ganz kleiner Teil der User einen wesentlichen Teil des Datenvolumens zahlt.


    Ich habe mich echt gefragt, wieso für so eine ganz normale Sache, wie eine Beschränkung der maximalen Downloadmenge im Monat, eine solche Aufregung entsteht.


    Wenn man also nicht grundsätzlich besorgt darüber ist, dass man von irgendeinem Konzern betrogen wird, sondern sich die Fakten mal ganz sachlich ansieht, wird man feststellen, dass es überhaupt gar keinen Grund zur Aufregung gibt.
    Und wenn man bedenkt, dass die Telekom ca. 60 Milliarden SCHULDEN hat, die vor allem aus dem Netzausbau stammen, dann wird klar, dass man hier von Abzocke weit entfernt ist.
    Der Telekom fällt es im Gegenteil schwer, die Kohle, die sie in den Netzausbau gesteckt hat, wieder reinzuholen.


    Und dann noch ein ganz wichtiger Aspekt.
    Auch aus Gründen des Umweltschutzes ist es dringend nötig, den Traffic im Netz in den Griff zu kriegen. Der Energieverbrauch des Internets ist inzwischen enorm - was hier an CO2 verbraucht wird, ist eine enorme Umweltbelastung.
    Alle reden über den Verbrauch von PKWs, aber keiner darüber, wieviel Ressourcen durch unnötigen Traffic im Netz verballert werden.
    Aber auch bei der CO2-Diskussion gilt ja - Emotionen sind wichtiger als Fakten.


    Also nicht erst schimpfen, sondern die Fakten prüfen.

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    KEINE PFIFFE GEGEN UNSERE MANNSCHAFT IN DER WEST


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  • ich möchte das ganze Problem etwas strukturierter und ausführlicher bescrhreiben.


    Wen betrifft die Drosselung?
    Die Drosselung wird nicht nur die T-Error Kunden ttreffen. Neben der Telekom verfügt lediglich Vodafone ein größeres eigenes Netz und diverese städtische Anbieter (Cologne Net, MNet, Teile von HanseNet) verfügen über lokale Netze. Bei Vodafone resultiert das aus der Übernahme von Arcor,. die wiederum das ehemalige Bahn- Telefonnetz übernommen haben.
    Zwar gibt es noch reine Backbnone (= die "großen Datenautobahnen" für Fernverbindungen, wie BT oder AT&T. Die sind im Industriebereich tätig und für das Endkundengeschäft weitestgehend irrelevant.
    Es ist mit Sicherheit davon auszugehen, dass die Bandbreitendrosselung auch das Resailer Geschäft betreffen wird und somit andere Provider nachziehen müssen.


    Was soll diese Aktion bezwecken
    Es gibt bei der Telekom verschiedene Interessen dafür.
    Zunächst läuft das Entertainment Paket sehr schlecht. Leute die z.B. an US-Serien interessiert sidn ahebn legale Möglichkeiten diese im Internet herunterzuladen, wenn sie öffentlich und frei ausgestrahlt wurden.
    Ich vermute auch den Versuch den Wettbewerb besser kontrollieren zu können, da man diese Drosselungen auch in Retial-Verträge einbinden kann. Jetzt redet man noch nicht darüber, weil dies unklug wäre. Aber wieso sollte sich die Telekom ihren "Kundenast" absägen, wenn sie restriktivere Verträge macht als ihre Wiederverkäufer.
    Außerdem ist es ein versteckter Einstieg in weitere Kommerzialisierung des Internet. Indem ich wesentlich Dinge wie Streaming als managed service deklariere (eine Worthülse) kann ich in den nächsten Schritten hierfür irgendwann separat kassieren.
    Es ist eine strategische Entscheidung - keine wirtschaftliche Notwendigkeit


    Wettbewerb, Netznutzung und letzte Meile
    Die Leitungsnutzung hat sich verändert. Ich habe 2007 ein Projekt gemacht mit Prozessoptimierung im second level support bei einem Wettbewerber und habe interne Geschäftszahlen und Kosten gesehen - die sind erschreckend.
    Bereits 2007 hat man Neuverträge ausschließließlich auf NGN (next generation network). Dies bedeutet, dass die Trennung der Netze für die Nutzung für Sprache (voice), Daten(Internet) und TV (Streaming) entfällt. Alles wird IP-basiert abgewickelt. Das erhäht die Flexibilität.
    In Deutschland gesitzt die Telekom die Hoheit über die Infrastruktur (NEtze). Das ist histoprisch bedingt. Insbesondere die sogenannte letzte Meile (das sind die kleinen "Häuschen" von denen aus der Endanschluß zum Kunden erfolgt) hat die Telekom als Monopol. Ein anderer Provider muss ersteinmal ca. 100€ an die Telekom zahlen um einen Anschluß aufschalten zu lassen - bei den geringen Margen ein mörderischesd Geschäft. Hinzu kommen monatliche Gebühren.
    Das muss man wissen um den momentanen Schazug der Telekom zu verstehen.


