Richmond Tachie: Vom Beinahe-Transfer zum Senkrechtstarter

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    Richmond Tachie: Vom Beinahe-Transfer zum Senkrechtstarter

    Kaum ein FCK-Spieler hat in der noch jungen Saison so für Aufsehen gesorgt wie der Neuzugang. Wie Tachie die Schuster-Tugenden umsetzt und die Lautrer besser macht.


    Die Geschichte zwischen Richmond Tachie und dem 1. FC Kaiserslautern ist um ein Kapitel reicher. Bereits im vergangenen Winter stand ein Wechsel des ehemaligen BVB-Spielers zu den Roten Teufeln im Raum. Doch die sportliche Führung der Paderborner entschied sich für den Verbleib des gebürtigen Berliners. Dass ein Spieler wie Richmond Tachie die Mannschaft von Dirk Schuster aufwertet, zeigt die aktuelle Saison, in der „Richie“ endlich in der Pfalz angekommen ist. Den kometenhaften Aufstieg Tachies untermauert diese Analyse.

    Allzweckwaffe mit Ladehemmung


    In der Sommerpause 2023 schien vor allem ein Thema die Transferpolitik der Pfälzer zu bestimmen: Die Emanzipation von Terrence Boyd. Der Publikumsliebling steuerte in der Saison 2022/23 rund ein Drittel aller Lautrer Tore bei und war damit immens wichtig für die Offensive, die dennoch weniger Tore erzielte als beispielsweise Absteiger Arminia Bielefeld. Auch der Transfer von Richmond Tachie war ein Schritt in diese Richtung, wenngleich seine Rolle zunächst unklar schien. Tachie ist flexibel einsetzbar, kann Tore schießen, vorbereiten und sowohl außen als auch im Zentrum spielen. Keine Konkurrenz für Boyd also, eher eine Entlastung. Allerdings war die Karriere des Deutsch-Ghanesen zu diesem Zeitpunkt etwas ins Stocken geraten. Beim Ligakonkurrenten aus Paderborn kam der Stürmer kaum zum Zug und konnte sich mit seinen Leistungen - kein Tor in der Liga, ein Treffer im Pokal gegen Oberligist Wernigerode - auch nicht für den Stammkader der Ostwestfalen empfehlen.

    Mit Ehrgeiz zum Stammspieler


    Die Leistungen des früheren Paderborners waren nur in einer Hinsicht attraktiv: Sowohl die Ablösesumme, die nach Paderborn floss, als auch das Risiko, das der FCK mit der Verpflichtung Tachies einging, waren eher gering. Neben den „großen“ Transfernamen des Sommers - Ache, Raschl, Elvedi - blieb dieser Neuzugang eher klein und unauffällig. Auch deshalb dürfte die Entwicklung des Berliners viele überraschen. Sukzessive kämpfte sich Tachie in die Startelf und empfahl sich mit Leistungen gegen seinen Ex-Club Paderborn und Nürnberg für mehr. Mittlerweile ist die Nummer 29 der Roten Teufel aus Schusters Aufgebot nicht mehr wegzudenken, was nicht zuletzt am Ehrgeiz von Richie liegt. Das bestätigt auch der Trainer: Tachie habe sich in die Stammformation „gebissen“ und sich den Platz an der Seite von Boyd oder Ache auch durch „gute Trainingsleistungen“ verdient. Zudem setzt Tachie genau das um, was Schuster von seinen Spielern fordert, egal ob Stürmer oder Verteidiger: Giftigkeit, Laufbereitschaft und Mut zum Abschluss machen ihn nicht nur mit, sondern auch gegen den Ball zu einem „belebenden Element“.


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    Traumtore und Türöffner


    Ein Blick in die Statistik untermauert die Aussagen des Trainers. Tachie ist laut kicker der viertbeste Lautrer, war an 25 Prozent der Tore direkt beteiligt und absolvierte in dieser Saison beeindruckende 850 Spielminuten, was ihn zum Dauerbrenner im drittbesten Angriff der Liga macht. Kein anderer Offensivakteur der Pfälzer kommt auf einen solchen Wert. Tachie geht dorthin, wo es weh tut. Er ist nach Tomiak der meistgefoulte Spieler im FCK-Dress und forciert diese Statistik mit einer Spitzengeschwindigkeit von 35 km/h (Platz 13 im Ligavergleich). Auch Tore hat der Senkrechtstarter in dieser Saison schon erzielt: Bereits dreimal fand ein Ball von Tachie den Weg ins Netz, jedes Mal zur wichtigen 1:0 Führung. Charakteristisch ist auch die Art der Treffer, denn alle drei Tore fielen aus der Distanz. Bei jedem dieser Schüsse wurde der Regionalliga-West-Meister von 20/21 für seinen Mut belohnt, ganz besonders beim 25-Meter-Volley gegen den 1. FC Nürnberg. Der Aufschwung von Tachie zeigt, wie ein Spieler unter Dirk Schuster aufsteigen kann: Durch Mut, Einsatz und Leistung.

    Unbedingt dran bleiben!


    Doch das Ende der Fahnenstange ist noch nicht erreicht: Mit gerade einmal 24 Jahren hat Richmond Tachie noch Luft nach oben, was er vor allem in den letzten Spielen unter Beweis gestellt hat. So zeigte die Nummer 29 - wie die gesamte Mannschaft - gegen Fürth und Wiesbaden unterdurchschnittliche Leistungen und bekam dementsprechend weniger Einsatzzeit. Wenn Tachie zu der Form zurückfindet, die ihn zwischen dem 3. und 11. Spieltag auszeichnete, und gelingt es ihm, wieder "sein Spiel durchzuziehen", dann geht der Weg für den Beinahe-Wintertransfer steil nach oben.


    Quelle: Treffpunkt Betze


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