ZitatAlles anzeigen
1. FC Kaiserslautern spielt beim SV Sandhausen 1:1 – Müller hält glänzend – Ring trifft für Rote Teufel, Bieler für SVS
Der 1. FC Kaiserslautern blieb auch bei der dritten Dienstreise zum SV Sandhausen sieglos. Gestern gab’s beim Kampf um Zweitligapunkte ein 1:1 (0:0). Alexander Bieler, 120 Sekunden zuvor eingewechselt, sicherte dem SVS den sehr verdienten Punkt in vorletzter Minute.
„Wir haben nach der Führung das Fußballspielen eingestellt“, haderte FCK-Trainer Kosta Runjaic mit der Einladung an Sandhausen, dem von Marius Müller toll gehüteten Tor nahe zu kommen. Torheiten eben ...
Bielers Sonntagsschuss belohnte Sandhausen, das ein Chancenplus (6:2) gegen den FCK erarbeitete. Mit der erst zweiten Lauterer Chance hatte Alexander Ring per Kopf nach Flanke des eingewechselten André Fomitschow, die Philipp Hofmann verlängerte, für die Lauterer Führung gesorgt (77.). „Es war mein erstes Tor seit langem. Ich musste hier sehr viel einstecken, deshalb auch meine große Freude. Schade, dass es nicht gereicht hat. Wir hätten das konzentrierter zu Ende spielen müssen“, sagte Ring.
Zur Pause hieß es 0:0. Eine Chance hatte bis dahin weder der SVS noch der FCK. Die Lauterer hatten viel Ballbesitz, schienen überlegen, aber Manuel Riemann bekam nicht wirklich etwas zu halten. Das lag zum einen daran, dass Kevin Stöger erst nach 25 Minuten besser ins Spiel kam. Das lag auch an seiner Ecke ins Niemandsland (16.), das lag auch an Chris Löwes Freistoßniete (20.). Die Versuche Marc Torrejóns, mit öffnenden Pässen auf Karim Matmour die massive Deckung des SVS auszuhebeln, scheiterten (2., 15.).
Dominique Heintz versuchte es auch mit einem langen Pass, doch der war zu steil für Stöger (17.). Als der ins Spiel fand, mit tollem Pass Löwe auf die Reise schickte, kam eine miese Flanke (33.). Die Flanken gestern waren rar und schlecht! Der FCK war gut organisiert. Eine Flanke Pfertzels holte Torhüter Müller sicher herunter (3.). Ansonsten lag er zunächst mehr auf Beobachtungsposten denn als Hüter gefordert zu sein. Das Umschalten auf Defensive klappte. So in der achten Minute, als sich Wooten an Torrejón vorbeistahl, Alexander Ring klärte. Der Rückpass auf Müller aber war schludrig, weil zu kurz. Der Torhüter hatte aufgepasst.
Nach der Pause stellte Runjaic vom 4-2-3-1 auf 4-1-4-1 um, brachte Ruben Jenssen für Karim Matmour. „Ich war unzufrieden mit seiner Leistung. Von einem so erfahrenen Spieler muss ich mehr erwarten“, tadelte der Coach. Sandhausens erster Chance durch René Gartler folgte sofort die erste Lauterer Möglichkeit: Riemann irrte durch den Strafraum, Marcel Gaus, der wenig bewegte, versuchte, das verwaiste Gehäuse zu treffen, doch Paqarada rettete (55.).
Sandhausen agierte mit einem wirkungsvollen Reißverschlusssystem, hatte aber nach der Pause eindeutig mehr und bessere Chancen. So verhinderte Müller ein Eigentor, als Torrejón Heintz angeschossen hatte (58.), dann setzte sich Wooten gegen Torrejón durch, doch Gartler traf nur die Latte (59.). Klasse, wie Marius Müller gegen Gartler parierte (67.). Dann rettete Jean Zimmer mit toller Grätsche vor Wooten, den Denis Linsmayer eingesetzt hatte (73.). Aziz Bouhaddouz traf aus Abseitsposition (86.), der FCK schien dank des überragenden Müller, der auch gegen Manuel Stiefler toll parierte (88.), auf der Siegerstraße.
Dann traf Bieler. „Das schönste Tor, das ich je geschossen habe“, sagte der Ex-Leverkusener. „Es ist Sonntag, also war’s auch ein Sonntagsschuss“, meinte SVS-Coach Alois Schwartz, der seine Elf für ihren großen Aufwand belohnt sah. Kosta Runjaic war sauer, aber ehrlich: „Es wäre absolut unverdient gewesen, wenn wir hier gewonnen hätten.“
So spielten sie
SV Sandhausen: Riemann - Pfertzel (78. Kübler), Olajengbesi, Hübner, Paqarada - Linsmayer, Kulovits (81. Bouhaddouz) - Stiefler, Thiede (87. Bieler) - Wooten, Gartler
1. FC Kaiserslautern: Marius Müller - Zimmer, Torrejón, Heintz, Löwe - Karl, Ring - Matmour (46. Jenssen), Stöger, Gaus (76. Fomitschow) - Lakic (70. Hofmann)
Tore: 0:1 Ring (77.), 1:1 Bieler (89.) - Gelbe Karten: Kulovits, Linsmayer, Paqarada, Riemann - Ring, Torrejón - Beste Spieler: Hübner, Gartler - Marius Müller - Zuschauer: 9506 - Schiedsrichter: Osmers (Hannover).
Die Rheinpfalz - Pfälzische Volkszeitung