    T-Entertainment und managed services
    Die Telekom wird ein klein wenig von der Bundesnetzagentur kontrolliert - auch wenn das meistens nicht gut funktioniert.
    Nun muß die Telekom "Netzneutralität" bewahren - d.h. sie dürfen ihre eigenen Dienste nicht woffensichtlich bevorzugen.
    Deshalb argumentiert man, dass T-Entertainment (ihr TV-Paket via Internet) kein Internetdienst ist und deshalb nicht unter die Volumenbeschränkung fällt. Gleichzeitig bietet man anderen Streaming-Diensten an, sich als managed service einkaufen zu können - dann auch ohne Drosselung. Es ist noch nicht ganz klar wie man das dann verkaufen will - als reiner Bestandteil von T-Enteertainment ist die Marktdurchdringung zu gering und für die Anbieter uninteressant. Wenn man es direkt als Internetdienst macht könnte selbst die Bundesnetzagentur die Verarschung merken.
    Besonders perfide an der "Drosselung" ist, dass es auch die eigenen VDSL Kunden betreffen soll. Diese haben sich für teures Geld eine 50 MBit Leiitung gekauft, weil sie großen Datenvolumen haben.


    Die Lösung des Problems
    Man muß die Infrastruktur von den Providern trennen. Das heißt; Herauslösung der Netze aus der Hoheit der Telekom und überführung in eine gemeinnützige GmbH die von staatlicher Seit und gesellschaftlich relevanten Gruppen (Verbraucherschutz, Datenschutz, ...) kontrolliert wird. Dann hätten ALLE Proivider am Markt die gleichen Zugangsvoraussetzungen und es würde erstmals ein echter Wettbewerb herrschen. Diese Forderung haben fast alle privaten Netzprovider. Eigentlich müßte gerade die FDP ein Interesse an Marktwirtschaft haben. Aber wer schlachtet schon die eigene Kuh, wenn sie soviel Milch gibt

    Es sind nicht immer die Lauten stark, nur weil sie lautstark sind. Es gibt so viele denen das Leben ganz leise viel besser gelingt.
    ...
    Die schützt kein Programm. Die sind Melodie. So aufrecht zu gehen lerne ich nie

  • Normalerweise zahlt die Studentin, die fürs Studium survt und Facebook nutzt das gleiche, wie der Alles-Sammler, der sich Musik und Filme in Massen von den Servern zieht...


    Das ist ja so nicht richtig. Niemand wird verpflichtet eine Flatrate zu bestellen. Genauso wenig wie die Provider gezwungen wurden Flatrates in diesem Maße so billig zu machen. Wieso nicht einfach die Preise für Flatrates nach oben anpassen? Wenn es da wirklich Diskrepanzen gibt, dann ist doch nicht die Lösung Flatrates abzuschaffen, sondern Volumentarife wieder stärker zu platzieren und Flatrates entsprechend teurer werden zu lassen. Wäre jetzt keine Sache, die mich persönlich freuen würde, aber ich hätte auch kein Problem damit etwas mehr im Monat zu zahlen.

    Ich habe mich echt gefragt, wieso für so eine ganz normale Sache, wie eine Beschränkung der maximalen Downloadmenge im Monat, eine solche Aufregung entsteht.


    Das ist ganz einfach (zumindest aus meiner Sicht). Es gibt viele Menschen, die bewusst eine Flatrate gewählt haben. Wenn sich jemand jeden Tag 20 Videos auf Youtube anschaut, dann wird er langfristig mit einem Volumentarif nicht glücklich werden. Wenn jemand online zockt, wird er nicht glücklich werden. Immer mehr Computerspiele kauft man nicht im Laden, sondern zieht sie übers Netz. Dann gibt es ja auch kostenpflichtige Streaming-Angebote, ich habe beispielsweise SkyGo, es wäre schon ziemlich dämlich, wenn ich das nicht mehr nutzen könnte, weil ich keine Flatrate mehr habe. Also warum die Flatrates gleich abschaffen?

