ZitatAlles anzeigenSimon Zoller gewinnt die Wahl unserer Leser zum Top-Spieler – Der junge Torjäger in den Fußstapfen des großen Miro Klose
VON HORST KONZOK
Der Spieler des Jahres beim 1. FC Kaiserslautern heißt Simon Zoller. Der 22-Jährige gewann die Wahl, die seit dem Jahr 2000 unter den Lesern der RHEINPFALZ veranstaltet wird, mit 52 Prozent der Stimmen vor Tobias Sippel (17,78 Prozent) und Florian Dick (12,66 Prozent). Gekürt wird Zoller morgen (15.30 Uhr) vor dem letzten Zweitliga-Heimspiel der Saison gegen Dynamo Dresden.
Zoller, aus Friedrichshafen am Bodensee stammend, kam letzten Sommer vom Drittligisten VfL Osnabrück in die Pfalz. Er stürmte auf Anhieb in die Herzen der Fans, schoss in 27 Einsätzen 13 Tore für die Roten Teufel, leistete zwei Torvorlagen.„Es ist eine Riesenehre für mich, vor allem wenn ich sehe, wer diese Wahl alles schon gewonnen hat. Ein Miro Klose oder auch Martin Amedick, der hier sehr beliebt war“, kommentiert Zoller stolz und froh seine Wahl.
Er ist in diesen Tagen indes nicht wirklich glücklich, das große Aufstiegsziel ist nur noch theoretisch machbar, das 1:1 bei Union Berlin war ein weiterer Dämpfer. „Wir waren nach dem Spiel alle relativ enttäuscht. Wir hätten da mehr mitnehmen müssen. Wir haben in der zweiten Halbzeit stark gespielt, hatten Pech mit Latte und Pfosten. Dann meine Chance vor der Pause. Man hat gemerkt, dass wir an die Grenzen gegangen sind“, sinniert Zoller.
Nur acht der bisher 16 Heimspiele gewonnen, die Niederlagenserie in Aue, gegen Aalen und in Cottbus – Zoller weiß, wo der FCK die wohl entscheidenden Punkte verspielt hat. Zufall oder nicht. Der junge Torjäger fehlte bei der unsäglichen Niederlagenserie wegen eines Muskelfaserrisses im Oberschenkel. „Ich war zehn Wochen verletzt“, bedauert Zoller beim Blick zurück. Mit einem Doppelpack zum 2:1-Sieg in Ingolstadt am Vortag des Heiligen Abends hatte er sich Richtung Heimaturlaub bei den Eltern verabschiedet. Dann die Verletzung, vier Spiele Zuschauer wider Willen.
„Das Vertrauen des Trainers war immer da. Er hat gesagt, wenn du fit bist, spielst du.“ Und Zoller spielte.
Nach den drei Schlappen in Folge feierte er gegen den SV Sandhausen sein Comeback – und traf. „Ein wichtiges Tor. Der Druck war da“, sagt der Stürmer. In den neun Spielen, die folgten, ist der FCK ungeschlagen, hat aber auch nur vier davon gewonnen. „Wir haben im Pokal gegen Bayern und Bayer Leverkusen, in der Liga gegen die Spitzenmannschaften gezeigt, was wir können. Wir haben die Qualität“, sagt Zoller und sucht Antworten auf die quälenden Fragen nach den unnötigen Punktverlusten.
„Als ich kam, ging ich von einem Lehrjahr aus. Und ich habe viel gelernt, gleich gespielt“, bilanziert der Angreifer, der sich in die Schlagzeilen schoss, im Fokus mehrerer Bundesligisten steht. „Er hat etwas, was man nicht lernen kann“, attestiert FCK-Vereinschef Stefan Kuntz dem lernwilligen Stürmer, der gerne Städtereisen unternimmt, im Sommerurlaub nach Miami fliegen wird.
„Ich habe mich hier beim FCK fußballerisch weiterentwickelt, vor allem seit Kosta Runjaic da ist“, sagt der Stürmer, der sich in einem Lernprozess sieht. „Ich schaue mir die Top-Stürmer an. Robert Lewandowski oder bei unserem Spiel bei den Bayern Mario Mandzukic. Der war eiskalt vor dem Tor. Ich bin noch nicht so weit. Wenn ich das wäre, hätte ich den Ball in Berlin rein gemacht.“
Sein Vertrag beim FCK endet 2017. Dass er ihn in der Zweiten Liga erfüllt – eher unwahrscheinlich. Morgen feiern ihn die Fans und hoffen, dass dem letzten Punktspiel noch ein Relegationsheimspiel am 18. Mai folgt.
Die Gewinner
Unter den Lesern, die sich an der Spielerwahl beteiligt haben, loste Simon Zoller folgende Gewinner aus: Heike Ackermann aus Speyer und Herbert Haaff aus Germersheim erhalten je eine FCK-Dauerkarte für fünf Jahre. Einmal vier Tickets für ein Heimspiel des FCK in der kommenden Saison bekommt Jörn Stelzner aus Winden. Jeweils ein von Simon Zoller handsigniertes FCK-Trikot haben Patrick Rapp und Claus Lang aus Schifferstadt sowie S. Wagner aus Waldsee gewonnen. Jeweils ein FCK-Dress mit den Unterschriften aller Profis geht an Harald Schleicher und Kim Bernhard aus Ludwigshafen. Die Preise werden per Post zugestellt.
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Der Hoffnungsfunke braucht Feuer
FCK morgen gegen Dynamo Dresden – Sperrungen rund um den „Betze“
Zum letzten Heimspiel in der Punktrunde 2013/2014 erwartet Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern morgen (15.30 Uhr) Dynamo Dresden. Die Polizei weist die Stadionbesucher auf erhebliche Behinderungen bei der An- und Abreise hin.
28.000 Karten sind verkauft, Dynamo hat 1900 Tickets abgesetzt. An den Tageskassen werden keine Gästetickets mehr angeboten für diese Partie, in der es für beide noch um einiges geht.Die Lauterer müssen gewinnen, um noch auf Rang drei und die Relegation Richtung Bundesliga hoffen zu können. „Alles andere liegt nicht in unserer Hand“, sagt FCK-Trainer Kosta Runjaic. Die Roten Teufel brauchen im Fernduell mit Fürth und Paderborn Schützenhilfe. „Solange theoretisch noch etwas möglich ist, ist das Kapitel noch nicht beendet“, sagt FCK-Innenverteidiger Dominique Heintz. Dynamo, zurzeit 16., hofft, den Relegationsplatz zumindest zu halten. Dresden erwartet am letzten Spieltag den derzeitigen 17. Bielefeld.
Für morgen Nachmittag legt die Polizei den Besuchern die Nutzung der üblichen Park-and-Ride-Busse besonders ans Herz. Die Sammelfahrzeuge werden rund um das Stadion bewacht – beim letzten Heimspiel des FCK gegen Dresden im Februar 2013 waren die Busse in der Kantstraße von einigen Dynamo-Anhängern angegriffen worden. Morgen ist die nördliche Kantstraße ab 13 Uhr nur noch als Einbahnstraße bergauf in Richtung Stadion zu befahren.
Nach dem Spiel ist sie zwei Stunden lang nur für Shuttle-Busse und für Fußgänger freigegeben. Zuschauer, die mit dem eigenen Auto zum Stadion fahren, müssen damit rechnen, erst zwei Stunden nach Schlusspfiff wegzukommen. Der Messeplatz ist morgen ausschließlich Dynamo-Anhängern und der Polizei vorbehalten.
Rund um den Bahnhof herrscht – wie häufiger praktiziert – ein Verbot von Glasflaschen und Gläsern. Auch in dieser Gegend muss mit Verkehrsbehinderungen und plötzlichen Sperrungen gerechnet werden.
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Ich bin der Meinung, ...
... dass der FCK wieder eine Hausmacht werden muss.
Der Zweitliga-Zweite SC Paderborn kann morgen in Aue den dann sensationellen Aufstieg in die Fußball-Bundesliga perfekt machen. Die Ostwestfalen rangieren zwei Punkte vor Greuther Fürth auf dem zweiten Aufstiegsplatz. Dem Kleeblatt ist beim Absteiger in Cottbus zuzutrauen, dass zumindest der Relegationsplatz verteidigt wird. Patzt Fürth, will der FCK da sein, der drei Punkte dahinter steht und die um den Klassenhalt kämpfende Mannschaft von Dynamo Dresden erwartet.
„Dort begann unsere Misere“, sagt FCK-Trainer Kosta Runjaic in Erinnerung an die erste FCK-Niederlage unter seiner Regie, als eine 2:1-Führung verschlampt, 2:3 verloren wurde und ein Negativlauf folgte. Gleichwie: Die Zuschauer in Kaiserslautern haben nach einer Saison mit Höhen – vor allem im DFB Pokal – und Tiefen – vor allem gegen die Laufkundschaft aus dem Tabellenkeller – eine Mannschaft verdient, die mit Herz Fußball spielt. Zum Ergebnis- muss der Erlebnisfußball kommen. Der FCK-Fan hat einen neunten Heimsieg verdient! Auch unter Runjaic ist der FCK nicht wieder zur Hausmacht geworden.
Das muss sich ändern, um die Zuschauer nicht zu vergraulen, aber auch, um höhere Ziele zu erreichen. Es ist wichtig, dass auf der Trainerposition endlich Kontinuität einkehrt. Nur so ist eine vernünftige Kaderplanung möglich. Interessant, wie Aufsichtsrat und Vorstand die Frage nach einem Sportdirektor beantworten.
Der Name Markus Schupp geistert auf dem Betzenberg herum. Auch Ex-Bayer Christian Nerlinger möchte wieder arbeiten. Der in Augsburg so erfolgreiche Andreas Rettig wäre ein interessanter Mann für den FCK. Er ist bei der DFL – und verdient dort eher üppiges Geld. Horst Konzok
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung