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FCK will Relegationsteilnahme morgen in Regensburg perfekt machen
Ein Sieg morgen (13.30 Uhr) beim bereits abgestiegenen Schlusslicht Jahn Regensburg – und der 1. FC Kaiserslautern hat Platz drei in Liga zwei sicher. Die Relegation beginnt am 23. Mai im Stadion des Bundesliga-Drittletzten. Am 27. Mai hat der Zweitliga-Dritte Heimrecht.
„Wenn 3000 Fans mitfahren, dann haben wir in Regenburg ein Heimspiel. In den Heimspielen haben wir zuletzt immer sehr gut ausgesehen“, kennt und nennt FCK-Trainer Franco Foda den Schlüssel für drei Punkte im vorletzten Saisonspiel in der Zweiten Liga.
Morgen soll die Zugabe perfekt gemacht werden.Neben Enis Alushi und Markus Karl, die in dieser Saison nicht mehr spielen können, fällt auch Mimoun Azaouagh mit einem Muskelfaserriss im Adduktorenbereich für den Rest der Runde aus.
Zumindest in Regensburg passen muss wegen einer Muskelverletzung im Oberschenkel Albert Bunjaku. Ob „Jimmy“ Hoffer als zweite Spitze für den Kapitän ran darf, oder das System in ein 4-1-4-1 oder 4-2-3-1 geändert wird, lässt Foda offen. Fraglich ist das Mitwirken von Benjamin Köhler. Der Mittelfeldspieler, vor Wochenfrist beim 4:1 gegen den FSV Frankfurt ganz stark, hat eine Blessur im Brustwirbelbereich.
Bauen kann der Trainer in der Innenverteidigung auf seinen vielleicht konstantesten Mitarbeiter: Marc Torrejón. Seine leichte Bänderverletzung im Knie, die sich der Spanier im Spiel gegen den FSV zuzog, hat „Señor Zuverlässig“ überwunden; seit Donnerstag trainiert er wieder – um dem FCK dabei helfen zu können, die Saison um zwei Endspiele zu verlängern.
„Es geht in Regensburg nur darum, den dritten Platz in der Abschlusstabelle zu sichern und die Relegation zu erreichen“, betont der taktisch sehr disziplinierte Innenverteidiger, „und wenn wir das geschafft haben, geht es darum, die Relegation zu gewinnen und aufzusteigen.“
Mit dem FCK in der Bundesliga zu spielen – das ist auch das persönliche Ziel des Innenverteidigers, der für Espanyol Barcelona und zuletzt für Racing Santander 163 Erstligapartien in Spanien absolviert hat.
„Ich will in die Bundesliga, um mich dort mit den besten Spielern, den besten Stürmern messen zu können“, betont Torrejón. Er freut sich, dass mit dem künftigen Bayern-Trainer Pep Guardiola ein weiterer Spanier, wie Torrejón ein Katalane, in die Bundesliga kommt.
„Wenn du solche Leute gewinnen kannst, ist das immer gut für eine Liga. Das spricht für die Qualität der Bundesliga“, meint der Innenverteidiger. In sechs Wochen soll sein Sohn das Licht der Welt erblicken. Ein Name ist bereits gefunden: Marc.
Ende August 2012 ist Torrejón nach dem Abstieg Santanders in die Pfalz gewechselt und mit seiner Frau Azahara nach Kaiserslautern gezogen. Der 1,87 Meter große Abwehrmann, Innenverteidiger-Partner von Dominique Heintz oder Jan Simunek, ist bei den Roten Teufeln längst zum Leistungsträger geworden.
Torrejón spielt resolut, konsequent und technisch sauber; und er kommt trotz seiner Position im Abwehrzentrum ohne viele Fouls aus: In bisher 26 Zweitligaspielen für die Lauterer hat er erst drei Gelbe Karten quittiert.
„Wir haben Marc geholt, weil wir wussten, dass wir auf dieser Position noch Stabilität benötigen“, sagt FCK-Trainer Foda, „er hat von Anfang an gezeigt, dass er ein Führungsspieler werden kann. Er ist sehr wertvoll in der Spieleröffnung. Wir sind sehr, sehr zufrieden mit ihm, denken aber, dass er immer noch Entwicklungspotenzial hat.“
Am vergangenen Sonntag gegen den FSV Frankfurt gelang dem in Barcelona geborenen Katalanen sein erstes Tor für den FCK – ein schöner Kopfballtreffer zum 2:0 nach einer Ecke Alexander Baumjohanns.
So dominant, so klar im Spiel, will Franco Foda den FCK morgen sehen. Gegen den Absteiger, dem er allerdings fußballerisch gute Qualität attestiert, soll nichts mehr anbrennen. „Wir haben die Riesenchance, jetzt in Regensburg den Sack zuzumachen“, will Foda den Dreier mit aller Konsequenz eingefahren wissen.
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Betze-Geflüster
Spanische Träume
Mallorca, Teneriffa, Gran Canaria, Fuerteventura, Costa Blanca oder Costa del Sol – Spanien gehört traditionell zu den beliebtesten Reisezielen der Deutschen. Aber nicht nur über Urlaubserlebnisse gibt es in deutsch-spanischen Gesprächen zurzeit viel zu erzählen. Für den Moment hat König Fußball die touristischen Verflechtungen als großes iberisch-germanisches Jedermanns-Thema abgelöst:
Deutschland gegen Spanien im EM-Endspiel 2008 und im WM-Halbfinale 2010 und jetzt im Frühjahr 2013 die beiden Champions-League-Halbfinals, in denen der FC Bayern München gegen den FC Barcelona und Borussia Dortmund gegen Real Madrid Revanche genommen haben für die Nationalmannschafts-Niederlagen bei den großen Turnieren.
Spanien, Deutschland und der Fußball, das ist auch in Kaiserslautern etwas Besonderes. Da ist natürlich das 5:0 des 1. FC Kaiserslautern gegen Real Madrid zu nennen an jenem 17. März 1982. Und dann der Leider-nur-beinahe-Erfolg des FCK am 6. November 1991 über den späteren Cup-Sieger FC Barcelona, als die Katalanen die Lauterer in der Schlussminute durch jenes Trauma-Tor Bakeros zum 3:1 aus dem internationalen Traum rissen.
Nach dem 0:2 im Hinspiel bedeutete das 3:1 nach der Europapokal-Arithmetik das Aus für den FCK. Marc Torrejón, der in Barcelona geboren ist und später unter anderem für Barças Lokalrivalen Espanyol Barcelona in der ersten spanischen Liga spielte, war damals fünf Jahre alt.
Heute ist Torrejón 27 und als Innenverteidiger für den 1. FC Kaiserslautern aktiv. So wurde Pablo Garcia-Berdoy auf seinen Landsmann aufmerksam. Der Botschafter Spaniens in Deutschland war am Dienstag zu Gast in Kaiserslautern (die RHEINPFALZ informierte). Garcia-Berdoy hatte sich schon rund zwei Wochen vor seinem Besuch erkundigt, ob ein Treffen mit Torrejón möglich sei.
Kein Problem, signalisierten Torrejón und der FCK. So unterhielten sich die beiden angeregt über den Fußball in Spanien und Deutschland. Torrejón hatte „Heimspiel“ im Medienraum und auf dem Rasen des Fritz-Walter-Stadions. „Ein sehr fußballbegeisterter Mann, er kommt aus der Nähe von Málaga“, erzählt Torrejón, „er ist Real-Madrid-Fan, sein Vater ist Barça-Fan.“ Fußball-Emotionen pur.
Welchem Klub Torrejóns Sohn später die Daumen drückt, wird sich noch zeigen – in sechs Wochen soll der Junge zur Welt kommen. Er soll Marc heißen, wie der Vater, das haben Torrejón und seine Frau Azahara entschieden. Geplant ist, dass der kleine Marc wie sein Vater in Barcelona zur Welt kommt – in der Fußball-Sommerpause.
Gerne würde der FCK-Profi seiner Familie dort dann erzählen können, dass er künftig mit den Roten Teufeln in der Ersten Bundesliga spielt. Einen kleinen Schritt auf dem Weg dorthin können die Lauterer morgen in Regensburg tun – indem sie sich die Teilnahme an den Entscheidungsspielen am 23. und 27. Mai sichern. Oliver Sperk
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung