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Philipp Klement: „Natürlich deutlich mehr erhofft“
Philipp Klement hat sich seine Zeit beim 1. FC Kaiserslautern sicher anders vorgestellt. Wechselabsichten gab es aber keine. Unter Markus Anfang keimt nun neuer Optimismus auf.
„Wenn die Spieler zu uns kommen, mit denen wir uns in dieser Woche unterhalten haben, dann ist das kein Intercity, sondern eine 747“, sagte FCK-Trainer Dirk Schuster im August 2022 im Rahmen einer Pressekonferenz über mögliche Neuzugänge des 1. FC Kaiserslautern. Knapp eine Woche später gab der FCK die Verpflichtung von Mittelfeldstratege Philipp Klement bekannt, der bereits in der Jugend für den FCK spielte und dem Aufsteiger mit der Erfahrung von 26 Bundesligaeinsätzen sowie zahlreichen Partien in der 2. und 3. Liga zu mehr Erfolg verhelfen sollte. Doch bislang konnte der gebürtige Ludwigshafener seine Qualitäten zu selten unter Beweis stellen und sich unter gleich drei Trainern nicht durchsetzen. Im Rahmen des Medientages nahm sich der 31-Jährige Zeit, um unter anderem über die schwierige vergangene Saison und seine Erwartungen für die kommende Spielzeit zu sprechen.
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Der Durchbruch bleibt aus
Zunächst sah es so aus, als könnte die neue Nummer 10 der Roten Teufel tatsächlich die von Dirk Schuster versprochene „Boeing 747“ werden: Bei seinem Debüt für den FCK steuerte er beim spektakulären 4:4 gegen den 1. FC Magdeburg gleich zwei Torvorlagen bei, in den folgenden elf Spielen der Hinrunde verzeichnete er weitere vier Torbeteiligungen. Doch im Laufe der Saison geriet der Linksfuß unter Trainer Dirk Schuster immer mehr in die Rolle des Jokers, was auch in Fankreisen immer wieder für Diskussionen sorgte. Zu selten konnte Klement sein Können auf den Platz bringen, wie beispielsweise beim 3:3 am 31. Spieltag gegen den 1. FC Nürnberg, als der Linksfuß nach seiner Einwechslung an allen drei Toren beteiligt war und in der Nachspielzeit mit einem herrlichen Freistoß den Ausgleich erzielte.
Die folgende Saison wollte der aus der Bundesliga gekommene Klement nutzen, um sich endlich in der Startelf der Roten Teufel zu etablieren, doch es kam anders. Unter Dirk Schuster kam Klement wie schon in der Rückrunde der Vorsaison kaum über Kurzeinsätze als Einwechselspieler hinaus, ehe Schusters Nachfolger Dimitrios Grammozis den offensiven Mittelfeldspieler keine einzige Minute einsetzte und meist nicht einmal für den Spieltagskader nominierte. Erst Friedhelm Funkel holte den kreativen Mittelfeldspieler wieder in die Mannschaft, doch Verletzungssorgen verhinderten, dass Klement weiterhin eine tragende Rolle spielen konnte. Dementsprechend enttäuscht zeigte sich “Pippo“ auf die Frage, wie er die vergangene Saison bewerte: „Ich denke, dass es für mich persönlich keine einfache Saison war, das ist logisch. Unter Friedhelm Funkel war es dann ärgerlich, dass ich mich innerhalb kürzester Zeit zweimal verletzt habe und da dann ein bisschen gebraucht habe, um dann wieder den Anschluss an die Mannschaft zu finden. Gegen Ende der Saison bin ich dann aber wieder regelmäßig zum Einsatz gekommen und habe das Vertrauen des Trainerteams bekommen, was für mich noch einmal für einen versöhnlichen Saisonabschluss gesorgt hat. Trotzdem hatte ich mir vor der Saison natürlich deutlich mehr erhofft“.
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Durchbruch dank neuer Spielphilosophie?
Vielleicht war es auch eine Frage des Systems, denn dass Klement im Spiel mit dem Ball deutlich besser ist als gegen den Ball, dürfte ein offenes Geheimnis sein. So könnte die aktive und ballbesitzorientierte Spielidee seines neuen Trainers Markus Anfang tatsächlich dafür sorgen, dass Klement seine Stärken besser ausspielen kann und nach einigen unverhofften Startschwierigkeiten doch noch zur einst gepriesenen Boeing des 1. FC Kaiserslautern wird. Mit Cheftrainer Markus Anfang zeigt sich der 31-Jährige zufrieden: „Die Zusammenarbeit mit ihm und dem Trainerteam ist gut, wir haben mit der ganzen Mannschaft inhaltlich und taktisch viel gearbeitet. Da hat der Trainer auch ein klares Anforderungsprofil an mich, er will, dass ich im letzten Drittel viele Aktionen kreiere, viele Aktionen nach vorne habe und Bälle in die Schnittstelle spiele. Das würde ich auch alles zu meinen Stärken zählen würde. Von daher würde ich sagen, dass die Spielweise des Trainers sehr gut zu mir passt und ich bin optimistisch, dass ich in der kommenden Saison wieder eine wichtigere Rolle spielen werde“.
Und nach den bisherigen Vorbereitungsspielen sieht es tatsächlich so aus, als könnte Klement im neuen Spielsystem wieder mehr Spielanteile und eine größere Rolle bekommen. Immerhin stand er häufig auf dem Platz und konnte drei Tore erzielen, was den ehemaligen deutschen Junioren-Nationalspieler mit einem guten Gefühl auf die kommende Saison blicken lässt: „Im Großen und Ganzen bin ich auf jeden Fall zufrieden. Für mich war es wichtig Spielpraxis zu sammeln, nachdem ich in der letzten Saison eher weniger zum Einsatz gekommen bin. Ich habe gemerkt, dass es gut tut, wieder regelmäßig auf dem Platz zu stehen und in den Spielen wieder ein gutes Gefühl zu bekommen. Das war der Fall und ich glaube, gerade mit den letzten beiden Spielen, wo jeder noch einmal 60 Minuten Spielpraxis sammeln konnte, hat es noch einmal geholfen, um für die kommende Saison gut vorbereitet zu sein“.
Neuer Trainer, letzte Chance?
Trotz des frustrierenden letzten Jahres und des bislang ausgebliebenen Durchbruchs hegt der ehemalige Jugendspieler der Roten Teufel keine Wechselabsichten und will sich in seinem dritten Jahr beim FCK endgültig durchsetzen. „Mit einem Abschied habe ich mich eigentlich nicht konkret auseinandergesetzt, weil ich mich hier sehr wohl fühle und auch langfristig unterschrieben habe. Außerdem fände ich es dann auch irgendwie zu einfach, nur wenn es mal nicht so gut läuft, gleich den Verein zu wechseln. Da ist es schon eher mein Ansatz, dass ich mich durchsetzen will und nicht den einfachen Weg wähle und den Verein verlasse“.
Für die Zukunft des ehrgeizigen Mittelfeldspielers beim FCK dürfte die kommende Saison entscheidend sein, denn nach jetzigem Stand geht Klement in sein letztes Vertragsjahr. Betrachtet man seine Statistiken, so lesen sich drei Tore und sieben Vorlagen in 37 Spielen zwar grundsätzlich nicht schlecht, allerdings hatte man in der Vergangenheit oft das Gefühl, dass die Nummer 10 deutlich mehr kann, als er auf den Platz bringt. Nun gilt es für Klement, seine Stärken auf den Platz zu bringen und sich durch konstant gute Leistungen zu empfehlen. Denn mit Ritter, Kaloc und Raschl hat er auf seiner Position einige starke Konkurrenten, gegen die er sich behaupten muss.
Quelle: Treffpunkt Betze