Ich würde gerne noch einmal auf Sebastian Reinert zu sprechen kommen. Warum bringt er unter Rekdal eigentlich immer wieder so eine unterirdische Leistung?
Das ist eine wichige Frage und erklärt vielleicht auch, wo das Problem tatsächlich liegt. Die Mannschaft ist durch die Ansage, dass alles je Geleistete nichts mehr zählt, m.E. zu stark verunsichert worden. Stammkräfte (z.B. Quattara) werden unnötig entmutigt und Potential nicht eingebunden. Das kann sich vielleicht Siemens leisten. Wir können es nicht. Reinert erscheint mir als das beste Beispiel dieses Problems. Hätte er von Anfang an klare Rückendeckung gehabt, hätte er bei dem ersten Fehler, der ihm unterlief, nicht gleich Panik bekommen, seinen Stammplatz zu verlieren.
Der anfänglich entfachte Druck war einfach zu hoch für die viel zu junge Mannschaft -- auch und gerade durch die stänsigen Ansagen, dass jeder jetzt noch einmal neu anfangen muss. Man stelle sich vor: O. Kahn würde jede Woche besser trainieren müssen als Rensing, damit er spielt. Jetzt muss einfach Kontinuität rein. Und Rekdal hat gleich zu Beginn viel positive Kontinuität zerschlagen. Ich denke, er muss jetzt schauen, dass er auch Verlierern - denn das sind sie ohne Zweifel momentan alle - Vertrauen geschenkt werden kann und sollte Reinert einfach noch mal aufstellen und nicht schon wieder alle durchmischen. Das hilft keinem weiter.
Gleiches gilt wohl erstmal auch für den Trainer selbst. Dabei hilft allerdings ein Sieg gegen Wehen...