ZitatAlles anzeigen18:6 Torschüsse, 12:4 Chancen, 4:7 Ecken, 21:9 Flanken, 68 Prozent Ballbesitz, 67 Prozent gewonnene Zweikämpfe- nach der Statistik war der 1. FC Kaiserslautern klar besser. Das Zweitliga-Spiel gewonnen aber hat Fortuna Düsseldorf.
Zwei Niederlagen in Folge zeigen Wirkung und haben sichtbare Auswirkungen auf das Tabellenbild. War der 1. FC Kaiserslautern vor zwei Wochen noch Spitzenreiter der Zweiten Fußball-Bundesliga, so rangiert er nach dem 2:3 von Dresden und dem 0:1 am Montag gegen Fortuna Düsseldorf wieder fünf Punkte hinter Liga-Primus 1. FC Köln und vier Zähler hinter der SpVgg Greuther Fürth auf dem zweiten direkten Aufstiegsplatz. Eine Hypothek!
Warum es so kam? ”Ich habe keine Erklärung”, sagt Markus Karl, das Arbeitstier, kurz nach dem Abpfiff. Aus ”eineinhalb Situationen” habe Fortuna das Tor gemacht, hadert er. ”Ein dummes Tor”, rügt FCK-Trainer Kosta Runjaic den Ballverlust Fortounis‘, den Düsseldorf zum entscheidenden Konter nutzte. Von Charlison Benschop bedient, vollendete ”Jimmy” Hoffer, der einstige Liebling der Westkurve. Dabei war er in Düsseldorf schon als Fehleinkauf etikettiert.
Hoffers Treffer, die Schlüsselszene. Der Knackpunkt. So sieht das auch Karl: ”Dann sind wir wieder nervös geworden. Wir hätten zuschlagen müssen. Wir haben drei glasklare Chancen, zweimal hält der Torwart ...”
Kostas Fortounis war wohl der Ausgangspunkt des Gegentreffers, hätten seine Kollegen Karim Matmour und Olivier Occéan nach perfekten Zuspielen des Griechen aber ihre hundertprozentigen Möglichkeiten genutzt, Hoffers Treffer wäre nie und nimmer der spielentscheidende gewesen. Occéan zog sich am Montag einen Nasenbeinbruch zu, er wurde bereits gestern operiert und fällt für das Spiel am Freitag gegen Paderborn vermutlich aus. ”Es war nicht unser bestes Spiel”, gesteht FCK-Coach Runjaic, was auch daran lag, dass Enis Alushi nach gutem Beginn nicht mehr so recht Zugriff auf die Partie hatte.
Das Spiel lief zeitweise am Strategen vorbei, der im Abschluss glücklos blieb. ”Wir haben in der ersten Halbzeit zu viele lange Bälle gespielt. Wir hätten geduldiger sein müssen. Wir hatten einige gute Tormöglichkeiten. Dabei haben wir angefangen, wie wir es wollten, dominant, haben den Ball laufen lassen”, analysiert Alushi. ”In der ersten Halbzeit haben wir einmal geschlafen, kriegen ein Tor, vorne waren wir nicht konsequent im Abschluss”, sucht Florian Dick nach Erklärungen. Und befindet: ”Wir waren nicht die Schlechteren. Wir waren nur die Ungeduldigeren.”
Düsseldorfs Interimstrainer Oliver Reck zeigte sich erleichtert: ”Die Mannschaft hat den Plan, den wir verfolgt haben, gnadenlos umgesetzt. ”
”Wir sind enttäuscht”, sagt Kosta Runjaic, der sich über die vergebenen Großchancen ärgerte. Klar, Härte, Zeitspiel, das gehört in der augenblicklichen Lage der Fortuna dazu. Aber der Lauterer Coach will sich auch nicht mit der Herbsttristesse 2012 beschäftigen, als der FCK drei Spiele hintereinander verloren hatte.
Die Zwischenbilanz seines Wirkens stimmt ihn nicht unzufrieden. Auf Platz elf mit einer Tordifferenz von minus zwei hat er die Mannschaft übernommen. Jetzt ist Lautern Dritter, hat ein Toreplus von zwölf. Zehn Spiele bestritt der FCK unter der Regie Runjaics. Dabei holte der FCK mit fünf Siegen, drei Remis und zwei Niederlagen 18 Punkte. So wie die Spiele in Dresden und gegen Fortuna, so wie die Spiele in Bochum (0:0) und gegen den KSC (2:2) abliefen, hat der FCK zehn Punkte verschenkt.
DIE RHEINPFALZ
Ludwigshafener Rundschau