Kein anderes Thema beschäftigt die FCK-Anhänger derzeit mehr: die mögliche Rückkehr von unserem „Miro“ Klose. Zwar spekulieren die Fans der Roten Teufel bereits seit Jahren über eine Rückholaktion des einstigen Publikumslieblings, in den vergangenen Monaten und Wochen haben die Spekulationen aber neuen Zündstoff erhalten. Hauptgrund war wohl die gescheiterte Vertragsverlängerung mit Lazio Rom. Klose suchte mit seinen noch 37 Jahren eine neue Herausforderung. Es wurde auch seitens der Medien viel spekuliert. Geht er nach Amerika, wechselt er in die Bundesliga und - oh Gott - selbst Eintracht Frankfurt war auf einmal im Gespräch. Doch viele FCK-Anhänger glaubten weiterhin an eine Rückkehr - auch wenn es äußerst unwahrscheinlich schien. Zum einen hatte Klose vor einigen Monaten eine FCK-Rückkehr kategorisch ausgeschlossen, zum anderen hatte sich der Verein selbst überhaupt nicht mit diesem Gedanken befasst.
Am vergangenen Sonntag äußerte sich mit Thomas Gries im SWR erstmals ein FCK-Verantwortlicher zum Thema Klose. "Ich wäre - wie sagt man - mit Puder gepudert, wenn ich das nicht zumindest probieren würde", äußerte Gries in „Flutlicht“. Kein anderes Zitat wurde in dieser Woche häufiger in den FCK-nahen Medien verbreitet. Am Sonntagabend erreichten die Spekulationen um eine Klose-Verpflichtung ihren vorläufigen Höhepunkt.
Ein Bild aus vergangenen Tagen: Klose im Trikot der Roten Teufel mit Kapitänsbinde
Aber ist nun eine Rückkehr des Weltmeisters zur alten Wirkungsstätte überhaupt realistisch? Klar, müsste Klose auf eine Menge Geld verzichten und klar, in der 2. Liga würde er richtig in die Mangel genommen werden. Aber es sind schon andere große Spieler in noch tiefere Ligen gewechselt. Außerdem ist das deutsche Fußball-Unterhaus längst nicht mehr die „Liga der kleinen Vereine“. Immerhin gehören Fortuna Düsseldorf, der VfB Stuttgart, Hannover 96 und ja auch unser 1. FC Kaiserslautern immer noch zu den „Brocken“ des deutschen Fußballs, weshalb die Spielzeit 2016/17 die bislang wohl attraktivste Zweitliga-Saison aller Zeiten wird - zumindest auf dem Papier.
Dennoch ist es äußerst unwahrscheinlich, dass Klose überhaupt noch nach Deutschland wechselt. Zum einen dauert die Suche nach einem neuen Verein schon unverhältnismäßig lange. Schließlich ist schon seit Monaten bekannt, dass Kloses Vertrag bei Lazio Rom nicht verlängert wird. Außerdem sind bereits alle deutschen Bundesliga-Teams in die Saisonvorbereitung gestartet. Klose hätte also einen Rückstand aufzuholen. Sowohl was die Fitness als auch die Taktik betrifft. Trotz seiner unglaublichen körperlichen Verfassung für sein Alter, ist es doch sehr unwahrscheinlich, dass er diesen Rückstand so schnell aufholen kann. Stellt sich die Frage, ob sich ein Miroslav Klose bei einem mittelmäßigen Bundesligisten auf die Bank setzen wird? Antwort: eher nein!
Wird Klose überhaupt nochmal so konzentriert auf einen Ball blicken?
Die Tendenz geht in zwei Richtungen: Zum einen in Richtung USA, wo Klose mit vielen anderen „Oldstars“ kicken und dabei noch ordentlich abkassieren könnte. Zum anderen in Richtung Karriere-Ende. Und diese Richtung könnte die richtige sein, vor allem mit Blick auf eine FCK-Rückkehr. Klose könnte seine „Karriere neben dem Platz“, wie schon seine Profi-Karriere, in seiner Heimat, bei seiner großen Liebe starten. Auch dies würde einen Riesen-Hype im Umfeld der Roten Teufel auslösen. Außerdem würde Klose somit auch sein Versprechen, zumindest teilweise, halten: nämlich eines Tages zurückzukehren.
Doch egal ob auf oder neben dem Platz, eine Rückkehr zur kommenden Saison ist äußerst unwahrscheinlich. Und dennoch ist allein der Versuch von Thomas Gries lobenswert und auch das richtige Signal. Denn schon allein die Tatsache, dass überhaupt darüber gesprochen und geschrieben wird, demonstriert, dass der Betze lebt. Sowohl die Fans als auch der Verein (wieder). Endlich hat man wieder das Gefühl, es entsteht was Großes. Langsam, aber kontinuierlich. Und wer weiß, vielleicht erkennt das auch Miro Klose und entscheidet sich doch noch einmal die Schleifen seiner Fußballschuhe in der Kabine des Fritz-Walter-Stadions zu schnüren.