ZitatAlles anzeigenDer 1. FC Kaiserslautern steht nach dem 7:0-Sieg beim Verbandsligisten Neckarsulmer Sport-Union in der 2. DFB-Pokalrunde. FCK-Trainer Franco Foda belohnt seine Spieler „für den seriösen Auftritt“ mit zwei freien Tagen. Marcel Gaus bietet eine Top-Leistung.
DOPPELT GUT - Olivier Occéan macht das halbe Dutzend voll: Das 6:0 erzielte er mit dem Kopf. Zuvor hatte er schon zum 5:0 getroffen. (foto: kunz)
Pflicht erfüllt, die zweite Runde des DFB-Pokals erreicht. Zweitligist 1. FC Kaiserslautern nahm die Hürde bei der sechstklassigen Neckarsulmer Sport-Union mit 7:0 (2:0) souverän. Einziges Haar in der Suppe bei 18:0 Tormöglichkeiten und 13:0 Ecken war die mangelnde Chancenverwertung der Roten Teufel. Zweistellig hätte der Sieg schon ausfallen dürfen.
„Das Problem in der ersten Halbzeit war, dass wir im Strafraum keine gute Besetzung hatten. Das haben wir in der zweiten Halbzeit viel besser gemacht. Ich bin mit dem Auftritt sehr zufrieden“, sagte FCK-Trainer Franco Foda, der nach der Pause noch fünf Treffer sah. Nur fünf, weil Marcel Susser toll hielt und Mo Idrissou mit einem Kopfball nur die Latte traf (53.).
Sechste Liga trifft Zweite Liga – die Neckarsulmer Sport-Union gegen den 1. FC Kaiserslautern, das ist in der laufenden ersten DFB-Pokalrunde die Paarung mit dem größten Klassenunterschied. In der Organisation indes war der Verbandsligist erstklassig, stemmte den Umzug ins nahe Heilbronner Frankenstadion mustergültig. So wurde der FCK sehr herzlich empfangen, seine Fans wurden gar mit dem „Betze-Lied“ eingestimmt.
FCK-Trainer Franco Foda hatte sich entschieden, David Hohs erstmals nach einem Jahr in einem Pflichtspiel anstelle von Tobias Sippel ins Tor zu beordern. Eine Belohnung für einen tadellosen Sportsmann! Beim Sonnenbaden wurde Hohs selten gestört. „Ich bin froh, dass ich mal in einer offiziellen Begegnung spielen konnte“, sagte Hohs, „aber ich hoffe natürlich auf mehr Einsätze, ohne Tobi etwas Schlechtes zu wünschen.“
Für Chris Löwe rückte links in der Abwehrkette Dominique Heintz in die Startelf, der mit einigen Vorstößen Gefahr vor das Tor des ausgezeichneten Marcel Susser trug. Ruben Jenssen begann in der Rolle, die bisher Alexander Ring bekleidete, rannte sich bei seinen Dribblings aber doch zu oft fest. Andrew Wooten ersetzte den angeschlagenen Simon Zoller, begann rechts gut, tauschte dann mit Matmour und rückte schließlich mehr in die Spitze. Nach der Pause ließ Wooten stark nach und wurde später von Olivier Occéan ersetzt.
Erstmals Kapitän: Mo Idrissou. Die Seitenwahl hat er wohl verloren, dafür aber für das 1:0 gesorgt. Oliver Köhler hatte den einsatzfreudigen Marcel Gaus umgestoßen, den Elfmeter verwandelte Idrissou mit einem scharfen und platzierten Schuss (28.). Gaus wurde für seinen Fleiß belohnt, sorgte nach Matmour-Flanke per Kopf für das 2:0 (37.). „Das war nach der schwachen Anfangsphase wichtig für uns, vor der Pause noch das 2:0 gemacht zu haben“, meinte Gaus.
Der gut aufgelegte Matmour nach Heintz-Flanke (47.), nochmals Gaus nach Dick-Vorlage (66.), Occéan innerhalb von zwei Minuten zweimal jeweils nach Vorarbeit des ebenfalls eingewechselten Kevin Stöger (76., 78.) sowie Idrissou nach dem einzigen Fehler Sussers (84.) machten den Lauterer Sieg perfekt.
„Meine Handschuhe waren so nass, so durchgeschwitzt, dass ich keinen Halt mehr hatte“, sagte der von den Neckarsulmer Anhängern dennoch verdient gefeierte Susser. „Aber das war ein Riesenspaß, gegen eine solche Mannschaft zu spielen“, sagte der Torwart.
Der 19 Jahre alte Dominique Heintz war froh „mal wieder in einem richtigen Spiel“ am Ball gewesen zu sein, zuletzt saß er nur auf der Bank. „Es ist nicht einfach für mich“, betonte der begabte Abwehrmann, „junge Spieler wie ich brauchen Praxis. Aber ich will eigentlich beim FCK bleiben, ich versuche, mich dem Trainer zu zeigen und bis zuletzt zu kämpfen.“
Notenspiegel:
Neckarsulmer Sport-Union: Susser - Köhler, Romano, Schaaf, Mucan - Grunwald (46. Pribyl), Neupert, Gerlach, Oechsner - Olgun (46. Elseg), Elser (63. Demir)
1. FC Kaiserslautern: Hohs - Dick (74. Riedel), Simunek, Orban, Heintz - Karl - Wooten (60. Occéan), Matmour, Jenssen (64. Stöger), Gaus - Idrissou
Tore: 0:1 Idrissou (28., Foul-Elfmeter), 0:2 Gaus (37.), 0:3 Matmour (47.), 0:4 Gaus (66.), 0:5 Occéan (76.), 0:6 Occéan (78.) , 0:7 Idrissou (84.)
Beste Spieler: Susser - Gaus, Matmour, Heintz - Zuschauer: 9283 - Schiedsrichter: Rohde (Rostock).
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau