ZitatAlles anzeigenTolle Dynamo-Kulisse imponiert FCK-Trainer Runjaic – Morgen in Dresden mit Marcel Gaus
Die Tabellenführung steht auf dem Spiel: Morgen (13 Uhr) gastiert Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern beim Drittletzten Dynamo Dresden.
Die Tabellenführung steht auf dem Spiel: Morgen (13 Uhr) gastiert Zweitliga-Spitzenreiter 1. FC Kaiserslautern beim Drittletzten Dynamo Dresden.Wenn FCK-Trainer Kosta Runjaic sagt, „es ist ein schweres Auswärtsspiel“, dann ist das keine der handelsüblichen Floskeln, sondern eine durchaus ernst gemeinte Einschätzung.
„Dynamo hat von den letzten zehn Spielen nur zwei verloren“, weiß der Lauterer Trainer. „Sie haben konstant gepunktet. Eine Mannschaft, die einen guten Geist hat“, attestiert Runjaic.Dynamo – das ist gelebte Tradition. Acht Meistertitel und sieben Pokalsiege zu DDR-Zeiten, die glorreiche Vergangenheit ist Verpflichtung in der Gegenwart. Die ist mit Rang 16, dem Relegationsplatz, nicht rosig.
Dynamo – das ist aber auch Leidenschaft pur. Auf den Rängen und auf dem Platz. Dynamo – das ist Fußball im Hexenkessel Glücksgas-Stadion, das 32.066 Zuschauern Platz bietet.
Nach dem Fehlstart in diese Saison musste Trainer Peter Pacult gehen. Der Österreicher, schon nach der Rettung in der Relegation im Sommer angezählt, wurde ausgezählt und von Olaf Janßen abgelöst, der zuletzt Co-Trainer von Aserbaidschans Nationaltrainer Berti Vogts gewesen ist. Der 47-jährige ehemalige Kölner und Frankfurter Bundesliga-Profi (241 Spiele, 17 Tore) sorgte für einen entscheidenden Stimmungsumschwung. Die schöne Erfolgsserie – fünf Spiele ohne Niederlage – endete letzten Sonntag in Karlsruhe.
„Da ist viel passiert durch den Trainerwechsel“, weiß Kosta Runjaic und ist angesichts der stimmgewaltigen Kulisse auf eine heiße Aufgabe in Dresden eingestellt: „Wir spielen gegen zwölf Mann!“
Speziell daheim hat Dynamo unter dem neuen Trainer an Klasse und Durchschlagskraft gewonnen, zumal Mickael Poté seine Ladehemmung besiegt hat. Benjamin Kirsten (26), Sohn der Dynamo-Legende Ulf Kirsten, hat sein Formtief überwunden und ist weiter die Nummer 1. Sein Rivale, der Ex-Lauterer Florian Fromlowitz (27), dessen geplanter Wechsel nach Sandhausen platzte, sah sich zwischenzeitlich aus dem Kader verbannt. Janßen hat ihn aber zurückgeholt, morgen sitzt er auf der Bank. Ein bitteres Los für Fromlowitz, der 2008 vom FCK zu Hannover 96 wechselte und zwischenzeitlich auch die Nummer 1 im Bundesliga-Tor war. Bis ihn Ron-Robert Zieler verdrängte. In Duisburg gescheitert, landete der einstige U21-Nationaltorhüter auf der Dynamo-Bank.
Bei der Nominierung von Kader und Startelf hat Kosta Runjaic die Qual der Wahl. „Marcel Gaus wird spielen“, kündigte der Trainer gestern die Rückkehr des beim 3:0 gegen Union Berlin gesperrt pausierenden Marcel Gaus an. Mutmaßlich muss Simon Zoller, der Gaus’ Part auf links spielte, weichen. Olivier Occéan, gegen Union ganz stark und erfolgreich, startet wohl neben Mo Idrissou in der Spitze. Heute wird noch trainiert, ehe es mit dem Flieger ab Frankfurt in die sächsische Landeshauptstadt geht.
Außerdem will der Coach mit Blick auf das DFB-Pokalspiel am Dienstag (19 Uhr) bei Union Berlin abwägen, wer am besten passt, wer wann am meisten Spielanteile bekommt, wer der bessere Joker ist.
Angesichts der englischen Woche – Samstag Dresden, Dienstag Pokal in Berlin, am Montag drauf das Hinrundenfinale gegen Fortuna Düsseldorf – ist auch mit dosierten Einsatzzeiten von Enis Alushi zu rechnen. „Ein klasse Fußballer“, schwärmte sein Trainer nach dem wunderbaren Comeback des Mittelfeldspielers, der letzten Samstag nach der Pause Ruben Jenssen ablöste. Morgen im Glücksgas-Stadion dürfte Jenssen beginnen.
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Zur Sache: Lob für Löwe
„Spitzenreiter, Spitzenreiter!“ Die Fans des 1. FC Kaiserslautern feierten ihre Mannschaft am Samstag nach dem 3:0 im Topspiel gegen Union Berlin. Sie erfreuen sich des Anblicks der aktuellen Zweitliga-Tabelle. Der FCK befindet sich nach 15 Partien dort, von wo aus er auch nach 34 Spieltagen grüßen möchte – ganz oben.
„Wenn wir jetzt schon da oben stehen, wollen wir diesen Platz natürlich auch behalten“, sagt FCK-Linksverteidiger Chris Löwe, „wichtig ist aber vor allem, dass wir am Ende der Saison oben stehen.“ Als Erster oder Zweiter hieße es für Löwe und die Lauterer: ohne den Umweg Relegation zurück in die Bundesliga. Mit diesem Ziel ist der ehrgeizige Linksverteidiger vor elf Monaten wegen der starken Konkurrenz auf seiner Position bei Borussia Dortmund in die Pfalz gewechselt.
Trainer Kosta Runjaic hat die Roten Teufel zurück auf Aufstiegskurs gebracht. In sechs von acht Punktspielen unter seiner Regie blieben die Lauterer ohne Gegentor. Daran hat auch der auf konstant hohem Niveau spielende und stets verbissen kämpfende 24 Jahre alte Löwe seinen Anteil. Entsprechend fällt das Lob des Trainers aus, der auch Löwes Abgebrühtheit im Zweikampf und seine Ruhe am Ball schätzt. Zum stabilen Defensivverbund der Lauterer gehöre eben auch „Chris Löwe, der ja keine 18 mehr ist und, wie ich finde, im Moment überragend spielt“.
Der FCK macht Spaß, und die Spieler haben Spaß, das ist auch im einfallsreich gestalteten Training spürbar. Gestern absolvierten die Profis einen Parcours mit verschiedenen Stationen, mit farbigen Hütchen und Hürden, die es – mit Ball – zu meistern galt; Technik und Koordination, kombiniert mit gezielten Reizen für viele verschiedene Muskeln – Runjaic und sein Trainerteam überlassen nichts dem Zufall.
Abwechslung für Löwe und Kollegen. „Chris Löwe zwei Euro“, rief Runjaic, als der Linksverteidiger eine Hürde riss. Ein bisschen schien das Löwe zu wurmen. Nicht wegen der zwei Euro, sondern weil der gebürtige Sachse diesen speziellen Ehrgeiz besitzt. Spiel für Spiel – und Training für Training.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau