ZitatAlles anzeigenFCK verzeichnet riesigen Ansturm auf die Karten für das zweite Entscheidungsspiel – Überlastete Technik, verärgerte Kunden
Lange Schlangen vor dem Stadion-Fanshop, überlastete Computer-Systeme beim Ticketverkauf im Internet und glühende Telefondrähte: Der Ansturm auf Karten für das Relegations-Heimspiel des Zweitliga-Dritten 1. FC Kaiserslautern gegen den noch zu ermittelnden Tabellen-16. der Fußball-Bundesliga ist erwartungsgemäß riesig. Die Westkurve ist bereits ausverkauft.
Für die Osttribüne des Fritz-Walter-Stadions gebe es noch ausreichend Karten für das Rückspiel am 27. Mai (20.30 Uhr), auf Nord- und Südtribüne sei das Angebot deutlich knapper geworden, sagte FCK-Pressesprecher Christian Gruber gestern Abend auf RHEINPFALZ-Anfrage.
Zahlreiche Beschwerden verärgerter Kunden ob der Überlastung der Internet- und Telefon-Verkaufssysteme des FCK gab es gestern am ersten Verkaufstag für die Dauerkarten-Inhaber der Kategorie „Abo“ sowie die 18.000 Mitglieder.
In der Dauerkarten-Kategorie „Abo plus“ ist ein Ticket für das Relegations-Heimspiel enthalten, der fällige Geldbetrag wird automatisch vom Konto abgebucht, die Karte wird dann freigeschaltet; begrenzte Zusatzkartenbestellungen sind auch mit „Abo plus“ möglich.
Deutlich mehr als 1000 Einwahlversuche in den Internet-Kartenshop innerhalb weniger Sekunden führten zum Verkaufsstart gestern Vormittag zu einem etwa einstündigen Ausfall des Servers. „Wir können nur um Verständnis und Entschuldigung bitten“, betonte Gruber, „aber kein Verein im deutschen Profi-Fußball verfügt über ein System, das auf einen solchen Ansturm ausgerichtet ist.“
Mehr als 200.000 Zugriffsversuche auf das Internet-Kartensystem hat es gestern ab Verkaufsstart um 10 Uhr gegeben. „Es waren alle acht Schalter im Fanshop geöffnet und alle Telefonplätze belegt – um 14.30 Uhr hat sich die erste Mitarbeiterin getraut, mal kurz zur Toilette zu gehen“, sagte Gruber. Der freie Kartenverkauf für Nicht-Mitglieder und Nicht-Abonnenten beginnt am Donnerstag um 10 Uhr.
Die Relegationsspiele der Lauterer gegen Düsseldorf, Augsburg oder im unwahrscheinlichsten Fall Hoffenheim steigen an einem Donnerstag und dem darauffolgenden Montag jeweils um 20.30 Uhr: Am 23. Mai hat der Bundesliga-16. Heimrecht, am 27. Mai steigt das Rückspiel im Kaiserslauterer Fritz-Walter-Stadion. In diesem zweiten Spiel kann es theoretisch bis zum Elfmeterschießen gehen.
Der Relegationsgegner der Lauterer wird am Samstag ab 15.30 Uhr am letzten Bundesliga-Spieltag ermittelt. Karten für das Relegations-Auswärtsspiel des FCK können „Abo“- und „Abo plus“-Inhaber sowie Mitglieder ab Pfingstmontag (10 Uhr) erwerben. Vorausgesetzt, der Gegner könne die Tickets bis dahin bereitstellen, betonte Pressesprecher Gruber.
Einen Wunschgegner für die Relegation hat FCK-Trainer Franco Foda nicht – sagt er zumindest. „Klar ist, dass der Erstligist favorisiert ist. Aber es sind zwei Spiele, da ist immer alles möglich“, meinte Foda, dem es „wichtig war, dass wir den dritten Platz aus eigener Kraft erreicht haben“.
Mit dem 3:1 (2:1)-Sieg am Sonntag beim abgestiegenen SSV Jahn Regensburg hat sich der FCK vorzeitig die beiden Entscheidungsspiele gesichert. Erwin Hoffer und Mo Idrissou hatten mit ihren Treffern vorgelegt. Nach dem umstrittenen 1:2 machte ein gebürtiger Lauterer mit seinem ersten Tor für das Profiteam alles klar: der 20-jährige Willi Orban. „Ich freue mich, dass ich der Mannschaft in so einem wichtigen Spiel helfen konnte“, sagte Orban, der mit Ariel Borysiuk die Doppel-Sechs bildete, bescheiden.
„Jetzt haben wir am Sonntag zu Hause gegen den FC St. Pauli sozusagen erst noch ein Vorbereitungsspiel“, meinte der Jungprofi. Für dieses letzte reguläre Rundenspiel am Pfingstsonntag (13.30 Uhr) gegen die nach dem 5:1 gegen Braunschweig vor dem Abstieg geretteten Hamburger gibt es nur noch wenige Karten.
DIE RHEINPFALZ
Pfälzische Volkszeitung