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Dem 1. FC Kaiserslautern stehen spannende und wichtige Monate bevor. Der Zweitliga-Dritte geht im Aufstiegskampf in 15 „Endspiele“. Zudem müssen manche Weichen in wirtschaftlicher Hinsicht gestellt werden. Vorstandsvorsitzender Kuntz betont, man müsse sich „um die Zukunft des Vereins keine großen Sorgen machen“, auch nicht bei einem Verbleib in Liga zwei (wir berichteten). Ein Gespräch zum Stand der Dinge.
Herr Kuntz, der Hauptsponsor des FCK, Dr. Theiss Naturwaren mit der Marke Allgäuer Latschenkiefer, hat angekündigt, den zum 30. Juni auslaufenden Vertrag nicht zu verlängern. Haben Sie schon einen neuen Hauptsponsor?
Auch unser Vermarktervertrag mit Sportfive läuft aus. Hier muss sinnvollerweise erst eine Lösung gefunden werden, und dann könnte uns der Vermarkter helfen, einen neuen Hauptsponsor zu finden.
Also sind noch andere als der langjährige Vermarkter Sportfive im Rennen?
Der Vertrag kann auch verlängert werden. Wir sind in Gesprächen. In vier Wochen sollten wir mit dem alten oder mit einem neuen Vermarkter einig sein.
Wie bitter ist für den FCK die Trennung vom bisherigen Hauptsponsor?
Allgäuer Latschenkiefer war über die gesamte Vertragslaufzeit ein überragender Partner. Sie haben uns sehr früh gesagt, dass sie wahrscheinlich nicht verlängern, so dass wir uns früh darauf einstellen konnten. Latschenkiefer bleibt uns ja trotzdem sehr prominent als Sponsor erhalten.
In der eher strukturschwachen Region rund um Kaiserslautern stehen Großsponsoren, die Jahr für Jahr Werbemillionen ausgeben können, ja nicht gerade Schlange ...Das ist natürlich eine Herausforderung für unseren Vermarkter. Aber je mehr Eigenwerbung wir als Verein in allen Bereichen machen, auch in sportlicher Hinsicht, desto leichter ist der Markt für uns zu gewinnen.
Lässt sich überhaupt ein Hauptsponsor finden, solange nicht klar ist, ob der FCK Erste oder Zweite Liga spielt?
Es wird immer ein Unternehmen sein, das mit unserer Situation klarkommen und für beide Ligen unterschreiben muss!
Es muss ein Millionenvertrag sein?
Ja, wir reden über einen Betrag im unteren siebenstelligen Bereich.
Auch der Ausrüstervertrag läuft aus.
Ja, aber da sind die Verhandlungen mit Uhlsport, unserem bisherigen Ausrüster, schon sehr weit.
Gibt es einen neuen Bier-Partner?
Karlsberg ist und bleibt unser erster Ansprechpartner. Aber auch bei Bier und Ausrüster gilt, dass der Vermarktervertrag zuerst abgeschlossen werden muss. Es gibt aber keinen Stillstand. Wir treiben das voran. (Foto: Kunz) Interview: Oliver Sperk
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Erfahrung nutzen und weitergeben
Rechtsverteidiger Florian Dick ist beim FCK Dauerbrenner und Sympathieträger. An seinem Kollegen Simon Zoller ist derweil der FC Fulham interessiert.
Für die Fans des 1. FC Kaiserslautern ist Florian Dick neben Torwart Tobias Sippel, der schon im Alter von zehn Jahren zur FCK-Jugend gestoßen war, die Identifikationsfigur. Seit Sommer 2008 ist der frühere Karlsruher Dick ein Roter Teufel. Mit seiner leidenschaftlichen Spielweise, die die Anhänger auf dem „Betze“ an ihm so sehr schätzen, ist der mittlerweile 29-Jährige der bei vielen überaus beliebte Dauerbrenner in der Startformation des FCK.
Er weiß, dass ihm oft die Effizienz fehlt, dass manche Flanke und mancher Freistoß verbesserungswürdig sind. Aber der offene und sympathische Badener probiert es dann eben noch mal und noch mal und noch mal. Ein Stehaufmännchen, ein unermüdlicher Antreiber. Diese Aufgabe übernimmt der 29-Jährige auch im Trainingslager des Tabellendritten der Zweiten Fußball-Bundesliga. „Ich bin mittlerweile einer der Ältesten im Team, das ist schlimm genug“, sagt Dick beim Gespräch in der prachtvollen Lobby des Titanic-Deluxe-Hotels in Belek lachend, „ich versuche, den jungen Spielern zu helfen, wo es nur geht.“
Mit seiner Erfahrung aus mehr als zehn Profijahren beim KSC und beim FCK kann er jüngeren Kollegen einiges mit auf den Weg geben. Auch in Sachen Berufsauffassung ist der 1,84 Meter große, stets dynamisch und kraftvoll spielende Rechtsverteidiger ein Vorbild. „Man muss immer bereit sein, sich zu verbessern, egal, wie alt man ist“, betont Dick, „man darf mit dem Erreichten nie zufrieden sein. Sonst geht es rückwärts.“
Dick und seine Mitspieler, die wegen des am Samstag und gestern heftigen Regens in der Südwesttürkei die gestrige Vormittagseinheit auf einem Kunstrasenplatz in einer Fußballhalle absolvierten, sind fest entschlossen, den Aufstiegskampf in den noch 15 Spielen erfolgreich zu gestalten.
Am Ende des Gesprächs mit Dick in dem großzügigen Seitenraum der Lobby kommt Alexander Iashvili vorbeigeschlendert. Die beiden kennen sich aus der gemeinsamen Zeit beim KSC. Iashvili, der ehemalige Bundesligastürmer, ist mittlerweile 36 Jahre alt und spielt seit Sommer vergangenen Jahres bei Inter Baku. Das Team aus der aserbaidschanischen Hauptstadt hat in Belek ebenfalls im Titanic Deluxe Quartier bezogen.
Die Region ist im Winter zum internationalen Trainingszentrum, aber auch zum Fußballer-Marktplatz geworden. Vertreter unzähliger Vereine sind hier, Scouts und Berater. So ist auch die Kunde an die Mittelmeerküste durchgedrungen, dass der englische Erstliga-17. FC Fulham den zurzeit nach seinem Muskelfaserriss noch im Aufbautraining befindlichen FCK-Stürmer Simon Zoller (22) sehr weit oben auf seiner Wunschliste hat. Die Winter-Transferperiode läuft noch bis Freitag; Verhandlungen über einen eventuellen Verkauf Zollers, der mit zehn Treffern die Zweitliga-Torjägerliste anführt und in Kaiserslautern einen noch bis 30. Juni 2017 gültigen Vertrag besitzt, sind für den FCK nach derzeitigem Stand jedoch kein Thema.
Die Lauterer haben knapp zwei Wochen vor dem Wiederauftakt mit dem Spitzenspiel gegen Fürth (8. Februar) die Vorbereitung im Blick und ihre zwei Testspiele heute in Belek. Um 15.30 Uhr Ortszeit (14.30 Uhr MEZ) geht es gegen den SC Paderborn und um 17.45 Uhr (16.45 Uhr MEZ) gegen den Südwest-Regionalligisten Eintracht Frankfurt II. So will FCK-Trainer Kosta Runjaic möglichst allen seinen Spielern ausreichend Einsatzzeit geben.
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau