ZitatAlles anzeigenDefensive Gegner bereiten dem FCK Probleme – Am Samstag Topspiel
VON OLIVER SPERK
Der Kampf um die Startelf-Plätze beim Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern geht in die entscheidende Phase. Gestern hat die letzte Vorbereitungswoche vor dem so wichtigen Spitzenspiel am Samstag (13 Uhr) gegen Greuther Fürth begonnen.
Markus Karl darf sich begründete Hoffnungen machen, beim Duell der drittplatzierten Lauterer gegen den derzeit um vier Punkte besseren Tabellenzweiten vom Anpfiff weg dabei zu sein. „Alle Jungs haben es dem Trainer in der bisherigen Vorbereitung schwer gemacht, zu entscheiden, wen er am Samstag gegen Fürth aufstellt“, sagt Karl vor der Partie gegen einen seiner Ex-Klubs ganz generell. In den letzten Testspielen vor dem Wiederauftakt aber war der 1,91 Meter große 27-Jährige im zentralen defensiven Mittelfeld gemeinsam mit Ruben Jenssen erste Wahl.
Bei der Generalprobe im Trainingslager in der Türkei bedeutete Karls Kopfballtor nach einem Freistoß Chris Löwes den 3:2-Siegtreffer gegen den Zweitliga-Konkurrenten SC Paderborn. Die Standards, also Situationen des ruhenden Balles, sieht der Mittelfeldspieler, der vor einem Jahr von Union Berlin in die Pfalz wechselte, als effizientes Mittel auch gegen defensiv eingestellte Gegner. „Wir haben fünf, sechs Bullen“, betont Karl mit Blick auf sich und ähnlich gut gebaute Kollegen, „die bei Standardsituationen vorne reinlaufen. Und unsere Jungs schlagen die Ecken und Freistöße auch wirklich gut.“
So manchen Abwehrriegel hoffen die Roten Teufel in den noch ausstehenden 15 „Endspielen“ im Aufstiegskampf auch auf diese Weise zu knacken. „Wir spielen ja fast immer gegen Mannschaften, die sich komplett hinten reinstellen“, sagt Karl. „Wir brauchen speziell in diesen Spielen immer den Dosenöffner. Wir müssen schauen, dass wir den künftig so schnell wie möglich finden.“
Ein Schuss, ein Kopfball eines Stürmers, Innenverteidigers oder eben von ihm selbst – Karl meint: „Standards können da eine extrem wirkungsvolle Waffe sein. Die Statistiken zeigen ja, dass immer mehr Fußballspiele durch Standards entschieden werden.“
Noch wichtiger als erfolgreiche Standards ist für FCK-Coach Kosta Runjaic jedoch kluges, effizientes Handeln bei Ballbesitz, speziell gegen tief stehende Gegner. Taktische Übungen mit diesem Ziel waren einer der Schwerpunkte des Trainingslagers. Das Fazit Karls nach 19 von 34 Spielen: „Ich glaube, dass wir in dieser Saison den besseren Fußball spielen als in der vergangenen. Wir sind auch als Mannschaft gefestigter, homogener.“ Dennoch laufen die Lauterer den Zählern hinterher, die nach den drei Punktspiel-Niederlagen in Serie gegen Ende des Jahres fehlen.
Grobe individuelle Patzer waren jeweils der Auslöser. „Gegen individuelle Fehler gibt es fast kein Mittel. Es muss eben jeder die Spannung und Konzentration haben, dass sie nicht passieren“, sagt Mittelfeldmann Karl, „das Bittere war in der jüngeren Vergangenheit, dass diese Fehler immer gleich zu Niederlagen geführt haben.“
Karl und Jenssen wetteifern mit Enis Alushi und Willi Orban um die wohl zwei Startplätze im defensiven Mittelfeld. Der 1,91-Meter-Mann Karl sieht in seinem 18 Zentimeter kürzeren Kollegen einen ballfertigen Partner: „Ruben ist ein kleinerer, quirliger Spieler, ich bin eher der Abräumer.“
Dem Topduell des Dritten gegen den Zweiten am Samstag fiebert Markus Karl schon jetzt entgegen. „Fürth ist ein Big-Point-Spiel“, sagt der 27-Jährige tatendurstig, „wir müssen die Fürther zu Hause in unserem Stadion auffressen – oder wegflexen.“
Die Rheinpfalz - Ludwigshafener Rundschau