ZitatAlles anzeigenDer viertletzte Zweitliga-Spieltag ist ein besonders spannender. Während der 1. FC Kaiserslautern ohne Chris Löwe auf den FSV Frankfurt trifft und gewinnen muss, spielen seine Aufstiegskonkurrenten Paderborn und Fürth gegeneinander.
Ausrutscher haben sich die Roten Teufel schon genug geleistet in dieser Spielzeit. Im Vier-Spiele-Endspurt auf der Zielgeraden der Saison zählen für den Fußball-Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern nun nur noch Siege, um sich die gering gewordene Aufstiegschance noch zu erhalten. Dabei ist der viertletzte Spieltag, der an diesem Osterwochenende steigt, ein besonders aufregender.
Während der FCK heute (13.30 Uhr) vor rund 26.000 Zuschauern den FSV Frankfurt empfängt, treffen die beiden Hauptkonkurrenten der Lauterer im direkten Duell aufeinander. Das Überraschungsteam des SC Paderborn, zurzeit fünf Punkte vor den Roten Teufeln Dritter, erwartet zeitgleich zum FCK-Spiel Greuther Fürth.
Das „Kleeblätter“ haben als Tabellenzweiter sechs Punkte Vorsprung auf die Roten Teufel. Spitzenreiter 1. FC Köln kann sich am Montagabend gegen den VfL Bochum die Bundesliga-Rückkehr sichern.
Die Lauterer wollen mit einem Heimsieg gegen den FSV heute den Rückstand zumindest auf Relegationsplatz drei verkürzen. Mit aller Macht. „Wir brauchen dabei auch unsere Zuschauer“, sagt FCK-Trainer Kosta Runjaic, „wir brauchen das Zusammenspiel zwischen Mannschaft und Fans.“ Der Coach weiß, dass sein Team in der Bringschuld ist, dass viele Anhänger nach zu vielen schwachen Auftritten der Mannschaft enttäuscht sind und dass der „Betze“ zuletzt deutlich an Anziehungskraft verloren hat.
Karl der Grosse - Heute wieder erste Wahl in der Mittelfeldzentrale des 1. FC Kaiserslautern: Markus Karl. Am Mittwoch wurde er geschont,obgleich er natürlich lieber aufgelaufen wäre. Nun hofft er auf zwei Spiele gegen die Bayern in der neuen Saison ... (foto: kunz)
Allerdings sieht Runjaic seine Schützlinge im Aufwärtstrend – nicht nur wegen des spektakulären 3:2-Sieges vor neun Tagen beim FC St. Pauli. Auch in Karlsruhe (2:2) und gegen Bochum (1:1) war der FCK nicht weit weg vom Sieg, hatte Pech mit falschen Schiedsrichterentscheidungen.
In der Partie heute gegen einen erneut defensivorientierten, abstiegsbedrohten Gegner wird der zuletzt mit Mut, Dynamik, sauberer Technik und Vielseitigkeit imponierende Jean Zimmer aus dem teuflischen Talentschuppen zum dritten Mal in Folge von Anfang an spielen.
Nach rechts defensiv in St. Pauli und links offensiv am Mittwoch beim 1:5 im DFB-Pokal-Halbfinale beim übermächtigen FC Bayern München übernimmt der gebürtige Bad Dürkheimer diesmal die Linksverteidiger-Position. Dort kann Chris Löwe heute wegen der Schmerzen in seiner arg übersäuerten Wadenmuskulatur noch nicht spielen; das Risiko ist Trainer und Spieler zu groß. Auch Mittelfeldspieler Alexander Ring fällt aus, der Finne hat einen Schlag aufs Knie abbekommen. Er ist wie Löwe angeschlagen aus dem Pokalspiel am Mittwoch in München herausgekommen.
Für die heute gesperrten Willi Orban und Karim Matmour spielen in der Innenverteidigung Dominique Heintz und auf der offensiven rechten Außenbahn Kevin Stöger: Der 20 Jahre alte österreichische U21-Nationalspieler, im vergangenen Sommer vom VfB Stuttgart ausgeliehen, kommt erstmals seit 13. Dezember wieder zum Einsatz. Auch der monatelang an der Schulter verletzte Flügelspieler Florian Riedel und Angreifer Albert Bunjaku kehren in den 18er-Kader zurück. Innenverteidiger Jan Simunek und Mittelfeldspieler Enis Alushi bleiben dagegen weiter außen vor. Sie spielen in Runjaics Planungen für den Endspurt keine Rolle.
Mit Blick auf das heutige, wichtige Spiel ließ der Trainer Mittelfeldmann Markus Karl beim erwartet aussichtslosen Pokalkampf außen vor. Keine leichte Situation, so einen Karriere-Höhepunkt vor 71.000 Zuschauern zu verpassen. „Es ist klar, dass mein Herz geblutet hat“, bekennt Karl, in St. Pauli Torschütze und Vorbereiter. Für den 1,91-Meter-Mann spielte in München der heute ohnehin gesperrte Orban im defensiven Mittelfeld.
Karl ist besonders motiviert, einen erfolgreichen Zweitliga-Endspurt hinzulegen. Ein solcher würde seine Enttäuschung lindern nach der vom Trainer verordneten Zwangspause bei Bayern München. „Ich bin überzeugt davon“, sagt der gebürtige Niederbayer, „dass wir nächste Saison zweimal gegen die Bayern kicken.“ Der Bundesliga-Traum lebt noch.
1. FC Kaiserslautern: Sippel - Dick, Torrejón, Heintz, Zimmer - Stöger, Karl, Jenssen, Idrissou - Zoller, Lakic – Ersatz: Müller, Riedel, Mockenhaupt, Fortounis, Occéan, Bunjaku, Dorow
Es fehlen: Gaus (Meniskusoperation), Löwe (Wadenverletzung), Matmour (Gelb-Sperre), Orban (Gelb-Rot-Sperre), Ring (Knieblessur), Zellner (Kreuzbandriss)
FSV Frankfurt: Klandt - Huber, Schlicke, Heubach, Epstein - Konrad, Kruska - Görlitz, Roshi - Leckie, Kapllani
Es fehlen: Djengoue (Knochenödem am Schienbein), Nefiz (Innenbandzerrung), Pagenburg (Rückenprobleme), Rukavytsya (Trainingsrückstand), Yelen (Meniskuseinriss)
Schiedsrichter: Ittrich (Hamburg)
Hinrunde: 4:0.
Rheinpfalz am Sonntag