Diskussionsthema zum Artikel: Bereit!
Bereit!
Der 1. FC Kaiserslautern schlägt Dynamo Dresden im finalen Test vor dem Saisonauftakt mit 2:1.
Lukas Spalvis trifft geschmeidig und humpelt am Knöchel lädiert vom Platz. Doch er gibt Entwarnung.
Weingarten. 19 Minuten waren in der kleinen, aber feinen Weingartener Fußball-Arena gespielt, da schien die nicht alltägliche Serie des 1. FC Kaiserslautern ein jähes Ende zu nehmen. Sechs Wochen Vorbereitung inklusive zweier Trainingslager hatte der Fußball-Drittligist überstanden, ohne dass auch nur ein einziger Spieler ernsthaft verletzt gewesen wäre – doch nun hinkte Lukas Spalvis vom Platz. Zwei Tritte hatte der Litauer gegen das linke Sprunggelenk kassiert. Eine reine Vorsichtsmaßnahme seines Trainers Michael Frontzeck, dass er so früh in Begleitung eines Physiotherapeuten in die Kabine ging? Oder drohte Spalvis für das Auftaktduell mit 1860 München am kommenden Samstag etwa auszufallen? Später, als der FCK bei seiner Generalprobe den Zweitligisten Dynamo Dresden 2:1 (2:0) besiegt hatte, gab der Stürmer frisch geföhnt Entwarnung. In gewohnt lässiger Manier beschied er, es sei „alles kein Problem“.
Nicht mal 20 Minuten stand Spalvis auf dem Rasen. Doch die Zeit genügte, um zu erkennen, wie bitter sein Ausfall für den FCK sein würde. Der 23-Jährige war der prägende Mann der Anfangsphase. Er legte Hendrick Zuck die erste Chance des Spiels auf, er brachte sich nach einem Freistoß von Florian Dick in eine aussichtsreiche Kopfballposition und erzielte schließlich das 1:0, mit einem formvollendeten Lupfer, der Schlussmann Markus Schubert keine Chance ließ (13.). Einen Fehlpass des Dresdner Außenbahnspielers Marius Hauptmann hatte Spalvis zuvor flugs antizipiert.
Vor 2050 Zuschauern beherrschte der FCK die ersten 45 Minuten. Die Viererabwehrreihe um den tadellosen Kevin Kraus stand aufrecht, ebenso die Zentrale mit Gino Fechner und dem ballsicheren Mads Albaek. Zuck und Christoph Hemlein, die offensiven Außen, kreierten sehenswerte Momente. Hemlein markierte nach einem Pass von Julius Biada das 2:0 (43.), Zuck bediente unter anderem Timmy Thiele, der in Schubert seinen Meister fand, und das nicht zum letzten Mal (45.). An seinem 28. Geburtstag zählte Zuck zu den auffälligsten Lauterer Akteuren. Er konnte zufrieden sein. Und war es auch. „Wir waren sehr geordnet von Anfang an, bis auf zehn Minuten am Ende vielleicht. Es war ein gelungener Abschlusstest, jetzt kann es losgehen“, sagte er.
In der von Zuck angesprochenen Schlussphase kam Dynamo dem Ausgleich tatsächlich nahe. Moussa Koné traf den Pfosten, FCK-Keeper Jan-Ole Sievers musste mehrfach seine Vorzüge zur Geltung bringen. Gegen Florian Dick, den eigenen Kapitän, war er machtlos; Dick fabrizierte ein Eigentor zum 2:1 (79.). Andererseits hatte der FCK zuvor diverse Chancen zur rechtzeitigen Entscheidung verbucht, vor allem durch Thiele.
Wollte man mit Blick auf den FCK etwas bekritteln, so war es die Effizienz beziehungsweise das Fehlen derselben. Ungeachtet dessen scheinen die Roten Teufel für den Rundenstart gewappnet zu sein. „Wir haben in diesem Jahr eine Superstimmung“, bedeutete Mads Albaek, „und wenn du weißt, deine Nebenleute machen einen guten Job, dann ist es kein Problem, Fußball zu spielen.“
Bei Blitz, Donner und einem stattlichen Landregen kühlte es im Vergleich zu den Vortagen spürbar ab. In der kommenden Woche wiederum werden Temperaturen weit über 30 Grad erwartet, Michael Frontzeck muss das Training adäquat dosieren. Die Hauptarbeit ist erledigt, und der 54-Jährige war mit dem Auftritt seiner Elf mehr als einverstanden. Er registrierte 70 Minuten Stabilität, eine hörbare Kommunikation auf dem Platz und darüber hinaus gut herausgespielte Torchancen. „Unter dem Strich ist das gut“, sagte Frontzeck.
1. FC Kaiserslautern: Sievers - Dick (80. Schad), Kraus, Hainault, Sternberg - Hemlein (68. Pick), Albaek, Fechner (68. Bergmann), Zuck - Spalvis (19. Thiele), Biada (68. Huth)
Dynamo Dresden (erste Halbzeit): Schubert - Dumic, Müller, Nikolaou - Möschl, Aosman, Hauptmann - Berko, Atik, Duljevic - Testroet
Dynamo Dresden (zweite Halbzeit): Schubert - Wahlquist, Nikolaou (76. Löwe), Hamalainen - Kreuzer, Heise - Ebert, Horvath, Röser, Atilgan - Koné
Tore: 1:0 Spalvis (13.), 2:0 Hemlein (43.), 2:1 Dick (79., Eigentor)
Gelbe Karte: Aosman
Beste Spieler: Albaek, Kraus, Sievers, Zuck - Schubert, Koné
Zuschauer: 2050
Schiedsrichter: Kessel (Hüffelsheim).
Quelle
Ausgabe | Rheinpfalz am Sonntag |
Datum | Sonntag, den 22. Juli 2018 |
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