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1. FC Nürnberg bestraft den FCK beim 3:2 für fehlende Konsequenz – Lauterer nun gegen den KSC
VON OLIVER SPERK & HORST KONZOK
Es war die Quittung für die bekannte Schwäche der Roten Teufel: Der 1. FC Kaiserslautern wurde für mangelnde Konsequenz und fehlende Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor mit seiner zweiten Niederlage bestraft. Beim 3:2 (2:0) in einem tollen Zweitligaspiel hat sich der 1. FC Nürnberg mit seiner besten Saisonleistung die Gunst der Fans wieder erarbeitet und erlaufen. Der FCK indes ist viel zu spät aufgewacht.
Die Konter des „Clubs“ trafen die Roten Teufel mitten ins Herz. Emotionalisiert sah FCN-Trainer Valerien Ismael seine Mannschaft. „Wir sind froh, dass wir von der ersten Minute ganz anders aufgetreten sind. Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt, aber wir wussten, bevor der Schiedsrichter nicht abpfeift, ist dieser 1. FC Kaiserslautern nicht geschlagen. Es war ein hartes Stück Arbeit“, sagte der „Club“-Coach.
Der 20 Jahre alte Alessandro Schöpf wurde zum Helden des Abends beim zuvor kriselnden Bundesliga-Absteiger. Der vom FC Bayern München gekommene Österreicher, bei der U21-Nationalelf ein Kollege des Lauterer Mittelfeldspielers Kevin Stöger, bereitete das 1:0 von Daniel Candeias (25.) toll vor und erzielte das 2:0 (41.) und das 3:0 (51.) selbst. Seine Konter zeigten den zuletzt hochgelobten Lauterern ihre Unzulänglichkeiten in punkto Zielstrebigkeit deutlich auf. „Drei Gegentore aus Kontern, die ersten zwei davon nach Eckbällen von uns, das darf uns nicht passieren“, sagte FCK-Rechtsverteidiger Jean Zimmer selbstkritisch.
Der 20-Jährige hielt gemeinsam mit Linksverteidiger Chris Löwe und Alexander Ring noch am aggressivsten dagegen, als der „Club“ sich tatsächlich als äußerst bissiger, angeschlagener Boxer präsentierte.
Zu naiv und verspielt gerieten die Lauterer 0:3 in Rückstand. „Es sah bei uns um den Strafraum herum manchmal zu sehr nach Hacke, Spitze, eins, zwei, drei aus“, meinte Markus Karl, der mit seinen Mitstreitern Kerem Demirbay und Ring das Zentrum gegen Schöpf und Co. nicht dicht bekam.
„Wir müssen im letzten Drittel schneller abspielen, abschließen, nicht zu lang rumdribbeln“, sagte Karl. Zu ballverliebt zeigten sich vor allem Stöger und der einmal mehr zu ineffizient spielende Karim Matmour.
Karls zu schwacher Kopfballabschluss geriet zum Ausgangspunkt von Nürnbergs 2:0. Der 21-jährige Torwart Patrick Rakovsky, nach der Degradierung von Ex-Kapitän Raphael Schäfer die neue Nummer 1 des FCN, nahm den Ball auf und leitete den zweiten ganz starken „Club“-Konter ein, Demirbay setzte im Mittelfeld nicht energisch genug nach und verlor den Ball wieder.
Das blitzschnelle Umschalten der Nürnberger wurde belohnt, das erneut deutliche Ballbesitz- und Torschuss-Plus der Lauterer zahlte sich dagegen auswärts wieder nicht aus. Vier Heimsiegen nach acht Spieltagen stehen auswärts zwei Remis und zwei Niederlagen entgegen. Die Aufholjagd kam zu spät. Aktivposten waren die Außenverteidiger Zimmer und Chris Löwe. Nach feinem Stöger-Pass bediente Löwe beim 1:3 Ring (62.), der kurz zuvor mit einem Flachschuss Rakovsky und den Pfosten traf (61.). Zimmers Flanke verwertete Löwe zum 3:2 (71.).
„Wenn wir die ganze Zeit so gespielt hätten wie nach der Pause, hätten wir gewonnen“, meinte Löwe. Aber auch dass die FCK-Ersatzspieler Tim Heubach und Marcel Gaus in der Schlussphase spontan als flinke Balljungen einsprangen, verhalf dem FCK nicht mehr zum 3:3. „Die fränkischen Wochen sind misslungen“, konstatierte Coach Kosta Runjaic. Wie in Fürth (1:2) ließ der FCK Federn.
Am Samstag (13 Uhr) geht’s für die Lauterer gegen den Karlsruher SC. „Da müssen wir auftreten, wie es sich für ein Derby gehört“, betonte Zimmer. 34.200 Tickets fürs Fritz-Walter-Stadion sind schon verkauft.
Die Rheinpfalz - Bad Dürkheimer Zeitung