ZitatAlles anzeigenFCK-Talent Willi Orban hat sich gut entwickelt – Gegen Aue soll 1:2 von Fürth ausgebügelt werden
Morgen ist wieder ein anderer an der Reihe. Womöglich führt Florian Dick das Team des Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern als Kapitän ins Heimspiel gegen Erzgebirge Aue (Anpfiff 13 Uhr). Am Montag in Fürth trug Willi Orban die Spielführerbinde, der 20-jährige Verteidiger.
Weil der von Trainer Franco Foda bestimmte Kapitän Albert Bunjaku nach seiner Knieoperation noch einige Zeit ausfällt, hat der FCK-Coach das Rotationsprinzip für das Stückchen Stoff mit dem „C“ für Captain oder Capitano eingeführt. In Fürth war Orban, der Jüngste aus dem Mannschaftsrat, an der Reihe. „Der Trainer hat es ja angekündigt, dass wir Albert abwechselnd vertreten“, sagt Orban, „es war eine große Ehre für mich.“
Willi Orban ist keine Plaudertasche. Er analysiert lieber konzentriert und zieht aus den Beobachtungen seine Schlüsse. Erst dann redet er und verzichtet dabei auf rhetorische Ausschmückungen. Ähnlich, wie er sich im Gespräch gibt, ist auch sein Spiel: geradlinig, konzentriert, schnörkellos. Er versucht, das ganz große Risiko zu vermeiden, geht lieber auf Nummer sicher.
Die richtige Mischung aus Sicherheitsdenken und Risikobereitschaft mit Blick auf das Spiel nach vorne zu finden, das große Geheimnis erfolgreichen Fußballs zu lüften, danach strebt auch der ehrgeizige Orban. „Ich muss in allen Bereichen noch dazulernen, vor allem im Spielaufbau kann ich mich noch verbessern“, sagt der Pfälzer mit ungarischem Vater abgeklärt.
Der Innenverteidiger ist der einzige gebürtige Lauterer im Kader und schon seit 1997 beim FCK. „Ich habe alle Jugendmannschaften hier durchlaufen“, sagt der Absolvent des Heinrich-Heine-Gymnasiums, der Eliteschule des Sports in seiner Geburtsstadt, „aber ich glaube, es ist im modernen Profifußball relativ selten, dass ein Spieler aus der eigenen Jugend den Sprung so schnell schafft. Mein großes Ziel ist es, so schnell wie möglich mit dem FCK in die Beletage aufzusteigen.“ Kürzlich hat Orban seinen Vertrag bis 2016 verlängert.
Bei der 1:2 verlorenen Montagspartie in Fürth, der ersten Niederlage im dritten Saisonspiel, sah Trainer Foda den jungen Orban als „einen unserer besten“. Der Coach lobt die „enorme Entwicklung, die Willi in den vergangenen Monaten genommen hat“. Als klar und deutlich gewähltes Mitglied des Mannschaftsrats sei er nun als Kapitän an der Reihe gewesen.
„Ich bin überzeugt, dass Willi ein Führungsspieler für uns werden kann“, betont Foda. Orban spielte zuletzt an der Seite Jan Simuneks, hat seinen Abwehrkollegen Dominique Heintz, mit dem er 2011 deutscher A-Jugend-Vizemeister wurde, aus der Startelf verdrängt. Kumpels sind sie trotzdem geblieben. Gestern, an Heintz’ 20. Geburtstag, orakelte Orban: „Vielleicht spielen wir ja irgendwann wieder zusammen in der Innenverteidigung.“
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Zur Sache: Flinker Finne wieder da
Die Niederlage von Fürth mag Trainer Franco Foda vom 1. FC Kaiserslautern nicht am Fehlen von Alexander Ring festmachen. Aber die Ideen und Pässe des 22-Jährigen haben schon gefehlt.
Gestern ist der Finne vom Länderspiel, das in Turku 2:0 gegen Slowenien gewonnen wurde, nach Kaiserslautern zurückgekehrt. Um morgen (13 Uhr) am 4. Spieltag der Zweiten Fußball-Bundesliga den erwarteten Sperrriegel der Gäste aus Aue zu knacken, könnte der flinke Finne eine Startelf-Option sein.
„Er ist schon ein wichtiger Spieler. Ring ist ein Box-zu-Box-Spieler, er hält den Anschluss zu den Spitzen, geht auch ohne Ball in die Tiefe“, rühmt Foda die Qualitäten des kreativ-aggressiven Antreibers, der mutig auftritt, auch gute Standards zu servieren versteht.
