ZitatAlles anzeigenDer Norweger Ruben Jenssen träumt vom Aufstieg
Von Horst Konzok
Das Gespräch sollte in Englisch geführt werden. Das aber war gar nicht nötig; denn Ruben Jenssen, der Norweger, der das Mittelfeld des 1. FC Kaiserslautern verstärken soll, parlierte gestern beim Interview schon erstaunlich gut in Deutsch.
„Ich verstehe Deutsch und versuche zu sprechen ...“, sagt der 25 Jahre alte Profi, der sich nach wenigen Tagen schon erstaunlich gut in der für ihn neuen, fremden Sprache zu artikulieren weiß. „Als das Interesse aus Kaiserslautern da war, habe ich angefangen zu lernen und mir deutsche Filme angesehen“, verrät der Blondschopf aus Tromsö. Er fühlt sich auf Anhieb wohl, betont er. Die nette Aufnahme in der Kabine erleichtert die Integration in der neuen Heimat.Das Talent wurde dem Mittelfeldspieler quasi in die Wiege gelegt. Auch sein Vater war Profi und spielte für den gleichen Klub. Mit 18 debütierte Ruben Jenssen bei dem norwegischen Erstligisten, schaffte den Sprung in die Nationalmannschaft.
„Das Training in Deutschland ist härter“, sagt der Neu-Lauterer, der mit seinem Heimatverein auch Erfahrungen in der Europa League sammelte. Die FCK-Verantwortlichen hoffen, dass dieser Erfahrungsschatz nun Zinsen trägt, der agile Linksfuß die Mannschaft voranbringt. „Zentral im Mittelfeld“ sieht der Norweger seine Position, seine taktische Vielseitigkeit schätzen Vereinschef Stefan Kuntz und Trainer Franco Foda.
„Ein großer Klub mit einer großen Tradition und super Fans“, nennt der Neuzugang Kriterien, die ihn überzeugten Ja zu sagen, als die Offerte aus der Pfalz gekommen ist. Die Historie des FCK ist ihm bekannt. „Ich weiß, wer Fritz Walter war, ich kenne die Geschichte der fünf Weltmeister aus Kaiserslautern“, sagt Jenssen.
Die große FCK-Vergangenheit ist das eine, die Zukunft des Vereins möglichst erfolgreich zu gestalten das andere. „Wir werden hoffentlich in die Bundesliga aufsteigen“, erklärt der Mittelfeldmotor, der auch bei seinem zweiten Testspieleinsatz, dem 7:1 in Pirmasens, als Bindeglied zwischen den Mannschaftsteilen zu gefallen wusste.
„Irgendwie ist er immer irgendwo zwischen den Strafräumen unterwegs. Neudeutsch nennt man das einen von Box-zu-Box-Spieler“, beschreibt FCK-Boss Kuntz den Spielstil des Neuzugangs, den er als Sechser oder als Achter sieht. Der linke Fuß – ein überzeugendes Argument beim Kauf des sehr offen wirkenden Profis.
„Ich habe eine Frau und einen Hund“, verrät Ruben Jenssen, der auf dem Platz gerne viel unterwegs ist, attackiert und das vom Trainer geforderte schnelle Umschalten in beide Richtungen zu beherzigen weiß.
Balleroberung, klares Spiel, Positionswechsel und auch der Versuch, den Ball in die Spitze zu spielen, für Spielverlagerung zu sorgen – die Ansätze sind vielversprechend. „Entscheidend ist am Samstag, 20. Juli, 13 Uhr in Paderborn. Dann gilt’s“, sagt Stefan Kuntz mit Blick auf den Zweitliga-Start der Roten Teufel.
Zur Person
Geboren: 4. Mai 1988 in Tromsö/Norwegen; Größe: 1,73 m; Gewicht: 71 kg; bisherige Vereine: Sogndal Fotball, IF Floya, Tromsö IL; Position: Mittelfeld; Länderspiele: 23 ; Rückennummer: noch offen; Vertragsende: 30. Juni 2016.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau