Saison 2015 / 2016

  • Nach der Enttäuschung von gestern möchte ich noch ein was kurz los werden.


    Spieler, Trainer und Verantwortliche kommen und gehen aber die Fans vom Betzenberg und die Bastion Fritz Walter Stadion ist das was für mich den FCK ausmachen. Mir klingeln noch heute die Ohren. Es war seit gestern so laut, Wahnsinn . Der Fanwalk und die Begrüßung der Mannschaft war Weltklasse. Wer nach so ner Anfeuerung nicht motiviert war soll bitte den Verein verlassen.


    wer gestern Abend Flutlicht gesehen hat der hat wohl mitbekommen das hinter unseren Verein noch so einige Fragezeichen zur kommenden Saison stehen. Interessanter Weise konnte sich nicht mal Coach Costa zum FCK bekennen trotz Vertrag. Lächerlich...
    Heintz könnte sich vorstellen zu bleiben. Mit Matmour wird am Dienstag verhandelt. Wer wird neuer Sponsor? Schupp möchte den Weg mit jungen Spielern weiter tragen. FCK Legende Briegel schießt in Flutlicht gegen Costa wegen Konditionsschwäche usw.


    Der FCk muss jetzt mit einer offenen und schnellen Transparenz dafür sorgen das ne neue euphori entfacht wird und das wir ne schlagkräftige Truppe zusammen bekommen. Würde mich freuen wenn hier ein paar Gerüchte oder richtige news veröffentlicht werden

  • Vorab, ich hab die Trainingsberichte nicht gefunden, der alte war halt einfach besser.
    Ich kopiere hier mal ein sehr guten und interessanten Artikel von einmal Beobachter des Trainings rein........




    Am Freitag den 21.08. um 11.00 Uhr Stand das Training der Profis auf dem Trainingsplatz hinter dem Stadion an. Bereits vor dem Training baute einer der Co Trainer schon einen Parcours auf, der später für einige Koordinationsübungen gebraucht werden sollte.
    Darüber hinaus, und das sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt sein, bewässerte der Platzwart kurz vorher noch einmal ausgiebig das gesund aussehende Grün, meiner Ansicht nach nicht nur der Pflege des Platzes halber, sondern vorallem um die Bälle schneller und somit schwieriger anzunehmen zu machen. Die Vorbereitungen deuteten also auf eine Trainingseinheit mit einem Misch aus Koordination und Passübungen hin und so kam es dann auch. Aber der Reihe nach...


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    Um 11.25 Uhr, also mit 25 Min Verspätung betraten 22 Protagonisten, nebst Betreuerstab das Trainingsgelände um vor 50 angereisten Zaungästen und einem Kamerateam vom SWR ihre Einheit abzuhalten.


    Die Teilnehmer waren: Müller, Alomerovic, Sallinger, Mockenhaupt, Ring, Ziegler, Heubach, Löwe, Vucur, Karl, Zimmer, Formitschow, Thommy, Jenssen, Pritsche, Halfar, Deville, Schindele, Wekesser, Colak, Klich und Görtler.


    Nicht mit dabei: Schulze, Gaus, Osei Kwadwo, Jacob


    Zunächst wurde ein Kreis gebildet, in dem die Spieler angeleitet verschiedene Lockerungsübungen und Kräftigungsübungen machen sollten. Liegestütze, Beinmuskulatur etc. um nur mal 2 Beispiele zu nennen.


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    Anschließend ging es in den vor dem Training aufgebauten Parcours, den 4 Gruppen durchlaufen sollten.


    Gr. 1: Heubach Pritsche, Thommy, Vucur und Deville
    Gr. 2: Jenssen, Colak, Görtler, Schindele, Sallinger
    Gr. 3: Löwe, Klich, Wekesser, Halfar, Müller, Karl
    Gr. 4: Mockenhaupt, Ziegler, Alomerovic, Ring, Zimmer, Formitschow


    Beachtlich hierbei war, dass sich die Einzelläufer der 4 Gruppen am Ende des Parcours immer in einem Kreis einfanden (also zu 4. in einem Kreis) und dort dann verschiedene Sachen machen mussten (abklatschen, sich gegenseitig aus dem Kreis rausdrängen, an den Händen nehmen und schnell eine Runde drehen etc.). Hierdurch wurde gewährleistet, dass jeder auch schnell im Kreis war und während des Parcours nicht trödelt.


    Hervorzuheben ist in dieser Trainingsphase Markus Karl, der auch mich besonders konzentriert und fokussiert wirkte und die Übungen mit sehr viel Biss und Ehrgeiz absolvierte.


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    Nach dem Koordinationsübungen, sollte der erste von 2 Hauptteilen des heutigen Trainings kommen: Passübungen. Hierzu wurden zwei 6-er und eine 7-er Gruppe gebildet (die Torhüter sind mit Gerry zum Torwarttraining) und bekamen zur Aufgabe, verschiedene Passkombinationen zu spielen. Jenssen und Karl waren hierbei die zentralen Leute, die immer wieder in der Mitte waren und die Pässe nach außen spielten, wodurch eine gewisse Nähe zum Ernstfall simuliert wurde.


    In dieser Übung ist mir Jenssen extrem positiv aufgefallen, da er genau die beiden Dinge gemacht hat, die vom Trainergespann gefordert wurden: scharfe Pässe, flach mit einer gewissen härte und genau gespielt war das eine, und verbal den Ball fordern war das andere. In dieser Übung von Jenssen wie gesagt Bilderbuchmäßig gemacht, jedoch vornehmlich weil er unbedrängt war, wie sich später herausstellen sollte (siehe weiter hinten).


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    Danach wurden 2 Teams gebildet. Team Grün (was wohl auch die Stammelf bedeuten sollte für Montag):


    Müller, Zimmer, Vucur, Heubach, Löwe, Karl, Ziegler (!!!), Ring, Jenssen, Halfar und Pritsche


    gegen Team Rot:


    Alomerovic, Sallinger, Schindele, Mockenhaupt, Formitschow, Thommy, Klich, Deville, Wekesser, Colak und Görtler


    Es ging in dieser Phase darum 11 gg 11 auf Großfeld zu spielen, aber nicht auf Tore sondern nur auf Ballbesitz. Zu Beginn hatten die roten den Ball, die grünen gingen auch nicht richtig hin und versuchten mit aller Macht die Kugel zu bekommen. Die roten waren angehalten, den Ball in den eigenen Reihen zirkulieren zu lassen zu Beginn mit 2 Kontakten, später im freien Spiel. Vorallem die Ariel Borysiuksche Gedächtnisverlagerung, auf gut deutsch der Seitenwechsel, wurde oft von Runjaic gefordert, der diese Übung alleine leitete.


    Besonders gut an dieser Übung fand ich, dass Runjaic häufig durch Pfiff unterbrochen hat und individuell korrigiert hat, wo der einzelne in genau dieser Situation besser hätte stehen sollen. Das war echt Top gemacht.


    Nicht so gut bei dieser Übung hat mir Jenssen gefallen, da ihm viele Bälle weggesprungen sind, oder er sie sich zu weit vorgelegt hat, was im Ernstfall alles Ballverluste gewesen wären. Ich denke das lag, wie oben schon erwähnt daran, dass er hier unter Bedrängnis spielen musste, wärend er bei der Passübung vorher positiv herausstach, weil er unbedrängt spielen konnte.


    Als es von den 2 Kontakten weg ging zum freien Spiel, wirkte auch mich Ziegler nicht so ganz in der ersten 11 eingebunden. Oftmals hatte er falsche Laufwege, Kosta hat wegen ihm auch 2 mal unterbrochen und eine längere Ansprache an ihn gehalten (nicht angemotzt, sondern sachlich erklärt, warum dies und jenes jetzt schlecht war, was er gemacht hat).


    Was mir in dieser Phase noch aufgefallen ist: Während Kosta bei einer seiner Unterbrechungen Daniel Halfar verbessert hat, ist Ring zu Ziegler gelaufen und hat ihm erklärt wie er ihn anspielen/einsetzen muss, bzw. wie er spielen soll. Ring hat also hier so etwas wie einen Leader gespielt.


    Mockenhaupt wirkte auf mich in dieser Phase sehr auf sicherheit bedacht. Immer nur hinten rum, hinten rum, hinten rum, nicht einmal versucht einen vertikalen Ball zu spielen um mal etwas raumgewinn zu bekommen.


    Wekesser wirkte bei Team Rot wie ein Fremdkörper und hing vorne als Spitze völlig in der Luft.


    Zimmer klebte auf der rechten Seite und wurde auch nicht so richtig eingebunden. Das lag daran, weil Team grün zu 60 % über links gespielt und zu 35 % durch die Mitte gespielt hat. Auf rechts kam kaum was an. Kosta kommentierte das auch an die grünen mit dem Satz "Schaut mal, der Jean steht da schon ne halbe Std. lang frei und winkt".


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    Nachdem der erste Hauptteil dann vorbei war, ging es in den 2. Hauptteil des heutigen Trainings: Abschlüsse.


    Zunächst ging es ins 2 gegen 1+1 (ein Verteidiger und ein Torwart) mit der Prämisse entweder abzuschließen oder den Pass zum Nebenmann zu spielen, welcher dann den Abschluss suchen sollte.


    In dieser Phase wirkte Karl auf mich sehr sehr langsam und behäbig. Er zeigte also das was einige bei ihm auch im Spiel immer wieder monieren. Beim Übersteiger konnte man dem echt die Schuhe besohlen. Meiner Meinung nach sollte er sich wirklich auf seine Defensivaufgaben, ergo: Balleroberung konzentrieren, da er im Offensivspiel doch deutliche defizite gegenüber den anderen 10 Stammspielern hat.


    Halfar war hierbei (nur auf den Abschluss bezogen) sehr unüberlegt. Nach dem Motto: Augen zu und hart mitten drauf. Er ist eben der geborene vorbereiter und ein vorzüglicher Techniker. Abschlüsse sind halt nunmal einfach nicht sein Ding, zumindest nicht in dieser Trainingseinheit.


    Pritsche erwies sich als echter Killer. Gefiel mir gut in dieser Phase, weil er die Murmel überlegt in die Ecken schob und nicht in die Wolken bolzte (wie z.B. Zimmer). Einmal zog er fest ab und der Ball knallte von der Unterkante der Latte ins Tor. Also auch das Klappte.


    Wekesser war während dieser Übung durchwachsen. Fiel nicht sonderlich auf, genausowenig wie Deville. Nicht gut, nicht schlecht...



    Wer in dieser Übung katastrophal war, wie im Übrigen im ganzen Training, aber diese Übung war der Gipfel: Klich! Ganz ganz grauenvoll! Entweder er versuchte es beim 2 gg 1 IMMER alleine und verlor IMMER den Ball, oder er vergab, wenn er von seinem nebenmann angespielt wurde und frei zum Abschluss kam aus 8 m ganz kläglich. Er war im Übrigen auch nach dem Training ganz schnell weg vom Platz!


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    Die vorletzte Phase des Trainings sollte wieder den Abschluss vorsehen, allerdings diesmal nach voriger Flanke von außen dann mit dem Kopf auf der einen Seite des Platzes. Auf der anderen Seite wurde ein Ball von hinter dem Tor zum 16-er gerollt und es musste direkt draufgeschossen werden.


    Das Tor mit den Flanken hütete Müller, der sich in dieser Übung herausragend präsentierte und einige unhaltbare rausholte. Der Typ ist ne Rakete und wird uns irgendwann mal hoffentlich richtig viel Geld bringen!


    Das andere Tor mit dem Schuss hüteten Alomerovic und Sallinger abwechselnd.


    Während dieser Übung wieder furchtbar: Klich!!!! Absolut harmlos und haderte auch nur mit sich selbst!
    Halfar war hierbei erstaunlich treffsicher, vorallem bei der Direktabnahme. Das überraschte mich, war er doch bei der vorigen Übung so erfolglos.


    Müller wie gesagt sau sau gut!


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    Um 12.55 Uhr war dann das Training vorüber und es ging aber für einzelne noch in eine letzte Phase: Individuelle Einheiten. Manche sind auch schon in die Kabine, z.B. Klich war ganz schnell weg.


    Zimmer saß hierbei bestimmt noch 15 - 20 Min alleine mit Olli Schäfer am Mittelkreis und Schäfer erklärte ihm gewisse (ich vermute taktische) Dinge. Er malte auch auf dem Rasen rumm und Zimmer nickte immerzu. Die beiden führten wirklich ein langes intensives 4 Augen Gespräch.


    Auf dem einen Tor, gehütet von Alomerovic knallten Karl, Vucur, Thommy, Ziegler und noch 2 andere bissl aufs Tor. Vorallem Vucur und Alomerovic frotzelten dabei sehr rum (das Training war ja vorbei so sei es ihnen gegönnt). Die beiden verstanden sich im wahrsten Sinne des Wortes sehr gut, da sie auch viel auf Serbisch/Kroatisch/Yugoslawisch (???) sprachen. Vucur regte sich immer voll auf "Amena!!!" (das übersetze ich jetzt hier mal nicht, Insider wissen was das heisst), wenn er vorbei geschossen hat. Alomerovic lachte sich dann immer kaputt.


    Auf dem anderen Tor mussten Colak, Pritsche und vor allem Ring noch eine Sonderschicht mit Gruev schieben: Abschlüsse! Gruev spielte ihnen den Ball zu, es standen 4 Dummies dicht gestaffelt am 16-er Kreis und sie mussten versuchen höchstens einen der 4 auszuspielen und an den anderen drei versuchen vorbei abzuschließen. Ring musste etwas länger ran, Colak und Pritsche kamen später dazu. Anfangs haute Ring die Murmel noch oft in die Wolken, später gelang es ihm dann etwas besser und er traf noch das ein oder andere mal.
    Pritsche auch hier sehr abgezockt!


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    Finde den Bericht sehr gut.
    Vor allem das mit Klich bestätigt ja auch immer wieder die meisten hier.
    Vermutlich eine weitere Fehlinvestition.


    Görtler sollte doch eigentlich verletzt sein, oder?


    Müller auch im Training ne Granate, wo bleibt die Verlängerung?

  • Offensichtlich ein Charakterproblem. Wie war das noch mal? Beim FCK wird vermehrt darauf geachtet, dass die Spieler nicht nur sportlich sondern auch charakterlich passen. Mal wieder ein Griff ins Klo. Wir haben ein unglaublich gutes Händchen dafür, SOLCHE Spieler fest zu verpflichten und nicht einfach nur zu leihen.

  • Der Verein verliert so langsam seinen Zauber. Er wird gewöhnlich. Und das ist so ziemlich das Schlimmste, was man über den so stolzen FCK sagen kann… Daran haben auch die Fans ihren Anteil. Ich bin am Montag zum Spiel angereist und stand nach 20 Jahren Fandasein erstmals in der West. Seither frage ich mich: Wo war das Besondere? Wo war das Außergewöhnliche, was es sonst nirgends gibt? Sollte das jetzt diese viel besagte grandiose Stimmung gewesen sein? Warum meinen diese Fans, sich von anderen abzuheben? Fragen, die jeden Kurvengänger traurig stimmen müssten.


    Ich habe Fans gesehen, die schon Mitte der ersten Halbzeit anfangen zu pfeifen. Dann ein erschreckendes gellendes Pfeifkonzert zur Pause trotz Führung. Ein lautes Raunen bei jedem Fehlpass Karls, als würde man nur auf den nächsten warten.


    Nebenbei: Übrigens jener Karl, der mehr als jeder andere Kampf und Leidenschaft an den Tag legt, was vom Durchschnittsfan auf dem Betze ja eigentlich stets gepredigt und verlangt wird. Doch ausgerechnet bei ihm wird anhaltend die fehlende Technik kritisiert? Eigentlich hätte er das Zeug zur Kultfigur: Ein grasfressender Rowdy ohne Allüren, der von seinen Tugenden perfekt zum Betze passt. Schließlich heißt es doch immer: Sie müssen nur kämpfen und rennen, mehr wollen wir gar nicht! Doch speziell er wird besonders kritisch beäugt. Schon kurios… Ein Paradebeispiel der Selbstgerechtigkeit unserer Fankultur!


    Eines macht uns jedoch tatsächlich besonders: Die große immergleiche Unzufriedenheit mit allem und jedem. Nein, dass man nach einem Sieg unzufrieden ist, so was gibt es gewiss nicht oft! Denn Pessimismus und Miesmachen wird bei uns großgeschrieben. Dazu muss man nur auf DBB (http://www.der-betze-brennt.de) gehen, die negative Propaganda-Maschine des FCK. Da wird keine Gelegenheit ausgelassen. Wenn ich sehe, dass dort nur ausgewählte Rheinpfalz- oder Kicker-Artikel gepostet werden („FCK-Sponsor sorgt für Diskussionen“) – meist mit viel heißer Luft. Oder gar eigene Artikel über ehemalige Spieler verfasst werden („Sippel übt Kritik“), um weiter Öl ins Feuer zu gießen, ist das bezeichnend. Von den zu 90 % negativen Kommentaren mal ganz abgesehen…


    Da wird selbst eine Saison wie die vergangene schlecht geredet. Eine Saison, in der man von Vornherein ganz kleine Brötchen gebacken und eine junge, unbekannte Mannschaft hatte, von der kaum jemand was erwartet hat. Doch man hat es geschafft, eine hungrige, authentische und erfolgreiche Truppe zu formen, mit vielen Eigengewächsen. Exakt das, was jeder Fan stets gefordert hat! Man hatte unglaubliche 7 deutsche U21-Nationalspieler hervorgebracht und lange um den Aufstieg mitgespielt. Dass es am Ende nicht geklappt hat, ist schade. Doch deswegen kann man die Leistung der Verantwortlichen nicht wegreden. Dass in den hiesigen Foren schlussendlich gar der Kopf des Trainers gefordert wurde, war das i-Tüpfelchen. Nebenbei: Mit welchem Trainer in den vergangenen 15 Jahren waren diese Leute eigentlich zufrieden?!


    Doch nun geht es genauso weiter: Trotz zahlreicher Abgänge von Stammkräften wie Sippel, Heintz, Orban, Demirbay, Stöger, Matmour, Zoller und der Prophezeiung vieler Fans, dass der Verein gegen den Abstieg kämpfen wird, sind wir nach 5 Pflichtspielen ungeschlagen, im Pokal eine Runde weiter und stehen auf einem aussichtsreichen 4. Tabellenplatz. Doch die Stimmung ist am Siedepunkt und die Mannschaft wird ausgepfiffen. Warum? Weil sie nach Meinung vieler Fans spielerisch nicht überzeugt. Aha… Wir müssen also nicht nur erfolgreich spielen, nein, wir müssen den Gegner auch noch an die Wand spielen. Wurde nicht letzte Saison noch kritisiert, dass wir unsere Dominanz nicht in Ergebnisse ummünzen? Und dass wir keine dreckigen Siege einfahren? Nun gelingt dies, und es genügt dem hiesigen Fan erneut nicht… Respekt! Auf DBB heißt es: „Es geht nicht nur um den kurzfristigen Erfolg oder um dreckige Ergebnisse. Die Art und Weise, wie auf dem Betzenberg Fußball gespielt wird, hat den größten Anteil an der Reizsituation.“ Aha, also die Art und Weise wie Fußball gespielt wird… Dabei dachte ich, hätten wir vergangene Saison eine junge, wilde Truppe gesehen, die meist tollen Offensivfußball geboten hat? Hm, so kann man sich täuschen…


    Ich als Fan, der ebenfalls in der West stand und nicht gepfiffen hat, kann den Ärger von Löwe und Runjaic vollends nachvollziehen und teile ihre Aussagen nach dem Spiel zu 100 %. Ja, genau: Was wollen die Fans eigentlich? Die vergangene und gerade begonnene Saison zusammengefasst, sind wir in 83 % der Pflichtspiele ungeschlagen – ein Wahnsinnswert. Anhand der Reaktion der Fans könnte man jedoch den Eindruck bekommen, wir steckten seit Monaten in der tiefsten sportlichen Krise. Auf DBB rechtfertigt man sich gar damit, dass „die Roten Teufel sage und schreibe vier Mal in Folge ihr Saisonziel verpasst haben: Abstieg – Nichtaufstieg – Nichtaufstieg – Nichtaufstieg.“ Interessant, denn in den vergangenen beiden Jahren wurde stets kommuniziert, dass man nach 30 Spieltagen noch um die ersten 3 Plätze mitspielen möchte. Wer also nicht komplett unter Wahrnehmungsstörungen leidet, kommt zu dem Schluss: Zuletzt 2x Saisonziel erreicht. Wir sind also schon dahin gekommen, dass der Fan sein eigenes Anspruchsdenken als das offizielle Saisonziel ansieht. Bei Nichterreichen wird dies hinterher jedoch den Verantwortlichen angekreidet… Verrückt!


    Doch woran liegt das? Ich glaube, dass viele zu sehr in Erinnerung schwelgen und nicht loslassen können. Die glorreichen Zeiten des Vereins, in denen man zum Stamm der Bundesliga gehört, um Meisterschaften und Europapokalplätze mitspielt, sind vorbei. Punkt. Vielleicht kommen sie mal wieder, vielleicht auch nie mehr. Aber für den Moment sind sie vorbei. Wir haben 8 der letzten 10 Jahre in der 2. Liga verbracht. Wir sind ein verdammter Zweitligist. Das muss einfach realisiert und verinnerlicht werden. Doch zum Selbstverständnis vieler gehören wir in die 1. Liga, müssen aufsteigen und die 2. Liga dominieren. Alles andere wird nicht akzeptiert.


    Doch mit welchem Recht? Aufgrund unserer Tradition? Weil wir so ein schickes Stadion haben? Wegen der großen Fanbase? Fakt ist doch: Wir haben lediglich einen überdurchschnittlichen Zweitligaetat. Einige Vereine haben mehr Möglichkeiten, demnach also der Logik nach auch stärkere Mannschaften. Welchen Vorwurf macht man also den Verantwortlichen? Dass wir es trotz dessen stetig schaffen, oben anzugreifen? Es ist in dieser Schweineliga schwer genug, mit dieser Konstanz um die Spitzenplätze mitzuspielen. Siehe seit Jahren 1860, Bochum oder St. Pauli. Tradition haben die alle… Und Ansprüche genauso. Es gibt genug, die wohl gerne mit uns tauschen würden. Duisburg, ein weiterer Traditionsclub, musste gar die 3. Liga überstehen. Und was passiert eigentlich bei den Aufstiegskandidaten Düsseldorf, Union oder Paderborn nach diesem Saisonstart? Also ich für meinen Teil bin froh, dass uns das erspart blieb. Doch Bescheidenheit ist gewiss nicht die Stärke unserer Fankultur.


    Zimmer hat schon Recht, wenn er sagt, dass sich viele den Text des Betze-Liedes noch mal genau durch den Kopf gehen lassen sollten, bevor sie ihn das nächste Mal singen. Denn wozu trällert man mit Inbrunst die Strophen, wenn man anschließend gegensätzlich handelt? Wozu kommt man überhaupt ins Stadion, wenn man keine Gelegenheit auslässt, um zu schimpfen oder pfeifen – und das trotz Führung? Der Grundgedanke sollte doch sein, das Team zu unterstützen? Man will doch etwas zum Erfolg beitragen, oder nicht? Oder macht es vielleicht viel mehr Spaß zu schimpfen und alles schlecht zu reden?


    Ich hab manchmal das Gefühl, dass der Durchschnittsfan in der West mittlerweile mit folgender Einstellung ins Stadion geht: Wir Fans sind der FCK. Wir sind seit Jahren dabei und machen den Verein zu dem was er ist. Ihr da unten kommt und geht. Seid froh und stolz unser Trikot zu tragen. Unsere Helden waren Fritz Walter & Co, dagegen habt ihr es schwer. Macht uns gefälligst stolz und bietet uns das, was wir erwarten. Wir heucheln zwar immer, dass wir Kampf und Leidenschaft sehen wollen, doch in Wirklichkeit genügt uns kein stümperhafter 1:0-Sieg. Wir möchten glänzen wie die Großen und die Liga dominieren, auch wenn wir gar nicht die Mannschaft dazu haben. Wenn ihr unsere Illusionen zerstört, pfeifen wir auch gnadenlos aus. Dazu haben wir jedes Recht! Schließlich sind wir treu geblieben, bezahlen Geld und kommen hoch ins Stadion, obwohl ihr nur 2. Liga spielt.


    Dazu passend ein Zitat von DBB: „Trotzdem (!) kommen die FCK-Fans immer noch ins Stadion und sorgen zuhause wie auswärts für Zuschauerzahlen, von denen andere Zweitligisten und auch manche Erstligisten nur träumen können.“ Dies wird als Rechtfertigung für alles gesehen – auch für unnötige Pfiffe. Doch Erscheinen alleine genügt nicht. Damit ist es nicht getan. Das macht die Fankultur gewiss noch nicht besonders. Wenn ein Teil nur negativ gestimmt ist und die Mannschaft verunsichert – dann ist damit niemand geholfen.


    Es ist vieles so widersprüchlich: Auf der einen Seite wirft man Kuntz das viele „Jammern“ über Standortnachteile und ähnliches vor, auf der anderen Seite sind die größten Jammerlappen aber die Fans, die sich nicht mal mehr über Siege oder einen geglückten Saisonstart freuen können. Auch werden einerseits Persönlichkeiten gefordert, die den Mund aufmachen und nicht das typische Fußballerabbild abgeben, andererseits wird ein Typ wie Löwe mit Ecken und Kanten aber stets als Dummschwätzer dargestellt. Eine heuchelnde Fankultur…


    Der Schatten der Vergangenheit scheint Grund allen Übels. Mit der Akzeptanz der sportlichen Gegenwart und etwas mehr Demut wäre dem Verein gewiss sehr geholfen! Mit der jetzigen Herangehensweise schafft sich die Betze-Fankultur selbst ab und kann sich in Zukunft nur noch selbst feiern. Und das wäre jammerschade!

  • Ich hoffe und wünsche das dein Beitrag,auch von komplett anderstdenkenden,nichr einfach nur abgewatscht wird.Er bietet viele interessante Ansätze und regt auch den Fan zum Nachdenken an.Die Vereinsführung hat sehr viele Fehler begangen und wird dafür auch zurecht kritisiert.Aber deine Ausführungen zeigen auch die andere Seite und sprechen auch Dinge an die auf Fanseite gern nicht zugegeben oder übersehen werden.