Gestern im Trainingsspiel fiel Rekonvaleszent Marc Torrejón durch Qualität und Präsenz auf. Aber das Comeback des an einer Schambeinentzündung leidenden Spaniers ist noch in weiter Ferne. Auch Enis Alushi ist noch im Aufbau, trainiert aber mit der Mannschaft. So weit ist Steven Zellner (Ödem im Knie) noch nicht.
Die Sturmbesetzung lässt Foda noch offen. Zuletzt gab er Olivier Occéan wegen guter Trainingsleistungen den Vorzug gegenüber Simon Zoller. Morgen kann das schon wieder anders aussehen. Mit 25.000 Zuschauern ist zu rechnen.
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Sitze raus, Wellenbrecher rein
Einen Tag nach dem Fußball-Länderspiel der deutschen Nationalmannschaft gegen Paraguay sind im Fritz-Walter-Stadion die Arbeiten zur Umrüstung der Arena auf den normalen Ligabetrieb angelaufen.
Das Hauptproblem bei der Umrüstung des Stadions auf den Ligabetrieb sind die Demontage der eingebauten Sitzplätze auf den Stehrängen und der Wiedereinbau der Wellenbrecher. Ziel des 1. FCK ist es nach den Worten seines Pressechefs Christian Gruber, die Westtribüne bis zum Zweitliga-Spiel des FCK gegen Erzgebirge Aue am Samstag (13 Uhr) weitgehend wieder sitzplatzfrei zu bekommen.
Obwohl der FCK alles dransetzt, die Sitzplätze auf der Westtribüne bis zum Spiel am Samstag wieder abzubauen, Schichtbetrieb fährt, geht der FCK-Pressechef davon aus, dass dies nicht komplett möglich sein wird.
Die Polizei zog gestern eine aus ihrer Sicht positive Bilanz des Länderspiels, das im Fritz-Walter-Stadion knapp 48.000 Zuschauer sah. Einsatzleiter Franz-Josef Brandt sagte, für die Polizei habe es kaum etwas zu tun gegeben, weil sich alle Fußballanhänger an die Regeln gehalten hätten. Für die Polizeikräfte sei es ein angenehmer Einsatz gewesen.
Zu Verzögerungen war es beim Park-and-Ride-Verkehr sowohl bei der An- als auch der Abreise zum und vom Stadion gekommen. Der Leiter der Verkehrsbetriebe bei den Stadtwerken, Boris Flesch, sagte gestern, der P+R-Verkehr habe länger gebraucht als bei normalen Bundesligaspielen.
Für die Verzögerungen machte Flesch ein deutlich erhöhtes Verkehrsaufkommen und eine deutlich höhere Auslastung des P+R-Verkehrs verantwortlich.
Flesch ging davon aus, das mindestens 25.000 Zuschauer des Länderspiels den Busservice in Anspruch genommen haben. Die Anreise der Fußballfans nach Kaiserslautern sei stark Pkw-lastig gewesen. Er rechnete vor, dass es bei einem Länderspiel zwischen 20 und 25 Prozent mehr Anreise zum Stadion mit dem P+R-Verkehr gibt.
Besonders stark ausgelastet war nach den Worten Fleschs die P+R-Route Opel, die die Zuschauer von Westen zum Stadion gebracht hat. Auf der Route seien zusätzliche Kapazitäten eingesetzt worden. Die letzte Abfahrt vor dem Spiel am Opel-Haupttor sei um 20.28 Uhr gewesen, Ankunft am Stadion 20.43 Uhr.
Das Länderspiel war nicht nur eine gute Imagewerbung für die Stadt, sondern brachte auch einen warmen Geldsegen für den 1. FCK als Pächter des Fritz-Walter-Stadions. Nach RHEINPFALZ-Informationen rechnet der Verein damit, dass nach Abzug der Kosten Einnahmen in einer Größenordnung von 200.000 Euro übrigbleiben. Nach dem Pacht- und Betreibervertrag mit der städtischen Stadiongesellschaft fallen die Einnahmen dem Verein zu.
Einen Ritterschlag hat das Hotel Saks am Stiftsplatz als Mannschaftshotel erfahren, indem die deutsche Equipe am Spieltag am frühen Nachmittag dort Quartier bezog. Der DFB hatte das ganze Hotel exklusive für sich gebucht. Hier lief die Vorbereitung auf das Spiel ab.
Hotel-Inhaber Hans Sachs gestern zur RHEINPFALZ: „Wir haben sehr großes Lob für das Hotel bekommen.“
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau
Pfälzische Volkszeitung