    Auch aus Gründen des Umweltschutzes ist es dringend nötig, den Traffic im Netz in den Griff zu kriegen. Der Energieverbrauch des Internets ist inzwischen enorm - was hier an CO2 verbraucht wird, ist eine enorme Umweltbelastung.


    Ich bin der festen Überzeugung, dass durch Abschaffung der Flatrates der Traffic nicht wesentlich sinken wird. Die Kosten werden innerhalb des Kundenstammes umverteilt, mehr nicht. Das Internet wird in den nächsten Jahren auch weiter wachsen, es wird immer mehr internetfähige Geräte geben, Google hat da für die nächsten 3-4 Jahre ein paar Dinge in der Pipeline, andere Hersteller sicherlich auch. Und realistisch gesehen ist Deutschland im großen Teich des Internets auch nur der kleine Fisch. Die rasante Entwicklung wird es in Deutschland nicht mehr geben, aber in Afrika, in Ländern wie Indien, da wirds in den nächsten Jahren massiven Zuwachs geben. Da ist noch ein riesiges Potential. Deswegen bin ich mir sicher, dass der Traffic des Internets nicht sinken wird, auch wenn es keine Flatrates mehr gibt.


    Umgekehrt muss man natürlich das Problem an der Wurzel packen. Server und PCs (allgemeiner: Hardware) sollten kontinuierlich verbessert werden im Bezug auf den Stromverbrauch. Da gibts auch ganz gute Entwicklungen. Das ist ja wie bei den Autos, du wirst nicht verhindern können, dass in Zukunft immer noch Millionen und Milliarden von Autos auf dieser Welt durch die Gegend fahren, aber du kannst den Verbrauch der neuen Autos verbessern. Und im Falle des Internets ist ja auch die Forschung in regenerative Energien sinnvoll: Da hier "nur" Strom verbraucht wird, ist es natürlich kein Problem mehr, wenn die Erzeugung jener Energie umweltfreundlich passiert.


    Außerdem ist es ein versteckter Einstieg in weitere Kommerzialisierung des Internet. Indem ich wesentlich Dinge wie Streaming als managed service deklariere (eine Worthülse) kann ich in den nächsten Schritten hierfür irgendwann separat kassieren.

    Es ist eine strategische Entscheidung - keine wirtschaftliche Notwendigkeit


    Diesen beiden Aussagen stimme ich zu. Wobei ich die wirtschaftliche Notwendigkeit insofern sehe, dass Telekom natürlich mehr Kohle verdienen will. ;) Aber eigentlich geht es nur um Kommerzialisierung. Und leider entspricht das so gar nicht dem Gedanken des freien Internets (wobei das jetzt auch wieder in eine endlose Diskussion ausbrechen könnte...). Für mich ist es ok, wenn man sagt, dass das Internet das Medium ist und bestimmte Zusatzdienste wie VoIP oder Streaming angeboten werden. Aber nicht das Streaming ansich, sondern eben konkrete Angebote. Das ist für mich so in etwa als würde mein Stromanbieter sagen, dass ich extra zahlen muss, wenn ich mit meinem Strom einen Herd betreiben will (statt zum Beispiel mit Gas)....

    Man muß die Infrastruktur von den Providern trennen. Das heißt; Herauslösung der Netze aus der Hoheit der Telekom und überführung in eine gemeinnützige GmbH die von staatlicher Seit und gesellschaftlich relevanten Gruppen (Verbraucherschutz, Datenschutz, ...) kontrolliert wird. Dann hätten ALLE Proivider am Markt die gleichen Zugangsvoraussetzungen und es würde erstmals ein echter Wettbewerb herrschen. Diese Forderung haben fast alle privaten Netzprovider. Eigentlich müßte gerade die FDP ein Interesse an Marktwirtschaft haben. Aber wer schlachtet schon die eigene Kuh, wenn sie soviel Milch gibt


    /sign


    Das wäre eigentlich die beste und fairste Variante. Da wird natürlich die Telekom was dagegen haben. Aber prinzipiell ist das Internet mittlerweile einfach zu groß als dass man sich in die Abhängigkeit eines einzelnen Unternehmens begeben sollte.